Vorbehalte gegen Bebauung des Wagenhuber- Geländes – WHU: Wir hatten sie vor der SPD

Die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg scheint leicht verschnupft zu sein! Der Grund: Die SPD hat nach Ansicht der WHU Teile ihrer Vorbehalte gegen die Bebauung des Betonwerk-Geländes Wagenhuber bei der Wählergemeinschaft abgekupfert. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten am 31. Juli über die von der SPD gestellten Bedingungen für eine Zustimmung zu einem möglichen Bebauungsplan für das Rhener Gelände berichtet.

„Bereits in der vorigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 18. Juni im Wiking-Hotel hatte die WHU ein umfangreiches Papier zum Wagenhuber-Gelände vorgelegt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktionsvorsitzenden Karin Honerlah. Und weiter: „Dieser Fragenkatalog sollte Grundlage aller weiteren Beratungen sein. Denn bevor das formelle Bebauungsplan-Verfahren angeschoben wird, müssen wichtige Punkte geklärt werden. Hierzu zählt insbesondere die Verkehrssituation.“

Außerdem wurde laut WHU durch den ersten Architektenentwurf die komplette Waldfläche als Wohnbaufläche überplant, obwohl diese bereits in Teilen in einem angrenzenden B-Plan und im Flächennutzungsplan als Waldfläche festgesetzt ist. Die Qualität der bewaldeten Flächen sei durch das Forstamt zu begutachten.

Wichtig ist der Wählergemeinschaft auch, bereits im Vorwege eine Stellungnahme der Feuerwehr einzuholen. Weitere Wohnbebauung an der Peripherie des Ortsteiles Rhen müsse innerhalb der vorgeschriebenen Rettungsfrist erreicht werden können. Es sei zu klären, ob dies auch ohne Bau einer zusätzlichen Feuerwache und damit verbundenen Kosten für die Allgemeinheit möglich ist.

Außerdem möchte die WHU klären, welche Wirkung die Verlagerung des Rewe-Marktes vom Marktplatz an den angedachten neuen Standort erzielt. Weiterer Leerstand am Rhener Marktplatz sei zu vermeiden. Der WHU-Katalog mit den zu klärenden Fragen wird in der kommenden Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 13. August erneut auf der Tagesordnung stehen. Zu dieser Zusammenkunft wird auch die SPD ihren Antrag einreichen.

Die Wählergemeinschaft kündigt an: Erst wenn die von ihr aufgeworfenen Vorfragen geklärt sind, werde die WHU dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan zustimmen.

Der von der WHU eingereichte Fragenkatalog ist zu finden unter www.w-h-u.de

Jörg Schlömann

1. August 2012

8 thoughts on "Vorbehalte gegen Bebauung des Wagenhuber- Geländes – WHU: Wir hatten sie vor der SPD"

  1. Moin allerseits,
    im REWE-Markt auf dem Rhen wird kräftig umgebaut, alles wird noch hübscher gemacht. Wegen den Arbeiten bleibt der Markt bis 09.08.12 geschlossen und dann sollen sie umziehen? Wer tut so was?

  2. Anstatt sich darüber zu freuen, dass sich die SPD scheinbar den Argumenten der WHU anschließt und man künftig bei dem Thema gemeinsam im Interesse der Bürger zusammenarbeitet, wird darüber gestritten, wer was zuerst gesagt hat. Trauriger Politikstil und in meinen Augen mitverantwortlich für die anhaltende Politikverdrossenheit!

  3. Auch die REWE-Märkte stellen in der Hinsicht nach meiner Erfahrung keine gänzlich anderen Standortanforderungen. Siehe z.B. der geplante Markt in Kisdorf – randlagiger geht es nicht.

  4. Dass die Discounter die Randlage bevorzugen ist klar. Aber REWE zählt sich nach eigener Aussage nicht dazu. Dafür gibt es die nichtprofitable „Penny“-Sparte.

