„Habe schon sechs Ratten gefangen, und davon heute gleich zwei!“, schrieb Anfang der Woche eine aufgeregte Reihenhausmieterin in die Whats-App-Gruppe der Beckersbergringbewohner. Eine andere berichtete davon, dass ein Kammerjäger Giftköderfallen bei den Nachbarn im Garten aufgestellt habe. In einem anderen Post war sogar ein Foto abgebildet, auf dem ein Loch auf einer gepflasterten Hauszuwegung zu sehen war. Bildunterschrift: „Was da wohl ist?“
„Ja, uns wurden kürzlich durch einen Mieter Ratten gemeldet, woraufhin wir einen Schädlingsbekämpfer beauftragt haben“, so Monika Siemers von der Eigentümergesellschaft SOKA-Bau. Auf die Frage, ob der Rattenbefall möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass im Beckersbergring immer wieder kleinere und größere Ansammlungen von Müll zu finden sind, antwortete die SOKA-Vertreterin: „Das geht mir einen Schritt zu weit. Ich würde den Rattenbefall nicht darauf zurückführen.“ Dennoch stritt sie nicht ab, dass ein Zusammenhang mit frei lagerndem Müll nicht von der Hand zu weisen wäre, soweit dieser auch Essensreste beinhaltet.
Malte Pohlmann, Pressesprecher der Henstedt-Ulzburger Gemeindeverwaltung bestätigte ebenfalls das Vorkommen von Ratten im Beckersbergring. Nachdem im April bereits aus einem an den Wanderweg angrenzenden Bereich eine Meldung über eine Rattensichtung im Rathaus einging, wurde bei Pflasterarbeiten im zentralen Bereich des Beckersbergrings in der vergangenen Woche sogar ein ganzes Rattennest entdeckt. In beiden Bereichen liegen jetzt gekennzeichnete Köderfallen aus, um einer weiteren Ausbreitung entgegen zu wirken. Pohlmann dazu zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Wir beobachten den Vorgang sehr genau.“
Der Grund für die Ausbreitung der intelligenten Nager ist das Vorfinden von ausreichend Nahrung. Grundsätzlich essen sie alles, was auch der Mensch isst, und somit, was sie in dessen Abfällen und sogar Abwasserleitungen finden. Während Rohkost weniger auf dem Speiseplan von Ratten steht, werden sie durch eiweißhaltige Nahrung, Süßigkeiten und auch Milchprodukte hingegen besonders angezogen. Aber auch Textilien und Hundekot landen im Magen der Allesverwerter.
Als echten Leckerbissen betrachten Ratten dabei speziell Vogelfutter, dass auch außerhalb der Frostperioden durch viele Vogelfreunde im Garten mitunter ganzjährig ausgebracht wird. Die nahrhafte und fettreiche Piepmatznahrung machte im Übrigen auch Rathaussprecher Malte Pohlmann als Hauptgrund für die Verbreitung von Ratten im Beckersbergring aus. Dort fand sich auf einem Grundstück großflächig ausgebrachtes Körnerfutter.
Gernot Willsch
3. Mai 2018
Heinrich Heine
es gibt zwei Sorten von Ratten
die Hungrigen und die Satten
die Satten bleiben gern zu haus
die Hungrigen wandern sofort aus
Honi soit qui mal y pense
auf deutsch: ein Trottel, der das nicht erkennt.
Honi soit qui mal y pense
Auch in der Straße am Rodelberg wo der Wanderweg langführt fühlen sich die Ratten wohl.
Hatte gerade gestern ein besonderes Erlebnis.