Kleinster Etat der Liga… Spieler bekommen besser dotierte Angebote von anderen Klubs…Frogs kontern mit IT-Jobs

SV Henstedt-Ulzburg bietet Leistungshandballern berufliche Perspektiven. SV Henstedt-Ulzburg baut weiter auf ein „duales System“ und bietet talentierten Handballern neben dem Leistungssport attraktive Ausbildungsplätze und Jobs. Frogs haben speziell für Handballer mit IT-Hintergrund interessante Angebote.

Der Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga ist für den SV Henstedt-Ulzburg vier Spieltage vor dem Saisonende nach dem spektakulären 29:21-Auswärtserfolg beim TuSEM Essen zum Greifen nahe. „Natürlich sind wir ein bisschen stolz, dass wir mit unserer neu formierten Mannschaft als Aufsteiger in der 2. Handball-Bundesliga bestehen können. Aber wir werden nicht zu früh feiern und uns genauso konzentriert auf die vier ausstehenden Spiele vorbereiten wie bisher“, sagt Matthias Karbowski. Der SVHU will aus eigener Kraft den Deckel auf den Klassenerhalt machen!

Neben der DJK Rimpar sind die „Frogs“ das Überraschungsteam der Liga. Kaum einer der Experten hätte vor dem Saisonstart dem Aufsteiger den Verbleib in der 2. Bundesliga oder gar 29 Punkte vier Spieltage vor dem Saisonende zugetraut. „Das sind gute Jungs, die Mannschaft hat Charakter“, lobt Karbowski den Teamgeist der „Frogs“, der gerade in fremden Hallen das Team oft zu großen Überraschungen befähigte.

Dabei haben die Norddeutschen einen der kleinsten Etats in der Liga zur Verfügung, verzichteten in der gesamten Saison zum Beispiel auf Übernachtungen vor den Auswärtsspielen. Keine idealen Voraussetzungen für Leistungssport, doch solch schwierige Rahmenbedingungen schweißen zusammen. Ungewöhnlich ist auch die Trainer-Konstellation. Matthias Karbowski und Amen Gafsi steuern das SVHU-Schiff gemeinsam und umschifften im Saisonverlauf gemeinsam mit dem Team einige Klippen. Das Duo hat sich auf die besondere Situation in Henstedt-Ulzburg eingestellt und „handelt“ diese mit viel Fingerspitzengefühl.

Es gibt bei den Frogs neben allem Leistungsdenken und Ehrgeiz in sportlichen Fragen auch ein Leben neben dem Handball mit Ausbildung und wichtigen beruflichen Perspektiven. Dafür haben vor allem die Geschäftsführung, die Mitglieder des seit Oktober 2013 agierenden Wirtschaftsrates und einige engagierte Sponsoren gesorgt. Dieses „duale System“ wollen die Frogs weiter ausbauen. „Anders ist in unseren Augen Leistungs-Handball dauerhaft nicht finanzierbar. Wir können, aber wir wollen auch nicht die hohen Spielergehälter aufbringen, die andere Klubs zahlen. Wir sehen auch eine soziale Verantwortung, die Spieler auf die Zeit nach ihrer oft kurzen Handball-Karriere vorzubereiten“, sagt der Jürgen Hauser, der Vorsitzende des Wirtschaftsrates und Personalleiter bei der Berenberg Bank. „Wir führen aktuell viele Vertragsgespräche und erleben täglich, dass unsere Spieler besser dotierte Angebote von Konkurrenzvereinen erhalten. Diese Offerten spiegeln oft auch den Marktwert der jeweiligen Sportler wider, aber wir können das Wettbieten nicht mitmachen. Was wir nicht in der Kasse haben, können wir auch nicht ausgeben“, sagt Geschäftsführer Olaf Knüppel. Dafür suchen die Verantwortlichen nach kreativen Lösungen, die den Spielern beruflich Zukunftsperspektiven bieten. So hat der mittelständischer Partner akquinet AG, Hamburg mit mehr als 600 Arbeitnehmern gemeinsam mit dem SVHU eine Initiative gestartet, die sich bundesweit direkt an qualifizierte Handballer mit IT-Hintergrund richtet. „Wir bieten attraktive Arbeitsplätze in einem jungen, aufstrebenden Unternehmen“, sagt Dirk Aagaard, Mitglied im SVHU-Handball Wirtschaftsrat und gleichzeitig Vorstandsmitglied der akquinet AG.

Die Offerte richtet sich nicht nur an komplett ausgebildete Interessenten, sondern auch an jobsuchende Studenten, Sportler in der dualen Ausbildung oder „Freaks“. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Sportler, insbesondere Handballern gemacht“, sagt Aagaard, bei dem unter anderem SVHU-Kapitän Nico Kibat und Linksaußen Robert Schulze, sowie drei ehemalige Frogs, beschäftigt sind. Sportler seien belastbar, ehrgeizig und vor allem Team-Player. Das sei in seiner Branche wichtig.
Leistungshandballer, die wissen, was eine berufliche nachhaltige Perspektive wert ist, sind aufgerufen mit dem Team-Manager Joachim Jakstat Kontakt aufzunehmen.

H-UN

1. Mai 2015

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