
Der Mann traut sich was: Bürgervorsteher Uwe Schmidt (CDU) hat in nie dagewesener Deutlichkeit Henstedt-Ulzburgs Hamburg-Pendler aufgefordert, auf die AKN umzusteigen. Schmidt in seiner Rede beim Neujahrsempfang am Mittag im Rathaus: „Wer nicht auf die AKN umsteigt ist selber Schuld, wenn er im Stau steht.“ Verantwortlich für die derzeitige Verkehrssituation in der Großgemeinde sind für Schmidt Politiker aus dem vergangenen Jahrhundert: „Leider ist es in den 80-ziger Jahren versäumt worden, eine Umgehungstrasse zu bauen. Heute erleben wir die Folgen der Uneinigkeit der damaligen Kommunalpolitik täglich aufs neue. Und eine Neuauflage der Planung wird einige Jahre, eher einige Jahrzehnte dauern.“
Neben der AKN-Umsteig-Ansage an die Autofahrer wandte sich Schmidt in seinem Ausblick auf das neue Jahr auch an seine Politik-Kollegen, forderte diese angesichts einer Schuldenlast von rund 35 Millionen Euro dazu auf, den Haushalt zu konsolidieren. Weder Schmidt noch Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf, die in ihrer Vorausschau auf 2014 ebenfalls auf den Gemeinde-Haushalt einging, nahmen allerdings das Wort Steuererhöhung in den Mund. Stattdessen forderten beide zum Verzicht auf. Die Bürgermeisterin wörtlich: „Neue Kredite müssen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Streichungen und Verschieben von Ausgaben unvermeidbar sein.“
Angekommen ist die gemeindliche Sparbotschaft auf jeden Fall schon einmal bei den Bürgern und Honoratioren der Gemeinde. Die zeigten sich jedenfalls vergleichsweise knauserig, als die Sternensinger mit ihren Körbchen durch die Zuhörerreihen marschierten und um Spenden für Flüchtlingskinder in aller Welt baten. Ein Raunen ging durch das Publikum, als die Bürgermeisterin die eingesammelte Spendensumme von 793 Euro verkündete. Vor einem Jahr waren noch über 900 Euro zusammengekommen. Von Bressensdorf kündigte spontan an, die Summe auf 900 Euro aufstocken zu wollen: „Aus welchen Töpfen auch immer.“
Auch ein Thema in den Reden der beiden Spitzen von Politik und Verwaltung: Die Thormählen-Ersatzwahl am 16. März. Schmidt und von Bressensdorf verteidigten das Ziel von Parteien und Wählervereinigungen, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen gegen Kritik von Abendblatt-Redakteur Frank Knittermeier. Der Journalist hatte das Vorgehen in einem Kommentar als Bevormundung der Wähler gegeißelt.
Eine Kandidatur sei schließlich auch ohne Zustimmung einer Ratsfraktion möglich, wenn er oder sie 155 Unterstützerstimmen vorweise, erklärte Henstedt-Ulzburgs amtierende Verwaltungschefin. Bürgervorsteher Uwe Schmidt wies zudem darauf hin, dass ein Konsenskandidat aller Fraktionen noch lange nicht ausgemacht sei. Möglich sei, dass doch zwei oder mehr Kandidaten von den Gemeinderatsfraktionen ins Rennen geschickt werden.
Christian Meeder
5. Januar 2014
Erlebnisbericht AKN-Fahren ..
Ziel : von Henstedt-Ulzburg zum Flughafen und zurück. Abflug 06:00 Uhr morgens (erster Flug nach Frankfurt), Rückkehr 22:35 Uhr (letzter Flug) aus Frankfurt.
** Auto **
Abfahrt Henstedt-Ulzburg 4:45 Uhr, an Flughafen 5:15, Parken, Fußweg zum Terminal, Boarding, Abflug 06:00 Uhr. Abfahrt bis Abflug 1 h 15.
Rückkehr:
Landung Flughafen 22:35 Uhr, im Auto 22:50, in Henstedt-Ulzburg 23:15 Uhr. Landung bis zu Hause 40 Minuten.
** AKN **
Fußweg zum Bahnhof, ab 4:10 Uhr, es ist kalt und regnet. Fahrkarte kaufen (4,90 € oneway). Am Bahnhof ist der Fahrkahrtenautomat defekt oder gibt kein Rückgeld oder nimmt mein Geld gar nicht erst, erst zum anderen Ende laufen (ich mußte mich belehren lassen, damit „muß man rechnen und früher kommen“. Wenn der Automat funktioniert, warten in der Kälte). Abfahrt AKN 4:29.
3x Umsteigen: Ulzburg-Süd, Norderstedt-Mitte, Langenhorn-Markt. Anschlüsse einigermaßen abgestimmt. Ankunft Flughafen 5:11, Abflug 06:00 Uhr. Abfahrt bis Abflug 1 h 50 Minuten (+ 35 Minuten).
Rückkehr:
Landung Flughafen 22:35 Uhr, Fahrkarte kaufen (4,90 €), S1 ab Flughafen 22:54 nach Ohlsdorf, 10 Minuten am Bahnsteig warten, Umsteigen in die U1 nach Norderstedt-Mitte, wieder 13 Minuten am Bahnsteig warten, Umsteigen in die AKN A2 nach Ulzburg-Süd, 2-5 Minuten warten, Umsteigen in die AKN A1, Ankunft in Henstedt-Ulzburg 23:55 Uhr, Fußweg nach Hause, zu Hause 00:10. Rund 1 Stunde später als per Auto.
Landung bis zu Hause im besten Fall. 1 Stunde 35 Minuten (+ fast eine Stunde)
** Test-Ergebnis **
Hin zum Flughafen morgens unangenehm, teuer und deutlich früher aufstehen, aber noch akzeptabel.
Vom Flughafen nach Henstedt-Ulzburg aber vollkommen unakzeptabel.
Vor allem: mit nur rund 5-10 Minuten Verspätung des Fluges ist dann erst die Bahn ab 23:34 ab Flughafen zu bekommen, planmäßig zu Hause ca. 00:50. Die Umsteigezeit in Norderstedt-Mitte beträgt 3 Minuten, da kann die AKN schon mal weg sein, da die U-/S-Bahnen abends nicht immer sehr pünktlich sind. Ergebnis: 1 Stunde (!) in Norderstedt-Mitte warten oder doch Taxi fahren.
Attraktiver Nahverkehr sieht anders aus, sorry.
Herr/Frau Sazmann wird Ihnen bestimmt eine einwandfreie Verbindung nennen 😉
Lieber Herr Holowaty,
dass man zum Flughafen nicht die beste Verbindung hat, stimmt. Und dass man frühmorgens um 4 Uhr oder abends um 23 Uhr eher keine Probleme mit Verkehrsbehinderungen auf der Straße hat, auch. Vorteil: Auto. Sie haben Recht.
