SPD zu REWE: Noch viele Fragen offen

Nach der CDU nimmt jetzt auch die SPD Stellung zur geplanten Amsiedlung von REWE am Autobahnzubringer. Auch die Sozialdemokraten begrüßen es, dass das Handelsunternehmen frühzeitig den Weg in die Öffentlichkeit gesucht und den Umfang der geplanten Ansiedlung dargestellt hat. Das wird aus Sicht der SPD sehr frühzeitig die notwendige transparente Abwägung des für und wider ermöglichen, ohne Spekulationen Raum zu lassen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald: „Während andere glaubten, schon alles zu wissen und ein Gespräch mit dem Unternehmen verweigert haben, hat unsere Fraktion einen sachlichen und offenen Austausch mit Vertretern der REWE geführt. Danach haben wir in intensiver Abwägung festgestellt, dass die Ansiedlung für unsere Gemeinde eine große Chance bietet. Wir wissen aber auch, dass sie im weiteren Verfahren noch viele offene Fragen und Hürden mit sich bringen wird.“

Die SPD will diese Chance – die auch mit einer nachhaltigen Ortsentwicklung zu tun hat – ergreifen und hat deshalb im Finanz- und Wirtschaftsausschuss mit ihren Stimmen den Weg freigegeben für eine Fortsetzung der Planung. Vom geplanten Zentralstandort mit einem Schulungszentrum für die Markt- und Verwaltungsmitarbeiter der REWE in Henstedt-Ulzburg solle die Verwaltung Norddeutschlands erfolgen. Das Unternehmen biete mit der Ansiedlung zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze in den Bereichen Einkauf, Marketing, Verwaltung und Logistik an. Ostwald: „Zusammen mit den Ausbildungsplätzen und dualen Studienplätzen wird das Arbeitsplatzangebot in unserer Gemeinde einen deutlichen Aufschwung erhalten. Gleichzeitig erwarten wir vom Zentralstandort positive Mitnahmeeffekte für regionale Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe ebenso wie für Restauration und Hotelbetrieb im Ort durch das am Standort entstehende Schulungszentrum.“
Bis ins Jahr 2025 sollen laut REWE 440 Mitarbeiter in der Verwaltung und fast 500 Mitarbeiter im Bereich Logistik Arbeit finden können. Über 900 Arbeitsplätze bei einem Flächenverbrauch von etwa 21 Hektar: Das ist für die Sozialdemokraten ein überdurchschnittlich positives Verhältnis.

Zu den kritisch zu beachtenden Details einer Ansiedlung gehört für die SPD natürlich die Frage nach der Verkehrsentwicklung in der Gemeinde: Wie viele Lkw welcher Größenordnung werden zukünftig zusätzlich durch den Ort fahren beziehungsweise wie lässt sich dieser Verkehr lenken?
Die SPD erwartet, dass alle verkehrstechnischen Maßnahmen, die durch die REWE-Ansiedlung im Ort notwendig werden, vom Investor getragen werden. Das Angebot der REWE, sich im sozialen, kulturellen und sportlichen Leben in Henstedt-Ulzburg zu engagieren, wollen die Sozialdemokraten gerne aufgreifen.

Fraktionsvorsitzender Ostwald abschließend: „Um es auf den Punkt zu bringen: Wir wollen die Chancen, die eine mögliche Ansiedlung in sich birgt, nicht einfach hergeben. Wir werden die Pläne konstruktiv, aber auch angebracht kritisch begleiten.“

Jörg Schlömann
29. Februar 2016

9 thoughts on "SPD zu REWE: Noch viele Fragen offen"

  1. Zur Gewerbeansiedlung „REWE“ sind noch viele Fragen offen.

    Welche Fragen haben CDU und SPD?

    Schaffung von Arbeitsplätzen ist doch O. K.. Nur gibt es eine garantierte Summe oder nur lose Absichtserklärungen?

    Die Verkehrsentwicklung und deren Lösung ist bislang offen (was sind denn die verkehrstechnischen Maßnahmen und hat REWE die Übernahme zugesagt? Die SPD spricht nur von Erwartungen.)
    Wäre die Verkehrslösung nicht auch der erste Schritt, bevor man eine Gewerbeansiedlung vollzieht?

    Die Gewerbesteuereinnahmen werden- nach dem derzeitigen Stand – gemessen an der Gewerbefläche bescheiden ausfallen (die REWE-Zentrale sitzt in Köln).

    Ist es denn sicher, dass die benötigten Gewerbeflächen angekauft werden können?

    Ob es eine Sogwirkung für weitere Gewerbeansiedlungen gibt, ist rein spekulativ. (Hatte wir in HU in 2015 nicht mehr Gewerbeabmeldungen als Gewerbeanmeldungen?)

    Ich gehe davon aus, dass nun auch diejenigen, die sich gegen eine Gewerbeansiedlung von REWE ausgesprochen haben, ihre Beweggründe darlegen.

  2. „Und dann das Thema Jahreszeit, gerade jetzt mit Glätte, Schnee und Regen etc.“

    Ich hoffe, die Gemeinde räumt mittlerweile auch die Radwege wie den Karl-Barmstedt-Weg. Da war zu „meiner“ Ulzburger Zeit vor einigen Jahren Eiswüste angesagt.

