Schill-Vergangenheit von Bürgermeisterkandidatin – Tile Abel: Ich habe es heute aus der Zeitung erfahren

„Ich bin total überrascht“, erklärte heute Horst Ostwald, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung, zur politischen Vergangenheit von Susanne Bendfeldt, CDU/BFB-Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin in Henstedt-Ulzburg. Laut Hamburger Abendblatt war die Bewerberin früher Vize-Landesvorsitzende der rechts-populistischen Schill-Partei in Mecklenburg-Vorpommern, hatte das aber 2003 bei ihrer Kandidatur für das Oberbürgermeister-Amt in Neumünster zunächst verschwiegen. Sie unterlag damals dem SPD-Amtsinhaber Hartmut Unterlehberg.

Horst Ostwald gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Die Vita von Frau Bendfeldt ist in erster Linie ein Problem der CDU. Ich habe von der Schill-Partei nie etwas gehalten und auch nicht verstanden, wie die Hamburger CDU mit der eine Koalition bilden konnte. Wenn wir von der Zugehörigkeit der Kandidatin zu dieser Partei gewusst hätten, wäre sie wohl nicht in die engere Wahl gekommen.“

Denn auch in Henstedt-Ulzburg hatte Susanne Bendfeldt gegenüber der Findungskommission nichts von ihrer Führungsposition in der Schill-Partei erwähnt. Auch Tile Abel, BFB-Fraktionsvorsitzender, wusste nach eigenem Bekunden nichts davon. „Ich habe es heute aus der Zeitung erfahren“, sagte Abel den HU-Nachrichten. Er will jetzt mit der Kandidatin darüber reden, bevor er sich öffentlich äußert.

Eingeweiht in die politische Vergangenheit der 53-Jährigen war allerdings CDU-Ortsvorsitzender Michael Meschede: Sie habe ihm die Zusammenhänge erklärt und er sei damit zufrieden. Er sehe keinen Handlungsbedarf. Schließlich habe die Schill-Partei in Hamburg einmal 20 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Mehr wolle er dazu nicht sagen.

Die Rechtsanwältin Susanne Bendfeldt ist derzeit geschäftsführende Gesellschafterin der Hamburger BGI Gesellschaft für Immobilienentwicklung. Sie wohnt in der Hansestadt und ist CDU-Mitglied. Vor 2010 war die CDU/BFB-Kandidatin in Kronshagen bei Kiel Geschäftsführerin der Firmen BIG Investment GmbH und BIG Verwaltung GmbH (Beteiligungsunternehmen der öffentlich-rechtlichen HSH-Bank und der Provinzial Versicherung). Zur BIG gehört als 100-prozentige Tochter auch die Landesentwicklungsgesellschaft, mit der zusammen Ex-Bürgermeister Volker Dornquast (CDU) gegen Ende der Wahlperiode 2003/08 das Beckershof-Projekt realisieren wollte.

SPD und die Wählergemeinschaft WHU haben sich auf die einheimische Kandidatin Doris Baum verständigt. Die Diplom-Verwaltungswirtin war einige Jahre Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und von 1998 bis 2001 deren Abgeordnete im Kreistag, zeitweise als Fraktionsvorsitzende. Von 2003 bis 2008 war die 52-Jährige für die WHU in der Gemeindevertretung Henstedt-Ulzburg, nachdem die Grünen hier nicht mehr angetreten waren. Der Segeberger Zeitung erklärte sie zu ihrer Motivation für die Bürgermeister-Kandidatur: „Ich kenne die Gemeinde und besonders das Ehrenamt im Ort sehr gut. Und zudem habe ich 20 Jahre Verwaltungserfahrung. Ich fühle mich sozusagen berufen für das Bürgermeisteramt.“ Doris Baum leitet seit 18 Monaten den Fachbereich Bau- und Umweltverwaltung im Kreis Segeberg. Davor war sie im Fachbereich Jugend tätig.

Über die Kandidatinnen müssen endgültig noch die Mitgliederversammlungen der Parteien und Wählergemeinschaften entscheiden. Insbesondere bei der BFB ist der Findungsprozess auch noch gar nicht richtig abgeschlossen. Fraktionschef Abel zufolge stellt sich bei den Bürgern für Bürgern vor dem Mitgliedervotum am 24. Januar noch Bendfeldts Konkurrentin Baum vor. Die Vorauswahl zugunsten von Bendfeldt hätten alleine er und BFB-Parteichef Jens Iversen vorgenommen.

Jörg Schlömann/Christian Meeder

15. Januar 2014

 

39 thoughts on "Schill-Vergangenheit von Bürgermeisterkandidatin – Tile Abel: Ich habe es heute aus der Zeitung erfahren"

  1. Hier noch einmal die jetzt richtigen Termine für die öffentlichen Bürgermeistervorstellungsrunden:

    Donnerstag, 06.02. in der Gemeinschaftsschule Rhen, Schäferkampsweg
    Donnerstag, 20.02. in der „Lütten School“, Abschiedskoppel und
    Mittwoch, 05.03. im Bürgerhaus, Beginn jeweils um 19.30 Uhr

  2. Mittwoch 5.3. oder Donnerstag 6.3 ? Welches ist das richtige Datum für die Vorstellungsrunde im Bürgeraus?

  3. Zitat von Herrn Daberkov: „Entscheidend ist doch die Qualifikation und das Erscheinungsbild als 1.Bürgerin der Gemeinde“

    Deswegen ist es bei dem Erscheinungsbild wichtig, offen und ehrlich mit den Bürgern (Wählern) umzugehen. Ein 1. Bürger hat wichtige Vorbilkdfunktiionen und da denke ich, ist es ein sehr, sehr schlechtes Zeichen, bereits im Vorfeld zu zeigen, daß man mit den Bürgern nicht ehrlich und erst recht nicht offen umgeht. Es geht nicht darum, ob jemand in einer Partei war, sondern es ist schlimm und arglistig so etwas zu verschweigen.
    Dies gilt auch für einen Teil der CDU-Führungsriege, die ebenfalls und das nicht zum ersten Mal, bewußt auf Verschweigen gesetzt hat.

  4. Hier die Termine der öffentlichen Vorstellungsrunden:

    Donnerstag, 06.02.2014, 19.30 Uhr, Gemeinschaftsschule Rhen, Schäferkampsweg
    Donnerstag, 20.02.2014, 19.30 Uhr, „Lütte School“, Abschiedskoppel
    Mittwoch, 06.03.2014, 19,30 Uhr, Bürgerhaus

    Moderation der drei Veranstaltungen: Michael Zwicker (Segeberger Zeitung)

  5. Da mache ich jetzt deas was ich am Besten kann, stelle mich dumm und frage:
    Kann mir jemand nochmal die “überparteiliche Findungskommission” erklären.

    (” … Der Begriff der Überparteilichkeit ist das abgeleitete Substantiv von überparteilich und bedeutet im weitesten Sinne Neutralität und Unabhängigkeit. …” )

    Was hat das Alles hier mit überparteilich zu tun? Ich danke für die, hoffentlich stattfindende, Aufklärung.

