Sozialdemokratie uncut: Imagegewinn, Arbeitsplätze, weniger Pendler – darum will die SPD Rewe

Es ist ein Argument, das auch schon BFB-Gemeindevertreter Carsten Schäfer angeführt hat. Die Hoffnung auf weniger Pendlerverkehr durch die Rewe-Versandfabrik. Statt in Hamburg, so die Vorstellung, könnten die Bürger der Gemeinde zukünftig bei der Supermarktkette am Autobahnzubringer arbeiten, immerhin über 900 Arbeitsplätze schafft Rewe dort nach eigenen Angaben: „Es geht um Reduzierung des Pendlerverkehrs durch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort“ sagen die örtlichen Sozialdemokraten in einer heutigen Pressemitteilung. Weitere Gründe, warum die Partei das Kommen von Rewe befürwortet, stehen in der nachfolgenden SPD-Stellungnahme – die HU-Nachrichten präsentieren das Papier in der ungeschnittenen Langfassung:

SPD befürwortet REWE-Ansiedlung!

Zur Ansiedlung des Handelsunternehmens REWE im Gewerbegebiet Nord der Gemeinde Henstedt-Ulzburg hatten alle Fraktionen eine fiskalische und verkehrliche Wirkungsanalyse für sinnvoll erachtet und in Auftrag gegeben.

Das Ergebnis liegt auf dem Tisch und die Gemeindevertretung hat – auch mit den Stimmen der SPD – die Ansiedlung des REWE-Zentralstandortes mit Verwaltung und Schulungszentrum befürwortet. Die Gemeindeverwaltung wurde mit der weiteren Durchführung des Verfahrens beauftragt.

Die SPD hat der Ansiedlung zugestimmt, obwohl die Analyse ergeben hat, dass es durch die Neuansiedlung steuerlich zu keinen bemerkenswert positiven Auswirkungen kommen wird – zusätzliche Einnahmen fallen eher gering aus, da diese durch eine damit einhergehende Erhöhung der Kreisumlage bzw. des kommunalen Finanzausgleichs an das Land relativiert werden.

Der SPD geht es jedoch nicht allein darum. Die Zustimmung ist eine zukunftsträchtige Entscheidung mit der Schaffung von mehr als 900 Arbeitsplätzen unterschiedlicher Qualifikation in den Bereichen Logistik, Verwaltung und Schulung. REWE hat einen guten Ruf als Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb und Sozialpartner.

Die Sozialdemokraten wollen die Chance ergreifen, gute Arbeitsplätze in die Gemeinde zu holen. Sie wollen aktiv auf den demographischen Wandel reagieren, der auch Henstedt-Ulzburg erreicht hat. Und es geht um Reduzierung des Pendlerverkehrs durch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort.

Das LKW-Aufkommen wird von der REWE bei 888 eingeschätzt. Das Planungsbüro hat in seiner Analyse festgestellt, dass das für die Größe der Fläche keine unrealistische Einschätzung ist, als es andere Betriebe gibt, die auf ähnlich großen Flächen diesen eingeschätzten Verkehr generieren.

Den WHU-Antrag, die Gemeindevertretung möge einen Bürgerentscheid gegen die Ansiedlung beschließen, hat die SPD abgelehnt, weil sie in einer repräsentativen Demokratie die gewählten Vertreter in der Pflicht sieht, Entscheidungen zu treffen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald: „Wir sehen uns nach einem langen Abwägungsprozess in der Lage, die Entscheidung zu treffen. Wir haben uns deshalb gegen den Versuch ausgesprochen, die Bevölkerung vor den Karren der WHU-Fraktionsvorsitzenden zu spannen. Sollte es zu einem von Bürgerinnen und Bürgern initiierten Bürgerbegehren kommen, erkennen wir diesen gesetzlichen Anspruch selbstverständlich an. Wir unterscheiden nicht, ob uns ein Bürgerbegehren inhaltlich in den Kram passt oder nicht.“

Die verkehrliche Analyse hat das zu einem früheren Zeitpunkt von der REWE beauftragte Verkehrsbüro bestätigt, dass der Verkehr nach infrastrukturellen Verbesserungen zufriedenstellend fließen werden.

