SVHU: Aller schlechten Dinge sind drei…

An der richtigen Einstellung lag es nicht: Trotz einer kämpferisch imponierenden Leistung, in der sich das Team zu keiner Phase geschlagen gab, unterlag der Zweitliga-Aufsteiger SVHU den weiter verlustpunktfreien Handballern vom TV Emsdetten vor 600 Zuschauern mit 22:27 (9:13) Toren und wartet weiter auf die ersten Punkte in der 2. Handball-Bundesliga.

Während die Schleswig-Holsteiner am Tabellenende stehen, haben die Münsterländer zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze erobert. „Wir wussten, dass es hier heute schwer wird. Der SVHU hat seine ersten beiden Spiele verloren und wollte mit aller Macht gewinnen. Wir waren gewarnt und haben sehr konzentriert begonnen“, so TVE-Trainer Patrik Lijestrand. Ganze sechs Feldtore ließen die Gäste mit ihrer kompakten Abwehrformation in der ersten Spielhälfte zu.

Sicher ein Verdienst der „schnellen Beine des Emsdettener Defensivverbundes“ und des erneut guten Keepers Nils Babin, aber auch dem unkonzentrierten Abschlussverhalten der FROGS geschuldet. Die ließen vor der Pause ein halbes Dutzend guter Möglichkeiten ungenutzt und lagen nach sieben Minuten mit 0:4 zurück. Diesem Rückstand lief das Heimteam praktisch die gesamte Spielzeit über hinterher. „Gegen eine solch starke und routinierte Mannschaft muss alles passen“, kritisierte Trainer Tobias Skerka nicht nur die Chancenverwertung, sondern auch einige leichtsinnige Ballverluste.

Nach der Pause drehten die FROGS auf. Die Durchschlagskraft im Rückraum hatte sich durch die Einwechselung von Tim Völzke und Maik Makowaka erhöht, und Jens Thöneböhn konnte einige Ballgewinne im Gegenstoß in leichte Tore ummünzen. „Immer wenn wir uns mühsam herangekämpft hatten, haben wir es versäumt gleichzuziehen“, ärgerte sich SVHU-Trainer Tobias Skerka.

Beim Stand von 14:15 hätte die Partie eine Wende nehmen können, die Gastgeber waren in Schlagweite und hatten die Chance zum Ausgleich, doch binnen zwei Minuten war der TV Emsdetten wieder, angeführt vom alten Fuchs Elvir Selmanovic, auf 18.14 davon gezogen. Noch einmal kamen die SVHU-Akteure beim Stand von 18:20 und 20:22 in Schlagdistanz, doch mit Cleverness und individueller Klasse verdienten sich die Gäste die beiden Punkte.

„Glückwunsch an meinen Kollegen Patrik. Der Sieg ist verdient, wenn auch vielleicht ein zwei Tore zu hoch“, so Skerka. Liljestrand gab das Kompliment artig zurück. „In dieser Halle werden noch einige Mannschaften Punkte lassen“, so der Schwede. Doch Komplimente bringen den Aufsteiger nicht vom Tabellenende weg. „Wir müssen die leichten Fehler abstellen und über die vollen 60 Minuten konstanter spielen“, fordert Skerka endlich Lernerfolge bei seinen Spielern. Der nächste Schritt nach vorn, den er sich nach der guten Partie in Bietigheim erhofft hatte, blieb aus. „Das war ja nicht wirklich schlecht, aber diesmal sind wir auf der Stelle getreten“.

SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel, Markus Noel – Lars Bastian (1), Florian Bitterlich, Till Krügel, Stefan Pries (1), Nico Kibat (3/3), Maik Makowka (4), Lasse Kohnagel, Lars Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (2/2), Tim Völzke (5), Jens Thöneböhn (5).

TV Emsdetten: Nils Babin, Vitali Feshchanka – Elvir Selmanovic (6/1), Marcel Gisbert, Louis Kamp, Patrick Kvalvik, Janko Bozovic (7), Stefan Thünemann (2), Andrej Kourtchev (3), Maximilian Schüttemeyer, Jeffrey Boomhouwer (7), Olafur Ragnarsson (2), Mike Schulz, Ernir Arnason.

Joachim Jakstat

16.09.2012

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert