Warum ist die Querungsinsel immer noch nicht fertig? „Das hat mit der Bürokratie zu tun“

Unfertige Querungshilfe auf Höhe Habichtstraße

Erst große Dinge ankündigen und dann passiert nichts. Diesen Vorwurf müssen sich ab und an die Henstedt-Ulzburger Nachrichten gefallen lassen. Ganz aktuell ist die Redaktion von mehreren Lesern auf die seit Jahrzehnten halbfertige Querungshilfe an der Hamburger Straße in Ulzburg-Süd angesprochen worden. „Sie haben doch geschrieben, dass die endlich fertiggestellt wird, dabei hat sich immer noch nichts getan“, so der Anranzer eines enttäuschten Lesers gegenüber dem Verfasser dieser Zeilen. Und tatsächlich lautete die Schlagzeile in der Augustausgabe im vergangenen Jahr ja auch folgendermaßen: „Nach Jahrzehnten – Gemeinde will Querungshilfe an der Hamburger Straße vollenden.“ In dem Bericht zur Schlagzeile ist von „großem Beifall im Ratssaal“ die Rede, als die Fertigstellung dort vor neun Monaten von Bauamtsleiter Jörn Mohr verkündet wurde.

Anruf im Rathaus deswegen bei dem Mann, der den Stand der Dinge in Sachen Querungshilfe wissen muss – eben bei Bauamtsleiter Mohr. Als am anderen Ende der Leitung der Hörer abgenommen wird, sitzt Mohr nicht in seinem Rathausbüro, sondern zu Hause im Homeoffice. „Bei mir ist gerade ein Bussard am Fenster vorbeigeflogen“, sagt Mohr, der am Feldrand wohnt und beim Arbeiten am heimischen Schreibtisch neben der gemeindlichen Raubvogelwelt auch den Pferden des Gestüts Hafling beim Grasen zusehen kann.

Und dann seine Antwort auf die Frage, warum es noch nichts geworden ist mit der Vollendung der Querungshilfe, dessen Bau begonnen wurde, als der Kanzler Helmut Kohl hieß, und bei der man immer noch im Knick landet, wenn man sie benutzt. „Die Bürokratie spielt dabei eine Rolle“, erklärt Mohr. Es gebe nämlich einen Bebauungsplan, in dem der Knick festgeschrieben sei. Der Knick müsse nun aber an der Stelle weichen, auch die Wegeführung sei eine andere als vor Jahrzehnten einmal angedacht, der Bebauungsplan müsse deswegen geändert werden – kurzum: erst wenn das Bebauungsplanänderungsverfahren abgeschlossen sei, bei dem allerlei Behörden ein Wörtchen mitzureden haben, könne losgelegt werden. Nachfrage der HU-Nachrichten: Das heißt dieses Jahr wird es nichts mehr mit der Fertigstellung der Querungshilfe?

Der Bauamtsleiter gibt Entwarnung: „Doch, doch, ich denke mal, dass wir das dieses Jahr noch hinkriegen, ich denke mal, dass wir im Herbst so weit sind.“

Hoffnungsvolle Nachrichten also für alle, die dort nicht motorisiert unterwegs sind und trotzdem sicher über die Straße kommen wollen.

Christian Meeder

24. Mai 2021

2 thoughts on "Warum ist die Querungsinsel immer noch nicht fertig? „Das hat mit der Bürokratie zu tun“"

  1. Warum ist die Querungsinsel immer noch nicht fertig?
    „Das hat mit der Bürokratie zu tun“

    Das hat nicht nur mit „Bürokratie“ zu tun, sondern auch mit „Untätigkeit“.
    Die Verwaltung wurde mehrfach erinnert, hier tätig zu werden.

    Warum wird der Fußgänger nicht vor der Nutzung der – seit Jahren – unfertigen Querungshilfe gewarnt?

  2. …..prima, Situation wie beim Coirna-Impfen, erst mal 15 Minuten Bürokratie und dann der Pieks in Sekunden……. Allerdings bei anderen Impfungen blockiert man nicht so viel Zeit auf dem Stuhl beim Arzt… Ein dreifaches Hoch auf unsere Bürokratie…alles muss eben seine Ordnung haben und seinen Gang gehen…. Nur in den USA, GB u.a.L. klappt das einfacher und effizienter….. Also jetzt bitte kein Beamten-Bushing….
    Kein Wunder, das unser geliebtes Land weit zurückhängt im Thema Digitalilsierung.
    Die letzte Ausschußsitzung Bau- und Planung fiel ja dank techn. Probleme aus und wurde verschoben….
    Wie hier das Thema 380 kV-Leitung ausgeht…..werden nur wenige Menschen von heute erleben…siehe Ausbau der A 20 Richtung Elbe….
    Die Verlängerung durch den Wald von der S-H-Straße bis nach Quickborn A 7 dauerte 20 Jahre….

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