Schuhkette Reno und Postagentur ziehen ins CCU – Frontalangriff auf Gewerbepark und Edeka

Henstedt-Ulzburgs Einzelhandel steht vor einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb. Das im Bau befindliche City Center greift den Gewerbepark Nord frontal an. Das zeigt jetzt das fast vollständige Mieterportfolio des CCU.

Zu den bereits bekannten Namen Kaufland, C&A, Adler, Ernstings Family und Budnikowsky gesellen sich nun die Schuhkette Reno sowie die Frisörkette Klier. Mit beiden – im mittleren und unteren Preissegment positionierten – Filialisten hat das CCU-Duo Peter Skrabs und Karl Will Mietverträge abgeschlossen. Das erfuhren die Henstedt-Ulzburger Nachrichten aus zuverlässiger Quelle.

Damit tritt das ein, was Kritiker des CCU immer befürchtet haben. Die Empfehlung der –  von den Projektentwicklern bezahlten –  Einzelhandelsgutachter, das Einkaufszentrum als qualitative Ergänzung zum Gewerbepark zu positionieren, wird völlig ignoriert. Stattdessen ist die Angebotsstruktur des im Bau befindlichen City Centers nahezu identisch mit dem des Gewerbeparks – ein brutaler Verdrängungswettbewerb ist vorprogrammiert. Fraglich ist eigentlich nur noch, welches SB-Warenhaus, welcher Schuhladen oder welches Bekleidungsgeschäft auf der Strecke bleiben wird.

Doch nicht nur der Gewerbepark, auch die Ulzburger Mitte wird von der neuen Konkurrenz attackiert. Ganz besonders unter Beschuss: der gleich gegenüber gelegene Edeka-Markt. Inhaber Karsten Oertwig muss damit rechnen, dass ihm die im Markt befindliche Postagentur, ein wichtiger Frequenzbringer, abhanden kommt. Nach Informationen der Henstedt-Ulzburger Nachrichten soll in die Vorkassenzone des CCU-Ankermieters Kaufland ebenfalls eine Postagentur einziehen.

Für den bestehenden Henstedt-Ulzburger Einzelhandel bleibt jetzt noch gut ein Jahr Zeit, sich auf die Schlacht mit Kaufland und Co. vorzubereiten. Die Eröffnung des City Centers ist im Herbst 2014 geplant. Schon deutlich früher, nämlich noch in diesem Jahr, soll Richtfest gefeiert werden.

Christian Meeder

1. September 2013

 

37 thoughts on "Schuhkette Reno und Postagentur ziehen ins CCU – Frontalangriff auf Gewerbepark und Edeka"

  1. „Kaufland wird ja eh die Öffnungszeiten verbessern, das hat sicher auch Zugeffekte.“

    Die Kaufland-Öffnungszeiten (i.A. bis 22 Uhr) gibt es doch heute schon. Keine 400 m von Edeka Oertwig am Rathaus entfernt schließt Rewe Ulzburg seit vielen Jahren erst um 22 Uhr. Ebenso die Filiale auf dem Rhen und der Ableger Penny in Ulzburg Süd. Lidl im Gewerbepark und Netto ohne Hund in Henstedt machen um 9 dicht, Real hat zuviel Geld und schließt den riesigen Klotz im Gewerbeparknirvana auch erst um 10.

    Also, es könnte ein Anlass sein, die Öffnungszeiten zumindest bei den beiden inhabergeführten der übrigen vier Supermärkte in H-U zu überdenken. Aber – neu ist die Situation am Abend für Edeka nicht.

    „Da entscheidet dann am Ende wohl der bessere Service, wenn die Produkte schon ähnlich sind.“

    Primär wird der Standort entscheiden.

    1. Schon richtig, es gibt spät geöffnete Märkte, aber bei einem AKN-Fahrer wie mir (und vielen anderen) ist es eben ganz simpel: Edeka schliesst um 20 Uhr, schaffe ich oft nicht und ist eher teuer. Rewe auch eher teuer und ein geringer Umweg. Direkt am Bahnhof mal eben noch rein und nicht in 10 Minuten noch den Einkauf durchhecheln, dazu zu Discountpreisen und mit umfangreichem, REAL-ähnlichem Sortiment macht dann schon mal einen Unterschied…

      1. Die Aussage, daß Rewe und Edeka eher teuer sind, finde ich mit dem Hinweis auf die Discountprodukte im Kaufland albern. Solche Produkte gibt es auch bei Rewe und Edeka!

