Polizei schnappt Haschbauern in Henstedt – mindestens 1 Jahr Knast!

So schaut sie aus die unterirdische Plantage
So schaut sie aus die unterirdische Plantage

Schöner Erfolg für die Polizei. Die Ordnungsmacht hat am Donnerstag drei Henstedter Cannabisbauern festgenommen. Wie die Beamten mitteilten ist das Trio dringend tatverdächtig im Keller ihres Einfamilienhauses eine Marihuana-Plantage angelegt zu haben. Polizeisprecher Nico Möller: „Die Cannabisaufzucht verfügte über mehr als 200 Cannabispflanzen, von denen 60 in voller Blüte standen. Die übrigen Pflanzen befanden sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung noch im Wachstum.“

Die drei Henstedt-Ulzburger im Alter von 51, 49 und 20 Jahren hätten sich zum Teil geständig gezeigt, seien aber auf Entscheidung der Staatsanwaltschaft zunächt auf freien Fuß gesetzt worden. Was ihnen blüht ist nicht ohne. Sprecher Möller: “ Die in dem Einfamilienhaus sichergestellten Betäubungsmittel überschreiten die sogenannte nicht geringe Menge erheblich. Hier ist vom Gesetz eine Mindeststrafe von nicht unter einem Jahr Freiheitsstrafe vorgesehen. “

H-UN

17. März 2017

20 thoughts on "Polizei schnappt Haschbauern in Henstedt – mindestens 1 Jahr Knast!"

  1. Manche Themen lassen einen einfach nicht los. Herr Schneider, ich unterstelle Ihnen gar nichts, und schon gar nicht böswillig. Ihr Post wurde lediglich von mir dementsprechend interpretiert. Das geschriebene Wort kann eine persönliche Diskussion niemals ersetzen, wobei ich fürchte, dass wir auch bei einem 4-Augen Gespräch zu diesem Thema keinen Konsens erlangen. Bei anderen Themen durchaus. Belassen wir es dabei, wir leben mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit. Und das ist gut so.

  2. 12.05.2016 – 15:10
    Der 66. Ordentliche Bundesparteitag der Freien Demokraten hat mit großer Mehrheit beschlossen, sich für die kontrollierte Freigabe von Cannabis einzusetzen. Lizenzierte Geschäfte sollen an Volljährige Cannabis abgeben können, fordert die FDP in ihrem Parteitagsbeschluss. Mehrere Landesverbände und die JuLis hatten sich für die Entkriminialisierung eingesetzt.

    Im Beschluss „Kontrollierte Freigabe von Cannabis“ heißt es zu den Bedingungen für eine Freigabe: „Die gewerbsmäßige Abgabe von Cannabis darf deshalb nur in speziell für diesen Zweck lizenzierten Geschäften erfolgen, wobei sichergestellt sein muss, dass die Käufer volljährig sind und über die Risiken des Konsums ausreichend aufgeklärt werden.“ Die Lizenzen berechtigen auch zum Anbau von Cannabis sowie zum Import aus legalen Quellen im Ausland.

    Ein Pfeiler liberaler Politik ist die Selbstbestimmung der Bürger. Das heißt: Der Staat greift so wenig wie möglich in die privaten Entscheidungen der Menschen ein. Dieses Selbstbestimmungsrecht erstreckt sich insbesondere auch auf das Feld der Konsumentscheidungen. Die Forderung, Cannabis zu legalisieren, ist eine Frage liberaler Glaubwürdigkeit.

