Im zehnten Saisonspiel hat es den bisherigen Tabellenführer HF Springe zum ersten Mal erwischt: Der SV Henstedt-Ulzburg fügte den Deisterstädtern beim 38:34-(17:14)-Heimerfolg die ersten beiden Verlustpunkte der laufenden Spielzeit zu und kletterten selbst auf Rang drei der Tabelle. „Wir haben gezeigt, dass wir auch Handball spielen können“, kommentierte SVHU-Coach Tobias Skerka den Erfolg seiner Crew, die mit sechs Minuspunkten enttäuschend in die Saison gestartet war, jetzt aber schon den vierten Sieg in Folge einfahren konnte. „Wir fahren gut, wenn wir von Spiel zu Spiel denken. Wir wollen weiter guten und erfolgreichen Handball zeigen. Der Sieg gegen Springe ist nichts wert, wenn wir am kommenden Sonnabend gegen Altenholz nicht nachlegen, warnt Skerka.
Ein wenig feiern dürfen seine Jungs, die eine kämpferisch und spielerisch überzeugende Leistung boten, dennoch. 38 Treffer gegen den Klassenprimus nötigen Respekt ab. Angesichts von 34 Gegentoren zieht Skerka aber die Augenbrauen hoch. Als Entschuldigung mag gelten, dass Abwehr-Bollwerk Lars Uwe Lang schon nach gut zehn Minuten mit einer Knieverletzung ausschied. Doch auch Springe hatte einen schwerwiegenden Verlust zu beklagen. Nach 19 Minuten musste Rückraum-Ass Daniel Deutsch nach einem rüden Foul an Jan Wrage mit Rot vom Platz.
Die Hausherren, die furios gestartet waren, nutzten die Umstellungen bei den Gästen und zogen von 11:7 auf 14:8 davon. Diesen Vorsprung halbierte der Gast bis zur Halbzeit und glich beim Stand von 17:17 in der 34. Minute aus. Die Partie schien zu kippen, doch Rasmus Gersch von der Strafwurflinie, Florian Bitterlich per Gegenstoß und Tim-Philip Jurgeleit schlugen schnell zurück. Als Bitterlich einen Gegenstoß zum 23:18 einnetzte, schien die Partie gelaufen. Eine Reihe von Strafen gegen Tim-Philipp Jurgeleit, Stefan Pries und die Bank der Hausherrn machten die Partie wieder spannend. Springe konnte bis zum 23:24 verkürzen.
Die Hausherren wankten, fielen aber nicht, weil in der Offensive Lasse Kohnagel, Tim-Philip Jurgeleit und Rasmus Gersch Torgaranten waren und die Schwächen in der zunehmend bröckliger werdenden Abwehr so kompensiert wurden. Zwei oder drei Treffer blieb der SVHU in Führung, ehe Amen Gafsi mit seinem dritten Tor zum 38:34 auf den voll besetzten Rängen (knapp 470 Zuschauer) und auf dem Parkett für Jubelstürme sorgte.
Die Tore für denSVHU besorgten Markus Noel, Malte Hillermann, Florian Bitterlich, Till Krügel, Stefan Pries, Amen Gafsi, Lasse Kohnagel, Lars-Uwe Lang, Rasmus Gersch, Julian Lauenroth, Tim Völzke, Jan Wrage, Tim-Philip Jurgeleit und Jens Thöneböhn, für HF Springe Simon Herold, Andreas Stange, Maximilian Kolditz, Nikolas Tzoufras, Nils Eichenberger, Niklas Hamann, Claus Karpstein, Milan Djuric, Jannis Fauteck, Slawa Gorpishin, Uwe Naumann, Daniel Deutsch.
Joachim Jakstat