Das war’s: Ulzburg-Center plattgemacht!

So schnell kann’s gehen: Seit etwas mehr als einer Woche tobt die Abrissbirne in Ulzburg-Mitte, und schon jetzt ist nicht mehr viel übrig vom alten Center. Am rechten Bildrand ist noch das Rondeel der Bäckerei und Konditorei Rathjen zu erkennen, im Flachdachgebäude dahinter verkaufte einst das Schreib- und Spielwarengeschäft Gunda Biehl Modelleisenbahnen, Bauklötze oder Playmobilfiguren. Und ganz hinten sieht man schon ein halb abgedecktes Einfamilienhaus, es soll – neben drei weiteren – ebenfalls abgerissen werden.

Auch wenn das alte Ulzburg-Center spätestens nächste Woche wohl vollständig dem Erdboden gleich gemacht ist, der Bau des neu geplanten City-Centers ist gleichwohl noch lange nicht in trockenen Tüchern. Erst Anfang der Woche konnte Projektentwickler Peter Skrabs der Verwaltung zum wiederholten Male keine Finanzierungsbestätigung eines seriösen Geldinstituts vorlegen. Offenbar hat der Kaufmann Probleme, ausreichend Mieter von seinem Projekt zu begeistern.

Skrabs erzählt, es gebe bereits mit Kaufland, den Bekleidungsgeschäften C&A, Adler und Ernstings Family, einem Frisör und der Bäckerei Allwörden Mietverträge. Vor nicht allzu langer Zeit tauchte in seiner Vermietungsliste allerdings auch noch ein weiterer Name auf: dm-Drogerie. Dass der Projektentwickler den  Einzelhändler nicht mehr erwähnt, hat einen guten Grund: Nach Informationen der Henstedt-Ulzburger Nachrichten zieht es die Drogeriekette in den Gewerbepark Nord.

Weiterer Knackpunkt neben dem dürren Mieterportfolio: die ungelöste Verkehrsproblematik. Die Idee war eigentlich, die Kapazität der Hamburger Straße mit Hilfe längerer Grünphasen für die Hauptrichtung zu erhöhen. Ein wichtiges Element dieser Strategie: die Verlängerung der Ampelumlaufzeit von 72 auf 90 Sekunden. Nachdem die Landesverkehrsbehörde moniert hatte, dass auf diese Weise der Querverkehr zu stark beeinträchtigt werde, soll jetzt versucht werden, die Ampelschaltungen anderweitig zu optimieren. Auch die Tiefgaragenzufahrt von der Hamburger Straße zum CCU ist bis jetzt noch nicht wirklich spruchreif.

Christian Meeder

9. Februar 2013

21 thoughts on "Das war’s: Ulzburg-Center plattgemacht!"

  1. Ich habe bis zum Jahre 1956 in der Bäckerei Walter Steenbuck
    gearbeitet.
    Wer hat noch Bilder aus dieser Zeit.
    Gruß aus Düsseldorf

    Günter Wegner.

  2. In vielen Neubaugebieten wird der gößte Teil der Häuser von „jungen Familien“ gebaut, wegen der angebotenen Fördermittel. Da sind dann auch Angebote wie Kinos, Restaurants und eine Kneipenszene nicht wichtig.
    Sind die Kinder dann größer wandelt sich plötzlich das Bedürfnis. Allerdings ist es dann oft zu spät. H.U. ist zu einer Schlafstadt geworden. Kino, Kneipenkultur, nichts mehr da.
    Das htte vielleicht bei der Planung berücksichtigt werden können.
    Oder ist mir entgangen, dass es jetzt auch virtuelle Kneipen gibt ?

    Wenn wir weiter bei der Planung den Fehler machen nur Ketten wie Kaufland oder Netto zu berücksichtigen und kein attraktives (bezahlbares) Umfeld für den kleinen Einzelhandel schaffen, können wir hinterher nicht die Schuld einer sich wandelnden Gesellschaft geben.

  3. Es weht der Wind ein Blatt
    vom Baum,
    von vielen Blättern eines.
    Das eine Blatt man merkt es kaum,
    denn eines ist ja keines.
    Doch dieses eine Blatt allein
    war Teil von unserem Leben.
    Drum wird dies eine Blatt allein
    uns immer wieder fehlen.

    Ich werde es vermissen, unser Ulzburg Center. Es war ein Teil meiner Heimat.

  4. Jaja…Die gute alte Zeit.Leider sind die Auflagen für Eiscafe´s,Croque und weitere Geschäfte die dem wohlwollenden Verzehr dienten viel zu hoch angesetzt,so das nur noch ganz wenige damit überleben können,weil durch die stark angestiegenden Preise sich nicht mehr viele das leckere Angebot mehr leisten können.Hatten wir früher einen festeren Magen oder warum wird heutzutage der Hygjennische Wahnsinn so stark durchgezogen,das immer wenige solch ein Geschäft eröffnen wollen?Egal,auf jedenfall muss dort was hin,sonst bleibt es trotz Grün ein Schandfleck.Zur Not ein ein-zweigeschossiges Einkaufscenter mit Wohnungen oben drauf,damit enigstens einige Kunden nicht mit den Auto dort hin müssen.

  5. Bei aller liebenswerten Nostalgie: Es läßt sich nicht oft genug wiederholen: Was kommen soll laut Projektentwickler: KAUFLAND VERBRAUCHERMARKT, C & A, ADLER MODEMARKT. Leider NICHT wie früher angekündigt: Hennes + Mauritz, Esprit und andere Marken, DEPOT Home-Accessoires. Wahrscheinlich nicht mal ein Friseur ! – Auch keine größere oder besser sortierte Buchhandlung mit exzellentem Service. Wie schade ! Also leider nichts rechtes für’s Auge und zum Shoppen ! Dabei wäre das was für uns und die Umgebung. Was dann bliebe, wäre die „Verkehrsproblematik“ …

    1. Ein Friseur? Wieso denn auch? In Einkaufszentren sind höchstens Billig-Friseurketten, die taugen doch nichts. Und davon ab: ich hab in H-U bei den vorhandenen Friseuren noch immer innerhalb 1 Woche einen Termin bekommen, also haben wir definitiv genug Friseure!
      Und was hat es mit der Buchhandlung auf sich? Die, die wir haben, ist doch exzellent sortiert und bietet großartigen Service?! Alles, was sie nicht da haben, kann man nächsten Tag abholen. Muß es denn dringend eine große Kette sein, bei der vermutlich die Mitarbeiter schlechter bezahlt werden?

      Von mir aus kann ein CCU gebaut werden, aber es reicht doch, wenn es das fehlende Center ersetzt, also wenn da kleine, aber anständige Läden drin sind (am besten inhabergeführt, anstatt Ketten oder Franchise).

      1. Besonders an Herrn Jan Kirmse.
        Friseur und Buchhandlung waren etwas ironisch und
        provokativ gemeint.
        UND ALLGEMEIN:
        Übrigens bloß nichts gegen die vielen örtlichen Friseure.
        Daran kann man die hoch überdurchschnittliche
        örtliche Kaufkraft ermessen.
        Diese ist sonst wegen des inzwischen seit wenigstens
        einem Jahrzehnt immer mehr mangelnden, attraktiven,
        qualitativen Angebotes (z.B.Naturkost/Reform, höherwertige WohnAccessoires) im Zentrum von Ulzburg nicht hier
        gehalten worden;
        das hätte SteuerEinnahmen statt Ausgaben bedeuten können …!

        Allerdings ist auch der gesellschaftliche Wandel einschließlich
        Bequemlichkeit (nicht negativ gemeint)
        und die „Abstimmung“ mit Füßen und inzwischen zunehmend
        Fingern auf der Tastatur (teils wegen echtem oder vermeintlichen „Zeitmangel“) zu berücksichtigen.

        Auch das hat das Geschäftsmodell selbständiger
        Einzelhandel mit so geschwächt und unattraktiv gemacht,
        daß sich das wegen des mangelnden Zuspruchs,
        des Mißverhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag:
        Kosten, Mieten,
        wirtschaftliches Risiko,
        unverhältnismäßiger Zeitaufwand (u.a.Beratungsleistung
        im stationären Fachhandel und anschließender Kaufabschluß
        mit entsprechend „erworbenen“ „KnowHow“
        zu entsprechenden Preisen im sonst segensreichen Internet)

        immer weniger Leute „antun“.

        Da trennt sich natürlich auch der Weg von
        UnternehmerEinzelhändlern und GeschäftsBetreibern,
        die als „Standbein“ den eigentlichen Lebensunterhalt
        durch Ehepartner und/oder eventuell im Internet verdienen.
        (Stationärer Einzelhandel als NebenErwerbsQuelle).

        Was hilft’s – tempi passati – vergangene (verpasste) Zeiten.
        Handel ist schließlich auch Wandel – und zwar in erster Linie
        MIT der GESELLSCHAFT !

        1. Hallo Herr Rahmer,

          nachdem ich nun noch andere Beiträge von Ihnen gelesen habe, fiel mir auch schon auf, daß ich die Ironie übersehen habe. 😉
          Ihren restlichen Ausführungen schließe ich mich an. Wobei ich mich frage, wohin „die Gesellschaft“ den Handel wandeln will… Da freut es mich für jeden Unternehmer, der darauf eine Antwort (zumindest zu glauben) weiß!

