Unwetternacht in Henstedt-Ulzburg und Umgebung… HU-Feuerwehr rückte 18 Mal aus!

Archivbild aus 2011
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Für die Feuerwehren im Kreis Segeberg war es eine arbeitsreiche Nacht: Nach Durchzug einer intensiven Gewitterfront gegen 23 Uhr registrierte die Rettungsleitstelle Holstein in Norderstedt bis heute früh, 1.30 Uhr, 350 Einsätze. In Henstedt Ulzburg schlug ein Blitz in das Dach eines Einfamilienhauses an der Emma-Gärtner-Straße ein. Durch das schnelle Eingreifen der Wehr konnte das Feuer in der Entstehung gelöscht werden. Die Feuerwehr der Großgemeinde rückte in der vergangenen Nacht 18 Mal aus, in neun Fällen mussten vollgelaufene Keller leergepumpt werden, zweimal standen Straßen wegen verstopfter Gullys unter Wasser. „Insgesamt waren 70 Kameraden im Einsatz, von gestern Abend bis heute Morgen um halb fünf“, so Henstedt-Ulzburgs stellvertretender Feuerwehrchef Jan Knoll.

In Kaltenkirchen wurden acht Feuerwehrkameraden nach einem Blitzeinschlag verletzt. Überwiegend handelte es sich bei den Einsätzen um umgestürzte Bäume sowie vollgelaufene Keller.Schwerpunkt war die Nord-Süd-Achse an der A7 über Henstedt-Ulzburg bis nach Bad Bramstedt sowie der Ostkreis im Bereich Bad Segeberg/Klein Rönnau. Allein die Feuerwehr Kaltenkirchen musste zehn Einsätze abarbeiten. „Es wurden acht vollgelaufene Keller gelenzt, eine Dachsicherung vorgenommen sowie die Kameraden in Kisdorf beim Lenzen unterstützt“, sagte Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Thomas Schwedas.

Gegen 23.40 Uhr wurde die Wehr dann zu einem vollgelaufenen Keller an einem Betrieb in die Werner-von-Siemens-Straße gerufen. Während die Lenzmaßnahmen in vollem Gang waren, schlug gegen 0.30 Uhr ein Blitz direkt in die Einsatzstelle ein. Acht Kameraden klagten sofort über Kribbeln, Schock und Unwohlsein sowie Beschwerden im Herzbereich. Umgehend wurden mehrere Rettungswagen sowie ein Leitender Notarzt hinzugezogen. Die Feuerwehrleute wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht und vorsorglich die Nacht über medizinisch betreut. Der Großteil befindet sich bereits wieder auf dem Weg der Besserung.

In und um Klein Rönnau richtete der Starkregen ebenfalls hohen Schaden an. Die Räumlichkeiten eines Volvo-Händlers standen unter Wasser. Auch die Kräfte aus Schackendorf, Hamdorf und Negernbötel unterstützten bei den umfangreichen Lenzmaßnahmen. Im Amt Leezen mussten die Kameraden aus Bark, Bockhorn, Todesfelde, Wittenborn und Bebensee ausrücken. Die Kräfte aus dem Amt Itzstedt waren in Sülfeld, Borstel, Seth und Itzstedt gefordert. Mehrfach war die Wehr auch in Wiemersdorf gefordert. Dort waren im Osterdoor und Osterkamp Keller zu lenzen. Auch die umliegenden Wehren aus Großenaspe, Armstedt, Bimöhlen und Lentföhrden waren im eigenen Zuständigkeitsbereich im Einsatz.

Die Handy-Netzabdeckung einiger Anbieter führte zeitweise aufgrund von Ausfällen zu Problemen. „Die vergangene Nacht stellte für die Leitstelle sowie für die Einsatzkräfte eine in den letzten 30 Jahren nicht vorgekommene Dimension dar“, sagte der Amtsleiter für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz der Stadt Norderstedt, Joachim Seyferth. So wurde die Leitstelle erstmals auf die maximale Anzahl von sieben Mitarbeitern hochgefahren, um die eingehenden Notrufe abarbeiten und koordinieren zu können. Auch Kreiswehrführer Rolf Gloyer kann sich nicht erinnern, dass ein Gewitter über so viele Stunden andauerte.

Entwarnung gibt es übrigens noch keine: Schon in der kommenden Nacht soll die Atmosphäre weiter brodeln. Laut Jan Knoll wird das nächste Unwetter gegen 22 Uhr bis 1 Uhr Nachts erwartet. Der Feuerwehrmann überlegt deshalb derzeit, seine Kameraden schon mal vorsorglich ins Henstedt-Ulzburger Feuerwehrhaus zu beordern.

Jörg Schlömann/Christian Meeder

20. Juni 2013

3 thoughts on "Unwetternacht in Henstedt-Ulzburg und Umgebung… HU-Feuerwehr rückte 18 Mal aus!"

  1. Danke all den fleißigen Helfern die sich bei solchem Wetter zur Hilfe bereit erklären und gute Besserung an die Blitzopfer. Das kann auch ins Auge gehen.

    1. Vielen Dank Herr Schlömann und Herr Meeder für ihren ausführlichen Bericht über die Unwetternacht in Henstedt-Ulzburg und Umgebung.
      Ich hoffe sie informieren ihre Leser noch oft über aktuelle Begebenheiten in der Großgemeinde.

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