SPD ruft zur Demonstration gegen die AfD auf

Am Sonnabend,16. April, findet in Henstedt-Ulzburg der Landesparteitag der AfD statt. Der SPD-Ortsverein, der Kreisverband Segeberg und der Juso Kreisverband laden daher zu einer friedlichen Demonstration unter dem Motto „Aufstehen gegen Rechtspopulismus“ vor dem Bürgerhaus ein.

„Für die SPD ist die AfD eine Ein-Themen-Partei, die einfache Lösungen von gestern vorgaukelt. um Probleme von morgen zu lösen. Dabei haben ihre Rezepte damals schon nicht funktioniert“, schreibt dazu der SPD-Ortsverein. Die AfD bediene mit Vorsatz rechtes Gedankengut und mache so Rassismus und überzogenen Nationalismus wieder hoffähig. Wer die Interessen von sozial Schwachen gegeneinander ausspiele, Ängste schüre und Vorurteile bediene, die Sozialversicherung und den staatlichen Rundfunk privatisieren wolle, kulturelle Deutschtümelei statt kultureller Vielfalt wolle, gleichgeschlechtliche Partnerschaften diskriminiere, Steuern für Reiche senken und dafür Alleinerziehende schlechter stellen wolle. die Inklusion infrage stelle, der habe weder einen Platz in unserer Gesellschaft noch in den Parlamenten.

„Als Demokraten müssen wir Lösungen für die Probleme finden, die Menschen aus der Mitte der Gesellschaft veranlassen, plötzlich radikal zu wählen. Aber gleichzeitig müssen wir ein deutliches Zeichen setzten, dass wir diese Art von populistischer Politik ablehnen und ihr konstruktiv begegnen. Als Kommunalpolitiker ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Probleme vor Ort zu lösen und nicht nur darüber zu meckern“, begründet Marco Pemöller, Ortsvereinsvorsitzender der SPD, den Demonstrationsaufruf. Die Demo beginnt um zehn Uhr vor dem Bürgerhaus.

Jörg Schlömann

14. April 2016

16 thoughts on "SPD ruft zur Demonstration gegen die AfD auf"

  1. Zitat:,“… die kulturelle Deutschtümelei statt kultureller Vielfalt wolle“,
    Bei diesem Satz “ wellen sich mir die Zehennägel ( siehe Höcker bei Maischberger „. )
    Ich warte nur noch darauf, daß unsere Nationalhymne – seinerzeit um 1860 als Bekenntnis eines Deutschen geschrieben – . als rechtes Gedankengut bezeichnet wird. “ Einigkeit und Recht und Freiheit, für das deutsche Vaterland. Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand „. Das ist jetzt bereits rechte Deutschtümelei und Europa-Feindlichkeit. Was ich unter kultureller Vielfalt verstehe, lasse ich mir von den Jüngern eines Sigmar Gabriels mitnichten vorschreiben. Derartige Einlassungen erinnern an das Erbe einer Reichskulturkammer. Der SPD, der ich bedauerlicherweise einmal als langandauernde Jugendsünde 25 Jahre angehörte, werde ich mit ihrem sich stetig beschleunigendem Tempo auf dem Marsch in die Bedeutungslosigkeit – interessiert zuschauen.

  2. Ja, ich glaube schon, dass Sie sich von der Regierung im Stich gelassen fühlen, sonst würden Sie soetwas nicht schreiben.Ich frage nur, warum Sie nicht soviel Mut zur Klarheit haben, und für diesen Satz das Wort „Ich“ verwenden, sondern lieber auf das ganz unverbindliche „man“ ausweichen. Aber „man“ ist eben keiner; sondern eine unbestimmte Masse.
    Nehmen Sie zur Kenntnis: ich fühle mich nicht im Stich gelassen; und Sie haben auch nicht das Recht , in meinem Namen zu sprechen ; ich bin nicht Teil Ihres „man“.
    So; die Probleme des Landes spricht sie angeblich an, diese Partei? Da haben wir wohl eine unterschiedliche Wahrnehmung. Für mich das grösste Problem sind die Menschen, die ganz ruch-und ehrlos die unzähligen Brandstiftungen begangen haben und weiter begehen,
    und dabei meinen, sie seien „gute Bürger“..
    Und : eine Partei, die ja nun ganz deutlich sagt, dass sie die Freiheit der Religionsausübung ( aber „erstmal“ nur für Muslime ) unterbinden will, die ist mit dem Prädikat „rechts“ noch sehr rücksichtsvoll bezeichnet; und ihre Anhänger auch.
    Damit wird wieder der Boden bereitet für die nächste „Angriffswelle“ von Hetzern und Brandstiftern.
    Das ist aus meiner Sicht eine Realität, derer Sie sich verweigern, wenn Sie diese Partei hofieren.

