Stürmisches Rendevouz mit dem Rosaroten Panther und einem dreibeinigen Kraken

Es fing ja schon richtig gut an: keine Parkplatzgebühren, kein Eintritt – und im Norderstedter Stadtpark selbst jede Menge Attraktionen für die ganze Familie. Da gingen die vereinzelten Drachen in den grauen Wolken beinahe unter. Was für ein Anblick wäre es gewesen, die ballonseidenen, farbigen Ungetüme unter einem azurblauen Himmel schweben zu sehen! Stattdessen Herbstfeeling pur! Was die Besucher – darunter zahlreiche Henstedt-Ulzburger Familien – jedoch nicht zu stören schien. Sie erfreuten sich an dem stürmischen Auf und Ab von Lurchi und dem Rosaroten Panther, einem dreibeinigen Kraken und den vielen bunten kleineren Flattermännern und stürzten sich hemmungslos ins Vergnügen.

Es war alles vertreten, was auch nur im entferntesten mit einem Familienfest zu tun hatte. Und diesmal waren vor allem auch die Großeltern mit ihren Enkeln mit von der Partie. Schließlich sind Ferien, da geben die Eltern ihre lieben Kleinen gern mal an Oma und Opa ab. Noch zahlreicher waren jedoch ganze Familienverbände, die sich auch durch kurze Regengüsse nicht entmutigen ließen und alle Angebote wahrnahmen, die die Veranstalter boten.

Empfangen wurden die Besucher von den „Biermännern“ an einer Orgel aus dem Schwarzwald und der Familie Hamm mit ihrem „Büchel“, einer verlängerten Holztrompete. Dann staunte man vor den riesigen Waterballs, in denen Kinder auf dem Wasser herumtollen konnten, ohne nass zu werden. Rustikale lila Plastikboote sorgten ebenfalls für ganz viel Spaß. Zwei Hüpfburg-Variationen als Lokomotive und Riesenrutsche lockten die Kinder ebenso an wie die kleinen Trampolin-Springer der besonderen Art.

Während der Arriba-Strand dank des feuchtkühlen Wetters verwaist vor sich hinschmollte, tobte am anderen Ufer das Leben. In einem internationalen Sprachengewirr, das auf etliche Touristen schließen ließ. Ihnen kamen die vielen Fressstände gerade recht, denn wenn die Sonne schon nicht blendet, melden sich andere Appetite – auf Schmalzgebäck, Pizza, Crêpes und Grillwürstchen. Wie auch der Durst, der immer wieder gelöscht werden musste …

Eine besondere Attraktion stellte das Labyrinth für Kinder (und vor allem für neugierige Väter!) dar. Ein Irrgarten, der komplett aus Spinnaker (Drachenstoff) zusammengenäht worden war. Und das auf 100 Metern Lauffläche. Wie ein solches Ungetüm transportiert wird? Indem man die beiden Gebläse abstellt, die das Labyrinth mit den unzähligen verwinkelten Wegen aufrecht hält. Stellt man die Gebläse ab, sinkt alles flach zusammen und kann „mühelos“ eingepackt werden. Auf ihrem Weg in die Irre rief die kleine Marva (3) dann aber doch um Hilfe, dass man sie zum Ausgang bringen möge, während ihr Bruder Jelso (5) mutig allein hinaus stapfte. Näheres über den Künstler Sven Weidhase, der dieses Kunstwerk schuf, ist übrigens unter www.maximus-cux.de zu erfahren.

Und ein Stückchen weiter tummelte sich doch tatsächlich ein frisch vermähltes Brautpaar auf der Wiese, um hier die Zeit zwischen Trauung und Festessen mit den Gästen so unterhaltsam wie möglich zu überbrücken. „Der Gedanke kam uns ganz spontan“, sagten Dennis und Kristina Peschko lachend. Auch dies die Variante eines gelungenen Familienfestes, auf das die Organsiatoren stolz sein können.

Ob Teddy-Malerei für die ganz Kleinen oder mit Papa auf einem Skateboard mit Wii-Kontakt an der Supershow teilnehmen, um etwas zu gewinnen, oder in der langen Schlange vor der Bude warten, in der es Popcorn gratis gab – hier kam jeder auf seine Kosten. Zu einem echten Höhepunkt des Spektakels kommt es am heutigen Samstagabend bei Einbruch der Dunkelheit um 22.30 Uhr: mit hellerleuchteten Drachen über dem Stadtparksee! Aber damit nicht genug! Am Sonntag erwartet die Besucher von nah und fern erneut ein toller Tag des Drachenfestivals – von zehn bis 17 Uhr mit Erlebnistreff, Showbühne und Drachenaktionswiese. Wer es Samstag nicht geschafft hat, hat also am Sonntag noch einmal Gelegenheit, einen außergewöhnlichen Ferientag mit seiner Familie zu genießen.

Gabriele David

14. Juli 2012

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