Vorsicht bei Teerkolonnen und reisenden Dachdeckern – Dubiose Haustürgeschäfte im Frühjahr

Immer wieder hört man, dass „Handwerker“ an verschiedene Haus- und Grundstückseigentümer herantreten und ungefragt in sogenannten Haustürgeschäften ihre Dienste anbieten. Da geht es um Dachdeckertätigkeiten, Asphaltierungsarbeiten, Öltankreinigungen usw.

Um ein solches Gewerbe ausüben zu dürfen, braucht der Gewerbetreibende eine Reisegewerbekarte.

Doch immer wieder geraten die „Handwerker“ ins Visier der Polizei, wenn sie in betrügerischer Absicht an die ahnungslosen Kunden herantreten, um mit wenig handwerklichem Einsatz und überteuerter Arbeit an gutes Geld zu kommen. Die augenscheinlich sehr günstig angebotenen Leistungen werden oft nicht fachgerecht und nicht mit der erhofften Qualität ausgeführt. Gewährleistungsansprüche können in der Regel nicht eingefordert werden. Nicht selten wird nach der Fertigstellung der Arbeiten ein höherer Preis gefordert, als zunächst vereinbart worden war. Zum ursprünglich vereinbarten Preis wird dann beispielsweise auch noch die Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt.

Eine Reisegewerbekarte besitzen diese Firmen in der Regel nicht. Auch eine Eintragung in die Handwerksrolle fehlt in den meisten Fällen. Hierbei handelt es sich dann um Schwarzarbeit. Es werden Steuern hinterzogen und handwerksrechtliche und gewerberechtliche Vorschriften verletzt.

Das Ordnungsamt der Gemeinde Henstedt-Ulzburg rät daher dringend von solchen Haustürgeschäften ab. Wenn Sie angesprochen werden, lehnen Sie die Arbeiten ab und informieren bitte die Polizei!

H-UN

30. April 2015

14 thoughts on "Vorsicht bei Teerkolonnen und reisenden Dachdeckern – Dubiose Haustürgeschäfte im Frühjahr"

  1. Heute auf Achse: Unfallopfer Hilfswerk. Denen wurde schon in den 90ern in Bayern das Spendensammeln untersagt (betreiben nur Webseiten, Spende zu 80% = Provision für den Werber).

  2. Ach, Hr. Barckmann, wenn ich mir hier so durchlese, was manche Leute von sich geben …
    dann kann ich auch mal zu einem Thema schreiben, von dem ich was verstehe. Ich habe es erlebt und erlebe es jeden Tag mit einer dementen Frau und ich habe den Betrug miterlebt.
    Das ist also kein Oberschlaumeiertum (wirklich ein tolles Wort), sondern Erfahrung!
    Und ich wehre mich nur gegen Angriffe von Leuten, die weder mich, noch meine Mutter oder die Situation oder die Erkrankung oder auch Betrüger-Methoden kennen!
    Das halte ich für mein gutes Recht.

    1. Leider haben wir brutal erfahren, wie sehr einsame (und in unserem Falle zunehmend demente) Menschen in den Fokus der modernen Wegelagerei gesetzt werden. In unserem Falle haben wir im vergangenen Jahr eine nahestehende Verwandte aus Hannover in unsere Nähe geholt. Wir haben mehrere Tausend (die haben eine Versendungsfrequenz, das ist Wahnsinn,) Briefe von Versandhäusern, Wahrsagern, Reiseveranstaltern, Partnervermittlungen, Gewinnspielen usw. gefunden, denen innerhalb von etwas mehr als drei Jahren insgesamt ein sehr großer fünfstelliger Betrag überwiesen wurde. Das diese Person zunehmend dement war, haben wir aus der Entfernung nur sehr schwer feststellen können. Anweisungen konnte man ihr gar keine geben, da auch eine zunehmende Starrheit ausgeprägt war. Sie ist vor dem Gesetz mündig, und hat jahrelang jede Einmischung von uns in ihr Leben untersagt. Letztlich lief unsere Umzugsaktion über ihren ausgesprochenen Willen hinweg, es ging nicht anders. Inzwischen hatten nämlich manche Gläubiger versucht, u. a. bei uns zahlungssäumige Summen reinzuholen.
      Hätte mit den erschreckenden Erfahrungen gute Lust, denjenigen den A…. zu versohlen, die es immer noch mit diesem Klientel fleissig weiter so machen (und bitte hier um Entschuldigung bzgl. meiner Ausdrucksweise).

