Politiker entscheiden am Dienstag über Mega-LKW-Abstellplatz in der Gemeinde!

Sie machen mächtig Krach, blasen jede Menge Abgase aus und sorgen mit ihrem tonnenschweren Gewicht dafür, dass der Straßenmeisterei die Arbeit nicht ausgeht – Laster.

„Davon brauchen wir in unserer Gemeinde eher weniger als mehr“, sagten vor gut drei Monaten viele Bürger im oberbayrischen Gilching und machten deswegen gegen ein riesiges Logistikzentrum im dortigen Gewerbegebiet mobil.

Denn das sorge nicht nur für hunderte LKW-Fahrten nachts und tags, sondern darüber hinaus auch für überproportionalen Flächenfraß,  bringe aber nur relativ wenige Arbeitsplätze, so die Argumente der Ansiedlungsgegner. Am Ende stimmte die große Mehrheit des Ortes, einer 17.000-Einwohner-Gemeinde im Münchener Speckgürtel, in einem Bürgerentscheid gegen die Pläne des Discounters Aldi, der von Gilching aus sternförmig die Filialen der Region beliefern wollte.

Gut 1.000 Kilometer weiter nördlich, auch in einem Speckgürtel einer Millionenstadt, steht nun ebenfalls die Entscheidung über ein riesiges Logistikzentrum an. Im Henstedt-Ulzburger Gewerbegebiet soll ein Zentrallager errichtet werden, von wo aus die Edeka-Tochter Netto ihre Waren in alle Himmelsrichtungen verteilen will  – mit zu Anfang gut 50 stationierten Lastwagen, um täglich 160 bis 170 Märkte zu beliefern.

Anders als im bayrischen Gilching lastet die Verantwortung für die wohl verkehrlich folgenreiche Ansiedlung allerdings allein bei den gewählten ehrenamtlichen Freizeitpolitikern. Denn die entscheiden nach Informationen der Henstedt-Ulzburger Nachrichten am Dienstag, 15. Januar, in nichtöffentlicher Sitzung der Gemeindevertretung über das abschließende okay zu einem von der Verwaltung ausgehandelten Grundstücksdeal mit dem Discounter. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

Christian Meeder

14. Januar 2013

15 thoughts on "Politiker entscheiden am Dienstag über Mega-LKW-Abstellplatz in der Gemeinde!"

  1. (Irgendwie ist der erste Post von mir falsch formatiert worden. Ich hoffe, dieser Post wird richtig angezeigt)

    Hallo Herr Göttsch,

    „“…Ich habe auch keine Kritik an der SPD Veranstaltung zum Wahlprogramm.geäußert, wo haben Sie das gelesen ?““

    Ich bezog mich auf den letzten Absatz Ihres letzten Kommentares:

    „“Statt “helfen sie mit beim Wahlprogramm” ; Abstimmung der Bürger zu solchen Großprojekten fordern, das trauen sie sich aber nicht !!““

    Da lese ich aus Ihren Worten, dass die SPD-Veranstaltung nicht genug Basisdemokratie beinhaltet (und das ist meiner Meinung nach Kritik)

    „“Ps: haben Sie auch eine Meinung zu diesen inhaltlichen Themen?““

    Da ich zur Zeit nicht in H-U wohne, traue ich mir kein Urteil in solchen Sachthemen zu – da halte ich es frei nach Herrn Nuhr (Wie Sie evtl meinen anderen Kommentaren entnehmen können, gehe ich nicht auf die Sachlage ein, sondern meistens auf das „Miteinander“)

    P.S. Eigentlich ist Johannes richtig, allerdings gefällt mir Hannes bedeutend besser 🙂

  2. Hallo Herr Göttsch,

    >>…Ich habe auch keine Kritik an der SPD Veranstaltung zum Wahlprogramm.geäußert, wo haben Sie das gelesen ?<>Statt “helfen sie mit beim Wahlprogramm” ; Abstimmung der Bürger zu solchen Großprojekten fordern, das trauen sie sich aber nicht !!<>Ps: haben Sie auch eine Meinung zu diesen inhaltlichen Themen?<<

    Da ich zur Zeit nicht in H-U wohne, traue ich mir kein Urteil in solchen Sachthemen zu – da halte ich es frei nach Herrn Nuhr (Wie Sie evtl meinen anderen Kommentaren entnehmen können, gehe ich nicht auf die Sachlage ein, sondern meistens auf das "Miteinander")

    P.S. Eigentlich ist Johannes richtig, allerdings gefällt mir Hannes bedeutend besser 🙂

  3. Hallo Herr Wagner (Heinz, Helmut, Hans ?? ),

    damit ich nicht falsch verstanden werde. Ich habe die Veranstaltung der SPD zu Wagenhuber ( ich war selbst dabei ) gelobt, die war sehr gut.
    Ich habe auch keine Kritik an der SPD Veranstaltung zum Wahlprogramm.geäußert, wo haben Sie das gelesen ?