    1. Sehr geehrter Herr Bachmann,

      genau genommen haben Sie recht, es hätte interparteilich und nicht überparteilich heißen müssen.
      Zur Kommission selbst: eine Möglichkeit sich um das Amt des Bürgermeisters (idF. Bürgermeisterin) zu bewerben ist der Vorschlag einer im Ort vertretenen Partei oder Wählergemeinschaft. Nun kam von verschiedener Seite der Vorschlag, ob ein Kandidat / eine Kandidatin statt von nur einer Partei oder Wählergemeinschaft vorgeschlagen zu werden nicht ein Konsenskandidat (an dieser Stelle gebe ich die gendergerecht Schreibung auf…) gefunden werden könnte. Jetzt musste jede Partei / Wählergemeinschaft gemäß ihren Statuten beschließen, wie sie den weiteren Ablauf gestallten wollte und wer ihre Interessen vertritt. Dabei ergab sich, dass i.d.R. der (Ortsvereins)vorsitzende und Fraktionsvorsitzende daran teilnahmen. Geleitet wurde dieses Gremium vom Bürgervorsteher.
      Die letzte Entscheidung über die Kandidaten liegt aber natürlich bei den Parteien und Wählergemeinschaften (und eben NICHT bei der Findungskommission). Diese Entscheidungen finden derzeit statt, bzw. haben im Falle der WHU bereits stattgefunden. Bei der SPD z.B. ist die Mitgliederversammlung am 23.01.
      Wenn die Kandidatinnen dann auch offiziell feststehen, wird es drei Vorstellungsrunden in der ganzen Gemeinde geben, wozu alle Bürger herzlich eingeladen sind zu kommen und Fragen zu stellen. Dies ist bereits im Hauptausschuss beschlossen worden. Die Termine wird die Gemeinde noch veröffentlichen, sind aber im Sitzungsprotokoll bereits jetzt nachlesbar. Ich hoffe alle Ihre Fragen beantwortet zu haben.

      MfG

      1. „…Die letzte Entscheidung über die Kandidaten liegt aber natürlich bei den Parteien und Wählergemeinschaften (und eben NICHT bei der Findungskommission)….“
        Haben sich also bisher auf die Ausschreibung der Bgm-Stelle tatsächlich nur zwei Personen beworben?

        1. Und welche sammeln gerade Unterschriften, und haben noch nicht alle zusammen? Cool wäre, wenn H-UN die Leuten vorstellen könnte (evtl. nur die mit mind. X schon gesammelten Unterschriften, damit es nicht überhand nimmt 😉 )
          Wäre ja blöd, wenn gute Leute scheitern, nur weil das Gesammel so lange dauert. Die uns die Auswahl verbreitern würden und für H-U ggf. sogar echte Alternativen darstellen könnten.

  6. Ich finde es immer wieder spannend, wie schnell über die Kommentar Wahlkampf betrieben wird. Ersteinmal muss jede Partei bzw. Gruppierung für sich klären, welche/r Kandidat unterstützt werden soll und dann auch durch eine diesbezügiche interne Abstimmung offiziell nominiert werden. Für mich als Wähler ist die Art und Weise der kandidatenfindung und dann letztlich auch der Kandidat/in selber für die Abgabe meiner Stimme entscheidend. Vielleicht müssen wir Wähler ja gar nicht nicht zwischen den beiden aktuell diskutierten Kandidatinnen entscheiden, sondern es verbleibt nur eine oder es werden noch mehr. Genaueres werden wir erst erfahren, wenn das Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist.

    1. Mir wäre das Verfahren eigentlich egal, dafür der/die Kandidatin am Wahltag dafür besonders entscheidend, vor allem deren „Regierungsprogramm“ (wie auch immer man sowas bei Bgm nennt). Aber natürlich auch die Vita und die Person. In der Reihenfolge. Und schon am ersten Tag, wo die Namen bekannt wurden, konnte man erkennen: Namen eingeben bei einer Websuchmaschine, und die ersten Vita-Elemente liegen auf dem Tisch, die man nicht einfach verniedlichen möchte, insbesondere bei der CDU-Kandidatin. Da dies ja anscheinend auch innerhalb der Parteien nur wenigen bekannt war, ist es doch sehr wertvoll, dass dort nun alle wissen, was im Paket noch so drin ist. Für eine mündige Abstimmungsbeteiligung…
      Ich jedenfalls möchte nicht erst kurz vor der Wahl mal eben schnell ein paar Gesichter präsentiert bekommen, und just nach erfolgter Wahl kommen dann die Dinge hoch, die man gern vorher in die Wahlentscheidung hätte einfließen lassen wollen.
      Wäre natürlich gut, wenn auch bei CDU/BFB die Abstimmung bald erfolgte und die Kandidatinnen dann mal selbst erklären, auf welche Weise sie denn das Amt zu führen gedenken, insbesondere hinsichtlich Verkehr und Schulden.

  7. Die von der Henstedt-Ulzburger CDU protegierten Bürgermeister und Bürgermeisterkandidaten lassen das größte Dorf Schleswig-Holsteins zunehmend in den Verdacht geraten, eine Art Schilda zu sein. Nach dem Fall Thormählen, der die Steuerzahler nun schon seit Jahr und Tag belastet und weiterhin belasten wird, präsentiert die CDU eine Kandidatin, die mit der Skandal-Partei des Ronald Schill in engster Verbindung stand. Interessant ist der im Text der Ulzburger Nachrichten enthaltene Hinweis, dass eines der Unternehmen, dem die offensichtliche Schill- Sympathisantin vorstand, in ein Projekt des Ex-Bürgermeisters Dornquast einbezogen war. Man darf gespannt sein, welche Strategen der CDU dieses Ei ins Nest gelegt haben, und wie die Wahlberechtigten auf so viel Stümperei bei der Kandidatenkür der CDU/BFB reagieren.

  8. Der CDU-Vorsitzende Meschede war also in die Schill-Vergangenheit der möglicherweise Bürgermeisterkandidatin eingeweiht. Aber er hielt es nicht für nötig, die sogenannte Findungskommission darüber zu informieren? Was ist denn das für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in einem Gremium, das so wichtige, zukunftsweisende Entscheidungen für unsere Gemeinde vorbereiten will und soll? Das Vorenthaltungen wichtiger und wesentlicher Informationen hatten wir hier schon. Das muss man nicht wiederholen.
    Die so lange zurückliegende Mitgliedschaft, auch in Vorstandsfunktion der Schill-Partei, muss man Frau Bendfeldt vielleicht nicht anlasten (Jugendsünde). Sie selbst hätte das aber offensiv vortragen müssen. Wie tollpattschig sie damit umgeht, das ist mehr als bedenklich. Sie ist doch, wie man liest, schon mal, wohl durch das Verschweigen bei einer Bürgermeisterwahl gescheitert. Fehlende Lernfähigkeit? Fehlen jeglicher diplomatischer Fähigkeiten, die man von einer Bürgermeisterin erwarten muss?

  9. Sehr geehrter Herr Dultz,

    ich glaube, die BFB ist die einzige Partei/Wählergemeinschaft, die sich vor der Mitgliederentscheidung beide Kandidatinnen ansieht. Die Entscheidung fällt dann in einer Woche. Bitte geben Sie noch die Zeit.

    Mit freundlichen Grüße, Martin Andernacht
    Gemeindevertreter der BFB

    1. Sehr geehrter Herr Andernacht,

      ich hoffe sehr, dass Ihre Wählergemeinschaft sich für die Kandidatin mit der größeren Kompetenz und Erfahrung entscheidet.
      Ich bin gespannt.
      Mit freundlichen Grüßen,
      Joachim Dultz

  10. Sehr geehrte Damen und Herren der Bürger Für Bürger – Partei,

    kann mir mal jemand von Ihnen erklären, warum ich – ein einfacher Bürger – Ihre „schill“ernde Kandidatin Bendfeldt wählen soll und warum Sie sich für diese Dame einsetzen?

    Auf Ihrer Homepage steht der Satz: „Wir sind entschieden gegen jede Form von Radikalismus und Extremismus…………………

    1. Sehr geehrter Herr Dultz,
      Sie sind bei der Kommunalwahl als Kandidat der WHU angetreten. Können Sie mir erklären, warum Sie sich schon im Rahmen Ihrer Mitgliederversammlung für eine Kandidatin entschieden haben ohne die andere Kandidatin zu kennen?
      Mit freundlichen Grüßen
      Doris Dosdahl
      Gemeindevertreterin der BFB

