Spritpreis-Rekord: Selbst Jaguar-Fahrer steigen auf AKN um!

So teuer war Benzin noch nie: Für einen Liter Super mussten Henstedt-Ulzburgs Autofahrer am Donnerstagmittag bei ARAL an der Hamburger Straße 1,699 Euro berappen. Diesel kostete 1,559. Schräg gegenüber bei JET gab’s den Kraftstoff gerade mal einen Cent günstiger (Super 1,689/Diesel 1,549). Freude bei den Preisen hat wohl nur noch einer: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Denn je teurer der Sprit, umso höher auch der absolute Steueranteil, der pro Liter Kraftstoff in seine Taschen fließt.

Konkret ausgerechnet für die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hat das gestern einmal Karin Retzlaff vom Mineralölwirtschaftsverband in Berlin. Dabei hat sie den gestrigen  deutschlandweiten Durchschnittspreis von 1,65 Euro für den Liter Super zugrundegelegt: Danach macht der Steueranteil weit mehr als die Hälfte des Preises aus; stolze 91,83 Cent.

Sei’s drum: Egal wer sich am Ende am hohen Ölpreis eine goldene Nase verdient, die Scheichs im Nahen Osten, die Mineralölkonzerne oder der Finanzminister: Anders als die Bürger in vielen anderen Regionen haben die Henstedt-Ulzburger wenigstens eine Alternative zum Auto. Zumindest die vielen Pendler, die in Hamburg ihren Arbeitsplatz haben. Denn die können auf die AKN ausweichen. Und davon wird nach Auskunft  von AKN Sprecher Jörg Minga auch Gebrauch gemacht: „Unsere Züge sind derzeit gut ausgelastet. Es fällt auf, dass mehr Fahrgäste mit uns fahren, und der eine oder andere Pendler, der bisher mit dem Auto gefahren ist, einen Park&Ride-Platz ansteuert und auf die AKN umsteigt.“

In der Tat, nachdem der P&R-Platz Meeschensee seine Kapazitätsgrenze schon lange überschritten hat, läuft nun langsam auch der P&R-Platz in Ulzburg-Süd voll. Geschätzter Auslastungsgrad diese Woche: 90 Prozent. Nur ganz am Ende des Platzes war gestern noch Parkraum frei…

Was auch auffiel: Selbst stolze Besitzer von Limousinen der Marken Mercedes oder Jaguar  lassen ihr Auto stehen und fahren Bahn. Nur eine Fahrzeuggattung wurde nicht gesichtet: Keine Spur von den sogenannten SUV`s wie Audi Q7 oder BMW X5 auf dem Park & Ride Platz . Aber jede Wette: Geht der Spritpreis noch ein gutes  Stück weiter rauf, werden sich auch die Vorstadtpanzer dazugesellen. Wenn denn dann noch Platz ist.

Christian Meeder

1. März 2012

3 thoughts on "Spritpreis-Rekord: Selbst Jaguar-Fahrer steigen auf AKN um!"

  1. Man könnte Herrn Schäuble mal ein paar Fotos unserer maroden Fahrradwege schicken, dort wären die zusätzlichen Mineralsteuereinnahmen sehr sinnvoll investiert. Ich fahre seit Jahren alles was möglich ist mit dem Rad, es kommen so an die 400 km im Monat zusammen, da spare ich sicher eine Menge teuren Sprit, spare CO2 ein, bin nachhaltig und gesund – Freude macht es aber auf den „Buckel- und Kraterpisten“ nicht.

  2. „Wann wurde die Mineralölsteuer zuletzt erhöht“

    Naja… vor über neun Jahren.

    „und wieviel teurer ist Tanken seitdem geworden?“

    Eben. Schäuble kriegt von jedem Cent mehr nur die Mehrwertsteuer. Ziemlich genau 0,16 (sic!) Cent also. Dem Fiskus bringen die hohen Preise nur etwas, wenn das Geld sonst gar nicht ausgegeben worden wäre. Die Mehrwertsteuer wäre ja auch auf den Restaurantbesuch, den Kurzurlaub oder auch den Kasten Mineralwasser fällig gewesen.

  3. Ich finde es cool, wie die Taktik der Ölkonzerne aufgeht.

    Wann wurde die Mineralölsteuer zuletzt erhöht und wieviel teurer ist Tanken seitdem geworden?

    Ansonsten muss ich aber zustimmen. Tanken ist zur Zeit Horror!

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