Da wartet noch ein dickes politisches Schwergewicht auf die Unterschriftensammler des Bürgerbegehrens gegen die Ansiedlung der Rewe-Versandfabrik. BFB-Chef Jens Iversen würde wohl mithelfen, die Anzahl der Unterschriften über die Schwelle von 1803 Signaturen zu hieven. Iversen verneinte heute zunächst die Frage, ob er das Bürgerbegehren schon mit seiner Unterschrift unterstützt habe, um dann hinterherzusetzen, dass er aber auch noch an keinem Unterschriftenstand vorbeigelaufen sei. Iversen: „Aber wenn ich an einem vorbeilaufe, dann würde ich mit den Jungs mal sprechen und im Zweifel unterschreiben.“
Er sehe die Rewe-Ansiedlung weiterhin sehr kritisch, daran habe sich nichts geändert, sagte Iversen, vor einer möglichen Abgabe seiner Unterschrift habe er aber noch einige inhaltliche Fragen. Der BFB-Vorsitzende: „Was machen wir mit Unternehmen, die bei uns schon ansässig sind und erweitern wollen? Was machen wir, wenn einer kommt und will 15 Hektar, ist aber kein Logistiker sondern ein Produktionsbetrieb?“
Dazu muss man wissen: In der Fragestellung, die den Bürgern bei einem möglichen Bürgerentscheid vorgelegt werden würde, heißt es, dass nur Betriebe angesiedelt werden sollen, die eine Fläche von maximal 10 Hektar beanspruchen dürfen. Eine Vorgabe, die auf Rewe zugeschnitten ist. Rewe benötigt nämlich mehr als 20 Hektar.
Der BFB-Chef stellt Fragen, wann hat er die Chance mit den Initiatoren persönlich zu diskutieren?
Zuletzt waren Ronald Finsterbusch, Benno Colmorgen und Co. bei Edeka und vor dem CCU aktiv, die nächste Chance für Iversen persönlich mit den Bürgerentscheid-Initiatoren zusammenzukommen, besteht voraussichtlich am kommenden Sonnabend. Auch dann wolle man wieder mit einem Informationsstand in der Gemeinde vertreten sein, wo werde kurzfristig auf der Homepage bekanntgegeben, sagte Mit-Initiator Finsterbusch heute.
Übrigens: Wem jetzt schon klar ist, dass er unterschreiben möchte, aber nicht weiß, wo und wie, findet auf der Internetpräsenz auch eine Übersicht, in welchen Geschäften Unterschriftenlisten ausliegen oder kann sich sogar eine eigene Liste herunterladen.
Hier geht’s zur Internetseite des Bürgerbegehrens: www.wir-für-h-u.de
Christian Meeder
16. August 2017
Bei der heutigen Unterschriften-Sammlung waren viele Menschen sehr überrascht, als ich ihnen die Seite 101 des offiziellen Gutachtens
http://gewerbe-hu.de/wp-content/uploads/2017/07/GGRSUAuswirkungsanalyseREWEHenstedt-Ulzburg25072017.pdf
zeigte, demzufolge für Henstedt-Ulzburger nur ca. 20 (zwanzig!) neue Arbeitsplätze entstehen werden. Die Überraschung rührte daher, dass Sie auf dem Rewe-Info-Stand vor ca. 2 Wochen bzw. auf einem roten Flyer etwas von 900 bzw. 300 Arbeitsplätzen gelesen haben. Ich lasse dies einfach mal unkommentiert so stehen.
Schnell wurde den meisten Interessierten dann klar, dass alle anderen Angestellten, d.h. die Nicht-Ulzburger, entweder pendeln müssen
http://ulzburger-nachrichten.de/?p=38151
oder aber in HU eine neue Bleibe suchen werden. Angesichts der Verkehrs- und Wohnraumsituation in HU wird das bestimmt ein Abenteuer für alle Beteiligten. Und wie passt diese Entwicklung zusammen mit dem Bürgerentscheid von 2013, bei dem sich ca. 80% für Gemeinde/Dorf und gegen Stadt entschieden?
Überraschend für viele Interessierte waren auch die im Gutachten (S. 60) prognostizierten Netto-Einnahmen von lediglich 35.000 Euro/Jahr. Werden diese für die Behebung der zu erwartenden Straßenschäden ausreichen? Zur Beantwortung dieser Frage könnten die Forschungsergebnisse der TU Harburg hilfreich sein:
https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/39816/
die besagen, dass LKW mit 10 Tonnen Achslast die Straßen um den Faktor 160.000 mal stärker als ein PKW beanspruchen. Zitat: „Damit ist der Lkw-Verkehr der entscheidende Faktor für die Beanspruchung des Straßenkörpers. Ohne diesen Faktor würden Straßen eher durch Umwelteinflüsse als durch Verkehr beansprucht werden. Der Pkw spielt nur eine untergeordnete Rolle.“ Zitat Ende.
Wenn das Geld für die Straßensanierung nicht reicht, dann zahlt HU (bzw. wir Bürger) die Zeche, und nicht der/die Haupt-Verursacher.
