Kommunalpolitiker stoppen Edelkrippe

Die Großgemeinde wird keine millionenteure Krippe an der Beckersbergstraße bekommen. Mit Verweis auf die Haushaltslage haben Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker gestern Abend eine entsprechende Bauempfehlung der Verwaltung abgelehnt. Die beauftragte Hamburger Architektin Susan Rüschoff hatte für unter dreijährige Kinder einen Doppelstockbau mit Klinkerummantelung, Holzparkett und großzügiger Bäderlandschaft geplant.

Eine neue Beckersbergkrippe wird es aber trotzdem geben. Die Politik ordnete eine Neuplanung mit Kostendeckel an. Das Kitagebäude darf jetzt maximal 750.000 Euro kosten.

cm

6.5.2014

11 thoughts on "Kommunalpolitiker stoppen Edelkrippe"

  1. @Herr Borchert, die Kosten sind immer Brutto.Natürlich wird man sich den Entwurf kritisch ansehen müssen.Da bin ich bei Ihnen.
    Die Anforderungen an die Aussenanlagen und deren Kosten Kosten werden erst noch einmal neu ermittelt, wie ich schon geschrieben habe. Die Planungskosten dafür werden von einer anderen Fachplanerin in Rechnung gestellt.
    Für die Innenausstattung sind keine Planungskosten anzusetzen, der Anforderungskatalog und die Qualität der Ausstattung etc. wird im Kinder -und Jugendausschuss festgelegt. Goldene Wasserhähne wewrden es sicher nicht werden 🙂

    1. Herr Göttsch, auch wenn es nerven sollte, bitte konkret: Die Kosten der Außenanlagen einschl. Honorar sind also nicht in den €750.000 enthalten. Ob die Kosten der Innenausstattung und Einrichtung (Möbel, Kuschelecken, evtl. Snoozelausstattung etc) in der Deckelung enthalten sind, kann ich aus Ihren Darlegungen auch nicht erkennen. Für die Planung, Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung etc. der Möblierung und z.B. der Sanitärarmaturen erhält die Architektin oder der Fach.-Ing. natürlich anteiliges Honorar, es sei denn, die Verwaltung macht es selbst. Ich kann nicht davon ausgehen, dass der Ausschuss fachspezifische und ausschreibungsreife Ausstattungsbeschreibungen gemäß VOB liefern kann. Mir geht es auch gar nicht um Details, sondern um den Grundsatz, ob der Rahmen des „Deckels“ eindeutig definiert wurde, ich denke nicht. Zu den €750.000 sind noch die Außenanlagenkosten einschließlich Honorar von insgesamt mind. €100.000 und die Einrichtungkosten zu addieren, dann sind wir wohl bei mind. €900.000 angelangt. Und das wäre dann der „echte Deckel“. In diesem Medium wird nicht immer zu Recht harsche Kritik geübt, aber die Kritik an ständig steigenden Kosten ist berechtigt, weil oftmals nicht die Komplettkosten genannt werden und die Nachlieferung weiterer Kosten beim Bürger sauer aufstößt. Dabei tut das gar nicht nötig, wenn gleich alles klar und eindeutig auf den Tisch gelegt wird.

  2. @Herr Borchert.Ich gehe davon aus, dass Sie gestern nicht in der Sitzung waren. Auf meine diesbezgl. Anfrage hat die Architektin erklärt, dass es für Sie zu keinen Planungsmehrkosten durch die Umplanung kommt, im übrigen gilt der Deckel einschl. Planungskosten.TGA-Honorare etc. sind ebenfalls nur im Rahmen des Kostendeckels möglich.Was soll Politik noch mehr ?
    Wir müssen jetzt sehen, ob es einen geeigneten Entwurf (oder zwei ? ) gibt, die den Kostendeckel berücksichtigt oder nicht.Dann kann man weitersehen.

    1. Ok, Herr Göttsch, sind die MWSt und die Kosten der Einrichtung und der Außenanlagen mit Honorar auch im Kostendeckel? Hinsichtlich der Deckelung wird man sich den Entwurf sehr kritisch anschauen müssen, denn der Bau einer Kinderkrippe erfordert hinsichtlich der verwendeten Baustoffe und der Innenausstattung ein hohes Maß ökologischer und physiologischer Unbedenklichkeit. Auf keinen Fall darf die aktuelle Sparsamkeit zu einer mittel- bis längerfristigen Mehrausgabe führen, wenn die Sparsamkeit in eine Billig-Bauweise abdriftet. Siehe Beispiel Kasseler-Modell-Vorhaben Gymnasium, sarkastisch auch „Blech-Pappmache-Kiste“ genannt, die die HU-Außenluft erwärmt.

      1. @Herr Borchert: die Deckelung ist nicht „aus der Luft gegriffen“, sondern basiert a) auf den Durchschnittswerten, die in Norddeutschland für Kitas derzeit ausgegeben werden und b) auf den Kosten, die für den Bau des ersten Teils der Kita Beckersbergstrasse angefallen sind.
        Das heißt: der Deckel ist definitiv mehr als auskömmlich.

        1. Herr Holowaty, um eine Kita geht es hier doch gar nicht , sondern um eine Kinderkrippe. Die ist schon im Grundsatz kostenaufwändiger als eine Kita, da die Gruppenstärke wesentlich kleiner ist. Außerdem ist der Rahmen des „Deckels“ nicht umfassend definiert worden, siehe meine Ausführungen an Herrn Göttsch.

  3. Gibt es eigentlich auch einen Kostendeckel für die Planung? Wieviel Geld wird denn hier wieder in den Sand gesetzt?

      1. Na ja, Herr Göttsch, da haben Sie nur die halbe Wahrheit genannt. Gemäß HOAI hat die Architektin Anspruch auf Honorar für den ersten Entwurf in Höhe von rd. €1,0 Mio Baukosten. Das was sie vorgelegt hatte, war eindeutig ein Entwurf, ging also über die Vorentwurfsphase hinaus. Für den neuen, gedeckelten Entwurf hat sie nochmals, zumindest anteilig, Anspruch auf zusätzliches Honorar. Weiteres zusätzliches Honorar kann für die Fachingenieure (Statiker, HLS-Ing. u. E.-Ing) entstehen. Das Hauptproblem ist, dass die Architektin keine Kostenvorgabe im Rahmen des Auftrages erhalten hat. Einige tausend Euro sind also „in den Sand gesetzt worden“, es sei denn, die Verwaltung erreicht im Verhandlungswege mit der Architektin einen Verzicht auf zusätzliches Honorar. Hinsichtlich der nicht sinnvollen Holzemporen mit Treppen und Wasserlandschaften für Krippenkinder (1-3 Jahre) hatte ich mich schon beim ersten Artikel kritisch geäußert.

        1. deshalb noch einmal meine Frage : warum muss immer neu geplant werden ? Kann man nicht auf Bewährtes zurück greifen ? Und nur Details ändern. Große Unternehmen machen uns das vor. Warum geht das in H.U. nicht ?

  4. Zusatz :

    Die Überprüfung des Konzeptes und die festlegung der Kriterien für die Aussenanlagen ( Umfang ) sowie der Umfang / Kosten für die Inneneinrichtung ist an den zuständigen Ausschuss ( Kinder und Jugend) zur Beratung überwiesen worden und wird danach neu im Umwelt- und Planungsausschuss zusammen mit der Neuplanung der Kita vorgelegt.

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