Die Frogs haben mit Kampf und Leidenschaft gegen die HG Saarlouis nach einer gruseligen 2:24-Serie und drei Monaten ohne Erfolgserlebnis zwei enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt errungen, verharren aber mit 17:39 Zählern auf Platz 20 und damit tief im Abstiegskeller. Und doch gibt es wieder einen Hoffnungsschimmer, denn angeführt von einem überragenden Kapitän Nico Kibat präsentierten sich die Frogs trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Jan Peveling, Karl Saint Prix Robert Schulze und Tim Stefan als Einheit. „Wir leben noch“, meinte dann auch Matthias Karbowski, der den SVHU gemeinsam mit Amen Gafsi trainiert fast ein wenig trotzig. „Das ist nur ein kleiner Schritt heute, und es gibt überhaupt keinen Grund sich zufrieden zurück zu lehnen, doch der Sieg gibt Selbstvertrauen“, sagt Karbowski. Auch die Fans und das Umfeld des Teams glauben wieder fest an die Rettung. „Es sind noch zwölf Spiele. Für uns ist jede Partie wie ein Endspiel“, sagt Kollege Amen Gafsi, der trotz des Sieges nicht den Blick vor einigen Unzulänglichkeiten verschließt. „Heute dürfen die Jungs ein wenig feiern. In den letzten drei Monaten haben wir fast vergessen, wie sich ein Sieg anfühlt, aber dann beginnt die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Nordhorn“, fordert der ehemalige tunesische Nationalspieler volle Konzentration auf die bevorstehenden Aufgaben.
Gegen die Saarländer führten die Gastgeber nach einem frühen 0:1-Rückstand durch Martin Murawski die gesamte Partie, gewannen letztlich verdient, versäumten es aber, sich früher deutlich abzusetzen. „Uns fehlte in entscheidenden Momenten die Cleverness. Kein Wunder nach den vielen knappen Niederlagen. Aber heute haben wir das Glück erzwungen“, so Karbowski.
Überragender Akteur bei den Frogs war der 36 Jahre alte Kapitän Nico Kibat, der vor allem als Spielgestalter mit Überblick, Antreiber in der zweiten Welle und diesmal auch als Torschütze gefiel. Zudem hielt Kibat gemeinsam mit Florian Bitterlich die Abwehr zusammen. In den Schlussminuten avancierte Keeper Justin Rundt zum Matchwinner, als er mit tollen Paraden den Sieg festhielt.
Der Sieg nährt die Hoffnung auf den Verbleib in der 2. Bundesliga, zumal die Frogs noch auf die meisten Konkurrenten im Tabellenkeller treffen. „Am Ende wird man mindestens 30 Punkte brauchen“, prophezeit Karbowski. „Doch wir denken nur von Spiel zu Spiel.“
Joachim Jakstat
14. Mäz 2016