Ganz so schlimm ist es dann aber doch nicht:
– Sie müssen sich nicht mit einem defekten Automaten ärgern. Sie können die Fahrkarte auch bequem online kaufen und selbst ausdrucken – auf HVV,de geht das sogar ohne Anmeldung, wenn Sie per Karte zahlen wollen.
– Der Rückweg hat zugegeben schlechte Anschlüsse Richtung Ulzburg vom Flughafen. Sie müssen aber nicht 13 Minuten in Norderstedt am Bahnsteig warten – die A2 steht bereits für die Fahrgäste offen am Gleis.
– Der Anschluss von der U1 zur A2 wird auch bei 3 Minuten Umsteigezeit gewährleistet, wenn er gewährleistet werden muss. Gehen Sie davon aus, dass Sie keine Stunde in Norderstedt warten müssen. Die A2 wartet bereits beim 20-Minuten-Takt per Vereinbarung auf maximal 5 Minuten verspätete U-Bahnen. Die Hamburger U-Bahn ist bei über 98 % der Fahrten pünktlich (mit 3 Minuten Toleranz). Soweit hat man schon gedacht.
Hallo H. Sazmann,
das mit der online-Fahrtkarte wußte ich in der Tat nicht, guter Hinweis, danke. Werde ich das nächste Mal sicherlich ausprobieren.
Daß die AKN auf die U-Bahn wartet, war mir auch nicht bekannt – die Stunde warten in Norderstedt-Mitte habe ich nämlich praktisch zumindest einmal erlitten (bzw bin dann Taxi gefahren). Da ist die AKN doch losgefahren und hat nicht auf die U-Bahn gewartet.
Ebenso einmal andersherum: da hat die U-Bahn Richtung Hamburg nicht auf die AKN gewartet. Mit fatalen Folgen bei einer U-Bahn-Frequenz von 20 Minuten, dann ist nämlich der Flug morgens „weg“, wenn man nicht sehr hektisch auf das Taxi umsteigt (die um 4:45 morgens übrigens in Norderstedt-Mitte nicht sehr zahlreich herumstehen).
Mein „Testergebnis“ bezieht sich übrigens auf „Reisen mit leichtem Handgepäck“. Wer fliegt, hat auch mal mehr Gepäck dabei, und dann ist natürlich das 3x Umsteigen durchaus für viele Menschen ein größeres Problem.
Letztlich muß der langfristige Wunsch sein: Verlängerung der Flughafen-S-Bahn als echte Schnellbahn nach Norden in die Nordgate-Gemeinden via Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen nach Bad Bramstedt und Neumünster.
Hallo Herr Holowaty,
für die AKN-Lokführer gibt es in Norderstedt Mitte eine auf den aktuellen Daten der Hochbahn-Betriebsführung (Ist-Fahrplanlage eines Zuges) und beruhende automatische Anzeige. Für die U-Bahn von der AKN kommend nicht, in dem Fall muss dem Zugfahrer manuell der Warteauftrag gegeben werden.
Sicherlich ist Umsteigen bei viel Gepäck eine beschwerliche Angelegenheit und die ÖV-Anbindung der Nordachse an den Flughafen auch in meinen Augen nicht optimal. Die Verlängerung der Flughafen-S-Bahn nach Norden würde da Abhilfe schaffen, sie liegt auch auf der Hand. Allerdings wurde sie schon in diversen Varianten seit vielen Jahren durchdiskutiert. 2010 ergab ein Gutachten, dass der Bau volkswirtschaftlich nicht rentabel sei, weil die Kosten den Nutzen bei weitem überstiegen. Ich halte die Idee für tot. Mit der Realisierung der S21 könnte aber, je nach Fahrplankonzept, auf das es noch sehr ankommen wird, der Umsteigezwang in Ulzburg Süd teilweise entfallen.
Herrn Schmidt muß ich leider zu diesem Thema jegliche Kompetenz abstreiten. Ich wohne in Kisdorf, fahre seit mehr als 25 Jahren mit dem Auto in die City Süd (Hamburg) mit dem Auto. Ich bin auch zeitweise mit der AKN unterwegs gewesen. Entweder war die Bahn total überhitzt und gesundheitsgefährdend, oder aber das Publikum in der Bahn war abends gesundheitsgefährdend, oder aber die Anhsclüsse passten überhaupt nicht. Insgesamt ist das kaum eine gute Alternative. Normale Fahrzeit 50-60 Minuten, inkl Stau hier und da. Mit der Bahn ? 90 Minuten minimum. Wenn es abends länger wird im Büro, dann passen die Anschlüsse nicht. Also mehr Wartezeit. Es gibt Viele, die nutzen die Bahn, weil es nicht anders geht. Aber schön ist das Bahnfahren nicht, und solange es geht werde ich weiter mit dem Auto fahren. Gruss MR
„Wenn es abends länger wird im Büro, dann passen die Anschlüsse nicht.“
Die AKN fährt bis nach 23 Uhr alle 20 Minuten. Bei den Arbeitszeiten haben Sie mit dem Auto tatsächlich kein Stau-Problem.
„Mit der Bahn ? 90 Minuten minimum.“
Wenn Sie ~~30 Minuten von Ihrer Wohnung zum Bahnhof und vom Bahnhof zur Arbeit brauchen, dann schon. Ansonsten würde ich die Zeit ins Reich der Legenden verweisen. Ulzburg-Hammerbrook (City Süd) kann ich Ihnen in 52 Minuten mit der Bahn zeigen, wenn Sie wollen.
„oder aber das Publikum in der Bahn war abends gesundheitsgefährdend“
Normalerweise fahren da normale Leute u.a. aus Ihrer Nachbarschaft mit.
„Aber schön ist das Bahnfahren nicht, und solange es geht werde ich weiter mit dem Auto fahren. Gruss MR“
Die Feststellung war doch auch, dass es leider nicht möglich ist, dass wie soviele Spuren und neue Straßen bauen, dass alle bequem mit ihrem Auto staufrei in die Stadt fahren. Wer mit dem Auto fahren will, macht das oft aus purer Bequemlichkeit und sollte dann eben auch dem Stau etwas toleranter gegenüberstehen, den er selbst mit verursacht.
Reine Bahnfahrtzeit… sicherlich 55-60 Minuten. 90 Minuten Tür-zu-Tür. Mit Anfahrt per Auto aus Kisdorf und dann Fußweg S-Bahn-Büro. Stau nehme ich ja in Kauf. Darüber habe ich mich nicht beschwert. Publikum in der Bahn: In der S-Bahn bin ich oft genug angequatscht worden. Darauf habe ich wirklich eine große Lust.
Gruss MR
“ … Wer mit dem Auto fahren will, macht das oft aus purer Bequemlichkeit … “
ich höre bzw. lese ja bei Ihnen immer den totalen Bahn-Fan heraus. Das ist ja auch in Ordnung. Bitte aber nicht solche pauschalen Äusserungen, wenn Sie die Hintergründe der persönlichen Ablehnung gegenüber des ÖPNV nicht kennen.
Auch ich nutze die Bahn häufig, überlege dann aber ebenso häufig doch lieber das Auto zu nehmen mit dem ich für meinen Arbeitsweg morgens wie abends rund 55 Min. brauche, aufgrund besonders abends unpünktlicher Regio-Bahn die Anschlüsse nicht schaffe und dann 90 Min unterwegs bin. Und gegen 18 Uhr befinde ich mich immer noch in der Hauptverkehrszeit (meine Meinung) und da ist ein 20 Min. Takt seitens der AKN nicht der Hit.
Lieber Herr Barckmann,
Henstedt-Ulzburg verfügt jedenfalls nach Hamburg über eine ÖV-Anbindung, die Ihnen fast zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Verbindung bietet. Sie kommen am Sonntag morgen um 3 Uhr noch alle 40 Minuten nach Ulzburg, in den vier-fünf Spitzenstunden des Tages können Sie sogar blind zum Bahnhof gehen und würden im Schnitt ohne Fahrplankenntnis kaum fünf Minuten auf den nächsten Zug warten.
Jetzt kommen Sie – völlig zurecht – und sagen vielleicht: Ah, da muss ich aber umsteigen! Ah, da fährt doch ab 18 Uhr nur noch alle 20 Minuten ein Zug. Ah, das dauert aber alles 20-25 Minuten länger als mit dem Auto. Ah, da fahren doch Leute mit, bei denen ich mich unwohl fühle.
Richtig! Daran muss man auch arbeiten. Aber es wird mit keinen Optimierungsmaßnahmen dieser Welt gelingen, das alles aus der Welt zu schaffen. Geht nicht. Ist die Straße frei und überall direkt Parkplätze vorhanden, ist das Auto nun einmal das schnellste Verkehrsmittel, umsteigen müssen Sie nun einmal nicht, den Takt bestimmen Sie und über Mitfahrer sowieso.
Ich würde sagen: Das Auto ist eindeutig die bequemere Variante, weil man keinen Kompromiss eingehen muss. Es ist oft pure Bequemlichkeit, darum das Auto zu benutzen. Keine Notwendigkeit, wie zum Beispiel in Wakendorf II – wo ich von 1.000 Seelen umgeben bin, den nächsten Supermarkt in 4 km Entfernung habe, der Bus alle 2 Stunden fährt, nach 18 Uhr gar nicht.
Gegen diese Bequemlichkeit will ich auch nichts sagen. Sie werden nur mit einem Blick auf die Henstedt-Ulzburger Hauptstraßen feststellen, dass einige Leute zuviel die Vorteile des Autos erkannt haben. Die Straßen sind überlastet, die Parkplätze überfüllt, Ulzburgs Mitte zerschnitten von der lärmenden und teilweise stinkenden Hamburger Straße. Ein unwirtlicher Ort. Mit Stau. Der auch um 17 Uhr stattfindet – wenn der Zug alle 10 Minuten fährt. Wenn Sie aus dem Bahnhof hochklettern, werden Sie mit bloßem Auge in direkter Nähe mehr Autos im Stau sehen, als gerade Fahrgäste aus dem Zug gestiegen sind. Und da würde ich vielleicht ansetzen.
Ich bin mal an einem Wochentag um 17Uhr in die AKN in Schnelsen eingestiegen: die war voll. Also nicht nur die Sitzplätze, sondern insgesamt. Bis Ulzburg sind natürlich unterwegs viele ausgestiegen, entsprechend entleert sich in Ulzburg nicht der komplett volle Zug. Wo genau wollen Sie da denn ansetzen, wenn der Zug in Eidelstedt bei voller Länge im 10-Minuten-Takt schon randvoll ist?
–
Was meinen Sie mit „man kommt am Sonntag morgen um 3Uhr noch alle 40min nach Ulzburg“? Also die AKN fährt zwischen 2 und 6 Uhr schon mal nicht und einen Nachtbus bis Ulzburg gibt es meines Wissens nach auch nicht.
Nachtbus: Linie 616
An der Stelle mal eine positive Überraschung! 🙂
Hier der Aushang ab Norderstedt fürs Wochenende:
http://geofox.hvv.de/jsf/showLineScheduleResult.seam?LANGUAGE=de_DE&language=de_DE&cid=23022
Ich hatte im Kopf, daß der nur bis Alsterquelle fährt, aber so wie der Aushang Norderstedt Mitte sich liest (Ihr Link funktioniert nicht), ist das natürlich eine feine Sache (außer als Henstedter, da hat man ja irgendwie immer die A-Karte, als wenn der Bus die 3 Stationen nicht auch noch fahren könnte…).
Probieren Sie mal diesen Link, der geht auch:
http://www.nimmbus.de/fahrplanbuch/plaene/616H-2.htm
Lieber Herr Kirmse,
„voll“ ist die A1 im Schnitt bei weitem nicht. Anders: Selbst die Sitzplätze der Wagen reichen bis auf wenige Ausnahmen rechnerisch für über 90 % der Fahrgäste. Im am stärksten ausgelasteten Abschnitt in Eidelstedt. Natürlich sind das Durchschnittswerte. Bei einer Störung der S-Bahn kann es vorkommen, dass die Fahrgäste mehrere S-Bahnen in eine A1 umsteigen wollen. Bei schlechtem Wetter gibt es allgemein deutlich erhöhtes Aufkommen. Und natürlich schwanken die Werte auch etwas über die Woche gerechnet. Aber nicht so sehr, dass irgendwann dauerhaft soviele Leute mit einer Verbindung fahren wollen, dass sie überlastet ist. Davon sind wir weit entfernt. Und noch weiter davon, dass auch der 10 Minuten früher oder später fahrende Zug ebenso überlastet wäre.
Wie Sie ja schon schrieben, geht die Auslastung des Zuges auf der Fahrt ins Grüne auch ganz schnell zurück, so dass niemand die 30 Minuten bis Ulzburg stehen muss.
Der ÖV hat noch Kapazitäten. Und: Heute hakt es vor allem am fehlenden Wagenmaterial der AKN, wenn trotzdem – primär zur Komfortsteigerung – das Platzangebit erweitert werden sollte. Die neuen Züge sind aber bekanntlich bestellt und werden signifikant mehr Kapazität in den AKN-Wagenpark bringen.
PS: „Im Schnitt“ meint natürlich die Auslastung einzelner Zugabfahrten, zum Beispiel die 16.56 ab Eidelstedt, über die Woche gerechnet.
“ … Schmidt und von Bressensdorf verteidigten das Ziel von Parteien und Wählervereinigungen, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen … “
Soll nicht der Bürger entscheiden? Oder hat gerade die CDU Angst, das der/die Kandidat/in das falsche Parteienkürzel hinter sich stehen hat? Willkommen in HU!
„Wer nicht mit dem Auto fährt, ist selber schuld wenn er in Kälte & Nässe am Bahnhof steht.“
Solche Vereinfachungen helfen nicht weiter. Weder demjenigen, der frierend am Bahnhof steht (und davor 3 km zum Bahnhof läuft …), noch demjenigen, der im Stau steht (vielleicht auf dem Weg zum P&R-Platz). Henstedt-Ulzburg braucht sowohl einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr als auch ein leistungsstarkes Straßennetz. Kreisel, grüne Wellen und grüne Pfeile sind durchaus noch selber zu „stemmen“, die langersehnte westliche Umgehungsstrasse und eine S-Bahn-Verlängerung muß endlich angegangen werden, damit es zumindest langfristig besser wird.
Ganz genau!
„Wer nicht auf die AKN umsteigt, ist selber Schuld, wenn er im Stau steht“
Was soll das, mit solchen Aussagen um sich zu werfen? Den Henstedt-Ulzburger ÖPNV kann man nicht wirklich als den Attraktivsten anpreisen. Meiner Meinung nach hängt dieser schon seit Jahren der gewachsenen Bevölkerungszahl hinterher und das wird in Zukunft mit Sicherheit nicht besser.
Warten wir auf das Gutachten, in dem sicherlich zumindest Anhaltspunkte sind, wie viel Verkehr die heutige Straßen-Infrastruktur heute noch aufnehmen kann durch Optimierungsmaßnahmen.
Wer eine Umgehungsstraße fordert, sollte sagen, wie Bau und auch laufende Instandhaltungskosten finanziert werden sollen. Bevor da der große Hammer geschwungen wird, sollte gerade die selbsternannte „Gemeinde im Grünen“ an den Umweltverbund ran. Bessere Rad-Infrastruktur kostet wenig, hat in H-U großes Potential. Besseres ÖV-Netz liegt ebenso auf der Hand. Dazu Überlegungen, wie womöglich bei der weiteren Expansion der Gemeinde Verkehr vermieden werden kann. Im Ergebnis arbeitet die Gemeinde mit ihren (Steuer-)Mitteln effizienter und die Umwelt obendrein geschont. Punkt.
Es werden ja nicht „alle“ Pendler angesprochen, sondern die, denen es sehr wohl möglich wäre, die AKN zu nutzen. Würden diejenigen das tun, würde das die Straßen evtl entlasten. Allerdings: Sinn ergibt das für den Einzelnen ja nur, wenn die Fahrt mit der AKN nicht länger dauert als mit dem Auto durch den Stau. Und genau da hapert es doch. Mit Bus und Bahn dauert es dermaßen lange, daß die Meisten vermutlich trotz Stau mit dem Auto schneller sind. Und hat man abends z.B. keinen Stau, hat sich die Fahrt mit dem Auto schon gelohnt. Ich würde auch gerne umsteigen, bin extra in Bahnnähe gezogen, aber 30min mit dem Auto (ich kann den Stau umfahren) statt 60min mit Bahn und Füßen, da fällt mir die Wahl nicht schwer. Und vermutlich ist es bei den Meisten nicht anders, so daß ich die Aussage „wär nicht umsteigt ist selbst schuld“ ziemlich anmaßend und realitätsfern finde.
Ich halte zwar HVV-mäßig tapfer durch, aber schön ist es nicht. Demnächst ist zieht meine Firma nach Tonndorf um, dann stehen 1,5 Std. von Tür zu Tür auf der Uhr. Pro Fahrt, also 3 Std. insgesamt. Und x-mal umsteigen, damit man die Zeit auch ja nicht zumindest zum Lesen nutzen kann… 🙁
Es gibt nicht mal einen Bus, der mal die Strecke Norderstedt-Mitte bis Poppenbüttel oder Volksdorf bedienen würde. Aber gerade in HH-Ost und Ahrensburg sind ja viele Firmen angesiedelt und somit werden auch nicht wenige H-U’ler in der Ecke arbeiten. Ein Nachbar arbeitet in Bargteheide. Mit der Bahn quasi unmöglich (außer man wollte direkt in der AKN wohnen), mit dem Auto fährt er relaxed 1/2 Stunde.
Gut wäre sowas wie ein Eilbus (der nicht jede Milchkanne mitnimmt) zwischen AKN U-Süd -> Norderstedt-Oststraße 1-2x -> A/U-Norderstedt-Mitte -> Norderstedt-Glashütte -> S-Poppenbüttel -> U-Volksdorf, ohne weitere Zwischenhaltestellen. Es kann doch nicht wahr sein, das man 4x umsteigen muss oder eben via Hauptbahnhof westlich runter und östlich wieder rauf fahren muss. Wirklich vorsintflutlich.
Schlagen Sie Ihren Wunsch mal beim HVV vor, das Busnetz wird regelmäßig überplant.
Stichworthaft aber, warum es heute ist, wie es ist:
1. Hamburg ist eine monozentrische Stadt mit achsenförmiger Ausbreitung ins Umland. Es war zur Entstehung dieser Idee nicht vorgesehen, starke Bezüge zwischen den Achsen einzurichten und in der Realität sind die heute m.E. auch nicht vorhanden.
2. Man unterscheidet bei der Linienplanung u.a. Tangenten und Radialen. Radialen führen in diesem Fall direkt aus einem Zentrum in die Peripherie. Tangenten verbinden unter Umgehung des Zentrums einzelne Teile der Peripherie. Hamburg ist wie gesagt eine monozentristische Stadt, das heißt, besonders auf den Radialen haben wir eine sehr hohe Nachfrage. Wie man an der AKN sieht, sind aber nicht einmal die Radial-Achsen heute alle mit attraktiven Direktverbindungen auf Schnellbahnstandard ins Zentrum ausgestattet. Hier liegt deshalb das natürliche Augenmerk für den Ausbau teurer Infrastruktur. Busse hätten damit kein Problem, richtig. Allerdings erreichen durch den dichten Verkehr bedingt Busse überwiegend nur Geschwindigkeiten von 14-20 km/h im Schnitt. Dazu steigt auf langlaufenden Strecken die Störungsanfälligkeit gewaltig und die nötigen direkten (Haupt-)Straßen auf Tangenten sind oft auch nicht vorhanden. Das führt dazu, dass auf Tangentenstrecken in Hamburg teilweise die direkt von A nach B fahrenden Busse langsamer und unattraktiver sind, als die von A nach B über das Stadtzentrum verkehrenden Schnellbahnen. Die erreichen Durchschnittsgeschwindigkeiten von 30-40 km/h, also etwa doppelt so schnell wie der Bus.
3. Es gibt in Hamburg trotzdem Tangentenbuslinien. Die liegen aber nicht am äußersten Stadtrand, wie in Ihrem Baispiel von Norderstedt nach Volksdorf. Sondern etwas weiter südlich, etwa auf der Achse Niendorf Nord-Langenhorn Markt-Poppenbüttel-Volksdorf.
Achso:
4. Es gibt eine „direkte“ Verbindung von H-U in den Hamburger Osten – das wäre der Bus 7141 nach Oldesloe und dann mit der R10 weiter. Das langsame Tempo des Überlandbusses wird durch die sehr hohe Geschwindigkeit der R10 (10 Minuten von Oldesloe nach Bargteheide) und den guten Anschluss an den 7141 aufgewogen, die Verbindung ist zeitlich konkurrenzfähig zum Weg über die Hamburger Innenstadt. Allein der 2-Stunden-Takt des 7141 macht die Strecke eher unbrauchbar.
Unbrauchbar ist genau das richtige Attribut! Das man auf dem Land nicht alle 5 Minuten in eine U-Bahn steigen kann, ist klar. Aber alles unterhalb einer stündlichen Verbindung kann man doch im Prinzip gleich ganz einstellen. Die Zielgruppe versorgt sich dann eh mit KFZ.
Der 7141 wäre tatsächlich eine Option für Bargteheide oder Ahrensburg. Aber um zur U1-Ost oder S1 zu kommen, hilft sie nicht. Da bleibt dann nur der Umsteigemarathon Ohlsdorf-Barmbek-Wandsbek-Gartenstadt. Wirklich grottig…
Die 7141 ist „Basisangebot“ – eine Linie nur für die „drei AAA“: Alte, Auszubildende, Arme. Leute ohne Option zum Auto halt. Das ist jedem klar und letztlich auch so gewollt, weil es nicht mehr Mittel vom Kreis SE gibt. Nach 18 Uhr fährt auch keine 7141 mehr, am Wochenende gibt es praktisch keinen Betrieb. Für H-U ist das übrigens in Götzberg relevant, die haben nur die 7141.
Im Osten könnte sich etwas mit der S4 tun, wenn sie einen Umsteigeknoten Ahrensburg-West zur U1-Ost bekäme. Das ist aber erstens nicht sicher und zweitens Zukunftsmusik. Die potentielle Nachfrage zwischen der Nordachse und der Ostachse ist m.W. aber auch davon abgesehen nicht besonders groß.
Nach Tonndorf?
Mein herzliches Beileid!!! Auch ich habe das „Glück“ den Zug an dieser Haltestelle zu verlassen. Viel Spaß dann zum Feierabend und der Hoffnung die R10 kommt pünktlich, denn das kommt sehr selten vor.
Naja, die Straße heisst „Am Stadtrand“, die U1 wäre noch in der Nähe, aber dann sind es 5x Umsteigen 😉
Wieso so wenig Nachfrage nach Tangenten-Verbindungen vorhanden sein soll, ist mir schleierhaft. Ich höre viele Kollegen schimpfen, daß sie zuviel Zeit mit City-Fahrten verballern, nur um dann wieder weiter raus zu fahren. Wenn man natürlich Umfragen macht: Welche Linien nutzen Sie? (gab es mal per Postzusendung) erfasst man leider nur den Status quo, aber nicht, wo die Leute bevorzugt neue Linien gebrauchen könnten. Dann sieht das ggf. so aus, als gebe es nur Bedarf für sternförmige Linien…
Auch den Bedarf nur an Wohngebieten festzumachen, halte ich für fragwürdig. Dann dürfte es ja viele Haltestellen in der City oder sowas wie Tiefstack oder Rothenburgsort gar nicht geben, da wohnen nicht viele. Aber am Ende eine HVV-Fahrt am Morgen steht eben häufig ein Gewerbe- oder Bürogebiet. Und abends am Anfang der Fahrt. In der Oststraße arbeiten definitiv eine Menge Leute, und die Busverbindungen dort sind grottig, wie meine Gattin schon erfahren durfte…
Eine Ringbahn, wie in Berlin, würde solche Probleme einigermaßen lösen. Aber für so eine Planung ist es ja vermutlich schon zu spät…
In HH ist ja nicht mal die U3 eine richtige Ringbahn (und würde ja auch schon ein Fahrt tief ins Zentrum nötig machen). Wenn man von Kellinghusenstrasse nach Farmsen will, darf man in Barmbek von der U3 (die dort in dieser Fahrtrichtung endet) in die U3 (kein Scherz!) umsteigen, die dann noch die 2 Haltestellen bis Wandsbek-Gartenstadt überbrückt. Und dann aber auch endet. So kann man also nur entweder (A1-A2)-U1-U3-U3-U1 fahren, oder (A1-A2)-U1-S1-U3-U1.
Wenn man doch wenigstens mal eine U-Bahn einrichten würde, die den U1-Zipfel nach Ahrensburg mit dem U3-Zipfel nach Wandsbek-Gartenstadt verbinden und dann bis Kellinghusenstrasse fahren würde. Dann wäre ja alles OK, und man bräuchte nicht mal neue Gleise bauen. Zudem ja der Bus 5 auch irgendwann mal durch eine Bahn abgelöst werden soll. Das wäre dann dir ideale Verlängerung einer solchen Querlinie, die man z.B. bei Hoheluftchaussee ausfädeln könnte, am Siemersplatz nach Hagenbecks Tierpark anbinden und dann über Stellingen-Nord bis Eidelstedt führen könnte. Und noch einen Zipfel dran, der die Arenen zeitweise anbindet oder sogar noch durchführt bis zur S1 (über Rugenbarg nach Blankenese z.B.). Scholz will doch jetzt noch ganz viel U-Bahn bauen… 😉
„Dann wäre ja alles OK, und man bräuchte nicht mal neue Gleise bauen.“
Doch, betrieblich wäre Ihre Idee leider die Hölle. Der U-Bahnhof Barmbek steht heute rechnerisch kurz vor der Überlastung und bei Ihrem Modell müsste man dort die Fahrtrichtung wechseln. Das kostet Zeit, und das kostet Kapazität. 🙂
„Das wäre dann dir ideale Verlängerung einer solchen Querlinie, die man z.B. bei Hoheluftchaussee ausfädeln könnte, am Siemersplatz nach Hagenbecks Tierpark anbinden und dann über Stellingen-Nord bis Eidelstedt führen könnte.“
Das wird nicht kommen. Eine „U5“ würde wahrscheinlich am Siemersplatz beginnen, unter der Grindelallee via Hoheluftbrücke, Grindelhof, Edmund-Siemers-Allee zum Stephansplatz führen und dort in die U1 Richtung Süden einfädeln. Das ist jedenfalls eine uralte Planung aus Zeiten, in denen man noch viel mehr Geld hatte als heute. Nach Stellingen weiter gibt es absehbar kein ausreichende Nachfrage für eine U-Bahn.
Für H-U interessant könnte nur sein, wenn die alte Planung zur Winterhuder U-Bahn realisiert würde. Das wäre eine Linie von Sengelmannstraße östlich (!) der Alster via Winterhude, Uhlenhorst und St. Georg bis Hauptbahnhof. In Sengelmannstraße kennen Sie ja sicherlich den zweiten Bahnsteig, der völlig verwaist neben dem der U1 liegt. Er war für diese Linie gedacht. Interessant wäre die Strecke, weil Sengelmannstraße wie Kellinghusenstraße ausgebaut würde, das heißt: direkter Anschluss zwischen den beiden Linien am gleichen Bahnsteig, zur gleichen Zeit. Die Verbindung aus H-U in die Gebiete östlich der Alster würde damit deutlich besser, und zum Hauptbahnhof ginge es auch ein paar Minuten schneller.
Oh ja, hier hat das mal jemand aufgemalt: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_U4_alt_Hamburg.png
Für Ziele der U1-Ost wäre das keine Lösung, aber sonst schon mal ein Riesenfortschritt. Nun ja, Hr. Scholz hatte ja explizit die Luruper Linie erwähnt…
„Nun ja, Hr. Scholz hatte ja explizit die Luruper Linie erwähnt…“
Die Luruper U-Bahn wird nicht mehr mit dieser alten Planung zu tun haben. Die Strecke Winterhude-Ostalster-Innenstadt-Lurup sollte über Jungfernstieg führen. Die dort in den 1970ern schon errichteten Bahnsteige unter der Binnenalster sind seit letztem Jahr für die U4 in die HafenCity in Betrieb. Man müsste aufwendig mitten unter der Alster neu bauen, um die in der Wikipedia-Karte dargestellte Planung doch noch zu verwirklichen.
Lurup würde heute am wahrscheinlichsten einen Abzweig der S-Bahn bekommen. Die U-Bahn ist zu weit weg. Der für H-U interessante Abschnitt Innenstadt-Winterhude kann noch mit der Hafencity-U4 gekoppelt werden. Das wäre dann Hafencity-Jungfernstieg-Hauptbahnhof Nord-St. Georg-Uhlenhorst-Winterhude-Sengelmannstraße.
Aber das ist alles wie gesagt: Zukunftsmusik. Hamburg muss erst einmal die nötigen Milliarden für den Bau finden. Ein Kilometer U-Bahn kostet rund 100 Mio. €, Preisstand heute.
„Wieso so wenig Nachfrage nach Tangenten-Verbindungen vorhanden sein soll, ist mir schleierhaft.“
1. Die Frage ist, wo die Tangenten verlaufen. Henstedt-Ulzburg hat bekanntlich heute nach Westen eine gute ÖV-Tangente – die A3 nach Elmshorn. Die Fahrtzeit hält sogar mit dem Auto mit (mangels Autobahn auf der Strecke). Aber: Die Nachfrage ist ausgesprochen gering, trotz Stundentakt und Fahrten bis Mitternacht nutzen derzeit lediglich 400 Fahrgäste am Tag den Abschnitt Henstedt-Ulzburg – Barmstadt. Die Strecke ging bekanntlich auch weiter bis Oldesloe, wurde aber wegen niedriger Nachfrage 1973 eingestellt. Die Nachfragesenke lag sicherlich auch an der Zeit, in der jeder aufs Auto umstieg, an den schlechten Fahrtzeiten und dem ollen Rollmaterial, aber im Grundsatz waren die Nachfragezahlen damals desaströs niedrig.
2. In der Verkehrsplanung arbeitet man schon mit Daten zu den Verkehrsbeziehungen zwischen den einzelnen Gebieten im Planareal. Auch ohne Postwurfsendungen 😉 Sie könnten jetzt ansetzen, und die Güte der Daten infrage stellen. Kann ich nichts dazu sagen, weil ich nicht weiß, welche Daten/Verfahren in Hamburg genutzt werden. Im nächsten Schritt schätzt man bei der ÖV-Planung ab, wieviel dieser potentiellen Nachfrage bei welchem Angebot eine Linie nutzen würden. Da gibt es erfahrungsgemäß größeren Spielraum.
……Ja,herr Kirmse-und vollkommen nichtssagend sowie völlig überflüßig für eine „Neujahrsbotschaft“!
Nichts weiter als eine weitere Phrasenschleuder–davon gibt es bei den Bürgervertretern
schon genug!
Ich selbst frage mich die ganze Zeit schon,wie ich so alt werden konnte ,ohne dieser
Erkenntnis teilhaftig zu werden!
Ob seiner politischen Jungfräulichkeit darf man dem Bürgervorsteher zu Gute halten, dass sich dessen Kenntnisse über Henstedt-Ulzburgs politische Vergangenheit wohl eher darauf beziehen, was ihm in seinen „Kreisen“ erzählt wird.
–
So ging es beim Thema „Umgehungsstraßen“ in der Vergangenheit doch weniger um politische Uneinigkeit. Vielmehr standen politische Mehrheiten im Vordergrund, deren entwicklungsplanerisches Denken sich offensichtlich auf „Empfehlungen“ wirtschaftsbefruchteter Dritter beschränkte.
Aus heutiger Sicht ist es ein Einfaches festzustellen, dass dort, wo mittlerweile dringend erforderliche Entlastungs- und auch Verbindungsstraßen hätten verlaufen müssen, Wohnhäuser gebaut wurden.
Alles nach dem Motto: „Man muss ja nicht teures Bauland für Straßen verschwenden.“
–
Dieses Motto zieht sich insgesamt wie ein roter Faden durch die zentrale Ortsentwicklung, denn es lässt sich unschwer feststellen, dass uns insgesamt ein dynamisches und vor allem sicheres Straßen- und Wegenetz letztlich fehlt.
Planungen in diese Richtungen wurden in der Vergangenheit anscheinend erst gar nicht angegangen. Mangelnde Weitsicht? Vorsatz?
Mangelnde Weitsicht gilt es auszuschließen. Schließlich ist Orstplanung Zukunftsplanung.
–
Das sollte sich auch der Erste von fast 28.000 Bürgern beherzigen, bevor er diesen vorwirft, nicht hinreichend die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
Schön und gut, die Idee mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: dazu muß man wissen , das die Anbindungen teilweise so schlecht sind, das AKN und bus nicht in Frage kommen. Sehen wir uns doch die Fahrzeiten am Sonntag für den 293 an. Alle 2 Stunden!!! Die Verbindung zum Friedhof- auch für viele alters Menschen interessant, so schlecht. Verbindung in die Oststraße: Arbeitsgebiet vieler henstedt-ulzburger . Fehlanzeige? Anstatt einen593 den ganzen Tag fast leer durch die Gegend fahren zu lassen, wäre es nicht mal an der Zeit den öffentlichen Personennahverkehr nach 20 Jahren der Gemeindestruktur anzupassen. Ich darf aus gesundheitlichen gründen kein auto fahren, und wenn ich an das Grab meines Mannes möchte bin ich auf andere Leute angewiesen, weil die Verbindung mit dem bus einfach sch….. ist.
Anstatt den Leuten zu sagen sie sind selber schuld wenn sie im Stau stehen, wäre es sinnvoll erst einmal den ÖPNV neu zu ordnen.
Zumal in die Oststraße sogar ein Bahngleis führt. Dorthin könnte man z.B. die A3 fahren lassen, anstelle das Fahrzeug in U-Süd auf dem Abstellgleis rumstehen zu lassen und dort die Anwohner vollzudieseln. Das Industriegleis in der Oststraße wird wohl 1x/Tag benutzt, um einen Güterzug zum VW-Lager fahren zu lassen. Da wäre doch wohl noch Luft.
Und der 293er fährt morgens so, dass er „pünktlich“ zur Abfahrt der A1 gen HH sichtbar wird. Knapp daneben ist auch vorbei. Er könnte ja entsprechend früher in Kisdorf losfahren, um erst Leute in H-U abzuliefern (die dann freilich ein paar Minuten früher dort wären als jetzt, dafür aber auch mehr Puffer hätten) und dann auch U-Süd rechtzeitig zu erreichen.
„Zumal in die Oststraße sogar ein Bahngleis führt. Dorthin könnte man z.B. die A3 fahren lassen, anstelle das Fahrzeug in U-Süd auf dem Abstellgleis rumstehen zu lassen und dort die Anwohner vollzudieseln. Das Industriegleis in der Oststraße wird wohl 1x/Tag benutzt, um einen Güterzug zum VW-Lager fahren zu lassen. Da wäre doch wohl noch Luft.“
Das Industriegleis hat keine Infrastrukur für den Personenverkehr. Es ist Eigentum der Stadt Norderstedt. Die A3 steht in Ulzburg Süd 11 Minuten auf dem Abstellgleis, bevor es zurück nach Elmshorn geht.
Man kann das Industriegleis sicher ausbauen. Kostet aber Geld für Bahnsteige usw. und eben auch einen zusätzlichen Zug inklusive Lokführer – die 11 Minuten erlauben keine Verlängerung der A3!
Sehr geehrter Herr Schneider, das Industriestammgleis zur Ostraße in Norderstedt für den Personenverkehr auszubauen ist ein interessanter Denkanstoß. Allerdings würden keine wesentlichen Wohngebiete damit erschlossen werden und somit wäre die Auslastung wohl zu gering. Für das Industriegleis in Tornesch-Uetersen wurde vor ca. 15 Jahren eine Machbarkeitsstudie für die Personenverkehrsnutzung in Verbindung mit dem geplanten 3. Gleis bis Elmshorn und der entsprechenden Verlängerung der S-Bahn erarbeitet. Obwohl die Stadt Uetersen mit ca. 20.000 Einwohnern damit erschlossen wäre, ergab die Studie keine Dringlichkeit. Im Verkehrsplan der LVS-SH ist diese Maßnahme wie auch die Verlängerung der U1 bis Ulzburg-Süd und der A1 (S21?) bis Neumünster unter „Szenario+50%“ (50% Zunahme des ÖPNV) enthalten. Das bedeutet wohl eine Planung/Realisierung nach 2030. Wenn Norderstedt bis dahin im Einzugsbereich des Industriestammgleises Wohngebiete errichten sollte , hätte Ihr Vorschlag eine Chance in eine Analyse aufgenommen zu werden.
„ist diese Maßnahme wie auch die Verlängerung der U1 bis Ulzburg-Süd und der A1 (S21?) bis Neumünster unter “Szenario+50%” (50% Zunahme des ÖPNV) enthalten“
Nehmen Sie dieses Szenario bitte als das, was es ist: eine Idee davon, was gemacht würde, wenn der politische Wille zu einem radikalen Umsteuern zugunsten des Öffentlichen Verkehrs da wäre. Die in diesem Szenario vorgesehenen Projekte erschöpfen weit über 2040 hinaus die finanziellen Mittel des Landes, die heute für ÖV vorgesehen sind. Da parallel auch extrem teure Fernstraßen – inklusive des neuen Elbtunnels bei Glückstadt – in S-H gewollt sind und politisch derzeit viel weiter sind, halte ich das Szenario für ausgesprochen unwahrscheinlich.
„Wenn Norderstedt bis dahin im Einzugsbereich des Industriestammgleises Wohngebiete errichten sollte , hätte Ihr Vorschlag eine Chance in eine Analyse aufgenommen zu werden.“
Ja, davon ist aber nicht auszugehen. Norderstedt weist neue (Wohn-)Baugebiete mit großer Priorität im direkten Einzugsgebiet der bestehenden Schnellbahnhöfe aus. U1 Richtweg (Garstedter Dreieck) oder A2 Quickborner Straße (Frederikspark). Das ergibt aus verkehrlicher Sicht Sinn: es gibt bereits bei Baubeginn eine hochqualitative und attraktive ÖV-Anbindung und die bestehende A2/U1-Infrastruktur wird besser ausgelastet. Soweit sind die Gedanken in Norderstedt mittlerweile auch. Da es weitere Flächenreserven entlang der A2 gibt, sehe ich absehbar gar keinen Grund für Norderstedt, Wohnflächen entlang der Industriebahn zu erschließen.