          1. Guten Morgen Herr Kirmse,

            dieses Mal mache ich eine Ausnahme und lasse ich mich auf eine direkte Antwort ein.
            Wahrscheinlich glauben Sie doch auch nicht, daß gerade WirtschaftsUnternehmer, und auch noch die kleinen selbständigen den gesellschaftlichen Wandel maßgeblich beeinflussen ? – Ich nehme an, selbst „Institutionen“ wie Konzerne vermögen das nicht maßgeblich zu bewirken – im Übrigen sind es dort auch Menschen, die entsprechend „steuern“.
            Nach meiner Erfahrung sind es wir Menschen, jeder einzelne in seiner, auch wechselnden Situation und Position auf seine spezifische Weise durch entsprechendes Handeln/Unterlassen, die immer schon den seit jeher fortwährenden Gesellschaftswandel in erster Linie bewirken.
            Danach hätte sich folgerichtig jeder zuerst „an seine eigene Nase zu fassen“, was allgemeine Folgen angeht. Natürlich kommt dazu der Aspekt von Aktion und Reaktion.
            Nach meiner Beobachtung „will die Gesellschaft den Handel nicht bewußt wandeln und auch nicht irgend wo hin“, wie Sie meiner Formulierung anscheinend entnehmen.
            Ganz schlicht: zunehmend viele Menschen (Anteil an unserer Gesellschaft) kaufen zunehmend viel bei Versandhändlern ein und bemerken vielleicht nicht die durch ihr Handeln schon seit längerer Zeit verursachten und weiter verursachenden Folgen nicht nur für den stationären FachEinzelhandel, der nicht nur qualifizierte Arbeitsplätze bietet, sondern auch am Ort so begehrte qualifizierte SchülerPraktikums- und Ausbildungsplätze, Steuern und Abgaben generiert, auch Gewerbesteuern (Amazon als größter Versandhändler z.B. hat angeblich seinen Europasitz in Luxemburg und zahlt dort 3 % Steuern).
            Menschliche, persönliche Treffpunkte bietet gerade der stationäre Einzelhandel ebenfalls die Menge.
            In diesem Sinne: BUY LOCAL – KAUFE AM ORT – DENN SONST SIND SIE FORT ! – Natürlich nur, wenn einem daran liegt.
            Nebenbei: brauchen wir eigentlich so viele Arbeitsplätze für Geringerqualifizierte auch wie bei z.B. Amazon oder Zalando ? – Tja, vielleicht, wenn „wir“ auf Dauer weiter nicht in der Lage sind, unsere nachwachsenden Generationen allgemein entsprechend fit für unsere Perspektive vom Leben zu machen…
            Lassen wir es damit vielleicht hier gut sein; Sie wissen wahrscheinlich, wo Sie mich persönlich antreffen können. Herzlich willkommen !

  6. Hallo Herr Willsch,
    natürlich erinnere ich mich. Das war ja eine kleine Sensation. Der Monsieur war auch mein erster.So lecker. Und alls dann das kleine Eiscafe gekommen ist. Mit Musikbox. Gemütlich war es.

    1. …und dann war da noch ein CD – Laden, dessen Besitzer Umsatz mit Gewinn
      verwechselt hat……ging nicht lange gut.

  7. Es war ja zum Schluß wirklich nicht mehr schön. Doch alls es neu war,war es toll. Ich war fast jede Woche im Kino und bei Biel haben wir uns die Nasen an den Scheiben mit Modellbahnen plattgedrückt. Später die Ohrringe für die erste Freundin im Schmuckgeschäft. Etwas neues muss hin,aber so ein Klotz?

    1. Hallo Herr Römer,
      kennen Sie auch noch den kleinen Croque-Laden gegenüber dem heutigen griechischen Lokal? Es war der allererste Croque-Laden in Henstedt-Ulzburg.
      ich habe dort seinerzeit meinen ersten Croque gegessen. Es war ein Croque Monsieur für 5,– DM. Das muss etwa 1984 gewesen sein.

      … mmh, war der lecker!

    2. Ein Rauch- und Verzehr-Kino war es anfangs…. Bei Sabines Eck gab’s immer einen Kaffee für „gute“ Kundinnen… Beim Türken kaufte ich fast täglich ein… nebenan war eine Herren-Boutique….
      hach ja…..

      1. Tja, Frau Jungclaus und alle anderen, Zeiten, die höchstens mal für neue Generationen wiederkehren … Erst mal geht die Reise u.a.weiter ins Internet, und nicht nur bei vielen jungen Leuten … Auch segensreich, oder ?

        1. Herr Rahmer, Sie haben ja so Recht. Wenn es mir keine gravierenden Nachteile bringt, kaufe ich auch gern vor Ort – bei Büchern kein Problem – nur bei dem netten Herrn Rahmer. Sie können Bücher über Nacht bestellen und beraten sehr gut – unbedingt empfehlenswert.

          Allerdings kann es auch anders sein. Am letzten Samstag wollten wir eine neue Spüle kaufen und waren bei Hesebeck und Dodenhof. Wir sollten in beiden Läden ca. 1 Stunde auf einen Beratungstermin warten!!! Bei Hesebeck fand sich dann doch ein Fachfremder, der uns immerhin Kataloge besorgte. Zum Kauf hat aber die Beratung leider nicht ausgereicht. Also sind wir zu Hause ins Internet, stießen auf weitere Informationen und bestellten die Spüle zum halben Preis!!! Nicht nett von uns, aber verständlich oder?

          CCU: Ja, ein paar nette kleine Läden, ein Reformhaus, ein Bio-Supermarkt, ein gemütliches Café und ein Low-Carb- oder Paleo-Restaurant 🙂 würden mir gefallen.

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