    Genussmittel – nicht Einstiegsdroge

    Aus Sicht der Freien Demokraten fällt Cannabis, wie Alkohol oder Tabak, in die Kategorie der Genussmittel. Die Kriminalisierung von Bürgern durch das Cannabisverbot ist ein problematisches Resultat der aktuellen Drogenpolitik. Der verantwortungsvolle Umgang ist bei allen Genussmitteln wichtige Voraussetzung. Anders als bei Alkohol oder Tabak werden Cannabiskonsumenten aufgrund der Rechtslage allerdings kriminalisiert, stigmatisiert und ausgegrenzt. Präventionsprogramme und Ausklärung sollten die Antwort sein – nicht Bußgelder und Haftstrafen. Es muss konsequent getrennt werden zwischen Gelegenheits-Genussmitteln und harten Drogen, die gesellschaftlich großen Schaden anrichten.

    Legalisierung setzt Ressourcen frei

    Im Vorfeld des Parteitags hatte der Bundesvorsitzende der JuLis, Kontantin Kuhle, für die „Huffington Post“ fünf Gründe für eine kluge Legalisierung von Cannabis dargelegt. Seine Nummer eins: Bessere Verbrechensbekämpfung. Wenn Polizei, Justiz und Sicherheitsbehörden nicht mehr damit beschäftigt wären, einzelne Konsumenten zu verfolgen, verurteilen und einzusperren, wären enorme Ressourcen frei, um echte Straftaten zu verfolgen.

    Staatliche Kontrolle: Steuern und Schwarzmarkt

    Wer Cannabis kaufen möchte, muss dies auf dem Schwarzmarkt tun, wo niemand nach einem Ausweis fragt oder klar ist, was eigentlich alles in dem Tütchen steckt. Die Legalisierung, das zeigen die Beispiele aus den USA, erschließt dem Staat eine neuer Steuerquelle. Denn: Wird Cannabis durch lizenzierte Händler verkauft, verdient der Staat an jedem Gramm mit. Experten rechnen mit bis zu zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen. Ein Nebeneffekt der staatlichen Kontrolle: Die Qualität des Produktes kann ebenfalls kontrolliert werden.

    Und der Schwarzmarkt? Bekommt einen Konkurrenten durch den legalen Cannabismarkt. Die Erfahrungen aus US-Bundesstaaten, die Cannabis legalisiert haben, belegen, dass die Verbrechensrate rückläufig ist.

    1. Herr Eberhard, was ich als politisch nicht Aktiver allerdings immer nicht verstehe: diese Haltung hat die FDP im wesentlichen ja bereits seit mindestens 20 Jahren. Die Grünen tendieren auch in die Richtung, die SPD zeitweise auch und überraschenderweise gab es sogar seitens der CDU vor einiger Zeit einen Vorstoß. Die von Ihnen beschriebene kontrollierte Freigabe ist ja das Modell, das auch durchaus von den Suchtberatungsstellen als sinnvoll angesehen wird, mindestens für einen Versuch, um im Inland mal zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen. Woran genau scheitert es dann eigentlich immer, ist ja keine neue Debatte, eher eine dauerhafte?

      1. Hallo Herr Kirmse,

        bei der FDP wurde der oben benannte Beschluss erst im Frühjahr 2016 für die Bundespartei gefasst. (Ich habe bei dem Antrag auch zugestimmt.) Die CDU spricht sich nach wie vor gegen die Legalisierung von Cannabis, außer zu medizinischen Zwecken, aus.
        Es gibt keine gesetzgeberische Mehrheit für die Umsetzung, daher die dauerhafte Debatte.

