Es war der Aufreger in den ersten Wochen des Jahres: Der drollige Kampf von Ordnungsamtsleiter Joachim Gädigk gegen Hinweisschilder für das Tierheim der Großgemeinde. Trotz eines einstimmigen Beschlusses der ehrenamtlichen Politiker weigerte sich der Verwaltungsmann hartnäckig, für eine Beschilderung der gemeinnützigen Einrichtung zu sorgen.
Gädigk warnte erst vor einem drohenden Schilderwald und behauptete, die örtlichen Vereine seien auch nicht ausgeschildert. Schließlich hieß es, Recht und Gesetz stünden einer Ausschilderung entgegen.
Bis Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft WHU, der Kragen platzte: Sie klingelte bei der zuständigen Behörde in Kiel durch, fragte nach, ob es denn tatsächlich verboten sei, das Tierheim auszuschildern…und trug dann die Antwort, dass eine Ausschilderung ganz im Gegenteil sehr wohl möglich ist, in der Gemeindevertretung vor.
Daraufhin lenkte die Verwaltung ein, die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf kündigte noch in der Sitzung an, drei Hinweisschilder, genau wie es der WHU-Antrag vorsah, aufzustellen – wenn auch nur vorübergehend, bis das angekündigte „innerörtliche Wegweisungskonzept“ erarbeitet ist und umgesetzt wird…
Vorige Woche ist es nun tatsächlich passiert, drei Schilder weisen jetzt ortsunkundigen Tierheim-Besuchern den Weg.
Dazu muss man wissen: Das Einzugsgebiet des Henstedt-Ulzburger Tierheims reicht weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Es ist beispielsweise auch für Fundtiere aus Norderstedt, Kaltenkirchen oder Struvenhütten zuständig. Denen dürfte zukünftig so mancher Umweg zu dem nicht eben in zentraler Ortslage platzierten Tierheim erspart bleiben.
Christian Meeder
19. März 2013