Weil die Ballsaison gerade erst begonnen hat, trieb es auch die tanzfreudigen Henstedt-Ulzburger zu ihrem traditionellen Bürgerball in die riesige Sporthalle des Schulzentrums. Der plötzliche Schneefall führte allerdings dazu, dass sich ab 20 Uhr bis kurz vor 21 Uhr eine endlose Warteschlange bis zur Garderobe hinzog. Das lag sicher nicht zuletzt daran, dass die Damen nicht nur ihre Mäntel abgaben, sondern auch ihre Winterstiefel gegen feine Stilettos tauschten. Und das dauerte und sorgte für Unmut und Verständnislosigkeit. Wofür sich die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf auch später entschuldigte und für nächstes Jahr Besserung versprach. Angesichts des prächtig geschmückten Ballsaals war der Ärger über diesen unliebsamen Auftakt aber schnell verflogen.
Begrüßt wurden die rund 500 Gäste von Nadine Lange, Vorsitzende des SVHU. Sie machte eine etwas „sensible“ Feststellung: In den vergangenen vier Jahren habe sie vier verschiedene Henstedt-Ulzburger Bürgermeister begrüßt. Das löste nicht nur allgemeine Belustigung aus, sondern auch besorgtes Kopfschütteln. Doch an diesem Abend sollte die Politik im Schnee stecken bleiben. Jetzt wurde sich nur noch amüsiert und vor allem getanzt. Doch bevor man selbst das Tanzbein schwingen durfte, zeigten die kleinen und großen Ballettratten unter der Leitung von Nicole Gießler vom SVHU, was sie bisher gelernt hatten. Bezaubernd die Kleinsten in ihren weißen Tütüs, während die Größeren sowohl mit ihrem Können als auch mit Lichteffekten auf ihren Tüllröcken beeindruckten.
Dann endlich trat die Band „Moonlight“ mit ihrer fabelhaften Sängerin Yvonne in Aktion – und schon verwandelte sich die Sporthalle in einen rauschenden Ballsaal. Verblüffend, dass fast alle Paare gerade einer Tanzschule oder einem Tanzkreis entsprungen zu sein schien – so gekonnt und harmonisch bewegten sie sich auf der Tanzfläche – mal langsam im Wiener-Walzer-Takt, mal aufgeheizt im Disco-Fox. Sängerin Yvonne beherrschte alle Stimmen der Top-Ten-Sängerinnen, sodass man sagen kann, dass mit ihr und der Moonlight-Band die Stimmung von Stunde zu Stunde stieg. Die Tanzserien waren lang, die Pausen kurz. Und das gefiel! Offenbar waren die männlichen Tanzmuffel zu Hause geblieben. Denn hier waren es vor allem die Herren, die die Damen in ihren mehr oder weniger fantasievollen langen Kleidern zur Tanzfläche zogen!
Außerdem wurde gleich zu Beginn auf ein Styling-Studio aus dem benachbarten Kaltenkirchen aufmerksam gemacht. Drei Damen der „Friseur-Lounge“ sorgten in einem Nebenraum ehrenamtlich für die Erneuerung oder Auffrischung des Make-ups, steckten Frisuren hoch oder föhnten Volumen ins Haar, das zusammenzufallen drohte. Die weiblichen Gäste waren jedenfalls begeistert. Eine Idee, die bestimmt Nachahmer findet.
Zu den fleißigen Tänzern gehörten nicht nur die stellvertretende Bürgermeisterin, sondern auch Bürgervorsteher Carsten Schäfer, der außer seiner Frau noch viele andere Damen aus der Großgemeinde übers Parkett schwenkte. Ebenso wie Ex-Bürgermeister Volker Dornquast, der sogar von ganz jungen Damen aufgefordert wurde. Zu ihm und seiner Frau Birgit gesellten sich von Zeit zu Zeit auch einige Kommunalpolitiker wie die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Edda Lessing und ihr Parteifreund Siegfried Ramcke, zweiter stellvertretender Bürgermeister, mit seiner Frau Roswitha.
Zu vorgerückter Stunde zeigte dann Stefan Stange eine gekonnte Disco-Fox-Formation mit vier Paaren. Der Abteilungsleiter der Tanzgruppe des SVHU, der selbst eine Turniertanz-Karriere hinter sich hat, betonte, dass er den „Tanzsport für alle“ vertritt. „Es soll kein Leistungssport sein, sondern einfach nur Spaß machen.“ Das zeigte sich auch bei seinen vier Paaren, die nach diesem Motto trotzdem perfekte Leistung zeigten.
Wie es hieß, waren die jungen Mädchen an der Garderobe auf „Open End“, also bis fünf Uhr früh, vorbereitet. Da sich bis Mitternacht noch niemand verabschiedet hatte, konnte man davon ausgehen, dass es noch lange so munter weiterging. Für die meisten ganz sicher ein unvergesslicher Abend. Auch wenn vor der Tür ein verschneiter Heimweg wartete…
Gabriele David
27. Januar 2013
Leider im Vergleich mit Kaltenkirchen und Quickborn die schlechteste Veranstaltung, die wir je besucht haben.
Lange Wartezeit im sehr kalten Ballsaal, einige Damen haben im Mantel gesessen und für die über 500 Besucher eine viel zu kleine Tanzfläche. Richtiges Tanzen war nur ein Sekundenglück.
Fazit: Es war eine Disko-Veranstaltung aber kein Ball. Für uns nie wieder.