        1. Gutes Stichwort: Es gibt einen guten Wein (Saale-Unstrut), den wir gern kaufen. Aber: Der Rotwein ist nur bei Edeka zu haben, und der Weißwein (des gleichen Winzers) nur bei Rewe. Sollte Kaufland hier vollständiger daherkommen, und nicht teurer, ist für mich klar, wo ich hingehe.
          Edeka und Rewe waren beide ratlos, als ich nach Mehl zur eigenen Pastaherstellung fragte. Gewürze für die indische Küche? Schulterzucker, Zeigegeste Richtung Gewürzregal… OK für Discount, nicht OK für „Wir lieben Lebensmittel“.

          1. Ihren ersten Grund kann ich nachvollziehen, allerdings ist das ja schon ein spezielles persönliches „Problem“. 😉 Mit dem Zweiten gebe ich Ihnen recht, allerdings muß man das vermutlich aus Unternehmersicht betrachten. Im Edeka in Eidelstedt bekommen Sie vermutlich beides, der ist aber auch fast so groß wie Real. Eventuell ist es unklug, daß in der Werbung alle Edeka über einen Kamm geschoren werden, obwohl jeder Einzelne inhabergeführt ist.

            1. Definitiv. Aber für genau diese sehr individuellen Bedürfnisse sehe ich im CCU (und Kaufland im Speziellen) den ergänzenden Charakter. Wenn sich daraus hinreichend Kundschaft speist, so hätte es dann sogar einen Entlastungseffekt auf den Straßenverkehr, weil man nicht mehr nach Hause oder zum P+R-Parkplatz geht, um noch schnell im Gewerbepark einzukaufen, sondern raus aus der AKN, rein ins CCU (und Edeka, falls dann noch auf) und zu Fuß mit zwei Jutebeuteln an nach Hause. Wird sich zeigen, ob so viele Bewohner in H-U vorhanden sind, die so agieren. Der A7-Ausbau ab 2014 könnte das sicher noch fördern.
              Aber ganz klar: Eine stärkere Strukturierung hin zum Fachhandel (etwa Spielwaren wie BR oder mytoys) und halbwegs professionelle Gastronomie (wie ein Wiener Cafe mit Konditorkuchen oder französisches Bistro mit drinnen auf dem Empore sitzen oder draußen am Marktplatz) wäre schon besser gewesen.
              Gibt’s auch fast alles irgendwo in H-U, aber immer eher mit Discount-Beratung oder Take-Away-Atmosphäre.
              Hier kann man als Einzelhändler (kombiniert mit einem Sinn für die Feinheiten der Kundenbedürfnisse) sicher seine Nische finden, wird es aber auch müssen, wenn man nicht „historisch“ werden will.
              Spannend wäre es zu wissen, ob das Schulterzucken bei Beratungsfragen der Kunden dann nur dazu führt, dass man froh ist, wenn die Nervensäge endlich wieder weg ist, oder man im Pausenraum eine Liste führt, wo jeder Verkäufer einträgt: „Kunde fragte nach Pastamehl, konnte keine Auskunft geben“ und der Chef das dann mal auswertet: Welche Beratungslücken hatten wir letzten Monat? Wo gibt es eine Häufung? Viele Fragen, die wohl italienischen Kochbüchern entstammen dürften? Alles klar, wir fordern mal Unterstützung bei der Edeka/Rewe-Zentrale an und lassen uns auf den neuesten Stand bringen. Und machen dann im Folgemonat eine Werbeaktion: Italienisch kochen für alle: Kochvorführungen, Hersteller-Verkostungen Kochrezepte mit Zutaten komplett vorgepackt (kaufen, kochen, klappt). Ich befürchte eher ersteres.

  2. Alle die gegen das CCU sind sollten einfach nicht hingehen und dort nicht einkaufen,
    dann wird man schnell sehen, ob es sich rentieren wird. Die Mieten sind sicherlich ziemlich hoch und nicht für jeden Mieter ohne Probleme zu tragen.

    Wir sollten sehr gespannt sein…

    1. Eben, zu dem Frontalangriff auf Gewerbepark und Edeka gehören ja immer zwei: Anbieter und das Angebot annehmender Käufer.
      Da entscheidet dann am Ende wohl der bessere Service, wenn die Produkte schon ähnlich sind.
      Aber es tut sich was: Kaufland wird ja eh die Öffnungszeiten verbessern, das hat sicher auch Zugeffekte. Bei Hess Schuhe haben sie schon den digitalen Kassenbon (aber nur wenn man „mit NuBON sagt“, alles noch etwas ungelenk, aber es wird.)
      Und auch bei Hess und ab November angeblich auch bei Rewe kann man mit dem Smartphone bezahlen („Yapital“). Habs schon in HH ausprobiert, funktioniert wie der Geldkartenchip, nur steckt man nicht den Chip in die Kasse (so wie beim AKN-Automaten), sondern die Kasse erzeugt einen Scancode, den man mit der Bezahl-App scannt. Und die App hat ein Guthaben, welches man da vorab drauflädt, genau wie bei dem Geldkartenchip. Dann piept es in der Kasse und es ist bezahlt. Wenn sich das mal eingeschliffen hat, könnten die Schlangen durchaus kürzer werden, das wär mal was für REAL. Vom Verfahren her müsste es ja sehr sicher sein, da alles digital abläuft. Geldkartenguthaben ist weg, wenn die EC-Karte abhanden kommt.

  3. „Noch im März 2011 waren sich alle anderen Fraktionen einig: Ins CCU darf nur ein ergänzendes Warenangebot zum bestehenden Gewerbepark“

    Heute kann man sagen:

    Völlig überraschend fanden sich aber weniger Händler ostasiatischer Briefmarken noch der Betreiber für einen Laden nur mit linksdrehenden Milchsäuren, die in einer Gegend ohne Laufkundschaft zwischen ein paar absoluten Nischengeschäften (mit „ergänzendem Warenangebot“ zu den unglaublich vielen umsatz- oder margenstarken Dingen, die Real, Lidl, Aldi, Media Markt, Dänisches Bettenlager, KFC, Big Deal, toom Baumarkt, Budnikowsky, Penny Markt, McDonalds, Möbel Hesebeck, Fressnapf, Fresh, ATU, Bon Prix, der Gutenberg Apotheke, Dat Backhus, Kloppenburg, Schuh Hess, Deichmann, Getränke Hofmann oder BOC nicht führen) eine Existenz aufbauen wollten.

    Darauf konnte im März 2011 keiner kommen.

        1. Genau, früher Expert und BOC….sehr schön zu beobachten. Erst hieß es Media Markt ergänzt das Angebot…^^..

          Aber kurz ne ganz andere Frage, wenn wir schon in der Ecke sind. Wenn ich vom Mega Zoo über den Real Parkplatz zum Futterhaus fahre, haben dann
          A) die von Tchibo Rossmann Parkplatz kommenden Vorfahrt
          B) die auf dem Real Parkplatz Geradeausfahrenden

          Hab schon ne Menge verschiedene Meinungen gehört…:-)…

          1. Eigentlich B, da die besagten Parkplätze eine Bordsteinkante haben (auch wenn die ebenerdig verläuft). Um Unfälle zu vermeiden, laß ich denen aber sicherheitshalber die Vorfahrt.

            1. Sehe ich auch so.

              Man muß sich aber fragen, ob es sich dabei um eine Straße oder um einen Parkplatz handelt.
              Bei einem Parkplatz gilt der Grundsatz der gegenseitigen Rücksichtnahme, d. h. auch der Vorfahrtsberechtigte bekäme bei einem Unfall wahrscheinlich eine Mitschuld.

              1. Bin grad auf dem Parkplatz gewesen: wer vom Mediamarkt kommt, hat besagte Bordsteinkante und somit eigentlich keine Vorfahrt, bei Rossmann und Tchibo ist die Kante allerdings so weit zurück verlagert, daß man von dort durchaus Vorfahrt hat. Und es ist ganz klar richtig was Herr Wiechert schreibt: da es ein Parkplatz ist, ist gegenseitige Rücksichtnahme Pflicht.

                1. Guten Morgen,

                  ich habe diese Frage mal mit einem dort vor Ort parkenden Polizisten im Dienst eruiert, nachdem sich ein leicht aggressiver Fahrer mit ziemlichem Tempo vom Tchibo Parkplatz vor mich gedrängt hat ( ich kam aus Richtung Norden) und mein Hintermann mir fast aufgefahren ist, obwohl ich dort auch nie schnell fahre.
                  Der Polizist bestätigte die Aussagen von Herrn Wiechert und Herrn Kirmse, dass es dort etwas schwammig sei und auf den Einzelfall und Zeugen ankäme, aber generell Kein Anspruch auf rechts vor links gelte….

                  Die ganze Situation dort auf dem Parkplatz ist für mein Empfinden eh wuselig und unüberlegt, allemal für Radfahrer und Fussgänger, aber das nur am Rande.