        Mit freundlichen Grüßen
        Klaus-Peter Eberhard

    2. Das wäre toll, wenn es so klappen würde. Aber Zigaretten gibts ja auch frei zu kaufen. Auf dem Schwarzmarkt aber dann noch unversteuert, was der Zigarettenmafia in die Hände spielt. Vermutlich sollte man für den (generell beherrschbaren) Drogenkonsum einen „Führerschein“ voraussetzen. Wer das dann an den legalen Verkaufsstellen kaufen möchte, steckt seinen maschinenlesbaren Personalausweis in den Leser und eine Abfrage beim Drogenerlaubnisregister sorgt für die Freigabe, wenn eine gültige Erlaubnis und die erlaubte Maximalmenge über einen gleitenden Zeitraum nicht erschöpft ist (was den Mißbrauch indizieren würde, der aufgeklärte Konsumenten ja offiziell selbst zu steuern vermögen, demnach praktisch also nie vorkommt). Die Kasse meldet den Drogenerwerb nach Art und Menge an das Register und die Mengenausschöpfung wird aktualisiert. Passieren Verkehrsdelikte oder Straftaten unter Drogeneinfluss, wird bei Verurteilung automatisch auch der Drogenführerschein gelöscht und durch eine Sperrfristeintragung ersetzt. Voll automatisch, schafft IT-Jobs und bindet keine Ressourcen. Maximale Freiheit für Hobbyjunkies, solange sie es steuern können. Was aber auch mächtig schief gehen kann: http://www.spiegel.de/politik/ausland/paris-angreifer-von-orly-soll-unter-alkohol-und-drogeneinfluss-gestanden-haben-a-1139512.html

  3. Das sehe ich ähnlich. Wir sind eine Solidargemeinschaft und dann müssen wir auch eine realistische Einschätzung der Risiken von Verhalten aushalten.

    Ich bezahle ja auch für Extrem-Bergsteiger, Motoradfahrer und Bewegungsmangel, schlechte Ernährung usw. – über meine Beiträge.

    Ihr link in allen Ehren, Herr Schneider aber der Waschzettel meiner Blutdrucksenker klingt bedrohlicher

    und

    Was wirklich entlarvend ist, für eine ideologische Herangehensweise, ist der Punkt unter Risiken: Strafverfolgung!

    Es ist also gefährlich, weil es kriminell ist?

    Weiterhin teile ich Ihre Einschätzung der abschreckenden Wirkung von drakonischen Strafen nicht. Eine Verrohung des Staates führt kaum zur Disziplinierung der Bürger.

    Es sendet falsche Signale der Wertschätzung, wenn die Gemeinschaft Urteile über Leben und Tod trifft.

    Es führt zu einer unerwünschten Spirale der Gewalt.

    Welche Mittel würden Kriminelle einsetzen, sollten wir sie vor eine auswegslose Konsequenz ihres Handels stellen?

    Dann wäre die Hanfplantage von Mitarbeitern mit Maschinengewehren gesichert worden und Zeugen würden liquidiert – weil, ALLES auf dem Spiel stünde.

    Zum Glück entscheiden wir ja gerade nicht darüber, aber die USA halten prozentual die meisten Einwohner in Gefängnissen, ohne nennenswerten Rückgang an ekelhaft brutalen Verbrechen.

    Ich denke, es ist längst bewiesen das der „law and order“ Ansatz nicht sonderlich gut funktioniert – wir Menschen sind Fluchttiere, keine gute Idee uns in Ecken, ohne Ausweg zu drängen.

    Natürlich verstehe ich den Reflex und die Frustration über die laxe Rechtsprechung.

    Aber möchten die Leute nun bei jedem Einbruch auch noch ermordet werden, weil es eh keinen Unterschied im Strafmaß macht und die Aufklärung mangels Zeugen erschwert?

    Also, glauben wir wirklich, die Gründe für kriminelles Handeln zu beseitigen, in dem wir uns einen Wettlauf mit schärferen Gesetzen liefern?

    Ist das Kind nicht längst in den Brunnen gefallen, wenn wir am Ende ansetzen?

    Oder – wir sollten den Menschen sinnvolle Angebote machen können. Alternative anbieten und nicht deren Scheitern verwalten.

    Cannabis ist doch ein Witz, wenn wir einer ganzen Generation nun erzählen, das ihre Jobs unmöglich zur Gründung einer Famile reichen dürften.

    Also, was ist nun der positive Ansatz? Wenn alle Kiffer 10 Jahre weggesperrt werden, gehts uns Allen besser?