    Ich halte es nur für gut bei Großprojekten den Bürgern sehr offen und ehrlich Chancen und Risiken aufzuzeigen und diese in die Meinungsbildung umfassend einzubeziehen, aber nicht als Alibiveranstaltung.
    Ich bin dafür in wesentlichen Fragen den“Volksentscheid“ einzuführen.

    ich glaube , das „Volk“ ist mündig genug dafür.

    “ Nach sechs Jahrzehnten erfolgreicher, gelebter Demokratie
    in der Bundesrepublik Deutschland ist es Zeit, eine
    letzte große Ergänzung ins Regelwerk des Grundgesetzes
    einzufügen: die Möglichkeit direkter Abstimmungen
    des Volkes über politische Initiativen, einschließlich Verfassungsfragen
    und europäische Angelegenheiten.“ auch für Großprojekte speziell in S-H bis runter in die Kommunen.

    ich habe aber das Gefühl ( Erfahrungen mit dem CCU und einer SPD –
    Veranstaltung dazu , an der ich teilgenommen habe ) , dass die örtliche SPD dazu nicht bereit ist ?

    Sollte ich mich irren, kann man das ja hier mal posten.
    Und ich werde mich dann gerne hier korrigieren !

    Ps: haben Sie auch eine Meinung zu diesen inhaltlichen Themen?
    Die würde mich auch interessieren.

    Zu Herrn Bianga : das Problem sehe ich auch, deswegen muss man natürlich auch kommunale Zusammenarbeit pflegen und nicht sich gegenseitig ausstechen lassen, zum Nachteil des/der Nachbarn.
    Wozu haben wir denn Nordgate ??

    Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob Kaltenkirchen soviel Platz für solche Logistikzentren mit den Verkehrsaufkommen (!!) hat und ansiedeln würde.
    Jungheinrich wird wohl nicht durch xden ort fahren, sondern über die BAB , die beliefern nicht dutzende / hunderte Flilialen in S-H / Randgebiete..

  4. Jo, wir lassen die sich nicht in H-U niederlassen, wir lassen die nach Kaltenkirchen ziehen, am besten neben Jungheinrich und dann stellen wir uns Schaukelstuhl an der Hamburger Str. in H-U und zählen die LKW-s die durch den Ort fahren, das Geld zählt Kaltenkirchen.

      1. Das ist ein gute Frage, die Aussage bekommen wir wohl nicht und wohl auch nicht die Gemeindevertretung .
        Die Verwaltung wird sich wohl auf das Steuergeheimnis berufen können.
        .

        1. Es wird doch ungefähre Erfahrungswerte geben, wieviel so ein Logisitkzentrum an Steuern bringt. Netto hat eine zweistellige Zahl solcher Standorte und die Konkurrenz auch keine andere Struktur. Die Steuereinnahmen sind der einzige Pluspunkt für die Gemeinde, mal abgesehen davon, dass sie aus welchen Gründen auch immer bei der Erschließung so sehr in Vorleistung getreten ist. Wie soll eine fundierte Entscheidung möglich sein, wenn _der_ Hauptaspekt weitgehend im Dunkeln bleibt? Da könnte man auch würfeln.

          1. Sehr geehrter Herr Sazmann, ich würde mich freuen, wenn Leute wie Sie für die Gemeindevertretung bei einer Gruppierung Ihrer Wahl kandidieren würden.

  5. Unglaublich, da gibt die SPD eine Veranstaltung, um die Bürger mit in die Politik einzubeziehen und wird dafür wiederholt scharf kritisiert; Der eine wirft schon im Vorfeld vor, dass die SPD unbelehrbar ist und der andere wirft der SPD vor, dass sie sich nicht noch mehr Basisdemokratie zutraut…
    Es würde mich nicht wundern, wenn die anderen Parteien vor solchen Veranstaltungen Abstand nehmen, wenn es solche Resonanzen gibt

    (aber glücklicherweise gibt es auch Menschen, die objektiver denken als Politiker anderer Parteien)

  6. Sicher wird die Gemeindeverwaltung überprüfbar vorlegen, wie viele LKW in welcher Zeit das Logistikzentrum anfahren, wie viele LKW in welcher Zeit ( Tag/Nacht) wieder vom Zentrum in welche Filialen von Netto abfahren.

    Alles was nordöstlich, östlich und südöstlich angeliefert wird, fährt durch Ulzburg, Henstedt, Götzberg, Wakendorf, Kisdorf und/oder Kaltenkirchen.