Die Beteiligung der REWE an Infrastrukturmaßnahmen will die SPD vorab in einem städtebaulichen Vertrag regeln, wie es in solchen Fällen üblich ist. Dabei sieht sie das Unternehmen in der Pflicht, alle Kosten zu tragen, die durch das veränderte Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung des Zentralstandortes entstehen.

Ein positives Signal pro Ansiedlung sieht die SPD in den von den Gutachtern erwarteten lokalen Wirtschaftsimpulsen für bestehende Unternehmen durch Auftragsvergaben der REWE-Group in nicht unerheblichem Maße. Ein Imagegewinn für die Gemeinde durch eine Ansiedlung des europäisch wirkenden Unternehmens wird von den Gutachtern in Aussicht gestellt.

Aus der Analyse ergibt sich, dass die alternativ geprüfte Untersuchung der Ansiedlung von 44 kleineren Unternehmen auf der gleichen Fläche fiskalisch keinen Deut besser dasteht – in verkehrlicher Hinsicht sogar schlechter. Der LKW-Verkehr wäre fast gleich, der PKW-Verkehr läge erheblich höher und die Herstellung der notwendigen Verkehrsinfrastruktur wäre allein durch die Gemeinde zu finanzieren

Wer dann auch diese Lösung nicht will, kann sich für die ebenfalls geprüfte Nulllösung entscheiden: Wir machen gar nichts mehr.

6,7 Millionen € Steuergelder hat die Gemeinde für den Grunderwerb zur Gewerbeansiedlung ausgegeben. Bei der Nulllösung kann die Gemeinde die Grünflächen allenfalls an die Landwirtschaft verpachten.

Ostwald dazu: „Was für eine Perspektive für Henstedt-Ulzburg! Während die Entwicklung um uns herum weitergeht, werden wir die vor sich hinschlummernde Gemeinde am Rande der Hansestadt Hamburg sein, umgeben von expandierenden Nachbarn!“

So weit die SPD-Pressemitteilung.

H-UN

26. Juni 2017

18 thoughts on "Sozialdemokratie uncut: Imagegewinn, Arbeitsplätze, weniger Pendler – darum will die SPD Rewe"

  1. Das 900 zusätzliche Arbeitsplätze in der Gemeinde zu einer Reduzierung des Verkehrs führen werden, kann auch wirklich nur der SPD einfallen.

  2. „Ostwald dazu: „Was für eine Perspektive für Henstedt-Ulzburg! Während die Entwicklung um uns herum weitergeht, werden wir die vor sich hinschlummernde Gemeinde am Rande der Hansestadt Hamburg sein, umgeben von expandierenden Nachbarn!“

    Was für ein schlechtes Zeugnis stellt Herr Oswald hier seiner Partei, der SPD, aus!

    Wer, als nicht auch die SPD, hat hier seit Jahrzehnten die Entwicklung unseres Ortes mitbestimmt! Also tragen sie auch die Mitverantwortung und sollten auch die Konsequenzen daraus tragen. Jammern hilft keinen, wenn „das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“.

    Und eines sollte Herrn Oswald schon klar sein „Wer die Probleme kennt und nicht löst, wird selbst Bestandteil des Problems“.

    Und natürlich hat nicht nur die SPD eine Mitverantwortung, sondern allen voran alle Parteien, die hier von Anfang an „gewirkt“ haben. Und da ist es völlig inakzeptabel, wenn Herr Meschede (CDU) hier KEINE!!! Mitverantwortung seiner Partei sieht, da dass auf frühere CDU-Mitentscheider zurückzuführen ist. – Da weiß man schon heute, was die Bürger!/innen zu „Nebenwirkungen“ einer REWE-Ansiedlung dann hören werden!

    Und, wenn Herr Oswald meint, dass unsere Nachbarn es besser können, dann darf er sich auch fragen lassen: „woran das liegt“? Offensichtlich arbeiten die wohl professioneller und haben die besseren Voraussetzungen / das bessere Angebot (über einen Vergleich wird noch zu sprechen sein. – Der interessiert Leser kann ja für sich schon einmal ….HU mit Kaltenkirchen …vergleichen, das Internet bietet da eine gute Möglichkeit!
    Und man erinnere sich noch einmal daran, warum der Investor einer Großsporthalle sich von HU abgewendet hat).

