SVHU-Fußball in der Personalbredouille

Die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg sind in die Schlagzeilen geraten. Und zwar nicht durch besonders auffällige Leistungen auf dem grünen Rasen oder dem Hallenparkett, sondern durch Personaldiskussionen. In den ersten beiden Wochen des neuen Jahres sorgten Abteilungsleiter Jürgen Schmüser und Trainer Gunnar Sievers für reichlich Gesprächsstoff im Verein und in der Sportszene.

Schmüser war zwei Monate vor Ablauf seiner zweiten Amtsperiode im März aus internen Gründen von seinem Amt als Vorsitzender der Fußball-Abteilung – immerhin die zweitgrößte Sparte des Vereins nach den Turnern und die größte ihresgleichen im nördlichsten Bundesland – zurückgetreten. Der 50-Jährige hatte nach zehn Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im FC Union Ulzburg maßgeblich die Fusionsgespräche der drei Stammvereine des über 5.500 Mitglieder zählenden SV Henstedt-Ulzburg unterstützt und später vier Jahre lang in leitender Funktion die drei Fußballsparten des FC Union Ulzburg, des MTV Henstedt-Ulzburg und des SV Henstedt-Rhen im SVHU integriert.

„Die Gründe für meinen Rücktritt sind intern und werden auch intern bleiben“, sagt Schmüser, der aber bestätigte, dass die Gründe nicht im privaten Bereich liegen. Seine Weggefährten bedauern die Entscheidung, Oliver Wegmann, seit Januar 2012 im Verein für die Leistungsmannschaft als Manager mit umfangreichen Kompetenzen vom Gesamtvorstand ausgestattet und in dieser Funktion praktisch Nachfolger von Schmüser, würdigt die Verdienste seines Mitstreiters. „Wenn im größten schleswig-holsteinischen Fußballverein der Abteilungsleiter zwei Monate vor den Neuwahlen zurücktritt, gibt es Gerede, intern wie extern. Die Arbeit im Fußball-Leistungsbereich ist direkt ja nicht betroffen. Das sind zwei unterschiedliche Bereiche mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen. Vielleicht war dies auch einer der Gründe, die zum Rücktritt geführt haben. Aber für den Fußball ist es nicht gut, wenn hinter den Kulissen spekuliert wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Dinge beim Namen zu benennen“, merkt Wegmann kritisch an.

Als wäre Schmüsers Demission nicht schon Gesprächsstoff genug, warf eine Woche später auch Gunnar Sievers, Trainer der U23-Mannschaft in der Verbandsliga, das Handtuch. Mit ihm traten Torwarttrainer Holger Biehl und Betreuer Thomas Schiwek zurück. Den Rücktritt vom Amt tat Sievers in einer Pressemitteilung den regionalen Sportjournalisten kund, nicht aber seinen direkten Mistreitern in der Abteilung. Kurios, noch eine Woche vor dem Rücktritt hatten Sievers, Schiwek, der sportliche Leiter des SVHU und Ligatrainer Jens Martens sowie Wegmann in einer Viererrunde beisammen gesessen und gemeinsam die Marschroute der U 23-Mannschaft für die Rückrunde festgezurrt.

Die Verantwortlichen reagierten schnell und fanden in Erik Aden eine interne Lösung für den vakanten Trainerstuhl. Der 37jährige bisherige Assistent von Chefcoach Martens übernimmt als verantwortlicher Verbandsliga-Trainer das „Projekt Klassenerhalt“. Ihm zur Seite steht weiter als Co-Trainer Maik Koschnick. Aus verschiedenen Kandidaten soll demnächst auch ein Betreuer für die Mannschaft benannt werden. „Wir haben ein offenes Wort mit der Mannschaft gesprochen und uns auch den kritischen Fragen der Jungs gestellt. Das Team steht voll hinter dem neuen Coach und dem sportlichen Konzept und will mit aller Kraft den Klassenerhalt schaffen“, beteuert Wegmann, der in der U 23-Mannschaft genügend Qualität sieht, um in der Verbandsliga zu bestehen. Zumal mit den lange verletzten Niklas Bessert, Nils Hagen Schmidt, Torben Puls und Kolja Tirums Leistungsträger in den Kader zurückkehren.