    Über die Anfahrt der anderen Richtungen zum Zentrum kann man (hoffentlich) von einer Nutzung der BAB ausgehen, sicher ist das nicht.

    Es geht auch nicht nur um das eine Zentrum allein.

    Am Autobahnzubringer sind weitere ca. 800.000 m² Grundstück für weitere Logistikflächen vorhanden. Es fehlen zwar z.T. noch die B-Pläne, aber wenn sich Logistiker melden werden die sicher schnell gestrickt und auch die Möglichkeit von Höhen bis 35 m eingeräumt. Hauptsache die Grundstücke sind weg und es kommt das schon ausgelegte Geld (Darlehn finanziert für Ankauf und Erschließung !!) wieder in die Gemeindekasse zurück.

    Die Verkehrsuntersuchung für dieses Zentrum und weitere Zentren liegen sicher nicht vor. Das haben wir ja schon bei dem Fachmarktzentrum für Ulzburg Mitte erlebt.

    Erst Fakten schaffen und dann Verkehrsstrukturgutachten.

    Ich würde mich nicht wundern, wenn diese insg. massive Bebauung des Geländes am Autobahnzubringer nicht Untersuchungsgegenstand des Verkehrsstrukturgutachtens ist , dass auch am Abend in Auftrag gegeben werden soll.

    Nachhaltigkeit in der Planung, Berücksichtigung langfristige Auswirkungen auf den Ort ( Verkehr / Lärm ) und Berücksichtigung der zusätzliche Kosten der Gemeinde für Straßenausbau/ Renovierung sieht ganz anders aus.

    Zur SPD Bürgerbeteiligung zum HU Wahlprogramm: in besagter Gemeinde Gilching hat eine Bürgerinitiative u.a. wegen des unverträglichen Verkehrsaufkommens und andere negative Begleiterscheinungen für die Gemeinde befürchtet.

    Auf deren Antrag fand im Dezember ein Bürgerentscheid statt
    Wahlbeteiligung ca. 54 %

    Ja-Stimmen, 4622 Nein-Stimmen
    36,8 Prozent Ja, 63,2 Prozent Nein

    Das Logistikzentrum wird nicht gebaut.

    Das wäre doch mal mutig von der SPD.

    Statt „helfen sie mit beim Wahlprogramm“ ; Abstimmung der Bürger zu solchen Großprojekten fordern, das trauen sie sich aber nicht !!

  7. Es wird so kommen, wie es kommen muss. Es wird Geld und Zeit gespart !
    Und wie kommt man über die A7 nach Itzstedt ?

    1. „Und wie kommt man über die A7 nach Itzstedt ?“

      Ist doch klar: In Henstedt-Ulzburg rauf, eine Abfahrt Richtung Norden auf der Autobahn bleiben, in Kaltenkirchen wieder runter. Dann quer durch Kaltenkirchen mit dem Laster, in Kisdorf links abbiegen, an der B432 rechts und schon steht die frische Ware nach nur etwas über 30 Kilometer Strecke aus Henstedt-Ulzburg bei Netto in Henstedt-Ulzburgs Nachbarschaft auf dem Parkplatz.

  8. Mit Chance werden auch die Norderstedter Netto-Filialen, die in Itzstedt, Bargteheide usw. nur über die A 7 angefahren. Ebenso der Anlieferverkehr aus Richtung Osten.

  9. „Da bleibt nur zu hoffen, daß eine Regelung aufgenommen wird, daß der LKW-Verkehr grundsätzlich direkt vom Hof nur zur A7 fahren darf, ausgenommen um im direkten Umkreis von H-U liegende Netto-Filialen direkt zu beliefern“

    Sicherlich wird Netto seine Filialen zum Beispiel in Elmshorn und weiter entlang der A23 nur über die A7 beliefern. Bei einem LKW mit 80 km/h Spitze macht der kleine Umweg von 30 km über HH-Nordwest ja auch nichts und ist obendrein auch gut für die Umwelt 🙂

  10. Da bleibt nur zu hoffen, daß eine Regelung aufgenommen wird, daß der LKW-Verkehr grundsätzlich direkt vom Hof nur zur A7 fahren darf, ausgenommen um im direkten Umkreis von H-U liegende Netto-Filialen direkt zu beliefern. Aber angesichts der A7-Verbreiterung könnte man schon befürchten, daß die 50 LKW sich dann auch noch auf der Hamburger Str. anstellen, wenn die A7 dann 24/7 voll ist… Aber kann man solche Regelungen in einem Grundstücksdeal festschreiben und nachher auch durchsetzen? Habe da so meine Zweifel…

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