    Und es nun auch so darzustellen, ohne REWE würde HU nun auf der Strecke bleiben, ist doch völlig abwegig. Für wie „dumm“ wird eigentlich der Bürger/in gehalten? Es gibt schließlich die Möglichkeit einer (auch alternativ moderaten) Ansiedlung von Mischgewerbe, wie das Gutachten belegt.

    Und warum verschweigt man eigentlich die Punkte, wo das Mischgewerbe besser abschneidet als REWE?

    Und zum Vergleich Mischgewerbe (ohne oder nur mit geringeren Logistiganteil) mit REWE, war die Aussage, dass wollen wir nicht, das gefährdet die Ansiedlung von REWE.
    Die Empfehlung des Gutachters wurde abgelehnt! – Warum wird das von den Befürwortern nicht erwähnt???

    Auch weitere Aussagen der SPD werden noch zu beleuchten sein (z. B.:Einstellung zu Bürgerentscheiden usw, usw., usw.), dazu später mehr!!!

  3. Eine kontroverse Diskussion kann auch eine Bereicherung sein, um seinen eigenen Standpunkt zu überdenken oder weitere Information zur Meinungsbildung zu erhalten.

    Leider werden hier jedoch entscheidende Abläufe nicht dargestellt, kritische Fragen nicht beantwortet, Details nicht benannt, unrichtige „Behauptungen“ aufgestellt und man gleitet auch auf Nebenschauplätze ab.

    Alles m. E. Dinge, die nicht zur objektiven Meinungsbildung führen.

    Es steht noch aus… das „Statement“ der CDU und das „Kontra“ der BfB (Herr Schäfer -BfB- hat sich ja nur als Einzelperson/Minderheit „PRO“ geäußert).

    Dann gilt es m. E. zu bewerten und in den „Fakten-Check“ einzutreten. Alles andere macht m. E. noch keinen Sinn.

    ===

    Eines lassen Sie mich ERNEUT klarstellen:

    „Man nehme doch bitte endlich zur Kenntnis, dass es hier nicht um irgendeine Partei/Wählervereinigung geht, sondern um die Interessen der Bürger/innen (die bei REWE-Ansiedlung außen vorgelassen werden sollen).“

    Bereits an anderer Stelle auch schon ausgeführt!!!

    Es spricht daher nicht für die SPD!!!, dass Sie hier die Bürger in die „IRRE“ führt, man würde sich vor den „Karren“ der WHU spannen lassen (hätte die SPD denn eine „Behauptung“ in Sachen „Pinnauwiesen-Entscheid – „Sie würde sich vor den „Karren“ eines Investors spannen lassen“ – akzeptiert?).

    Das man sich von Seiten der SPD kämpferisch gibt, ist doch völlig in Ordnung. Nur die Bitte oder sogar der Appell „Bleiben Sie bitte FAIR!!!).

  4. ….preiswerte Wohnungen in HU für eine große Anzahl von REWE-Mitarbeitern – sicher dreistellig -, das ist in der Zeit nicht zu schaffen. Aber „wir schaffen das“ – der Satz und die Folgen sind bekannt. Wer in Norderstedt (Kielortring etc .) wohnt wird nicht unbedingt umziehen wollen oder können, Frage der Miethöhe und freie Wohnungen – für den überwiegenden Teil der Mitarbeiter im Tarif der Logistikbranche, nicht im Groß- oder Außenhandel. Siehe Amazon & Co.

    1. Sehr geehrter Herr Michelsen,
      die stete Wiederholung von falschen Aussagen von Ihnen sorgt nicht dafür, dass diese richtig werden.

      Die Firma REWE zahlt sowohl im Logistikbereich als auch in der Verwaltung nach Einzelhandelstarif. Auch diese Fairness von REWE gegenüber ihren Mitarbeitern hat für die FDP zum klaren Beschluss geführt REWE in Henstedt-Ulzburg ansiedeln zu wollen.

      Nur Interessehalber: Aus welcher Informationsquelle beziehen Sie Ihre falschen Erkenntnisse???

      Mit freundlichen Grüßen
      Klaus-Peter Eberhard

  5. Frage ist doch handelt es sich um 900 zusätzliche Arbeitsplätze zu denen, die es jetzt schon in Norderstedt gibt? Den größten Teil ihrer Mitarbeiter zieht nach Henstedt-Ulzburg mit um.

  6. Seit Jahren wächst in Deutschland die Kluft zwischen Arm und Reich [1] – und das trotz Wirtschaftswachstum, denn die Managergehälter steigen und die Niedriglöhne stagnieren [2]. Daher frage ich mich, warum der „kleine Mann“, für dessen Interesssen sich die SPD früher mal einsetzte, gerade in diesem Fall vom großen Kuchen etwas abbekommen sollte? Wenn sich hier ein Großkonzern ansiedeln will, geht es einzig um dessen Gewinnmaximierung. Die Verschandelung der Umwelt und die Vernichtung von Lebensraum von Mensch und Tier werden billigend in Kauf genommen. Man sollte sich auch im Klaren darüber sein, dass Stellen im Niedriglohnsektor, d.h. für wenig qualifizierte Arbeitskräfte, die ersten sind, die einer möglichen Rationalisierung zum Opfer fallen könnten.

    [1] http://app.wiwo.de/politik/konjunktur/deutschland-kluft-zwischen-arm-und-reich-waechst-/11093122.html

    [2] http://mobil.stern.de/wirtschaft/geld/armut–schere-zwischen-arm-und-reich-oeffnet-sich-6712890.html

    1. Das Volkseinkommen – sämtliche Erwerbs- und Vermögenseinkommen von in Deutschland lebenden Personen – ist von 2012 bis 2015 um etwa zehn Prozent gestiegen. Auch bei den Löhnen gibt es seit einigen Jahren einen Zuwachs.

      Seit 2011 ist zudem die Lohnungleichheit den Erhebungen zufolge leicht rückläufig. Demnach ist in den vergangenen zehn Jahren die Zusammensetzung der Bevölkerung gemessen an der Wohlstandsverteilung recht stabil. Die weite Mehrheit, rund 78 Prozent, zähle zur Mittelschicht.

      Die Wahrnehmung der Bevölkerung weicht jedoch stark von diesen Ergebnissen ab, wie der Bericht einräumt. Einer repräsentativen Befragung zufolge glauben 44 Prozent, der Anteil armer Menschen sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Vor allem Altersarmut ist für die Befragten ein gravierendes und wachsendes Problem. Laut Bericht ist indes das Armutsrisiko von Menschen ab 65 Jahre stets niedriger als das der Gesamtbevölkerung. Ein knappes Drittel sieht auch einen größeren Anteil Reicher in der Bundesrepublik. – Quelle: Andrea Nahles, SPD-Politikerin nach einer Expertenanhörung zum fünften Armuts- und Reichtumsbericht.

      1. …..und da fragt man sich doch, warum dann die Kinderarmut steigt. Die Tafeln haben überall zu tun, auch hier im Ort. Die gab es hier von ca. 10 Jahren nicht.
        Das Vermögen der Reichen ist auf dem stetigen Weg nach oben.
        Von Teilzeitjobs und € 450,00 – Jobs kann man keine hohe Rente erwarten.
        Der Armutsbericht wurde wie bekannt aus politischen Gründen „gekürzt“.
        Warum ziehen dann viele Menschen, u.a. auch Hamburg, aufs „Land“. Weil die Mieten in den Großstädten steigen, mehr als die Einkommen und die Lebenshaltungskosten auch. Gute Beispiele sind u.a. München, Frankfurt etc. Die Löhne hängen immer hinterher. Die Managergehälter – da wird „Otto Normalverbraucher“ schlecht. Eine Rente von täglich ca. € 3.100,00 für einen Manager ist ein trauriges Zeichen für die Bürger. Die solche auch in der HSH-Nordbank von einigen Leuten lächelnd kassiert wurde ist schlichtweg unakzeptabel. Dann die Abfindungen für „entlassene Manager“ und Gehaltszahlungen bis zum Vertragsende.
        Dafür droht dem Steuerzahler dann die Folge der Insolvenz durch (Fehl-)Leistung (in Form von Verlusten) hochbezahlter Manager. Das Thema VW lasse ich hier mal.
        Bourn out – gab es vor einigen Jahren noch nicht. Der Druck am Arbeitsplatz wird immer stärker. Die Quote der „bourn out“ steigt. Die Unternehme sparen wo es geht auf Kosten der Arbeitnehmer. Das hat mein bei der DB gesehen in Sachen Fahrdienstleiter auf Stellwerken.
        Die Arbeitgeber verstehen es prächtig den Mindestlohn zu umgehen, in dem man einfach Pausen (als Taxifahrer) nicht bezahlt. Werksverträge – ein leidiges Thema.
        Aber nicht für die FDP. Kann mich nicht erinnern, daß die FDP sich für den Mindestlohn eingesetzt hat, ganz im Gegenteil. Also, bitte nicht mit Ideen, die durchgesetzt wurden mit Widerstand jetzt prahlen.
        Das Risiko steigender Altersarmut steigt, das wurde auch publiziert – schade, daß das nicht alle von den Parteien wissen wollen oder überlesen……
        Und hier in HU fehlen reichlich Wohnungen für Menschen aus der Logistik, die bezahlbar sind. Und das Thema „Sozialwohnungen“ hier im Ort – es fehlen lt. Verwaltung ca. 250 davon. Aber Herr Holowaty meinte ja: Reiheneigenheime gehen hier wie geschnitten Brot weg. Das heißt im Klartext: nur diese Behausungen will man hier haben, der Rest möge doch dann bitte aufs Land ziehen, fernab vom ÖPNV. Den haben wir hier innerorts aber nur in schwacher und unattraktiver Form. Oder warum hat HU überdurschnittlich viele PKW’s im Ort, vielfach die Parkflächen und Staus gut füllend !

