Das Sicherheitsnetz über der Hamburger Straße in Henstedt-Ulzburg ist abgebaut, in der Sonne glänzen silbern neue Leitungen für den Transport von 220 Kilovolt, schimmern blaue Isolatoren. Gute zwei Wochen haben in schwindelnder Höhe Freileitungsmonteure in praller Sommersonne geschwitzt, mussten prasselnde Regengüsse ertragen.
Jetzt sind die Arbeiten an der neuen Hochspannungsleitung zwischen den Umspannwerken Hamburg-Nord in Norderstedt und Henstedt-Rhen an der Edisonstraße fast abgeschlossen. Drei Kilometer ist sie lang. Dafür zogen die Monteure von LTB-Leitungsbau neun Kilometer neue Drähte an den bestehenden Masten ein, für jede Phase der Drehstromleitung einen. Bis zu 60 Meter hoch mussten sie dazu in die Spitzen der Freileitungsmasten kraxeln, sich bis an die Enden der breiten Traversen, an denen die Leitungen in etwa 30 Metern Höhe aufgehängt sind, entlanghangeln. Gleichzeitig verstärkten sie die Masten, damit sie zusätzliches Gewicht aufnehmen können.
„Die Arbeiten dienen der Verstärkung des Netzes für kommende Beanspruchungen durch die Zunahme von Windenergie und anderen erneuerbaren Energien im Norden“, erklärt TenneT-Sprecher Alexander Greß den neuen Leitungsbau. Diese Verstärkung ist ein kleiner Baustein im Zusammenhang mit dem weitaus größeren Netzausbau des Stromnetzbetreibers TenneT mit einer neuen Hochspannungstrasse von den Off-Shore-Windparks an der Nordseeküste in den Süden Deutschlands.
Hans-Jörg Schütt
17. Juli 2014