    1. Herr Kressin, vielen Dank für Ihren Beitrag, so gut hätte ich es niemals selbst ausdrücken können, aber ich kann jedem einzelnen Satz voll zustimmen!

    2. Politische Gegner als Hetzer und Brandstifter zu bezeichnen das hatten wir schon einmal. unter anderem zu Zeiten einer SED-Regierung.
      Das man zum „Merkelschen Blackout“ durchaus geteilter Meinung sein kann zeigt
      das Verhalten der meisten europäischen Länder.
      Sicher, wir haben die Freiheit der Religionsausübung, wir haben aber auch Meinungsfreiheit und jeder kann die Meinung haben und auch sagen, dass Religionen
      eigentlich auch Ideologien sind.
      Die SPD sollte sich seit ihrer Agenda 2010 nicht mehr als die Partei der sozial Schwachen aufspielen. Deshalb ist sie mit 20% noch gut bedient.

      1. Hr. Kalenberg,
        bitte genau lesen: ich habe geschrieben,“ damit wird wieder der Boden bereitet für Hetzer und Brandstifter“.
        Soll ich Ihnen allen Ernstes glauben, dass Sie die Menschen , die Brandanschläge gegen leere wie auch bewohnte Einrichtungen verüben, gewählte Bürgermeister bedrohen , ankommende Flüchtlinge verprügeln tatsächlich „nur“ (?!) als „politische Gegener“ ansehen ?
        Sie können ja über jede Partei denken und sagen , was Sie wollen.
        Ich aber auch; und für mich ist die AfD eine sehr rechte und sehr gefährliche Partei.

    3. Herr Kressin, Sie haben inhaltlich recht. Aber was wird mit der AfD passieren? Sie wird in ein paar zusätzliche Parlamente gewählt, und damit den Volksparteien nur noch sehr wenig Möglichleiten für Regierungsbildungen übrig lassen, ja. Aber wir können doch alle ausschließen, dass diese Partei die tatsächlich umgesetzte Politik beeinflussen wird. Die werden keine einzige Änderung auf den Weg bringen! Spätestens dann werden die Neuanhänger realisieren, dass Ihre Stimmabgabe für die Katz war.
      Meiner Meinung nach ist das eigentlich alarmierende Signal, dass so viele Menschen scheinbar nur noch aus Protest wählen (zuletzt waren es Die Piraten, die partizipierten). Für mich besteht die Hauptaufgabe darin, den Menschen wieder eine Politik zu bieten, in der sich jeder wiederfindet! Mit Facetten, Positionen, Verlässlichkeiten, Profil. Und genau hier liegt in Zeiten der modernen Medien eine besondere Herausforderung, denen sich nicht genügend, oder teilweise sehr ungeschickt gestellt wird!
      Die Gefahr im derzeitigen Umgang mit der AfD ist, dass sich deren Wähler sogar noch bestätigt sehen, oder von Protest- zu Überzeugungswählern werden. Dazu muss man sich nur auf das Niveau der AfD begeben: Pauschlierungen, plakative Aktionen, Marktschreierei. Ich vermeide derartiges, wenn ich über diese Partei mit Menschen direkt spreche. Ich versuche es über Anstand und Logik. Funktioniert größtenteils ganz gut! Aber natürlich nicht immer.

  3. Jede noch so kleine Demo gegen die AfD, bringt dieser Partei noch mehr Stimmen und meine hat sie.
    Die AfD ist zur Zeit aber auch die Partei, die die Probleme unseres Landes anspricht, was sogenannte Volksparteien wie CDU und SPD, sowie Grüne usw. nicht tun.
    Man fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Dazu wird Diktatoren wie diesem Erdogan der goldene Löffel gereicht.
    Wenn man seine Meinung sagt, wird man gleich ins recht Lager gestellt.

    Kommt mal alle endlich wieder in der Realität an.

  4. Herr Blau, was wollen sie uns mitteilen?
    Ach nee, sie wollten ja nicht mehr antworten.
    Alles nur leere Worthülsen…

  5. Entschuldigung, dass ich zu dumm bin und gegen Rechtspopulismus auf die Straße gehe! Ich war nicht der Einzige – die anderen waren wohl auch zu dämlich.
    Den Kopf in den Sand stecken empfinde ich aber als spießig. Es waren auch nicht nur SPDler da, sondern auch Menschen aus anderen Parteien und das fand ich super. Danke dafür! Nur leider war die Anzahl der Demonstranden irgendwie nicht der Menge der Polizisten angepasst.

    1. Ich werde hiernach nicht mehr auf Ihre Kommentare antworten: „Spießig“, „dumm“, Sie scheinen sich ausschließlich oberflächlich zu bewegen. Das ist unwirksame Polemik. Jeden nach Belieben in Ecken zu stellen (andere als rechtsgerichtet, mich als spießig) ist schlichtweg eine Frechheit. So erreichen Sie nichts! Den Kopf in den Sand stecken diejenigen, die einfach nur in Populismus verfallen! Alles andere können Sie auf Menschen wie mich bezogen nicht beurteilen. Also tun Sie das besser auch nicht mehr. Es spielt den anderen in die Karten. Schalten Sie erstmal das Licht an sich selbst an.

  6. Bitte mal Klartext reden! Was genau sollen uns die zwei Kommentare sagen? “Deutschland braucht wieder einen politischen Diskurs…“ und den gibt es nur mit der AfD? Die AfD setzt sich für die kleinen Leute ein? Die AfD kämpft für Menschenrechte? Oder bin ich auf dem Holzweg?
    Mann, Mann, Mann, redet Klartext oder wäre der zu radikal und man würde sofort erkennen welch‘ Geistes Kind ihr seid?

    Ich bin morgen dabei. Ich hoffe viele kommen.

    1. Ich hoffe, es kommt gar keiner. Dann merkt nämlich niemand was davon und die AFD-Wahrnehmbarkeit bleibt auf dem Niveau eines Taubenzüchtervereins. Aber wenn sie nun durch ne Demo vor Tür wichtig gemacht werden, haben wir sie dann bald im Landtag.

    2. Herr Ranz, Ihre Reaktion ist für mich schwer nachvollziehbar. Sie zeigt viel bezüglich der Probleme auf, die derzeit im Umgang mit der AfD erkennbar sind. Sie fordern zu vermeintlichem Klartext auf, und stellen beide Kommentatoren in eine von Ihnen vorbereitete Ecke. Entweder alle zu 100% gegen die AfD, oder man ist einer „Geistes Gesinnung“. Das ist genau genommen sogar exakt das Bewertungsprinzip, wie es die braune Fraktion lebt, nur umgekehrt, aber genauso falsch. Leider ist auch auf der Bundesebene immer noch viel davon erkennbar, trotz der letzten Landtagswahlenergebnisse, trotz durchaus intelligenter Analysen dazu.
      Inhaltlich ist die AfD ein Trümmerhaufen, geführt von Dilletanten. Insofern kann ich Ihre Haltung verstehen, diese Partei hat keine Lösungen für uns. Aber sie ist (leider) die einzige Partei, die Protestwähler auf sich zieht. Eine große Koalition auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine linke Gruppierung um Linke und Grüne, die sich im Meanstream befindet. Und eine nach wie vor gesichtslose FDP bietet seltsam anmutende Unauffälligkeit an. Würden nur diejenigen die AfD wählen, die der von Ihnen beschriebenen Geisteshaltung sind, wäre sie eine Partei unterhalb 5%.
      Deshalb geschieht die AfD. Die bekommt man deshalb auch nicht niedergeschrien. Sobald ein politischer Diskurs von den großen Parteien spürbar wird, hat sich das mit der AfD sowieso erledigt. Wobei ich glaube, dass die AfD allen zuvorkommt, und sich durch innerparteiliche Streitigkeiten selbst zerlegt.
      Viel Spaß bei der Demo – ich werde nicht kommen, da mir die Typen keine Minute meiner Freizeit wert sind.

  7. …“Erfolgreichen neuen Konkurrenzparteien macht man die Wähler nicht dadurch streitig, daß man sie als populistisch und rassistisch ausgrenzt. Wählerinnen und Wähler gewinnt man zurück, indem man auch in den etablierten Parteien wieder streitige Debatten führt und sich zu Themen positioniert, die man jahrelang aus falsch verstandener politischer Korrektheit unter den Teppich gekehrt hat.“

    direktes Zitat von :

    Bundespräsident a.D. Prof. Roman Herzog, Renate Schmidt ( SPD), u. weiteren Persönlichkeiten, zitiert aus Frankfurter Allgemeine Zeitung von Mittwoch dem 13. April 2016, Seite 8.

    Die Unterzeichner beenden ihren Brief mit folgendem Absatz :
    „Deutschland braucht wieder einen politischen Diskurs, der den Bürgerinnen und Bürgern sowohl ungeschminkte Tatsachen als auch klare Alternativen zumutet. Als Auftakt für mehr Zumutung wählen wir diese harschen Worte – zum Wohl unseres Landes.“

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