        1. Hallo Herr Michelsen,
          Sie mischen leider wieder so viele Themen durcheinander, daß es fast unmöglich ist Ihnen zu antworten.
          Deshalb nur folgende Anmerkungen:
          Es gibt keine gesetzlichen Renten von täglich € 3.100,– für Manager. Sie sprechen von Unternehmensabfindungen. Diese kommen aber nicht aus der Rentenkasse. Die Höhe der gesetzlichen Rente ist abhängig von Dauer und Höhe der eingezahlten Beträgen.
          HSH-Bank: Die FDP hatte bereits 2004 in ihrem Wahlprogramm den Verkauf der HSH Bank gefordert. Damals hätte S-H 1,6 Mrd. Euro dafür bekommen. Wurde von den anderen Parteien abgelehnt als „Verschleuderung von Tafelsilber“.

          Mindestlohn: Die FDP hat sich für Lohnuntergrenzen eingesetzt, die die Besonderheiten der
          Branchen und der Regionen berücksichtigen. Deutschland
          ist kein Niedriglohnland und soll es auch nicht werden. Aber
          was eine angemessene Lohnhöhe ist, können am besten die
          Experten der jeweiligen Branche – Arbeitgeber und Arbeitnehmer
          – beurteilen. Sie verständigen sich in Verhandlungen
          auf Tarifverträge mit passender Lohnuntergrenze für ihre
          Branche. In München kostet eine Wohnung mehr als in Gera. Daher
          gibt es in München auch andere Löhne als in Gera. Legt ein
          Gesetzgeber einen einheitlichen Mindestlohn fest, ist die
          Gefahr groß, dass er insbesondere in Ostdeutschland so
          hoch ist, dass eine Reihe von Jobs sich nicht mehr rechnen.
          Das hilft niemandem. Denn der schönste Mindestlohn bringt
          nichts, wenn man am Ende arbeitslos ist.

          Mit „Bourn out“ meinen Sie wahrscheinlich „Burnout“. Sie schreiben Unternehmen wollen sparen auf Kosten der Arbeitnehmer. Die Realität sieht anders aus. Da Fachkräfte am Arbeitsmarkt Mangelware sind hat ein Wettbewerb der Unternehmen um Arbeitskräfte eingesetzt. Dies führt zu attraktiven Arbeitsplätzen und steigenden Löhnen und Gehältern.