                  1. Ich finde schon wieder interessant, dass ein Polizist ohne Umstände aussagt, es sei unklar geregelt, aber daraus dann auch nichts abgeleitet wird. Man würde ja erwarten, dass solche demnach bekannten Mängel dann mal nach oben durchgemeldet würden, und dann eine klarere Verkehrsregelung daraus resultierte.
                    Aber wenn man sich an den Wegweiser Tierheim erinnert: Solch eine Raketenwissenschaft wie eine Vorfahrtsregelung wird man in H-U wohl gar nicht bewältigen können… 😉

                  2. Herr Schneider, das hat mit H-U herzlich wenig zu tun! Der Parkplatz ist ein Privatgrundstück und deswegen gilt dort, daß Rücksicht genommen werden muß, öffentliche Regeln gelten dort nur bedingt.

  4. Noch im März 2011 waren sich alle anderen Fraktionen einig: Ins CCU darf nur ein ergänzendes Warenangebot zum bestehenden Gewerbepark. Sogar Kaufland wollte man nicht… Und jetzt? Die WHU hat das CCU in der geplanten Form immer abgelehnt und die jetzige Entwicklung befürchtet. Die Einwände blieben leider ungehört. Auf unserer Homepage findet man unter >unsere politische Arbeit auch >die Geschichte des CCU. Dort kann man Erstaunliches nachlesen… http://www.w-h-u.de

  5. Da sich *das freie Grundstück* in privatem Besitz befindet, kann es ja nicht einfach mit eingeplant werden 😉

    1. Yepp, aber da ja auch keine konkrete Bebauung bekannt wurde über die Jahre, hätte man ja mal beim Eigentümer anfragen können. Aber auch darüber war nie auch nur ein Sterbenswörtchen zu vernehmen. Diese struppige Brache ist ja irgendwie auch keine Zierde…
      Und richtig, es ist Globus. Die gesellen sich bald zu Dodenhof, und dieser Angelshop in den Gewerbehallen in Kaltenkirchen soll sich angeblich dann vergrößern (scheint eine echte Branchengröße zu sein, bei den Anglern).

      1. Yepp, aber da ja auch keine konkrete Bebauung bekannt wurde über die Jahre, hätte man ja mal beim Eigentümer anfragen können. Aber auch darüber war nie auch nur ein Sterbenswörtchen zu vernehmen. Diese struppige Brache ist ja irgendwie auch keine Zierde…

        Wen wollen sie denn nun damit treffen, den Eigentümer, die Verwaltung oder doch lieber die Politiker?
        Es gab eine konkrete Bebauungsabsicht inkl. Zeichnungen in der Presse, Verhandlungen mit dem Eigentümer, klare Aussagen über Termine, ganze Romane und nicht nur Sterbenswörtchen. Danke noch heute an den Eigentümer, dass er ohne einen Vorteil für sich die Ruinen abgerissen hat!
        Ich bin diese allgemeine Schelte einfach leid!

        1. Also, im Zusammenhang mit der CCU-Diskussion ist mir das nie untergekommen, war vermutlich vor 2010 (da haben wir unseren Bauplatz gekauft, davor hatten wir H-U nicht auf dem Radar). Es sollte keine Schelte gegen den Eigentümer sein. Ich wunderte mich lediglich, dass bei der ewigen Frage des Parkraums diese Brache nicht mal erwähnt wurde.

  6. Ich würde bei den Schuhen eher vermuten, dass die Umsatz-Verluste außerhalb von H-U anfallen. Denn Reno konkurriert ja eher mit dem Großflächenmarkt unter dem Zoohandel (Name vergessen, sorry) und mit Deichmann, weniger mit Intersport (Turnschuhe) und Hess (mittleres und vor allem hochwertigeres Sortiment, Hess ist ja in Wirklichkeit Görtz).

    Und Edeka hat ja eine unverwechselbare Chance, sich in dem Kanon zu profilieren: Ihre eigene Werbung mal umzusetzen: Wir lieben Lebensmittel. Also nicht Preise wie Feinkost und Beratung und Auswahl bei speziellen Lebensmitteln wie ein besserer Discounter, sondern eben wirklich die Krone des Lebensmitteleinzelhandels in H-U sein und dabei nicht die Öffnungszeiten vergessen. Edeka schließt um 20 Uhr, während Kaufland eher an 22 Uhr orientiert ist. Der Blumenladen im EG des Hotels hat irgendwie immer zu (wenn man vor 9 Uhr und abends nach 19 Uhr da vorbeigeht, dazwischen liegt leider meine Erwerbstätigkeit). Die Postagentur schließt Samstags um 14 Uhr, da greift man eher auf HH-City zurück, unter der Woche. Meine Frau ist in Norderstedt zugange und kauft dann immer dort ein, weil an den ÖPNV-Bahnhöfen dort mehr zu bekommen ist.
    Ist das CCU erst mal geöffnet, werden wir als Bahn- und Fahrradfahrer also vermehrt dort einkaufen und unsere Lebenshaltungskosten in Umsätze in H-U statt in Norderstedt und HH verwandeln. Und wenn ich mir so ansehe, wie sich morgens immer stetiger der Bahnsteig füllt, könnte ich mir gut vorstellen, dass es noch andere so tun werden, die sich bis jetzt auswärts bevorraten oder eben am Samstag im Gewerbezentrum in gefüllte Parkplätze reihen und an der Real-Kassenschlange anstehen (wo mitnichten alle vorhandenen Kassen auch geöffnet werden!).
    Real reagiert auch schon und renoviert gerade den Tiefkühl- und Fleischbedienungstheken-Bereich. Ein Einzelhändler aus Kaltenkirchen äußerte neulich die Vermutung, dass vor allem in Kaltenkirchen noch weitere Lichter ausgehen werden, nachdem der Sky nun am Bahnhof ist, der Baumarkt an die A7 geht und der Gewerbering in Kaki dem Hörensagen nach an 20 Jahre alten Konzepten festhalten möchte und so wohl sehenden Auges in den Untergang steuert.
    Das größte Problem des CCU wird wohl der Verkehr bleiben, wie Herr Witte ja auch schon sagte. Hier sollte man aber hart bleiben: Was das CCU für Autofahrer nicht hergibt, gibt es eben nicht her. So etablieren wir möglicherweise sehr schön eine Dualität der Einzelhandelskonzepte in H-U: Gewerbepark fürs Auto und CCU-Gegend für ÖPNV- und Radfahrer. Für eine verbesserte Aufenthaltsqualität könnten übrigens die andere Vermieter sorgen: Wiking-Hotel, Mini-Passage beim China-Restaurant, das Haus mit Ernstings (die ja ins CCU ziehen). Und Chinesisch, Mediterran, Italienisch bei der Bücherei, Griechisch sowie Eis und Cocktail (naja, und ne Dönerbude) sind ja schon da.
    Ich wundere mich immer, dass das freie Grundstück gegenüber des Bahnhofs nie einbezogen wurde in die Planungen: Würde man dort ein Parkhaus (oder erst mal einen Parkplatz) hinstellen und dafür den Marktplatz komplett freihalten für Außenplätze der Gastronomie, so würde das mit der Aufenthaltsqualität sicherlich doch noch was werden, im Gewerbezentrum macht man ja auch gern mal ein Päuschen beim Kaffeeröster oder beim Baumarktbäcker oder bei Real… nur hat das eher Autobahn-Raststätten-Flair. Hier würde dann der nächste Verdrängungskampf beginnen, den man auch als Ringen um das bessere Angebot bezeichnen könnte.
    Weiß eigentlich jemand, was beim früheren Schlecken reinkommt? Da wird jetzt renoviert…
    Und weiß jemand, ob der Fischladen bei der Disco noch irgendwo hingezogen ist? Oder schlicht weg? Da hängt ein Maklerschild im Fenster… Dann hätte ich eine Idee für Edeka, sollte die Post-Fläche vakant werden: In H-U herrscht (abgesehen vom Wochenmarkt) Fisch-Notstand, mitten im hohen Norden!

    1. Welcher Baumarkt soll denn an die A7? Globus oder BAUHAUS? Oder gar Plambeck?

      […Ich wundere mich immer, dass das freie Grundstück gegenüber des Bahnhofs nie einbezogen wurde…]
      Das wundert mich auch von Anfang an.

      […Weiß eigentlich jemand, was beim früheren Schlecken reinkommt? Da wird jetzt renoviert…]
      Meines Wissens soll da der SVHU-Sportshop rein, der bis vor Kurzem noch in der Bürgermeister-Steenbock-Str. war.