      1. Sehr geehrte Frau Dosdahl,

        ich kann nicht für die WHU sprechen, sondern nur für mich.
        Meine Antwort finden Sie in der Zuschrift von Herrn Hermann Schmidt.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Joachim Dultz

  11. Das Verschweigen der Schill-Mitgliedschaft halte ich auch für fatal und erinnert mich an den abgewählten Bürgermeister, dem vorgeworfen wird zumindest einen nicht unerheblichen Teil seiner Nebeneinkünfte verschwiegen zu haben. Auf Grund des dadurch entstandenen Vertrauensverlustes entwickelte sich die Abwahl. Jetzt droht das Vertrauen schon vor der Wahl „den Bach herunter zu gehen“. Ich bin gespannt, wie die BfB-Mitglieder hinsichtlich der Kandidatin entscheiden werden.

  12. Was ich nicht verstehe ist, dass offensichtlich bei einer BM-Kanditatur nicht ein lückenloser Lebenslauf eingefordert wird.
    Ich habe in meinem ganzen Leben keine leitende Position in der Wirtschaft ohne diesen schriftlichen Lebenslauf erhalten. Der Umstand, dass sie bei der Schill-Partei war, stört mich nicht sonderlich, denn man kann ja dazu lernen.
    Die generelle Nichtangabe in der Vita halte ich für jedoch bedenklich.
    Man verschweigt meistens dann etwas, wenn einem das Versciwegene zu schaden scheint.

    1. Exakt. Da waren ja auch Leute, die Schill erstmal wie eine Art „CDU reloaded“ angesehen haben. Und sich dann recht bald die Augen gerieben haben… Und sich flugs wieder abgewendet haben. Auch Ole von Beust hat ja später seinen Irrtum erkennen müssen und unverzüglich konsequent gehandelt. Kann passieren.
      Aber genau dieses Verschweigen der Schill-Parteifunktion hat offenbar bei der OB-Wahl in NMS schon mal Aufsehen erregt. Das hier nun erneut zu Verschweigen (nicht nur gegenüber der Öffentlichkeit, sondern auch noch zumindest gegenüber der BFB) ist zum einen sicherlich recht ungeschickt. Und wirkt auch als ungutes Omen, was die anvisierte Arbeit als Bgm’in betrifft. Erleben wir dann künftig neue Skandale a la Feuerwehr und Olzeborchschule, immerhin dann aus der Quelle des Rechnungsprüfungsamtes? Das zum Glück nicht an die Bgm berichtet („…Rechnungsprüfer übrigens direkt den Politikern unterstellt…“ -> http://ulzburger-nachrichten.de/?p=19832)…

  13. Ich finde schon, dass ein „Normalbürger“ zur Wahl steht. Henstedt-Ulzburg zu kennen und ein bisschen Verwaltungserfahrung zu haben, kann sicherlich auch nicht schaden. Wie es ausgehen kann, wenn man sich ortsfremde mit glänzender Vita „ins Haus“ holt, davon kann Kaltenkirchen ein Liedchen singen…

    1. Andrerseits wird aber auch gerne von „Betriebsblindheit“ gesprochen, was einen Kandidaten aus dem eigenen Ort somit auch nicht besser dastehen läßt als einen „Externen“.

  14. Das ist doch wieder der Beweis, das Politik ein dreckiges Geschäft ist und sich kein unbescholtener Bürger mehr in die Politik wagt!
    Deshalb sind es heutzutage meistens Rechtsanwälte die in die Politik gehen, sie wissen wie man das „Recht“ für sich selbst in Anspruch nimmt. Oder die Anschuldigungen am Besten aussitzt. Jeder Normalbürger würde sich wehren und hätte damit schon verloren.

    Da sich kein Normalbürger mehr für ein Amt bewirbt, können die Lobbyisten ihre eigenen Leute etablieren und zu Recht behaupten:
    Es hat sich ja kein anderer gefunden.