          Altersarmut: Die neueste Untersuchung der Bertelsmannstiftung kommt zu dem Schluß, daß es noch keiner Rentnergeneration so gut gegangen ist wie der heutigen. Für die Zukunft sieht sie für 80% der Neurentner kein Armutsrisiko der Altersarmut. Die verbleibenden 20% sind die gleichen Gruppen die schon heute betroffen sind. Das sind Alleinerziehende, Menschen mit unterbrochenen Erwerbsverläufen und Menschen mit niedriger Bildung. Um diese Menschen muss sich die Politik kümmern. Dazu bedarf es nicht das ganze System in Frage zu stellen.
          Mietpreissteigerungen lassen sich nur durch eine Erhöhung des Angebots dämpfen. Deshalb muss dringend endlich wieder mehr gebaut werden. Insbesondere in den Metropolen und Metropolregionen. Da ist H-U klar in der Pflicht.
          Mit freundlichen Grüßen
          Klaus-Peter Eberhard

          1. Gut erläutert. „Da Fachkräfte am Arbeitsmarkt Mangelware sind hat ein Wettbewerb der Unternehmen um Arbeitskräfte eingesetzt. Dies führt zu attraktiven Arbeitsplätzen und steigenden Löhnen und Gehältern.“ -> ist auch die Erfahrung aller mir bekannten gut qualifizierten Arbeitnehmer. Auch die Raumnot für Firmen in HH ist Fakt (zuletzt wieder durch den Fall Asklepios-Kliniken öffentlichkeitswirksam geworden). Und unser Rewe-Gutachten zeigt auch auf, das eine kleinteiligere Ansiedlung der Fläche allmählicher zum Jobzuwachs führt, dafür aber mit einer Verdienstgruppenverteilung zugunsten besser bezahlter Tätigkeiten. Was unser Sozialwohnungsmangel-Problem dann nicht noch verschärft, sondern Jobs liefert, die zum Lebenshaltungskostenniveau in Henstedt-Ulzburg besser passt.
            Bieten wir den Unternehmen in HH ein Paket, um ihren Standort im HVV-Netz mit künftiger S21-Anbindung und guter Work-Life-Balance für die Mitarbeiter in Henstedt-Ulzburg zu bündeln. Ausgenommen Firmen mit strukturellen Unzumutbarkeiten wie Logistik in der Fläche (Logistikzentren, Paketdienstdepots, Umweltverschmutzer, Risikoanlagen).

          2. Hallo Herr Eberhard ! Sie sind ein Meister in der Argumentation, aber nicht unbedingt treffsicher.
            Die Betriebsrente von täglich € 3.100,00 ist wunderschön. Da hätte bei niedrigerer Zahl ein Teil der Belegschaft auch etwas mehr in der Börse gehabt. Es ist eine Maßlosigkeit in Anbetracht des Abgasskandals. Im Kanzleramt gehen die Lobbyisten der Automobilbranche mit großer Zahl ein und aus. Deswegen muß VW ja auch nur in den USA zahlen, hier wird das blockiert seitens der Politik.
            Es sind nicht alle Branchen und Arbeitnehmer organisiert. Mindestlohn wird unterlaufen durch teils tolle Tricks.
            Warum arbieten hier bei uns so viele Baufirmen incl. Personal aus den neuen Bundesländern – weil sie niedrigere Stundenlöhne haben und das Personal weite Wege in Kauf nehmen muß, um einen Job zu haben, weil hier das Leben pulsiert.
            Firmen aus der Region können da preismässig nicht mithalten bei Angeboten von größeren Objekten. Ein Fall von Pendlerwesen.
            In den Hotels und Restaurants werden keine Spitzenlöhne gezahlt. Aber der Beruf des Kochs ist anstrengend und bedeutet durchaus ca. 16 Std. mit Einkauf und Abrechnung. Da habe ich besssere Einblicke wie Sie. Die Krankenquote ist entsprechend.
            Ausbildung lehnten vor Jahren noch viele Betriebe ab, weil zu teuer. Und heute ist das Gejammer groß. Fortbildung von Mitarbeitern wird aus Kostengründen nur in größeren Betrieben geboten.
            Es gibt Berufe, da müssen die Auszubildenden die Kosten selbst zahlen. Das kann nicht jeder unbedingt. Nun jammert man wegen Erziehermangel.
            Fluggesellschaften lassen junge Piloten, die Pflichtstunden brauchen entweder ohne Bezahlung oder niedrigen Löhnen fliegen.
            Lufthansa hat Personal bei Germanwings, und zahlt dort weniger.
            Das Personal hat die Entscheidung: arbeitslos oder weniger.
            Leistet ein Germanwings-Pilot weniger als ein Lufthansa-Pilot, alle mit gleicher Ausbildung ?
            Die Fälle von Bournout steigen enorm.
            Auf der Thema Kinderarmut gehen Sie vorsichtshalber nicht ein.
            Den jungen Leuten wird eine Zusatzrente empfohlen a la Riester.
            Das können sich Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich kaum oder nicht leisten.
            Ihre Aussage, daß 80 % der Neurentner keine Altersarmut droht ist sclichtweg nicht mehr zutreffend. Oder warum wird Zusatzrente empfohlen ?
            Gebaut werden muß in HU, weil viele aus Hamburg in die Randgemeinden strömen, weil die Mieten dort zu hoch werden.
            Mietpreisbremse funktioniert nicht.
            Wo gibt es denn hier Mietwohnungen, bezahlbar für Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich, die jetzt erstellt werden ?
            HU besteht mehrheitslich aus EH, DH, RH, ETW – aber Sozialwohnugen wurden nicht gebaut. Die Fehlmenge von 250 ist doch nicht über Nacht entstanden.
            Wo baut denn hier eine gemeinnützige Baugenossenschaft ?
            Gebaut wurde, aber die Intrastruktur wurde nicht verbessert. Da hat Ihre Partei fleißig mitgeholfen. Sonst hätten wir nicht die Ängste der Bürger, die Sie einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, wegen der Staus im Ort.
            Ich erwarte jetzt als Fakt von Ihnen die Zusage, daß Sie hinsichtlich des Einsatztes von ehrenamtlichen Rettungskräften keine Behinderung durch Staus im Einsatzfall auf der Fahrt vom Wohnort zur Wache stehen. Das Thema „Feuerwehr-Highway“ ist längst doch nicht mehr auf der Tagresordnung.