    „Wie der ÖPNV attraktiver werden soll habe ich noch nicht hier gelesen.“

    Oh, da gab es hier aber diverse Vorschläge. Die sind aber alle versandet, glaube ich?

    – Ausbau der Rad-Abstellmöglichkeiten an den Bahnhöfen. (Realität: Seit mindestens 10 Jahren in der Diskussion, kein Vorankommen, dabei geht es hier um Minimal-Summen.)

    – Verbesserung des Erscheinungsbildes der ÖPNV-Haltestellen: Beispiel Wartehäuschen. Die Gemeinde sollte sich endlich entscheiden: Entweder, sie will Wartehäuschen. Dann muss sie Vandalismusschäden auch zeitnah reparieren. Oder sie will sie nicht. Dann sollte sie die Häuschen abbauen lassen. Realität ist: Selbst große Schäden an den wichtigsten Umsteigeknoten werden jahrelang nicht repariert. Das Wartehäuschen am Bhf. Ulzburg – DIE wichtigste Haltestelle in ganz H-U – war zuletzt immer noch zerkratzt und mehrere Seitenscheiben fehlten. Eine der Seitenscheiben wurde 2009 zerdeppert, eine andere 2010.

    – Zusätzliche Haltestellen: Ein Bus nützt nichts, wenn er an wichtigen Zielen vorbeifährt. An mindestens zwei Stellen im Gemeindegebiet gibt es sehr große Abstände zwischen Haltestellen:

    — Zwischen „Ulzburg, Kirche“ und dem Bahnhof liegen fast 800 Meter. In Hamburg wäre das der Abstand zwischen zwei U-Bahnhöfen. In Ulzburg liegen genau dazwischen das Rathaus, die Gemeindebücherei, die Sparkasse, der Edeka,…. Mit einer Haltestelle „Rathaus Henstedt-Ulzburg“ in der Hamburger Straße würde man die Erreichbarkeit deutlich verbessern können. Weil der 293 ohnehin vorbeifährt, bräuchte man bei möglicher Fahrplanintegration keine zusätzlichen laufenden Mittel dafür.

    — Zwischen „Paracelsus Klinik“ und „Wilstedter Straße“ fährt der Bus 1,3 Kilometer ohne Halt an potentiellen Fahrgästen vorbei. Eine Haltestelle „Immbarg“ auf Höhe der Einmündung würde nicht mehr als zwei Haltestellenmasten kosten und den Fußweg aus dem Wohngebiet zum (Schul-)Bus um bis zu 10 Minuten verkürzen.

    etc.

  3. Radweg-Verbesserung ist sehr schön, besonders am Wochenende in der besseren Jahreszeit und bei Ausflügen in die Umgebung von klein und groß in der Familie oder dem Verbund.
    Die Anzahl der Arbeitnehmer, die in diese Richtung per Fahrrad werktags pendeln ist überschaubar, wenn mir so ansehe, wie die Trasse zwischen AKN-Bahnhof und Gutenbergstraße sowohl von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird. Auch nachmittags zur Feierabendzeit. Arbeitnehmer ab Beckersbergstraße können ggf. auch joggend zum Job anstatt die Morgenrunde hier in der Grünzone rund um die Pinnau-Wiesen zu drehen. Allerdings stößt man dort auf eilende Schülergruppen, gern ohne Licht und Klingel, gern zu zweit und zu dritt nebeneinander radeln mit Smartphone am Ohr. Auch gefährlich, nicht nur als Fußgänger oder Mensch mit Hund.
    Die Mehrzahl der Arbeitnehmer, zum sehr geringen Teil auch zukünftig aus mittlerer und weiterer Entfernung, ggf. vom Einzugsbereich des alten Standort kommend,genutzten den PKW. Die Lösung des gesteigerten Umfangs der Anzahl von LKW, PKW und Kleintransporter für alle Dinge eines größeren Betriebes sind vorrangig. Eine Umgehungsstraßenlösung sehe ich dank der Entwicklung der letzten Jahrzehnte allerdings nicht oder kaum. Wie die Nachbargemeinden, zu denen man ein gutes Verhältnis hat, diese Entwicklung innerhalb ihres Ortes sehen weiß ich noch nicht.
    Wie der ÖPNV attraktiver werden soll habe ich noch nicht hier gelesen. Ride by AKN and Bike durch Fahrradstation hier im Ort ist auch noch kein Thema. Und dann das Thema Jahreszeit, gerade jetzt mit Glätte, Schnee und Regen etc.

    1. Überschaubar ja sind keine Hunderte von Radfahrern unterwegs um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber verdienen die in ihren Augen wenigen, nicht auch einen Sicheren Arbeitsweg? Kleines Beispiel aus der Heidekoppel. Die Firma Kluth hat in den letzten Jahren mehrfach die Radabstellanlage vergrößert.denn die Mitarbeiter kommen in den frühen Morgenstunden oder auch am Abend mit dem ÖPNV nicht zeitig zur Firma oder zum Bahnhof.Mittlerweile sind es mehr als 30 Radfahrer die im Schichtdienst mit dem Rad zum Job kommen.Teilweise aus Kaltenkirchen viele aber aus Ulzburg.
      Das heißt auch das 30 Autos weniger die Fahrbahn verstopfen. 30X 7m 210m freie Strecke oder weniger Wartezeit an roten Ampeln.