    Es ist ein Teufelskreis aus dem es kein entrinnen gibt!

    z.B. Angenommen ich würde mich um den Bürgermeidsterposten bewerben,
    würde man mir nach kurzer Zeit alles Mögliche anhängen wollen und wer lange genug gräbt, der wird auch was finden.
    Der Druck wird dann so hoch geschaukelt, das man sich dann lieber zurück zieht und weiter ein Systemsklave bleibt.
    Niemand der gelebt hat kann ohne Schuld sein.

      1. Wobei ja viele mit der steigenden Einwohnerzahl hadern. Da wäre ein Bürgervermeider evtl. das Gebot der Stunde! Solange es um Neubürger geht. Aber erklären Sie das mal denen, die hier noch ein paar Bauprojekte machen wollen… 😉 Der Alterspyramide tät das aber nicht gut! 🙂 🙂

        (hier nochmal ein Plädoyer für eine Bearbeiten-Funktion auch nach dem Posten; wenn ich meine eigenen Typos entdecke, bekomme ich auch immer Hautausschlag… 😉 )

  15. Ist es so schlimm wen jemand zufällig in einer Partei war die seinerzeit doch von vielen Wählern angenommen worden ist?

    War die Schillpartei Rechtswidrig?

    Ich denke nicht .

    Hat sich die Dame etwas zuschulden kommen lassen in hinblick auf das Strafgesetztbuch.?

    Nein ?

    Was soll dann das aufwärmen von so alten Geschichten jeder hat eine Vergangenheit .

    Wer sucht wird auch beim Edelsten aller Bürger etwas finden.

    1. Wenn man es seinerzeit schon schlimm fand, daß die Partei von so vielen Wählern angenommen wurde, ja, ich denke, dann darf man eine Zugehörigkeit zu dieser schlimm finden.

    2. Die Schillpartei war zwar nicht rechtswidrig aber rechtslastig. Eine Führungsposition in dieser Partei lässt auf eine bestimmte Gesinnung schließen. Eine derartige Information dürfte deshalb für viele Bürger von großem Interesse sein,

    3. Ersetzen Sie einmal „Schillpartei“ durch „NSDAP“ in Ihrem Beitrag und überlegen Sie noch einmal, was für einen gefährlich relativierenden Stumpfsinn Sie da von sich gegeben haben.

      1. Hinterher ist man immer schlauer. Die NSDAP hat sich seinerzeit ja auch nicht hingestellt und gesagt „wählt uns, dann befreien wir euch von den Juden und anderen Unterdrückern“, das war ja ein schleichender Prozeß, der nicht von Anfang an in seiner Radikalität absehbar war. Gut, bei der Schill-Partei konnte man in den Anfängen erahnen, wo die Reise mal hingehen soll, aber wissen konnte man es nicht. Man kann auch behaupten, daß es blauäugig war, bei denen mitzumachen. Und ich persönlich fand die Partei und ihren Vorsitzenden schon immer Mist und auch mir stellt sich die Frage, wie jemand gedanklich so „tickt“, um bei denen überhaupt mal mitgemacht zu haben. Aber wenn Frau Bendfeldt nach eigenen Angaben dort nach einem Jahr wieder ausgetreten ist, dann spricht mindestens das für sie! Und innerhalb 12 Jahren entwickeln sich die meisten Menschen auch weiter. Und was man Herrn Daberkow noch lassen muß: wenn so viele Menschen die Schill-Partei gewählt haben, dann muß man das nicht gut finden, aber das repräsentiert ganz demokratisch einen Teil der Bevölkerung. Vor 75 Jahren haben sich auch viele Menschen auf den Krieg gefreut, für mich völlig unverständlich, aber so war das halt.