            1. Bei der Besetzung unbeliebter Knochenjobs wird auch übelst getrickst: Schreiben erst eine Stelle als Küchenhilfe aus. Laden ein zu Vorstellungsgespräch und ein paar Stunden „Probearbeiten“. Just vor Ort fällt ihnen ein: Ups, die Küchenstelle ist doch nicht mehr vakant. Angebot: Pflege am Menschen im Pflegeheim (3x gehabt, bei der Suche für jemand nahestehenden) bzw. Zimmermädchen (Hotel, hier aber wenigstens erst angerufen). Wer so einen Vorstellungstermin mit der Hartz4-Arge im Nacken wahrnimmt, muss denen dann verklickern, warum man nicht das Alternativangebot genommen hat. Fiese Fallenstellerei!
              Man kommt für Küche und soll nun mit Fäkalien hantieren oder putzen (in Hotels oft mit Zeitvorgabe: 1 Zimmer wird mit 0,33 Std. vergütet; hat der Hotelgast irgendwelche Sauereien veranstaltet: Freizeiteinsatz, wenns länger dauert).

  7. Es geht den Bürgern nicht um die Ansiedlung sondern den übermässigen Zuswachs von LKW’s auf den innerörtlichen Straßen. PKW’s strapazieren die Straßen nicht so wie LKW’s. Ein LKW, je nach Typ und Größe braucht mehr Platz als ca. 4 – 5 PKW’s, je nach Fabrikat, Typ und Größe. LKW’s belasten die Straßen durch ihr Gewicht mitc ca. 40 to mehr wie die gleiche Anzahl von PKW auf LKW-Länge gesehen.
    Viele PKW’s brauchen Benzin, einige SUV Diesel. LKW brauchen nur Diesel, und wesentlichen mehr Treibstoff pro 100 km, es sind durchaus ca. 40 Ltr. nicht selten, beladen.
    Ob kleine Unternehmen wirklich mehr oder die gleiche Anzahl von LKW mit sich bringen, weiß man doch nicht konkret. Das kommt auf die Branche an und die Anzahl der Kleintransporter.
    In jedem Fall steigt die Umweltbelastung durch die Abgase und den Lärm, schon früh am Morgen. Norderstedt hat TESA,mehr PKW aber nicht nennenswert LKW. Kluge Wahl !
    REWE will hier 900 Arbeitsplätze einrichten. Aber die kommen doch nicht alle aus HU und nördlicher oder westlicher Umgebung. REWE bringt viel Personal mit, teils aus Norderstedt, Hamburg u.a.. Die Pendlerströme für REWE ändern also nur die Richtung zum Betrieb. Wenige Pendler aus HU nach Norderstedt. Was macht das für einen Vorteil ? Nein, ganz im Gegenteil, und das wird von REWE ja auch so vorgegeben.
    Es fehlt in dem Statement der SPD wie die Straßen hier ausgebaut werden müssen und unterhalten werden sollen. Was kostet die Gemeinde eine Sanierung der Hamburger Straße in ca. 10 Jahren und wie soll das finanziert werden ? Doch nicht von den REWE-Steuern, wo hier nicht viel hängen bleibt. Und was zahlt REWE für den Ausbau der Straßen vorher. Was kostet das und was muß die Gemeinde tragen ? Wo ist das genau festgeschrieben ?
    Die SPD hat in Sachen „Pinnau-Wiesen“ sich für ein NEIN ausgesprochen und damit die Wünsche und Bedenken der Wähler völlig falsch eingeschätzt.