      1. Hab ich mich beim Lesen auch gefragt, allerdings ist Eines der Dreien ein Baustoffzentrum und Eines ist kein „Baumarkt“, also müßte er Bauhaus meinen. 😉

  7. Ich bin bislang eigentlich immer für das CCU gewesen, wenngleich auch nicht unbedingt in der Größe. Allerdings war ich auch davon ausgegangen (vermutlich war es so auch mal geplant?), daß eine Art „kleines Herold Center“ entstehen soll. Was das nun außer C&A bringen soll, erschließt sich mir allerdings gar nicht! Da kann ich dann durchaus verstehen, wenn manche einen Leerstand in 2 Jahren vermuten. Wenn das neue Center im Gewerbepark tatsächlich Aldi, dm und Alnatura bekommen sollte, dann ist das ja jetzt schon weitaus interessanter als das, was hier für das CCU angekündigt wurde.

  8. Für alle die es noch nicht begriffen haben.
    DER MARKT IST GESÄTTIGT
    Es kann also, egal was ins CCU einzieht, nur ein Verdrängungswettbewerb stattfinden.

    Der Verlierer stand von vornherein fest.
    Es ist der Bürger, oder glauben sie das der Bau des CCU nicht auch von uns Bürgern mit finanziert wird!

    Ich höre schon die Appelle an die Gemeinde:
    z.B.: Wenn sie nicht die Bahnhofstraße verbreitern, müssen wir Leute entlassen weil zu wenig Leute im CCU einkaufen können….und schon müssen wir Bürger den Ausbau bezahlen.

    1. Vorab, ich bin auch gegen diesen Klotz! Verkehrstechnisch steht der Ortskern sowieso schon vor dem Zusammenbruch! Optisch sehe ich hier auch keine Bereicherung – im Gegenteil!

      Zur Thematik selbst:

      Es war doch klar, dass hier ein gnadenloser Konkurrenzkampf bei dem Existenzen am Ende vernichtetet werden ausbricht.

      Wir leben in einer neoliberalen Welt, in der gnadenlos ausgebeutet, rationalisiert, verdängt und eben der Bürger abgezockt wird! Dafür haben alle, auch die jetzt jammern, mit ihrer Wahl diverser Politiker, Parteien, widerstandslosen und lethargischen Haltung gesorgt – nicht nur in Ulzburg, sondern in ganz Deutschland. Fairplay ist da nicht zu erwarten – knallharter US- oder Manchester Kapitalismus ist angesagt!

      Auch das Gerede von qualitativ hochwertigen Läden, die eben das vorhandene Ulzburger Programm ergänzen sollen, war offensichtlich erkennbar eine Lüge! Natürlich ist der Markt in Ulzburg satt!

      Davon mal abgesehen, dass die Leute (auch die Ulzburger) immer weniger Geld haben und das wird sich noch steigern!

      Zunächst einmal wird die Konkurrenz in Ulzburg beseitigt, dann werden Preise angehoben, klappt dies nicht bzw. weichen die Konsumenten eben auf andere Orte oder Städte aus, ziehen die Ramschläden dort ein, die Verwahrlosung tritt ein und die Kriminalität zieht nach! Ulzburg verkommt immer mehr zu Klein-Rahlstedt! Ich bin mal gespannt, wann die U-Bahn kommt! 😉

      Und @Harald Zeche, volle Zustimmung! Natürlich zahlen die Bürger mit!

      1. Abwarten, man darf den Standort nicht vergessen: Direkt am Bahnhof. Da zumindest Kaufland + Kassenvorzone zu langen Öffnungszeiten neigt, konkurrieren sie auch nach 20 Uhr noch mit Real.
        Echte Gefahr sehe ich erst mal nur für Edeka, falls die nicht bald mal die Werbung auch in die Realität umsetzen. Hoffentlich bezahlt Edeka wenigstens seine Leute anständig, da ist ja auch was im Busch: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/edeka-lebensmittelkonzern-privatisiert-und-zahlt-dumpingloehne-a-926544.html
        Sonst wären die Preise erst recht nicht mehr gerechtfertigt. Und eine Postagentur spült ihnen die Laufkundschaft ja bald nicht mehr in den Laden, die Post wird ja nicht 2 davon in so kurzer Distanz betreiben…

  9. Man muss sich das mal vorstellen: Ein Schuhhändler auf vermutlich weniger als 600 qm – in ursprünglichen Plänen sind 900 qm für Schuhe vorgesehen- plant einen Generalangriff auf einen Einzelhandelsstandort der auf über 2000 qm ein qualitativ und quantitativ erstklassiges Schuhangebot hat.

    Der Sieger steht heute schon fest. Und das wird dem gesamten CCU so gehen.

    Jürgen Welsch

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