    Rechtsphilosophisch ist die Ungleichbehandlung der Rauschgifte unhaltbar. Eine alberne Reaktion auf die 68´ziger. Trinken sie mal 2 Liter Rotwein, das scheint ja ne total coole Droge zu sein 🙂

    1. „Es ist also gefährlich, weil es kriminell ist?“ Es ist kriminell, weil es verboten ist; und verboten, weil es gefährlich ist (jedenfalls so bewertet). Ob Cannabis nun beherrschbar ist, oder nicht: Für manche ist es nur wie ein Suff und dann vorbei und andere werden schizophren oder driften in den harten Konsum ab. Und bislang hat sich nun mal keine politische Mehrheit gefunden, das zu entkriminalisieren, also hat sich jeder dran zu halten. Rote Ampeln zu überfahren klappt auch mitunter unfallfrei, trotzdem ists verboten und jeder akzeptiert den Grund.
      —–
      „…wir sollten den Menschen sinnvolle Angebote machen können.“ Wir (Steuerzahler?) sollten wem (Jugendlichen, gar allen Junkies?) was anbieten? Warum? Es wird doch gerade hier im Diskussionsthread propagiert, es solle die vollumfassende Eigenverantwortung und Freiheit des Handelns herrschen, sogar beim Drogenkonsum. Dann hat man doch das Bild des aufgeklärten, für sich selbst und im Verhältnis zu anderen verantwortlich handelnden Menschen vor Augen. Gut so. Nur der sollte sich seine Angebote dann schon selbst machen können. Oder sich zumindest Hilfe dabei selbst organisieren, es gibt ja gerade bei uns für alles und jeden eine Beratungsstelle, Förderungen, Selbsthilfegruppen, Vereine etcpp.
      Zudem gibt es ja gerade für Jugendliche besonders in HU viele Angebote: Sportvereine, Disco, Bücherei, Volkshochschule, Tonne, viel Natur und dank AKN eine Möglichkeit, in Norderstedt oder Quickborn ins Kino zu gehen und in HH sowieso das riesige Bildungs- Sport- und Kulturprogramm zu nutzen. Vieles davon in einem Kostenrahmen, der auch kleine Geldbeutel nicht hängen lässt.
      Argumentierte man nun wieder, das manche eben diese Aufgeklärtheit nicht aufweisen und deshalb gesellschaftliche „Steuerungsdienste“ brauchen: Ja dann kann man eine staatlich verordnete erhöhte Risikoeinschätzung für Cannabis und anderes nicht einfach als 68er-Blabla vom Tisch wischen. Dann gehört das eben zum Wohlfahrtspaket mit dazu. Da müsste man nun mal sagen, wie herum es jetzt sein soll. Waschen geht nur mit Nassmachen.
      Wie Sie schon korrekt schreiben: Wir bilden eine Solidargemeinschaft, und dazu gehört auch, sich nicht schwerer zu machen als nötig, wenn man schon getragen wird.

      1. Eine rote Ampel zu überfahren, birgt ein sehr hohes Risiko, sich selbst und andere zu verletzen oder zu töten, natürlich wird das akzeptiert. Kiffen birgt ein minimales Risiko, sich selbst zu schaden, vor allem im Vergleich zu legalem Alkohol. Daß viele also in der persönlichen Risikobewertung zu einem anderen Ergebnis als bei der roten Ampel kommen, erscheint mir nicht sehr verwunderlich.