    Aus Fehlern sollte man lernen – können. Wir werden sehen. Die SPD sollte diesmal sich auch wieder „irren“.
    Die Sorge der Bürger hinsichtlich der heutigen desolaten Verkehrssitutation beachtet die SPD in keiner Weise. Ortsverdichtung ist angesagt, nicht nur Wagenhuber etc.
    Die SPD hat den Bau einer Umgehungsstraße nie ernsthaft vorangetragen. Höchstens mal wieder im Parteiprogramm.
    Wer ein „mehr“ will, der muß auch vorher ein „mehr“ zur Verfügung stellen.
    Möge doch die SPD erklären, daß sie keinerlei Gefahr sieht das im Notfall die ehrenamtlichen Retter der Organisationen in der vorgeschriebenen Zeit am Einsatzort sind, obwohl sie vom Arbeitsplatz oder Wohnung erst zum Stützpunkt müssen, und je nach Tageszeit lt. StVo im Stau hängen bleiben – u.a. durch REWE-LKW und deren PKW-Ströme.
    Die Situation besonders freitags mittags ist doch bekannt. Und durch HU geht die Umleitung für die A 7 zwischen HU-Nord und Quickborn in beiden Richtungen. Unfälle kommen immer unerwartet und nicht geplant.
    Und was hat das für Auswirkungen hier auf dem Wohnungsmarkt im unteren Lohnbereich ?
    Mieten von € 10,00 und mehr kann sich kein Lagerarbeiter mit Familie oder Alleinstehend / Alleinerziehend leisten. Preiswerte Wohnungn – Mangelware.
    Reiheneigenheime (FDP Holowaty – wie geschnitten Brot zu verkaufen) sind da wenig gefragt.
    Die Anzahl der Sozialwohnungen in SH hat sich in den letzten Jahren von ca. 75.000 auf ca. 46.000 reduziert.
    Wie die SPD – die hier von einigen Bürgern auch als Stau- und Baupartei bezeichnet wird die nächste Wahl hier meistert bleibt abzuwarten. Bei bei dem Bundestrend wohl nicht sehr rosig.
    Regionalwahlen unterscheiden sich von Bundestagswahlen, aber Wählerströme kommen auch vor. Und Oppostionsarbeit leistet SPD ja nun wirklich nicht (mehr).
    Was macht es denn für einen Unterschied ob man gleich, wenn man will, CDU wählt und nicht SPD ?

    Wäre schön wenn die SPD mehr bodenständig denkt und nicht in den Höhen schwebt. Da hilft auch kein Fluglotse a.D.

  8. „umgeben von expandierenden Nachbarn!“…die z.B. MINT-lastige Firmen ansiedeln oder Unterbehmenszentralen aus HH abwerben, deren Platznöte zur Umsiedlung zwingt und die so ihre Schlüsselmitarbeiter nicht verlieren, die dank S21 den Standort auch aus HH erreichen können oder gleich die Chance nutzen, hinterher zu siedeln. Nur Henstedt-Ulzburg bleibt dann außen vor, wer will schon in LKW-Town bauen…

    1. Das hat er jetzt schön gesagt, der Herr Ostwald: Wir wollen gerne eine vor sich hin schlummernde Gemeinde am Rande Hamburgs sein…
      Auch deswegen haben sich die Bürger eben nicht für die Stadtwerdung entschieden.

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