In der Verbandsliga bleiben dürfen die Kicker des U 23-Teams allerdings nur, wenn auch die Liga-Mannschaft am Ende der Spielzeit 2012/2013 den Verbleib in der Schleswig-Holstein-Liga geschafft hat. Auch die Crew von Trainer Jens Martens steht derzeit nach immensem Verletzungspech auf einem Abstiegsrang, hat allerdings Kontakt zum gesicherten Mittelfeld. „Wir halten Ausschau nach Verstärkungen“, so Wegmann. „ Es ist allerdings mit unseren bescheidenen finanziellen Mitteln schwierig, Kicker, die uns auf Anhieb helfen, zum SVHU zu locken“, sagt der Manager.

Joachim Jakstat

23.1.2013

3 thoughts on "SVHU-Fußball in der Personalbredouille"

  1. Leider ist das mit beiden Seiten wohl nicht ganz richtig, aber dafür kann die Presse ja nichts. Seid nur auf der Hut mit Aussagen von bezahlten Leuten, die das von Mitgliedern gewählte Ehrenamt demontieren……….
    Da geht der Weg hin…

    http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/sport_135/article2141254/Der-Mann-mit-der-Kamera-hat-grosse-Plaene.html

    und Ulzburg bleibt da wo es ist, wie seit 111 Jahren..eine Heimat für Menschen die Bewegung und Sportliches und Geselligkeit lieben
    In diesem Sinne haben alle Verantwortlichen sich nicht nach aussen geäussert
    – um Niemanden zu schaden
    – damit der SVHU nicht in die Schlagzeilen kommt
    – die Sportler nicht öffentlich ins Gerede kommen
    – damit diejenigen, die sportlich kämpfen müssen, sich nur auf ihren Sport
    konzentrieren können

    NUR EINER bzw. ZWEI eben nicht

  2. Lieber Joachim,
    ob nun hier in den Ulzburger Nachrichten, im Sonntagsanzeiger, Abendblatt oder sonst wo….es wird immer nur Herr Wegmann zitiert und der Erfindungsreichtum in den Äußerungen ist überragend.

    1. Ich weiß zwar nicht, vom wem die oben stehende Mail stammt, möchte aber dennoch antworten. Für die Henstedt-Ulzburger Nachrichten schreibe ich freiwillig und ehrenamtlich zu Beginn nur über den Handballsport, nach Gesprächen mit dem Fußball-Leistungsbereich /Jens Martens und Oliver Wegmann) auch über diesen Teil des SVHU.
      Für die Segeberger Zeitung schreibe ich seit Jahren verschiedene Themen und seit zwei jahren bediene ich auch Fußball SH-LIga A-Junioren und SH-Liga Herren für NORDSPORT.
      Der Kritik an diesen veröffentlichungen will ich mich gerne stellen, mit dem Hamburger Abendblatt habe ich nichts (mehr ) zu tun. Für den Sonntagsanzeiger zeichnet meines Wissens Thomas Maibom verantwortlich.
      In der von mir zu verantwortenden Berichterstattung habe ich Informationen von beiden Seiten einfließen lassen. Dass gleiche Sachverhalte auch in unterschiedlichen Medien zu gleichen oder ähnlichen Darstellungen führen, liegt meines Erachtens in der Natur der Sache. Eine persönliche Bewertung des Geschehens ist für mich in keinem der Artikel zu erkennen.
      Dann hätte ich auch einen Kommentar geschrieben und nicht einen nachrichtlichen Text.
      Beste Grüße und gerne stelle ich mich auch einer inhaltlichen Diskussion.

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