
Er will eigentlich erst zum 1. Juni seine Stelle in der Großgemeinde antreten. Wenn es allerdings nach Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitikern geht, stellt sich Stefan Bauer schon in zwei Wochen in den Dienst der Gemeinde – in den Abendstunden, neben seiner Tätigkeit als Kriminalbeamter beim Hamburger Landeskriminalamt:
Der gestern mit absoluter Mehrheit zum nächsten hauptamtlichen Bürgermeister gewählte Familienvater soll beim Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung mitmachen. Entsprechende Rufe wurden am Abend im gemeindlichen Wirtschafts- und Finanzausschuss laut. Rathaus-Amtsleiter Jens Richter versprach daraufhin: „Ich spreche mit ihm.“ Die Einsparrunde soll am dritten April ihre Arbeit aufnehmen. Das neue Gremium soll ein Gesamtkonzept zur mittel- und langfristigen Haushaltskonsolidierung erstellen und dabei alle freiwilligen gemeindlichen Leistungen der Gemeinde auf den Prüftstand stellen. Geplant ist, dass ein für 4000 Euro eingekaufter externer Dozent die Diskussionsrunde zwischen Politikern und Verwaltungsmitarbeitern moderiert. Maximal sechs Termine sind vorgesehen. Auf der morgigen Sitzung (Dienstag, 18.3.) der Gemeindevertretung wird über die tatsächliche Einsetzung der Aktionsgruppe entschieden.
Unterdessen haben sich heute am Tag nach der Wahl die gestern ziemlich unter die Räder gekommenen Bürgermeisterkandidatinnen Susanne Bendfeldt und Doris Baum als faire Wahlverliererinnen gezeigt. Beide wünschten Stefan Bauer auch auf ihren Webseiten viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe in der Großgemeinde. Schriftliche Glückwünsche für den Sensationssieger gab es auch von Parteienvertretern. „Die WHU gratuliert dem Wahlsieger und wünscht ihm viel Erfolg in den kommenden sechs Jahren seiner Amtszeit“, heißt es in einer Pressemitteilung von Henstedt-Ulzburgs zweitgrößter Ratsfraktion. „Dass die Bürgerinnen und Bürger in Henstedt-Ulzburg erstmals keinen CDU-Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung haben wollten, kann für unseren Ort eine große Chance sein“, schreibt die Wählervereinigung weiter.
SPD-Ortsvorsitzender Reinhard Kunde hatte dem Wahlsieger schon gestern in den Kommentarspalten der Henstedt-Ulzburger Nachrichten gratuliert. Auf der Homepage der Sozialdemokraten heißt es heute: „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen ihm einen guten Einstieg in sein neues Amt und eine Amtsführung zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger Henstedt-Ulzburgs.“
Und auch der Mann, der Bauer vor nicht allzu langer Zeit noch heftig attackiert hatte, fand heute den richtigen Ton: Michael Meschede, CDU-Ortschef: Er schreibt: „Sehr geehrter Herr Bauer, zu Ihrem beachtenswerten Wahlsieg gratuliere ich ganz herzlich. Ich wünsche Ihnen für Ihre Amtszeit alles Gute und hoffe, dass Sie sich schnell in die zahlreichen Problemstellungen in der Verwaltung einarbeiten können. Wir als CDU bieten unsere faire Unterstützung an.“
cm
17.3.2014
Sehr geehrter Herr Meeder,
die Überschrift zu ihrem Artikel und der Unterton sind einfach nur -sorry – „saublöd“.
Sie waren – wie ich – im gestrigen Ausschuss und haben sicher den Antrag der WHU und SPD ( das haben Sie verschwiegen, warum ? ) und die Begründung dazu mitbekommen.
Der neue Bürgermeister soll, obwohl er erst zum 01.06.2014 bestellt wird, sofort in eine der wichtigsten Themen der nächsten Monate/Jahre einbezogen werden. Er wird in diesem Arbeitskreis, der schon am 03.04.2014 seine Arbeit aufnimmt, die ganze Bandbreite der Probleme des Haushalts und der vielen offenen und zu klärenden Themen in Henstedt-Ulzburg kennenlernen. Das wird ihm sicher den Einstieg in das neue Amt erleichtern.
Die Entscheidung der Politik ist aus meiner Sicht ein Angebot aller Wählergemeinschaften und Parteien für eine gute Zusammenarbeit mit unserem neuen Bürgermeister.Das war jedenfalls das Motiv der WHU für diesen Antrag .
So hätten Sie das auch schreiben können.