        1. Eine Art von Gleichsetzung der Schill-Partei mit der NSDAP ist natürlich falsch, auch waren natürlich nicht alle Mitglieder dieser Partei „Nazis“, auch wenn es Unterwanderungsversuche von Rechtsaußen in einigen Landesverbänden der Schill-Partei gab. Die Partei wird in verschiedenen Berichten des Verfassungsschutzes seit dem Jahr 2000, wie auch in Veröffentlichungen der Bundeszentrale für Politische Bildung nicht als rechtsextremistisch, sondern als rechtspopulistisch bezeichnet. Somit stand die Schill-Partei in einer Reihe mit anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa, die mit fremdenfeindlichen und „law and order“ Parolen auf Stimmenfang gingen und gehen. Eine stellvertretende Vorsitzende im der Schill-Partei im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern wird sich in irgendeiner Weise mit diesen Ideen identifiziert haben, sonst wäre sie sicher nicht in diese leitende Position gewählt worden. Ob man solche Einstellungen bei einer damals etwa 40-jährigen wirklich noch als „Jugendsünde“ abtun kann, darüber kann jeder selbst entscheiden. Es fällt aber schon auf, wenn Frau Bendfeldt selbst nach nur einem Jahr die Schill-Episode ihrer politischen Karriere „verdrängt“ oder „vergessen“ hat.
          Was bei der Diskussion um die politische Vergangenheit der Kandidatin etwas aus dem Auge verloren geht, ist die Qualifikation von Frau Bendfeldt als Immobilienwirtschaft-Lobbyistin. Erinnert man sich an die 2006 erschienene Studie über Henstedt-Ulzburg „Leben in Suburbia“, des Soziologen, Politologen und Volkswirts Marcus Menzl , so hat dieser schon damals auf die engen, auch personellen Verbindungen einzelner Henstedt-Ulzburger Parteien zur Bauwirtschaft und deren Folgen für die Ortsentwicklung hingewiesen. Insofern kann man in der Auswahl von Frau Bendfeldt als BM-Kandidatin vielleicht ja auch den Wunsch nach einer Fortsetzung „bewährter“ Henstedt-Ulzburger Traditionen erkennen. Über recht besondere, Henstedt-Ulzburg-typische Abläufe bei Entscheidungen über große und kleinere Bauvorhaben ist in diesem Forum ja schon häufiger diskutiert worden.
          Die Wählerinnen und Wähler werden im März zu entscheiden haben, ob Frau Bendfeldt mit diesem politischen Lebenslauf, diesen Gedächtnislücken und dieser Qualifikation geeignet ist, unserer Gemeinde und allen ihren Bürgerinnen und Bürgern als Bürgermeisterin dienen zu dürfen. Eine solche Wahl würde unsere Gemeinde zumindest wieder einmal in das Blickfeld der überregionalen Presse rücken.

        2. NSDAP? Nazis? Kann man nicht mal auf dem Boden bleiben, was geht denn jetzt hier ab? Das so manche Diskussionen derartig aus dem Ruder laufen, sagenhaft.

          1. Herr Barckmann, ich finde die genannten Schlagwörter zwar auch etwas übertrieben, aber es ist doch durchaus das Recht eines jeden, das anders zu sehen?! Es gibt auch Menschen, für die ist „Die Linke“ noch immer die SED, genauso albern, aber ist ja eine Meinung, die man haben darf. Würde ich deswegen noch nicht als aus dem Ruder laufende Diskussion bezeichnen. Nur muß man sich bei der Polemik natürlich nicht wundern, wenn Frau Bendfeldt dann gar kein Interesse mehr hat, Stellung zu beziehen. Es sind ja nicht nur die Kommentare, auch die Artikel sind ja bereits sehr parteiisch verfaßt. 😉

            1. Allerdings wäre es sicher auch nicht un-clever, mit dem Stellung beziehen mal um die Ecke zu kommen. Die Vorstellungsrunden in mehr als einem Monat sind eine gute Sache und dort sollte es ja hoffentlich auch mehr um Inhalte gehen.
              Aber die aktuelle Diskussion hat sie ja selbst „verschuldet“, schon wegen ähnlichem Ärger in NMS konnte sie ja ahnen, das sie mit der Vita lieber im Detail bleiben sollte. Da könnte man auch schon mal vorab was zu sagen, anstatt zu warten, bis sich die Diskussion dann eben verselbständigt.

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