Keine Kohle und Angst vor Geisterkulisse – Frogs verzichten auf Heimrecht in erster Pokalrunde

Schlechte Nachrichten für  Henstedt-Ulzburgs Handballfans. Die SVHU-Handballer treten ihr Heimrecht in der ersten Runde des DHB-Pokals ab. Zum besseren Verständnis für alle Nicht-Handballer: der DHB-Pokal ist das Handball-Pendant zum DFB-Pokal beim Fußball, alle Profi-Teams und die besten Amateur-Mannschaften kämpfen um den Pokal des deutschen Handballbundes.

Neuerung allerdings beim DHB-Pokal in dieser Saison: die erste Runde findet im Turnier-Modus statt, es gibt insgesamt 16 Turniere mit je vier Mannschaften, nur der Turniergewinner zieht in die nächste Runde ein. Und: die Ausrichter sollen in allen Fällen Teams der zweiten Bundesliga und damit auch der SVHU sein.

Doch die Frogs spielen dabei nicht mit, wollen keine Gastgeber sein und verzichten auf den wichtigen Heimvorteil. Noch-Geschäftsführer Olaf Knüppel: „Wir hätten unseren Fans gerne den sportlichen Leckerbissen gegen den SC Magdeburg gegönnt, aber das wäre wirtschaftlich nicht verantwortungsbewusst.“ Neben dem Erstligisten Madgeburg sollten der VFL Eintracht Hagen (Zweitligist) und der Oranienburger HC (Drittligist) Mitte August in die Großgemeinde reisen. Laut SVHU-Management hätten die Frogs als gastgebender Verein aber sämtliche Kosten der zweitätigen Veranstaltung inklusive der Reisekosten der Gäste übernehmen müssen. Damit sei ein zu hohes wirtschaftliches Risiko verbunden, sagt der Verein. Knüppel: „So attraktiv Magdeburg als Gegner ist, so unwahrscheinlich ist es, dass unser Team am zweiten Tag im Finale steht und dann droht eine Geisterkulisse.“

Nun soll geschaut werden, ob einer der anderen drei Vereine die erste Pokalrunde ausrichten möchte. Klar ist schon jetzt: ohne unterstützende heimische Kulisse wird es schwer werden mit einer Henstedt-Ulzburger Pokalüberraschung.

cm

24. Juni 2015

2 thoughts on "Keine Kohle und Angst vor Geisterkulisse – Frogs verzichten auf Heimrecht in erster Pokalrunde"

  1. Der neue Modus des DHB-Pokals stellt nicht nur die FROGS sondern diverse 2-Ligisten vor nichtkalkulierbare Kosten. Deshalb haben auch diverse prominente Vereine der 2. Handballbundesliga (so auch der VfL Bad Schwartau) ebenfalls auf die Ausrichtung verzichtet. Aus Sicht der FROGS ist das sicherlich sportlich gesehen Schade, aber gerade bei der finanziellen Belastung absolut nachvollziehbar. Entgegen der Meinung von Olaf Knüppel sind im Pokal immer Überraschungen möglich und warum sollten nicht auch unsere FROGS zeigen, dass Magdeburg nicht unüberwindbar ist ? Auch wenn dann in Hagen oder Oranienburg bzw. eventuell sogar in Magdeburg gespielt werden sollte, die FROGS haben gerade auch bei Auswärtsspielen in der alten Saison gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig sind.

  2. Herr Meeder, bei allem Respekt für Sie und bei aller Sympathie für unsere „Frogs“: Eine Pokalüberraschung gegen den SC Magdeburg ist unabhängig vom Austragungsort sehr unwahrscheinlich.

    Als Zweitligist mit für Liga-Verhältnisse sehr sehr kleinem Etat sind wirtschaftliche Abenteuer nicht drin – zumal mit Eintracht Hagen „nur“ ein Zweitliga-Aufsteiger und mit dem Oranienburger HC auch nicht unbedingt Kassenmagneten mit in der Gruppe sind. Die Entscheidung der Verantwortlichen, auch vor dem Hintergrund der gescheiterten Gespräche mit dem HT Norderstedt, das Turnier nicht auszurichten, sind daher absolut vernünftig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert