SPD stärkste Partei in Henstedt-Ulzburg bei der Europawahl!

Bemerkenswertes Ergebnis der Europawahl in der Großgemeinde. Die SPD wurde gemeindeweit stärkste Kraft, kam auf 34,2 Prozent. Bei der CDU machten 33,5 Prozent der Wähler ihr Kreuz.

Nachfolgend das Henstedt-Ulzburger Europawahl-Ergebnis:

SPD: 34,2 %

CDU: 33,5 %

Grüne: 10,8 %

AfD: 8,4 %

FDP: 3,7 %

Die Linke: 3,4 %

H-UN

26. Mai 2014

 

22 thoughts on "SPD stärkste Partei in Henstedt-Ulzburg bei der Europawahl!"

  1. Ich finde es irgendwie bemerkenswert, daß wir in Deutschland zwar die freie Wahl propagieren, daß dann aber regelmäßig diejenigen, die nicht so wählen wie Sie sich das gedacht haben, als „dumm“ bezeichnet werden.

    „Dumm“ ist aus meiner Sicht nur, wer nicht hinterfragt, warum das so geschehen ist.

    Ich bin bekanntermassen weit davon entfernt, die AfD unterstützen zu wollen, eine Partei, die weder verstanden hat, welchen grundsätzlichen Sinn das „Projekt Europa“ hat, noch die verstanden hat, daß die Schuldenkrise in Südeuropa gar nichts bis nicht sehr viel mit der Währung an sich zu tun hat.

    Aber die „Etablierten“ haben weder erklärt, warum Europa so wichtig ist, noch haben sie irgendeinen Grund geliefert, warum man gerade sie wählen sollte. Martin Schulz als Kommissionspräsident ist nun wirklich keine echte Perspektive, die die Menschen in Massen an die Wahlurnen getrieben hat.

    Tatsache ist aber, daß viele Menschen von Europa vollkommen verunsichert sind. Nicht mehr und nicht weniger. Man weiß nicht, wie es funktioniert, man glaubt aber, daß sich Europa vor allem um Agrarsubventionen, Milchseen, Butterberge, Streitereien und die Regelung jedes noch so kleinen Lebensbereiches durch vollkommen praxisferne Vorschriften kümmert – Stichwort Glühbirnen und Krümmung von Bananen. Ja, da sind auch Sachen aus dunkler Vergangenheit dabei (Butterberge gibt es zB seit 2007 nicht mehr), aber auch die wirken kräftig nach.

    Dazu kommt die Schuldenkrise in den südeuropäischen Ländern, die Angst um das eigene Geld. Daß das nichts mit dem Euro an sich zu tun hat, an dieser Frage scheitern ja bereits habilitierte Volkswirtschaftler wie Herr Lucke. Griechenland wäre auch mit Drachmen heute komplett pleite, die Frage der „Rettung“ im europäischen Haus genauso akut. Das Problem ist nicht die Währung, sondern Schlendrian, Korruption, Misswirtschaft, Günstlingspolitik und Wahlgeschenke.

    Also: beschimpfen Sie nicht die Wähler, weil diese falsch gewählt haben. Fassen Sie sich lieber an die eigene Nase und fragen Sie sich, warum Europa dieses Image bei vielen Menschen hat. Fragen Sie sich, ob Sie wirklich gut erklären, warum ein gemeinsames Europa so wichtig ist. Gerade im Jahr 2014, hundert Jahre nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs, wäre diese Frage leichter denn je zu beantworten gewesen.

    1. Ich hoffte sehr wohl, dass es Martin Schulz zum Kommissionspräsidenten schaffen könnte. Der repräsentiert für mich ein eigenes, nicht zwingend aus dem Heimatland abgeleitetes Selbstbewusstsein als demokratisch gewählter Europavolksvertreter. Ich finde es gut, wenn das EU-Parlament nun dem Rat klarmacht: Ohne Einvernehmen mit uns passiert hier gar nix! Die gewählte Institution muss nun der ungewählten klar zeigen, wo der Hammer hängt. Nur wenn sich in Brüssel endlich eine demokratisch getriebene eigene an gesamteuropäischen Zielsetzungen ausgerichtete Politik herausbildet, gewinnt der Wähler eine „Haptik“ dafür, was die EU eigentlich für ihn/sie macht.

      1. Der Wahlkampf von Herrn Schulz und der SPD sah in meinen Augen etwas weniger europäisch aus, kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor:

        „Nur wenn Sie Martin Schulz und die SPD wählen, kann ein Deutscher Präsident der EU-Kommission werden“
        ?

  2. Nun mal keine rhetorische Frage, Herr Riemenschneider.
    Woran liegt es denn bei Ihnen, daß Sie den Europa-programmtext der AfD offensichtlich in Ihrer Zeit nicht verarbeiten konnten ?
    Von EU-Feindlichkeit ist dort keine Spur vorhanden, wohl aber unsere mehrfache Forderung zur Durchsetzung notwendiger Reformen der gesamten EU-Organisationen und neugeschaffener, völlig undemokratiischer Nebenkonstrukte (wie ESM usw.).
    Reformen fordert die AfD also, ganz im Sinne, wie sie Willy Brandt zu guten Zeiten der SPD einmal für die BR Deutschland anstieß.
    Also, besser erst einmal lesen, das geht doch wohl, und dann urteilen und nicht gleich politisch ziemlich überheblich, weil ohne Grundlage argumentiert, rundum austeilen.

  3. Herr Winckelmann, ich habe wörtlich geschrieben und nicht behauptet daß diese Menschen generell Dumm sind. Da besteht ein kleiner Unterschied. Auch habe ich das nicht für die gesamten AFD-Wähler unterstellt, sondern als eine mögliche Ursache bei einem Teil dieser Wähler genannt. Alles andere ist (Ihre) Interpretation und nicht unbedingt aus meinem Text abzuleiten.

    Und als rethorische Frage: Fühlen Sie sich etwa angesprochen?

  4. ,,, es gibt nach Ihrer Meinung also rd. 2.350 gefährliche und/oder dumme Menschen in Henstedt – Ulzburg, die eine Gefahr für die Demokratie darstellen
    Sie beleidigen 8,4% ihrer Henstedt-Ulzburger Mitbürger..

    1. Generell teile ich Ihre Meinung, aber wir müssen die Anzahl dummer Menschen doch sicherlich noch auf Wahlbeteiligung runterrechnen … 😉

      1. Noch einfacher wäre es, die Wahlergebnisse auf der Gemeinde Homepage zu lesen. Die AfD erhielt genau 736 Stimmen im Dorf. Bei 27.803 Einwohner (April 2014) haben also 2,65% (aufgerundet) der Einwohner AfD gewählt. Ob eine Wahlentscheidung per se etwas über den Intelligenzgrad eines Wählers aussagt, wage ich anzuzweifeln.

  5. Es ist einfach Fakt, daß die Bürger die zur Wahl gegangen sind, mehrheitlich (in HU) die SPD für Europa gewählt haben. Darauf und auf das damit verbundene gute Ansehen der derzeitigen SPD-Politik auf Europäischer und auch Bundesebene kann und darf man insbesondere als SPDMitglied stolz sein. Traurig ist aber der dennoch der hohe Anteil an Protestwählern. 8% für eine mehr oder weniger rechtspopulistische AFD ist schon ein bedenklich hoher Wert. Eine Partei, die die EU ablehnt, gehört doch nicht in das EU-Parlament! Was wollen die denn da? Etwa sich selbst wieder auflösen ? Egal wieviele dieser 8% dies wissentlich oder aus Dummheit diese Partei wählen, es steckt in beiden Gruppen eine Gefahr für die Demokratie.

  6. Zum Glück hat das hervorragende Ergebnis für die europäischen Populisten einen tümelnden Kommissionspräsidenten Martin Schulz bereits verhindert.
    Die Kungeleien mögen in den nächsten Wochen nach hergebrachter GroKo Art weitergehen.
    Aber u.a. mit einem exzellententen Ergebnis für die AfD z.B. in Henstedt-Ulzburg ( 8,4 Prozent) sind wir jetzt zur Kontrolle direkt an den europäischen Parlamentsorten, können berichten und erforderliche Schritte zur politischen Neuausrichtung der EU und, – Europas insgesamt – mit anstoßen.
    Überfallig sind diese Schritte allemal.
    GroKoTümelei hat uns in Europa vollständig in einen politischen Sumpf gefahren und das nicht erst seit kurzem.
    Seit dem 25. Mai 2014 können wir alle endlich wieder feste Pflöcke zur europäischen Neuausrichtung und in der Folge auch zur wirtschaftlichen Wiederbelebung Europas setzen.

    1. Die AfD wird genau wie alle anderen Parteien an ihren Taten gemessen werden. Der Wahlkampf ist vorbei und es wird sich zeigen, was mit der AfD in Europa aber vor allem- und das ist für HU entscheidend- hier in der Gemeinde passiert. ich bin gespannt.

    2. Vielen Dank für die Selbsteinschätzung der AfD.

      Die Bundeszentrale für Politische Bildung schreibt übrigens in ihrem Onlinelexikon zum Stichwort :

      Populismus

      [lat.] P. bezeichnet eine Politik, die sich volksnah gibt, die Emotionen, Vorurteile und Ängste der Bevölkerung für eigene Zwecke nutzt und vermeintlich einfache und klare Lösungen für politische Probleme anbietet.

      Siehe auch:
      Demagoge

      Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/18050/populismus

  7. Horst Ostwald ( SPD Fraktionsvorsitzender ) wird in der heutigen Ausgabe der Segeberger Zeitung zitiert :
    „Ich bin hocherfreut, habe aber keine eindeutige Erklärung für das gute Ergebnis“.
    Dass die SPD bei Kommunalwahlen zuletzt keine Spitzenwerte einfahren konnte und weit hinter der CDU blieb, sieht Ostwald in Zusammenhang mit den starken Wählergemeinschaften WHU und BfB in der Gemeinde. Da sie aber nicht zur Europawahl antraten, haben am Sonntag wahrscheinlich insbesondere WHU-Sympathisanten die SPD unterstützt.

    1. Oder aber die Bürger sind gar nicht so doof und haben verstanden, daß Europawahl etwas gänzlich anderes als Kommunalwahl ist und haben eine Wahl für Europa getroffen und kein „Protestkreuz“ mit Bezug zur Kommunalpolitik. Möglich wärs (auch wenn ich, wenn ich ehrlich bin, Ihre These für wahrscheinlicher halte 😉 ).

  8. Ein Wahlergebnis gibt auch immer die momentane Stimmungslage der Wähler wieder. Wie Herr Kunde schon schrieb, dass die SPD die meisten Stimmen in HU bekommt, ist schon sehr selten (ich kann mich jedenfalls nicht erinnern dies während meiner Zeit in HU schon erlebt zu haben). Nehmen wir die Aussage doch ernst und überprüfen sie in den folgenden Monaten und Jahren- “ Dies gibt uns Rückwind und Motivation für die weitere Arbeit zum Wohl der Gemeinde“.

  9. Guten Morgen Herr Kirmse,

    da haben Sie natürlich völlig recht. Aber man wird ja noch mal seiner Freude über das Wahlergebnis Ausdruck verleihen und sich bei den Bürgerinnen und Bürgern bedanken dürfen!
    Und natürlich motivieren gute Ergebnisse auch die SPD vor Ort! Das ist in der Politik nicht anders als im „wirklichen“ (Arbeits-) Leben.

    Liebe Grüße
    Reinhard Kunde

    1. Hallo Herr Kunde,
      das war von mir auch nicht unfreundlich gemeint. Genau wie Sie sagen, als SPD-Mitglied freut einen sicherlich der generelle Erfolg und es ist auch freundlich, sich dafür zu bedanken. Ich finde nur, daß die Europaarbeit so überhaupt nichts mit der kommunalen Arbeit gemein hat, was dann auch durchaus gänzlich andere Wahlergebnisse hervor bringt. Aber wenn es für Sie trotzdem ein Ansporn ist, halte ich Sie nicht auf, viel Spaß und Erfolg bei Ihrer Arbeit! 🙂

      1. Hallo Herr Kirmse,
        Europa hat mit der Gemeinde zu tun, beinahe täglich. Viele Zuschüsse aus den unterschiedlichsten Fördertöpfen, mir fällt da gerade die Hohnerbergbrücke ein, kommen im Endeffekt von der EU. Natürlich gibt es auch Zuschüsse von Bund und Land, aber auch die bekommen Geld von der EU. Nehmen Sie die Landwirtschaft usw.. Aber Sie haben schon recht, unmittelbar hat des mit der Gemeinde nichts zu tun, da wird die Gemeinde nicht gefragt. Freuen über das Ergebnis tun wir uns aber trotzdem!

  10. ich kann mir gut vorstellen, das viele Bürger mit der CDU in H-U als auch mit der Bundes.- un EU-Politik, aufgrund der jüngsten Vorkommnisse unzufrieden sind und jetzt schon ein Zeichen setzen wollten.
    Im Kleinen wie im Großen.
    Man kann immer wieder erkennen, das die Bundespolitik sich bei den Kommunalwahlen wiederspiegeln.
    Ich persönlich wähle schon lange keine der etablierten Parteien, auch nicht in H-U.
    Die etablierten Parteien, besonders einige wenige Personen in diesen Parteien, sind mir zu korrupt.

  11. Die SPD Henstedt-Ulzburg bedankt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern und unserem starken Spitzenkandidaten Martin Schulz für das tolle Ergebnis. Das hat es in Henstedt-Ulzburg sooft noch nicht gegeben. Dies gibt uns Rückenwind und Motivation für die weitere Arbeit zum Wohl der Gemeinde.
    Vielen Dank!

    1. Was hat denn das Ergebnis der Europawahl mit den Parteien vor Ort zu tun? Ich habe etwas völlig anderes gewählt, als bei der Kommunalwahl und als bei der Bundestagswahl, da die Themen und Handlungsräume auf europäischer Ebene doch völlig andere sind!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert