Henstedt-Ulzburg ist Adlerland!

Vorne AKN-Gleise, hinten Wald, Jagdgebiet von Adler und Uhu unweit der Großgemeinde.
Vorne AKN-Gleise, hinten Wald, Jagdgebiet von Adler und Uhu unweit der Großgemeinde.

Es klingt unglaublich, ist aber wahr. Henstedt-Ulzburg ist Adlerland.

Ein Seeadler streift regelmäßig über die Felder, Wiesen und Teiche der Großgemeinde, hat seinen Horst unweit vom Redaktionssitz der HU-Nachrichten. Der Riesengreif wird regelmäßig von einem Jäger beobachtet. Der Grünrock: „Es ist ein Pärchen, im letzten Jahr hatten sie ein Junges gehabt.“

Seeadler sind die größten Adler Europas, haben eine Flügelspannweite von fast 2,5 Metern, leben eigentlich an großen Seen. Henstedt-Ulzburgs Seeadler ist wohl eher ein Waldadler. Der Jäger: “ Man hat immer gedacht, es braucht einen Plöner See um einen Adler zu beherbergen, die hier nisten im Wald, gehen auf Hasenjagd.“

Die HU-Nachrichten waren bei Recherchen zu neu geplanten Riesenstromstrassen auf den Wohnsitz des Adlerpaares gestoßen, die Leitungen müssen einen Sicherheitsabstand zu Großvögeln einhalten. In den Unterlagen zu Trassenplanungen sind deshalb Horste von Adlern, Uhus und Störchen kartiert.

Nachfrage bei Holger Möckelmann vom Nabu – kommt der Adler wirklich bei uns zurecht? „Natürlich ist ein Seeadler bei uns eine Überraschung, die Greife ernähren sich aber insbesondere auch von Wasservögeln wie Enten, und die gibt es bei uns reichlich.“ Auch auf seiner Speisekarte laut Möckelmann: Krähen, Aas und Mäuse.

Und wieviel Nahrung für Großvögel im Naturgebiet westlich von Henstedt-Ulzburg zur Verfügung steht, zeige auch der Bruterfolg der Kadener Störche, das Storchenpaar am Golfplatz hat im vergangenen Jahr vier Junge groß gezogen, das sei kreisweiter Rekord, sagt Möckelmann, der Storchenbetreuer für den Kreis Segeberg ist.

Wenn es aber schlecht läuft, stören demnächst gleich zwei Stromtrassen die Flugrouten von Adler, Storch und Uhu, der dort ebenfalls sein Zuhause hat. Neben der Nord-Süd-Leitung, die von der A7 kommend in Höhe Beckershof abschwenkt und weiter durch den Rantzauer Forst zum Umspannwerk Friedrichsgabe führen soll, ist eine zweite 380 kv Ost-West-Trasse über Henstedt-Ulzburger Gebiet geplant. Der wahrscheinliche Trassenverlauf war im Januar vom Stromnetzbetreiber Tennet im Bürgerhaus vorgestellt worden.

Eine über die Straße Neuer Damm und Habichtstraße bereits bestehende 220 kv-Leitung soll danach durch eine 380-kv-Leitung ersetzt werden, dazu könnte zwischen Henstedt-Ulzburg und Alveslohe ein neues Umspannwerk gebaut werden.  Anwohner sind alarmiert, warnen  Nachbarn mit Flugblättern vor 100-Meter-Masten vor der Haustür.

Trassenalarm wohl auch am kommenden Montag im Ratssaal, die WHU fordert, dass sich Henstedt-Ulzburg in die Trassenplanung einbringt, die Wählervereinigung hatte bereits 2012 auf Mitspracherechte hingewiesen.

cm

2. Februar 2015

6 thoughts on "Henstedt-Ulzburg ist Adlerland!"

  1. Elstern gibt’s auch. Die stehen unter Schutz.
    Wir hätten den Trend zur Zweitstromtrasse ja gern mitgemacht, aber leider….

  2. Hallo
    in letzter Zeit sind von uns auch Greifvögel gesichtet und zwar Westlich von der Strasse Beckershof

    Ich meine es sind Bussarde.

    Gruss D.Kurschat

  3. Ein Wolf, der Rehe reißt, Seeadler in HU, ich warte nun auf den Wachtelkönig.
    Um es mit Heinz Erhardt zu sagen:“ Man sieht ihn so gut wie fast selten und wenn man ihn sieht, dann hört man ihn nur (aus dem Gedicht Jägerlatein)“.

    Warum schlafe ich beim Lesen der HUN jetzt öfter ein?

    1. Lieber Herr Dultz,

      auf den Wachtelkönig müssen Sie nicht warten. Es gibt ihn bereits in den Alsterwiesen

      Beste Grüße

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