  4. Es handelt sich hier auch um eine Heilpflanze, die bei Krebs-, Schmerz- und MS-Patienten erfolgreich eingesetzt wird. Dies bitte nicht vergessen beim pauschalen Verdammen, Herr Schneider. Möchten Sie wirklich unsere Gesetzgebung in Frage stellen und thailändische Methoden propagieren? Ihnen dürfte bekannt sein, dass die Polizei in Thailand aufgrund des geringen Einkommens durchaus bestechlich sein kann und dass auch gern mal Touristen Drogen untergeschoben werden, um eben diese Bestechungsgelder zu erhalten. Das kann wohl nicht die Lösung sein. Die Verhältnismäßigkeit stimmt doch nicht mehr, Cannabisbauern in den Todestrakt, aber die Industrie, die uns täglich mit Parabenen und Mineralölen vergiftet, geht leer aus, und auch Sie nuten diese krebserregenden Mittelchen jeden Tag. Fängt beim Duschen an, hört beim Essen auf. Könnte noch unendlich weitere Beispiele nennen, aber Herr Kirmse hat hier schon erläutert, wofür es wirklich nachzudenken lohnt.

    1. „Möchten Sie wirklich unsere Gesetzgebung in Frage stellen und thailändische Methoden propagieren?“. Habe ich nicht: “ immer noch relativ milde. Hätten die sich mit derselben Plantage in Thailand erwischen lassen, stünden ganz andere Dinge in Rede.“ Sondern dargestellt, das man mit 10 Jahren ein deutlich stärkeres Zeichen setzt als mit nur 1 Jahr, dabei aber längst nicht am oberen Ende der Fahnenstange im weltweiten Vergleich ankommt. Wo wird da propagiert? Böswillige Unterstellung!
      Sie haben hingegen völlig Recht mit all den anderen Schadstoffen, die uns ebenso wie Cannabis oder Zucker halbwegs offen oder gar gut verdeckt für jeden Nicht-Chemiker untergejubelt werden. Da scheint der Gesetzgeber kein echtes Interesse an einer Bekämpfung zu haben. Man kann nicht alles überall kontrollieren. Aber letztlich werden ja auch Steuererklärungen nicht haarklein & einzeln von Finanzbeamten nachgerechnet, da bedient man sich des Wirtschaftsprüfertestats, und das bezahlt nicht das Amt, sondern das steuerpflichtige Unternehmen. Würde man neben dem Verbot, Grenzwerte zu überschreiten, auch noch eine Steuer auf das Überschreiten von Grenzwerten legen, die selbstverständlich auch als Ausgabenposition in der Rechnungslegung ausgewiesen werden und so vom Wirtschaftprüfer mittestiert werden müsste, würde jeder Giftmischer latent einem gravierenden Strafrisiko ausgesetzt sein und ein entsprechend rigides Risikomanagement aufbauen. Man muss den Problemdruck halt auf den Regelstörer rückverlagern, dann reichen seltene Stichproben um diese Themen im Griff zu behalten. Bei den Drogen (auch Tabak & Zigaretten) ist das eine Problem ihre Existenz und das andere nicht so sehr die Strafhöhe (wenn ich auch wie gesagt 1 Jahr für eine gewerblich organisierte Plantage zu läppisch finde, das wär was für einen Dummkopf, der es mal mit dem Verkauf von kleinen Mengen im „Freundes“kreis probiert hat…), sondern die Gefahr, erwischt zu werden. Hier hat sich die aber jetzt mal verwirklicht, Lob an die Polizei.

  5. Schon klar, viele rauchen das Zeug, aber erzeugen keine Abhängigkeit. Einige aber schon. Wenn man das nur für bereits Süchtige zwecks Entwöhnung auf Rezept geben und langsam
    reduzieren würde, könnte das sicherlich Sinn machen. Aber der Erstkonsum erfolgt ja in Gruppenzwängen (machste nicht mit, biste nicht cool…). Und ist es durch Rezept&Apotheke monopolisiert, ist den Drogendealern hier zwar der Markt entzogen, aber der Reiz des Verbotenen bliebe. Gibt man es ganz frei, kann es so laufen, wie beim Komasaufen der Jugendlichen. Eine Beschränkung der Beschaffbarkeit macht also schon Sinn. Denn wenn es statistisch nur selten zur Sucht führt, aber mein Kind leider zu 100% betroffen wäre, fände ich das kaum besonders tröstlich. Und solche Typen mit einer ganzen Plantage im Keller sind es ja, die sich über den Reiz des aus guten Gründen verbotenen an unseren Kindern bereichern wollen. Und sie so vergiften, denn auch der gelegentliche Konsum ist so harmlos auch nicht.
    http://www.dhs.de/suchtstoffe-verhalten/illegale-drogen/cannabis.html
    Hoffentlich sehen die Richter das auch so. Nur 1 Jahr muss, aber mit einer 0 hintendran säge das sehr viel besser aus. Und ist immer noch relativ milde. Hätten die sich mit derselben Plantage in Thailand erwischen lassen, stünden ganz andere Dinge in Rede. Und eine schlechte Kindheit gilt dort nicht als besonders strafminderndes Argument.

    1. Es KANN nicht so laufen wie beim Komasaufen, das gibt die Toxizität nicht her. Jaja, der Gruppenzwang, das ist wie bei jugendlichen Selbstmorden, da bringt sich auch immer die ganze Clique um… Sie schreiben immer noch von den „alternativen Fakten“ aus den 80ern. Ich habe nichts von „ungefährlich“ geschrieben, aber Ihrer Argumentation folgend, müßte dringend zuerst mal das Autofahren verboten werden, dessen Risiken sind deutlich gefährlicher für Ihr Kind, aber da denken viele interessanterweise, daß Aufklärung und ein bedachter Umgang ausreichend wären… Ja, ich kenne die Argumentation, daß es genug Risiken gibt und es keine weiteren braucht. Wenn das allerdings ein Argument wäre, dürfte man gar nichts verändern sondern müßte alles beim status quo belassen und neue Erkenntnisse immer ignorieren. Entgegen Ihrer Einschätzung glaube ich auch kaum, daß Cannabis ein „Problem“ von Jugendlichen wäre, so viele Plantagen wie ständig entdeckt werden. Adipositas ist übrigens auch nicht illegal. Aber ich vermute, auch das würden Sie gerne irgendwie reglementieren… Mir gefällt auch manches nicht, was andere machen was von meinem persönlichen Lebensstil abweicht, aber ich schrieb es kürzlich erst, wir leben in einer Solidargemeinschaft. Es entspricht doch schon Ihrer Vorstellung, daß Cannabis verboten ist. Dann überlassen Sie es doch auch dem Richter, ein Urteil über die Strafe zu fällen. Ich bin beruhigt zu wissen, daß der Richter die Möglichkeit hat, in seinem Urteil zwischen Hanfplantage (und dessen Größe) und Meth-Labor (oder Heroinschmuggel) zu unterscheiden und daß die Strafen anders sind als bei Mord. Nicht jede Straftat muß mit lebenslanger Haft bestraft werden, DAS wäre unangemessen.

      1. Klar, auch Zucker & Fett (& Alkohol) sind Stoffe, die uns eine Industrie allgegenwärtig unterschiebt. Leider hat sich die Lebensmittelampel nicht durchgesetzt. Noch besser wäre eine knackige Besteuerung solcher Zutaten, so dass gesünderer Einsatz von Zutaten einen fiskalischen Vorteil erlangt. Aber die Zucker & Palmöl – Mafia wickelt die Bundespolitik ja seit eh und je um den Finger. Hier ist der Wille, im Interesse des Großen&Ganzen zu handeln, noch geringer als bei den Drogen.

        1. Ich möchte lieber Aufklärung und dann selbst entscheiden, was für mich gut und was schlecht ist. Eine Steuer auf Fett und Zucker klingt im ersten Moment sinnvoll, hätte aber vermutlich denselben Effekt, wie momentan bei den „legal highs“: ein Katz und Maus Spiel, Zusatzstoffe chemisch zu entwickeln, die Zucker und Fett ähneln, aber noch nicht unter die Steuer fallen. Und davon ab: die meisten Zivilisationskrankheiten stehen mit großer Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit Fleisch- und Milchkonsum. Und, wollen sie das deswegen verbieten oder hoch besteuern lassen? Ich vermute nein, denn Fleisch ist den Meisten irgendwie heilig. Und am Ende bleibt dann eben: Aufklärung und selbst entscheiden.

  6. Es ist eine politische Entscheidung und (in ihrer Entstehung wohl auch eine wirtschaftliche).

    Wissenschaftlich ist das Verbot kaum zu begründen.

    Wir verwechseln die Folgen der Kriminalisierung mit der eigentlichen Wirkung der Droge.

    Der Konsum von Cannabis ist recht weit verbreitet, trotzdem fehlen Schlagzeilen wie: „Bekiffte Jugendliche prügeln sich mit der Polizei“ – ersetzen wir dies durch „alkoholisierte“ ist es fast Dauerthema.

    Eine weniger hysterische Diskussion über die Auswirkungen des Verbots wird ja selbst von der Polizei gefordert.

    Wenn wir Unsummen an Kosten und Personal dafür aufwenden, um ein selbstgeschaffenes kriminelles Umfeld einzuhegen – anstatt es in geregelte, versteuerte Bahnen zu lenken, erzeugen wir nur lukrative Märkte, mit exorbitanten Gewinnspannen für Organisationen, die noch ganz andere Dinge im Portfolio haben.

    Siehe Prohibition, siehe „war-on-drugs“.

    Der neuste Witz ist ja, dass zumindest die Pharmaindustrie genug Einfluss hat, uns das Zeug nun mit 3000% Aufschlag und unter Belastung für die Krankenkassen zu verkaufen.

    Ein bisserl mehr an Ehrlichkeit, über die Drogen die wir zur Leistungssteigerung, zur Verschleppung von Krankheiten oder auch nur zur „Geselligkeit“ tagtäglich verwenden… könnte helfen.

    Und nun mal Prost!

    Liebe Mitbürger

  7. ………………..und was sagten die 68er?

    Hassu Haschisch in den Taschen, hassu immer was zu naschen, oder
    jeden Morgen einen Joint und der Tag, der ist dein Freund.

    Ich habe es trotzdem nie getestet.

  8. Ein Jahr nur für den gewerbsmässig angelegten Versuch, unsere Kinder zu vergiften? Wattebäuschenbewurf als Strafe, vermutlich legt das Gericht noch eine therapeutische Mallorcareise drauf. Schade, das man in Deutschland keine echten Konsequenzen fürchten muss. Lobenswert, das die Polizei die Plantage erstmal aus dem Verkehr gezogen hat.

    1. Ich lese im Artikel MINDESTENS 1 Jahr, nicht maximal. Und das Wort „vergiften“ erscheint mir auch etwas weit her geholt, es geht um Cannabis, nicht um Alkohol.

      1. Ja, eben. Cannabis, also Rauschgift. Morgen wird dann Heroin genommen und das sind dann die, die hohe Einbruchsraten verursachen. Und beim eigenen Kind würde das erst recht keiner wollen, egal ob straffällig oder nicht. Aber ich gebe Ihnen Recht, Tabak und Alkohol sollte man auch dazuzählen und den Verkauf pro Person limitieren. Der maschinenlesbare Chipkartenperso ist ja im Kommen, das liesse sich mit modernster Kassentechnik sehr gut kombinieren: Bestimmte Literzahl Reinalkohol schon überschritten: Verkauf nicht möglich. Muss das Oktoberfest halt mit alkoholfreiem Bier bestritten werden… 😜

        1. Morgen wird dann Heroin genommen? 😀 Klingt nach dem Schwachsinn, von dem man in den 80ern dachte, man könne es als glaubhafte „Informationen“ verbreiten (dann hätten wir ja ganz unfaßbar viele Heroinsüchtige!). Davon ab, ich bin auch nicht für eine Alkoholbeschränkung, ich denke liberal.

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