Sehr geehrter Herr Sazmann, das „Szenario+50%“ wollte ich in diesem Forum nicht sehr kritisch beurteilen, aber eigentlich sehe ich das unter Beachtung der auch von Ihnen dargestellten Finanzierungsmöglichkeiten eher als „konstruktive Träumerei“. Ich staune auch über den verbreiteten Optimismus (zuletzt Bgm Urban/Ellerau) über die Realisierung der Elektrifizierung der A1 zur S21 bis 2020. Im derzeitigen Bundesverkehrswegeplan ist die Maßnahme bis 2015 nicht enthalten. Was die Fortschreibung von 2015-2025 beinhalten wird, steht noch nicht fest. Die extreme Unterfinanzierung des BVP ist doch seit vielen Jahren bekannt. Oder ist eine Finanzierung über das GVFG geplant und danach die Übertragung auf die DB-S-Bahn-HH? Die von MdL Dornquast genannten Elektrifizierungskosten in Höhe von ca. €75Mio kann man wohl mit dem Faktor 2 multiplizieren, da die Frage der planfreien Kreuzung mit der L76/Ellerau (Tieflage S21?) und diverser weiterer Kreuzungen mit Straßen und Lärmschutzmaßnahmen noch zu klären ist. Wie beurteilen Sie das?
Lieber Herr Borchert,
ich antworte Ihnen einmal so:
– Im Bundesverkehrswegeplan wird die AKN-Strecke nicht enthalten sein, weil sie kein Bundesverkehrsweg ist. Die AKN ist keine Eisenbahn des Bundes. Die Förderung soll deshalb tatsächlich über Mittel des Gemeindeverkehrswegefinanzierungsgesetzes (GVFG) erfolgen. Dieses Gesetz läuft aber Ende des Jahrzehnts aus. Der AKN-Ausbau hat, das ist gerade die Überlegung, die Möglichkeit, unter Umständen noch vor Auslaufen des Gesetzes realisiert zu werden. Und das anders als die S4 oder die Kieler Stadt-Regionalbahn. Wir haben also gerade wieder einmal mit einem „Zeit-Fenster“ zu tun, in dem die AKN-Strecke einen gewissen Anlass zum Handeln bietet. Ein Nachfolger des GVFG ist möglich, wird sicherlich auch kommen, aber so genau weiß das noch keiner.
– „und danach die Übertragung auf die DB-S-Bahn-HH?“
Sie müssen den Infrastrukturbetrieb vom „Züge fahren“ trennen. Die Züge würden von der S-Bahn Hamburg GmbH (DB-Tochter) betrieben. Bei der Ausschreibung des Betriebs der Hamburger S-Bahn ab 2018 wurde bereits als Option eine S21 nach Kaltenkirchen vorgesehen, die noch eingelöst werden kann.
Der Infrastrukturbetrieb kann bei der AKN Eisenbahn AG bleiben, die dafür Nutzungsentgelte von der S-Bahn Hamburg GmbH bekäme. Das Hamburger Netz gehört auch nicht der S-Bahn Hamburg, sondern deren Konzernschwester DB Netz, Die Nutzungsentgelte erstatten üblicherweise wiederum Hamburg und Schleswig-Holstein, die ja den Zugverkehr bestellen.
„Die von MdL Dornquast genannten Elektrifizierungskosten in Höhe von ca. €75Mio kann man wohl mit dem Faktor 2 multiplizieren, da die Frage der planfreien Kreuzung mit der L76/Ellerau (Tieflage S21?) und diverser weiterer Kreuzungen mit Straßen und Lärmschutzmaßnahmen noch zu klären ist.“
Im Gutachten sind drei Ausbauszenarien enthalten. Die reine Elektrifizierung enthält keinen weiteren zweigleisigen Ausbau und keine höhenfreie Kreuzung in Ellerau. Die dafür angesetzten niedrigen Mehrkosten halte ich ebenso für reichlich utopisch. M.E. ist die Kreuzung in Ellerau ein Problem auch der Straße, die Eisenbahn könnte ggf. in diesem Bereich eingleisig mit höhengleicher Kreuzung bleiben. Die Zahl der Zugfahrten in der Hauptverkehrszeit würde mit der S21 nach Gutachten eher sogar zurückgehen, weil der 10-Minuten-Takt in Quickborn enden soll. (Ulzburg Süd-Kaltenkirchen würde der 10-Minuten-Takt durch weitere A2-Fahrten realisiert, d.h. pro Stunde 3 Züge der S21 nach Eidelstedt und 3 weitere direkte Züge Kaltenkirchen-Ulzburg Süd-Norderstedt Mitte)
Die 293 fährt heute am Sonntag alle 40 Minuten – aber nur bis zur Ortsgrenze Henstedt-Ulzburg. Zwei Drittel der Busse enden also Am Gehölz, machen da Pause und fahren dann wieder zurück nach Norderstedt Mitte.
Die Gemeinde könnte sicherlich diese Fahrten zum Beispiel von 10-18 Uhr am Sonntag bis Henstedt, Kirche verlängern lassen und damit eine sinnvolle ÖV-Verbindung in Henstedt-Ulzburg auch am Sonntag anbieten. Der 2-Stunden-Takt heute ist tatsächlich schlecht.
„Verbindung in die Oststraße: Arbeitsgebiet vieler henstedt-ulzburger . Fehlanzeige?“
593 und 393 (das ist der Bus im Industriegebiet Oststraße) sind heute bereits mit 2 oder 3 Fahrten am Tag verbunden. Es steht nicht im Fahrplan, aber der Bus ändert an der Paracelsus Klinik nur seine Anzeige. Ich kenne das Fahrgastpotential H-U Industriegebiet Oststraße nicht. Wäre es groß genug, könnte man vielleicht weitere 593-Fahrten mit der 393 verbinden, zumindest zu den für Berufstätige relevanten Zeiten. Müsste man allerdings alles durchrechnen. Warten wir erst einmal weitere Zahlen ab.
„Politik ist nur der Spielraum, den die WIRTSCHAFT ihr lässt“.
Dieter Hildebrandt
Dazu interessant: Das Hamburger Abendblatt meldet: „Die Nachricht des Tages: Weil das Rathaus personell „aus allen Nähten platzt“ (von Bressensdorf), wurde eine komplette Etage im neuen City Center angemietet. Das Einkaufszentrum soll im September 2014 eingeweiht werden.“ (http://news.google.de/news/url?sr=1&ct2=de%2F1_0_s_1_1_a&sa=t&usg=AFQjCNEa2GRAbdQArbNBpL7-_lHxi7QjFg&cid=43982580521814&url=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fregion%2Fnorderstedt%2Farticle123564182%2F2014-wird-angepackt.html&ei=0XDKUtjBJoj11QaU-gE&rt=SECTION&vm=STANDARD&bvm=section&did=-6913748275937597457&sid=3325324661065356137)
Hieß es nicht zuletzt immer, unser Rathaus sei total überdimensioniert?
Honi soit qui mal y pense !
„Hieß es nicht zuletzt immer, unser Rathaus sei total überdimensioniert?“
Kann sein. Seitdem ist das Dorf aber auch um 20 Prozent oder fast 4.000 Einwohner größer geworden.