Mit einem furiosen 27:14 (11:5) –Heimsieg vor mehr als 400 begeisterten Fans löst die weibliche B-Jugend des SV Henstedt-Ulzburg das Ticket zum Final-Four um die Deutsche Meisterschaft und zugleich auch die Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga.
27:14 – Das Ergebnis prangte auf der Anzeige-Tafel des Schulzentrums an der Maurepasstraße noch lange nach Spielende als eine Demonstration der Stärke. Mit einer fantastischen Abwehrarbeit, die auch den frühzeitigen verletzungsbedingten Ausfall von Haupt-Torschützin Maxie Bech mehr als kompensierte, die schon nach sieben Minuten mit einer Schulterverletzung vom Feld musste und fortan geschont wurde, stürmte die weibliche B-Jugend des SV Henstedt-Ulzburg ins Final-Four um die Deutsche Meisterschaft. Der Gegner HSV Magdeburg, der sich bis zum Schluss dem übermächtigen Kontrahenten entgegenstemmte, konnte einem im Spielverlauf leidtun. Tore aus dem Positionsspiel heraus hatten Seltenheitswert für die Gäste aus Sachsen-Anhalt und wenn sich doch eine Lücke in der Abwehr auftat, parierte Schlussfrau Julia Mori glänzend. Erfolgserlebnisse hatten die Gäste so meist nur bei seltenen Ballverlusten der „Froggies“ in der Offensive, wenn sie aus erster oder zweiter Welle trafen. Das reichte zu keiner Phase, um auf Augenhöhe zu operieren. Der SVHU, bei dem Anna Nowatzki klug Regie führte, hatte das Geschehen jederzeit im Griff und Trainer Mannhard Beck konnte seine Abwehrspielerinnen beliebig auswechseln, der Abwehrriegel blieb war für den HSV Magdeburg kaum zu überwinden.
Die ausgeglichen besetzte Bank war so ein entscheidender Unterschied der beiden Mannschaften. Der SVHU konnte ohne Qualitätsverlust wechseln und hinter der Bank saßen noch vier weitere Spielerinnen, die diesmal keine Berücksichtigung auf dem Spielberichtsbogen gefunden hatten und die dennoch von ganzem Herzen ihre Teamkolleginnen unterstützten. Dieser Zusammenhalt lässt auf weitere große Taten der „Froggies“ hoffen, die vom ganzen Verein unterstützt werden. Fast die komplette Drittliga-Damen-Mannschaft hatte sich eingefunden, um den Nachwuchs zu unterstützen. Auch einige Zweitliga-Herrenspieler waren vor Ort und die Tribüne war mit mehr als 400 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt. „Wir haben sogar noch einige Stehplatzkarten verkauft“, meinte SVHU-Jugendwartin Martina Röttger stolz.
Erfolg schweiß zusammen und so hoffen die SVHU-Verantwortlichen, dass auch am morgigen Sonntag (15 Uhr) im nun Duell gegen die HSG Schwerte/Westhofen wieder die Halle voll wird. Immerhin gilt es mit den Zuschauereinnahmen auch die aufwändige Reise zum Final-Four nach Aldekerk zu finanzieren. „Sponsoren für diesen im Verein bislang einmaligen Erfolg sind natürlich herzlich willkommen“, meint Röttger mit einem Augenzwinkern.
Aus einer homogen auftrumpfenden Mannschaft ragte gegen Magdeburg die neunfach Torschützin Annika Lott heraus. Trainer Mannhard Bech hat sich unterdessen längst den nächsten Zielen gewidmet. „Gegen Schwerte wollen wir unsere weiße Weste wahren und dann werden wir uns auf das Final-Four vorbereiten. Diese Mädels sind etwas Besonderes, haben das Zeug zu etwas ganz Großem. Die Mädchen sind selbstbewusst, Arroganz und Selbstüberschätzung sind ihnen aber fremd“, schwärmt Bech. Mit welcher Freude Bech seine Mädels auf das große Ziel einstimmt, wurde bei den Feierlichkeiten nach Spielende deutlich. „Das kollektive Rudern“ zum nächsten Ziel nach den Klängen von Achim Reichels Hit „Alohajeja he“ begeisterte die Mannschaft und mehr als zwei Dutzend Fans und dürfte sich wieder zum Kult-Video in den sozialen Netzwerken entwickeln. Aldekerk kann sich auf die „Froggies“ freuen.
Torschützen des SV Henstedt-Ulzburg: Lina Röttger (4),Johanna Bahde (1), Janina Peper (1), Maxie Bech (2), Caroline Rodewaldt (1), Kristin Bahde (3), Tara Schumacher (2), Annika Lott (9), Jamila Popiol (2), Helen Aargaard (2)
Joachim Jakstat
2.Mai 2015