  5. „Möchte REWE nur noch Kunden mit PKW ?“

    Das eine indirekt recht verbreitete Zielsetzung, ja. Ansonsten wäre es völlig unklug, Supermärkte an den Ortsrand zu setzen. ALDI und REWE in Kisdorf sind da. Der PENNY in Ulzburg Süd liegt (noch) im Nichts. LIDL, ALDI und PENNY im Gewerbepark sind nur für Autokundschaft erreichbar. Henstedt kam einige Zeit ohne Supermarkt aus, bis NETTO genug Platz für einen großen Parkplatz an einer zentralen Durchgangsstraße fand.

    Heute liegen die meisten Lebensmittelmärkte in H-U außerhalb. Das war früher nicht so. Allein der Rhen hatte drei zentral gelegene und auch fußläufig für viele gut erreichbare Märkte – den Spar am Kirschenweg, Edeka im ehemaligen Schlecker und eben Minimal/Rewe. Der Trend ging derweil zu immer größeren Flächen, die in Henstedt-Ulzburg aber vorwiegend durch Neubauten auf der grünen Wiesen bereitgestellt wurden, statt die innerorts gelegenen Gewerbeflächen entsprechend anzupassen.

    Weil Henstedt-Ulzburg ohnehin bis an die Klauen motorisiert ist und akzeptiert wird, für jede Kleinigkeit ins Auto steigen zu müssen, kann das den Handelsunternehmen aber egal sein. Und für PKWs ist das Wagenhuber-Gelände, wie gesagt, ideal. Statt „Laufkundschaft“ hat man da jede Menge „Fahrkundschaft“ von der SH-Straße.

    „Rewe würde schon allein aus Wettbewerbsgründen den attraktiven Standort am Rhen-Center nicht aufgeben. Die Eröffnung eines weiteren Marktes ist eher denkbar.“

    Ah, Quelle? Ein weiterer Markt auf kaum 1 Kilometer Entfernung würde den bestehenden Standort nur kannibalisieren. Ich glaube da schon eher an eine Verlagerung.

  6. Rewe soll seinen Standort „verlagern“? Da hat bestimmt jemand nur mit einem halben Ohr hingehört.
    Rewe würde schon allein aus Wettbewerbsgründen den attraktiven Standort am Rhen-Center nicht aufgeben. Die Eröffnung eines weiteren Marktes ist eher denkbar.

    Zur Erreichbarkeit durch die Feuerwehr:
    Ja, es wird langsam eng in Henstedt-Ulzburg. Nicht nur wegen des Wagenhuber-Geländes. Man sollte ernsthaft über die Verlegung der Wache an einen zentraleren Standort nachdenken. Der jetzige Standort ist schon bei ursprünglicher Gründung durch die Ortsplanung falsch bewertet worden. Auch wenn diese Tatsache gern durch die Verantwortlichen überspielt wird. 🙁
    Eine kleine Gruppe Berufsfeuerwehrleute könnte obendrein auch hilfreich sein.

  7. Ob REWE sich damit wirklich einen Gefallen tun würde ? Die S-H -Straße stellt eine Barriereda, die für die Bewohner rund um das SOS-Kinderdorf nicht unbedingt erstrebenswert ist. Für die Bewohner des OT Rhen würde damit die Entfernung wachsen und die Attraktivität sicherlich leiden. Möchte REWE nur noch Kunden mit PKW ?

    Sehr fragliche unternehmerische Entscheidungen, auch wenn sicherlich die Miete auf dem neuen Gelände zum Spottpreis offeriert würde.

  8. Naja, wenn die SPD nun schon Vorbehalte gehen solche Projekte erst noch bei der Konkurrenz abkupfern muß, scheint es ja objektiv wenig gegen das Projekt einzuwenden zu geben ;-).
    Ich würde sagen, wenn einem bei eigenem Nachdenken nichts zum Dagegensein einfällt, könnte man doch einfach mal dafür oder zumindest neutral sein… dann wirds vielleicht sogar noch was mit der Investition auf dem Rhen. Ich kenne die Situation dort nicht wirklich, aber man sollte einem Grundstückseigentümer oder Investor doch nur so viele Steine in den Weg legen, wie wegen Verkehr/Umwelt/Sozialem usw. unbedingt nötig, oder?

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