  3. Leider vermittelt dieser Artikel nicht das, was er sollte!
    Es geht nicht um Schwarzarbeit, bei der wenigstens die verabredete Arbeit erledigt wird, wenn auch illegal.
    Bei diesen Fällen geht es um BETRÜGER! Es geht um Senioren-Abzocke!

    Diese „Menschen“ manipulieren alte Menschen mit Lockangeboten, fangen an so zu tun, als ob sie arbeiten würden (Fliesen oder Dach reinigen, Auffahrt teeren, etc.), behaupten dann, dass es teuerer wird, weil sie es noch versiegeln müssen oder der Preis ein Quadratmeterpreis gewesen sei. Dann geht es plötzlich um 2000,- oder 3000,- Euro.
    Sobald diese bezahlt sind, lassen diese Typen alles liegen und hauen ab.

    1. wurde leider meine Mutter mit einer beginnenden Demenz so über´s Ohr gehauen.
    2. Habe ich genau diese Typen letzte Woche wieder hier in der Reumannstraße gesehen!
    Sie haben einen Pick-Up mit Hamburger oder Stader Kennzeichen und sind meist zu dritt.
    Die Polizei habe ich informiert.

    Ich kann nur alle bitten, die Eltern oder Großeltern vor Haustürgeschäften zu warnen!
    Mit diesen Typen sollte man noch nicht einmal sprechen,
    am Besten sollte man gleich die Polizei rufen!

    PS: Unqualifizierte Kommentare, dass einem ja nicht mehr zu helfen ist, wenn er solche Geschäfte abschließt, kann ich nur entgegnen: Sie haben noch nie einen kranken, hilflosen Menschen in der Familie gehabt – oder?

    Übrigens ist die Methode hier besser beschrieben:
    http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/von-britischer-teerkolonne-reingelegt-id9576891.html

    1. Vielleicht herrscht hier ein Misverständnis.
      Jeder sollte es besser wissen, als fremden Menschen die bei einem Klingeln und sonst was erzählen auch nur einen einzigen Cent zu geben.
      Wenn Sie demente Personen in Ihrer Familie haben gehört es mit zu Ihrer Aufgabe diesen Personen eben genau das klarzumachen.

      1. Na, das war ja klar, dass Sie mich jetzt angreifen, ich hätte meine Aufgabe nicht erfüllt. – Macht mir klar, dass Sie auch keine Ahnung haben, wie sich Demenz entwickelt. Unserer Familie wurde erst durch diesen Betrug klar, wie schlimm es um unsere Mutter steht. Und – wenn Sie keine Ahnung haben – einfach mal den Mund halten!

        1. Wie allzuoft werden mir hier wieder Tatsachen in die Hände und Worte in den Mund gelegt.
          Neulich war ich ein Vermieter, jetzt habe ich keine Ahnung von Demenz.
          Ich habe lange Jahre mit demenzkranken Menschen zusammengearbeitet und weiß daher sehr wohl wie sich Demenz entwickelt und bemerkbar macht. Auch weiß ich welche Belastung ein solcher Zustand für Angehörige sein kann.
          Herr Ipsen, daher ich gebe Ihre Worte an Sie zurück: „wenn Sie keine Ahnung haben – einfach mal den Mund halten!“

  4. Ich kenne auch mehrere Gärtner, die einen total abzocken, weil sie schlechte Arbeit liefern und mit berufsfremden Hilfen arbeiten. Deshalb haben wir einen sehr guten Gärtnermeister aus Kisdorf.

    1. Jo, aber wie bereits gesagt, können auch Diese einen über den Tisch ziehen.
      Ich nenne keine Namen, aber es gibt hier Dachdecker, die gern ohne Statiker
      arbeiten und gern auch somit Gefahr für Leib und Leben in Kauf nehmen.

  5. Zumal auch denkbar ist, das es sich um die Vorhut von Einbrechern handeln könnte, die in erster Linie prüfen, ob die Bewohner evtl. verreist sind.
    Das wirklich mal jemand Messer von einem Scherenschleifer schärfen lässt, statt einfach neue zu kaufen, stelle ich mir recht selten vor. Dafür rennt man doch nicht ernsthaft von Tür zu Tür. Und Köche lassen das nur vom Fachmann machen.

  6. Wer Geschäfte, egal welcher Art, zwischen Tür und Angel mit irgendwelchen Leuten die gerade zufällig mal vorbeikommen macht, dem ist nicht mehr zu helfen.

    1. Dem ist nichts hinzuzufügen.Ein Sommerlochartikel? Viel schlimmer sind doch die alteingesessenen Dachdecker, die einem Dachpfannen verkaufen und anbringen, obwohl der Dachstuhl das Gewicht gar nicht tragen kann.

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