Jetzt wird es eng in der Lindenstraße … Neuer Wohnblock kommt … CDU muss Knüppel stecken lassen

Alt- und Neubau nebeneinander - demnächst gibt es weiteren Blockzuwachs in der Lindenstraße
Alt- und Neubau nebeneinander – demnächst gibt es weiteren Blockzuwachs in der Lindenstraße

Keine guten Nachrichten für die Lindenstraßen-Anwohner. Das CDU-Klagelied hat den Bauherrn nicht umgestimmt, der von Ortsplaner Volker Duda angekündigte Wohnblock für die Lindenstraße Nr 12 kommt – ohne ausreichende Parkplätze.

Duda berichtete am Montag im Ratssaal von ergebnislos verlaufenden Gesprächen, der Ortsplaner war im April aufgefordert worden, den Wohnblockbauer zu überreden, mehr Stellplätze einzuplanen.

Die Lindenstraße ist schon jetzt ordentlich zugeparkt, in den letzten Jahren hat eine massive Nachverdichtung stattgefunden. Die wird jetzt fortgesetzt. Zehn neue Wohnungen sollen verteilt auf drei Stockwerke in dem geplanten Mehrfamilienhaus entstehen.

Unter dem Gebäude wird es eine Tiefgarage mit 10 Stellplätzen geben, die Kommunalpolitiker halten 20 Parkplätze für erforderlich um den durch den Wohnblock verursachten Mehrverkehr unterzubringen.

Duda sagte, die Wohnungen seien relativ klein, es sei nicht anzunehmen, dass dort jeder zwei Autos habe. Daumen drücken, dass Besucher und Lieferdienste das Gebäude zu Fuß oder mit dem Fahrrad ansteuern.

Die Christdemokraten hatten bei Bekanntgabe des Blockbaus vor drei Wochen noch ein Klagelied angestimmt, am Montag zeigte sich CDU-Gemeinderat Jens Müller zunächst kämpferisch: es müsse doch irgendwie möglich sein, dem Investor „Knüppel zwischen die Beine zu werfen“.

Die Antwort von Ortsplaner Volker Duda: Es gebe keine rechtliche Handhabe etwas zu unternehmen, das Thema sei durch.

Klar ist: in den nächsten Jahren wird die Innenverdichtung in der Lindenstraße weitergehen. Grundlage für das Mehrfamilienhaus ist der Hochverdichtungsbebauungsplan 100. Der betrifft insbesondere den Kirchweg, umfasst aber auch Teile der Lindenstraße, schließt dort exakt mit der Hausnummer 12 ab. Das Papier aus dem Jahr 1999 hat die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, Einzelhäuser abzureißen und durch mehrgeschossige Blocks zu ersetzen.

cm

13. Mai 2015

7 thoughts on "Jetzt wird es eng in der Lindenstraße … Neuer Wohnblock kommt … CDU muss Knüppel stecken lassen"

  1. Und wie immer denkt niemand an die Möglichkeit, dass die Bewohner vielleicht auch mal Besuch bekommen könnten, der nicht mit Fahrrad oder ÖPNV anreist…

  2. Aber die Straße selbst steht doch im Zugriff der Gemeinde. Kann man dort nicht Anwohnerparken einführen und eine Quote pro QM Wohnfläche festlegen? Dann fallen kleine Einheiten durchs Raster. Wenn Kaufinteressenten sehen, das sie allein mit ihrem TG-Stellplatz auskommen müssen, werden autoaffine Leute ggf. von einem Einzug Abstand nehmen…

    1. „Duda sagte, die Wohnungen seien relativ klein, es sei nicht anzunehmen, dass dort jeder zwei Autos habe. Daumen drücken, dass Besucher und Lieferdienste das Gebäude zu Fuß oder mit dem Fahrrad ansteuern.“

      Moin,

      laut Verkehrsgutachten liegt der Durchschnitt bei 0,65 Pkw pro Einwohner. Bei angenommen 20 Bewohnern also 13 Kfz. Die ÖV-Anbindung des Standorts ist brauchbar mit etwa 470 m zur nächsten Bushaltestelle und etwa 700 m zum Bahnhof. Zum nächsten Supermarkt (Rewe) sind es 350 m, der Marktplatz ist knapp 600 m entfernt.

      Aus Sicht der Infrastruktur also eigentlich ein Standort mit guten Voraussetzungen, nicht 2 Autos pro Kleinwohnung zu benötigen. Würde die Gemeinde diese Stellplätze wollen, steigt natürlich der Baupreis spürbar. Daneben entsteht ein Anreiz, die ohnehin vorgesehene (und damit implizit gewollte!) Auto-Mobilität anschließend auszureizen, sprich: mehrere Autos anzuschaffen.

      Die Gemeinde hat die Mögichkeit, den Parkraum „Lindenstraße“ zu ordnen und sollte diese Möglichkeit wahrnehmen, wenn sie ein Interesse daran verspürt.

    2. Bewohnerparken läuft eigentlich immer so, dass man eine bestimmte Zone festlegt, in der jeder Bewohner ohne eigene Abstellmöglichkeit Anspruch auf einen Ausweis hat. Differenzierungsmöglichkeiten sind mir nicht bekannt. Entscheidend für die sehr preisgünstige Privat-Nutzung des öffentlichen Raums zum Parken ist die Eigenschaft als „Bewohner“, nicht, wieviel Quadratmeter Fläche man irgendwo angemietet hat.

      Das kann dazu führen, dass bei hoher Auslastung mehr (kostenpflichtige) Ausweise existieren als Parkplätze.

      1. Jo, und laut milk-girl-invoice 😉 gibt es ja auch ausreichend Parkplätze.Noch ca. 2 Wochen, dann werden auch dort unbezahlbare Innenverdichtungsklötze in den Boden gestampft. Soll sich bitte noch mal jemand über die Verkehrssituation oder aber die Kriminalitätsstatistik hier aufregen.Man wird müde. Sooo müüüüde

      2. Ich hätte mir das eher so vorgestellt, das man den Gesamtparkbedarf dort ermittelt, die je nach Baujahr der bewohnten Immobilien zum Bauzeitpunkt vorgeschriebenen eigenen Stellplätze abzieht (also deren Schaffung und Nutzung unterstellt) und den Restbedarf, der dann ja durch öffentliche Flächen zu decken wäre, durch die vorhandenen legalen Parkflächen aufteilt, ggf. um reine Be-&Entladeplätze sowie Behindertenplätze reduziert, für den Lieferverkehr. Jeder, der dann auf >= 1,0 Stellplatzanspruch kommt, bekommt einen, mit Parkausweis, sichtbar anzubringen.
        Und den Rest erledigen dann die Knöllchenschreiber, oder auch ein proaktiver Dienst wie aktiv-Transport 🙂
        Dann ist die vorhandene Fläche gleichmäßig vergeben, und jeden weiß, wieviele Autos drin sind.

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