      1. 30 PKW weniger – ist mir noch nicht im Stau stehend aufgefallen. Anderen Autofahrern auch nicht. Macht wohl nichts, denn „bald“ rollen so LKW, Kleintransporter, PKW von Beschäftigten und Besuchern im dreistelligen Bereich durch den Ort. Da fallen 30 PKW im Zeitalter des Automobils weniger nicht auf.
        Für Kurzstreckenradler: ab mittags staut es sich ab Norderstedt Richtung Ortszentrum. Versuchen Sie doch mal zwischen „Am Burgwall“ und „Penny“ nachmittags über die Straße zu kommen oder mit dem PKW jeweils links einzubiegen. Und wer hilft den Fußgängern mit Rollator, Kinderwagen, Gehbehinderung, Sehbehinderung über die Straße hier ? Radfaher sind auf dieser Teilstrecke selten. Der Radweg am „Baugelände Pinnauwiesen“ ab ehemaligen Bahnübergang ist viel zu schmal. Warum setzen Sie sich nicht auch dafür ein sondern nur für IHRE Strecke ? Hier rollen auch Fahrzeuge mit dem Ziel REWE in Bälde. Übrigens:die Radfahrstrecke ab „Am Bahnbogen “ bis „Lindenstraße“ ist ein Greuel für Radfahrer, besser gesagt höchst gefährlich und durch die Berg- und Talfahrt-Hindernisse äußerst unangenehm. Auch hier vermisse ich IHRE Aktivität .

        1. Die Aufpflasterungen im Gemeindegebiet wird von mir immer wieder
          in die Politik bzw auch in den Umwelt und Planungsausschuss gebracht.
          Der Kirchweg ist schon schlecht mit der Hügellandschaft.Gefährlich wird es in der Strasse an der Alsterquelle.

          Wir als Fahrradgruppe sehen den Alltagsverkehr, der mit dem Rad begangen wird als sehr wichtig.Das heißt für uns ,Wie kann man die Wege zu den Bahnhöfen verbessern,gesicherte Abstellmöglichkeiten schaffen. Natürlich stehen die Wege in die Gewerbegebiete ebenfalls bei uns im Focus.Freizeitwege haben wir und die müssen auch einmal ausgeschildert werden.Das Aufgabenfeld welches wir uns gestellt haben ist weitreichend und vieles aus dem Verkehrsgutachten möchten wir umgesetzt wissen. Ps: 30PKW´s in nur einer Fa. wenn in jeder der vielen Firmen ein Bruchteil nicht das Auto nutzt ist es schon ein Gewinn.
          Man muss sich die Frage nach alternativen stellen.Ein Angebot schaffen.

          Anders ist es bei Autoverkehr auch nicht wenn eine Strasse gebaut wird.wird diese auch genutzt.Warum soll dies beim Radverkehr nicht funktionieren?

          1. Nicht nur unsere Gemeinde wächst, auch die in der Nachbarschaft. Z.B. im südlchen Teil von Kaltenkirchen entstehen viele Neubauten, in Norderstedt auch (u.a. Friedrichsgaber Weg). Das Auto ist das Verkehrsmittel für Berufstätige, Betriebe aller Art und Größe und auch für Kunden unserer Einkaufszentren. Ohne Autos wären die Parkplätze der Einkaufzentren hier leer. Nicht nur schwere Dinge wie Getränkekisten und Wochenendeinkäufe werden mit dem Auto bewegt, nicht mit dem (Lasten-) Fahrrad oder deren Anhänger. Es steht jedem Menschen frei zu entscheiden welches Fortbewegungsmittel er wählt für seine Zwecke. Das Fahrrad kann hier nur eine Nebenrolle, eine zweifelsfrei im Sommer schöne Alternative, stellen. Stau auf den Straßen ist hier zu sehen den ganzen Tag auf der Straße, Länge und Richtung variabel. Stau auf dem Fahrradwegen habe ich nie gesehen oder erwarte diese in Bälde. Wir sind eben in Deutschland, nicht in Holland oder Asien.

  4. Was für mich auch wichtig erscheint man sollte den Nicht motorisierten Verkehr die Möglichkeit geben Sicher zu den Arbeitsplätzen in dem Gewerbegebiet zu kommen oftmals sind im Logistik Bereich Arbeiter beschäftigt die wenig Verdienst haben und auf ihr Rad angewiesen.
    sind. Hier gilt es einen Radweg zu schaffen der auch bei schlechtem Wetter befahrbar ist.
    Die jetzige Situation ist äußerst unbefriedigend. Der Heideweg wird sehr häufig von Pendlern befahren die dort nichts zu suchen haben und der Verbindungsweg vom Heidewg in die Rudolf Dieselstr. aus Sand ist sehr matschig und häufig überschwemmt.

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