Wenn ich mal davon ausgehe, dass die befürwortenden Gemeinde-Politiker das Gutachten gelesen haben, dann würde mich sehr interessieren, was sie bewog, einer Ansiedlung trotz der o.g. Punkte zuzustimmen. Ich würde mich über eine Antwort bzw. die Beweggründe sehr freuen.
Goooood Morning Henstedt-Ulzburg,
wer heute einkaufen geht, kann uns auch am Stand besuchen und dort direkt das Bürgerbegehren mit einer Unterschrift unterstützen. Damit wir und unsere Nachbarorte nicht bei jedem A7-Stau von Rewe-LKW umzingelt werden. Damit der tägliche jetzt-schon-Stau nicht noch häufiger eine Stippvisite in unsere Wohngebiete macht, weil jeder LKW extra die Straße abnutzt wie 10.000 PKW und mehr (10 Tonnen wirken dann schon wie 160.000 PKW!).
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Heute den Weg freihalten für eine gemeinsam erarbeitete gerichtete Ortsentwicklung.
10-13 Uhr vor Schweinske gegenüber ALDI an der Gutenbergstraße.
Danke Herr Welsch. Lektion gelernt.
Jedoch erscheint mir die Bezeichnung „Rewe-Gegner“ nicht weniger polemisch, weil dadurch bewusst die ablehnende Haltung in den Vordergrund gerückt und der konstruktive Aspekt der Initiative verschwiegen wird. Zudem könnte der Eindruck entstehen, es gehe gegen den Rewe-Konzern an sich! Dabei geht es doch nur gegen die Ansiedlung desselben in HU ohne die Mitbestimmung der Bürger.
Für mich persönlich sind es ausschließlich konstruktive Aspekte, die mich bewogen haben, die Initiative zu unterstützen:
FÜR Bürgermitbestimmung bei so einschneidenden Entscheidungen.
FÜR ein integriertes gemeindliches Entwicklungskonzept (IGEK)
FÜR eine Gemeinde im Grünen
FÜR Rücksichtnahme auf unsere Nachbargemeinden
FÜR die Umsetzung des Bürgewillens: Fast 80% sprachen sich per Bürgerentscheid gegen eine Stadtwerdung aus.
Ich habe mir die FAQ-Seite der Initiative
http://gewerbe-hu.de/faqs/
mal durchgelesen und komme zu der persönlichen Einschätzung, dass aus Perspektive der Ulzburger Bürger nur sehr wenig für die Rewe-Ansiedlung spricht.
Mit freundlichem Gruß,
Henning Siemund
Im Wesentlichen liegen die Listen nur in Ulzburg aus, das ist unschön. Ich fahre dort nach Möglichkeit nicht hin, weil mir die Staus in der Hamburger Straße auf den Wecker gehen. So wird man wohl auf eine Unterschrift aus Ulzburg-Süd verzichten müssen.
Verstehe ich Sie richtig? Sie stören sich sehr am Stau in HU, sind aber nicht gewillt, mal eben in die Eisdiele auf dem Rhen zu radeln, um bei der Verhinderung weiterer potentieller Verkehrsprobleme aktiv mitzuwirken?
Hallo Frau Krause,
hier die aktuellen Auslegungsorte: http://gewerbe-hu.de/termine/
In der Hamburger Straße 78 finden Sie gleich 2 Läden, die Listen ausliegen haben:
– Drucker-Tankstelle
– Ticket-Shop
Wenn Sie noch einen Laden kennen, der bereit wäre, in Ulzburg-Süd die Listen auszulegen, senden Sie unserem Webmaster gern ein Mail. Hier finden Sie die Adresse: http://gewerbe-hu.de/impressum/
Dann bringen wir ein paar Listen dorthin. Sie haben ja völlig recht, der Stau ist heute schon enorm, auch wegen der Baustelle vor der Jet-Tankstelle. Falls wir es nicht schaffen, die 1803 Unterschriften zusammen zu bekommen, wird Rewe das Lager mit ca. 200 LKW-Ladebuchten plus Erweiterungsfläche bauen können. Die Belastung für die Straßen (bei jedem Stau auf der A7 werden sie ja doch befahren) steigt dann natürlich und solche Baustellen beehren uns dann öfter als heute.
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Damit wir uns daran nicht gewöhnen müssen, hängen wir uns mit dem Bürgerbegehren voll rein. Machen Sie reichlich mit. Stau haben wir ja schon genug…
Wow. Was für ein unterschiedliches Niveau bei den Kommentaren der Rewe- Gegner. Da scheint wohl jeder alleine unterwegs zu sein. Von billiger, schnell rausposaunter Polemik bis zu ausgereifter, der Sache dienlicher Rhetorik. Da hat offensichtlich mindestens ein Herr noch erheblichen Nachholbedarf.
Nur unterschreiben reicht aber nicht.
Wer für das Bürgerbegehren ist, muss dann aber auch die Bereitschaft haben, sich in das Thema einzuarbeiten, die unterschiedlichen Argumente zu prüfen, das umfangreiche Gutachten lesen. Oder soll dann, wenn die Unterschriften tatsächlich zusammengekommen sind, inkompetent die eigene Stimme abgegeben werden? Sozusagen gewürfelt oder nach Gefühl und Wellenschlag entschieden werden? Damit würde man seiner Verantwortung, die man dann als Bürger bei so einer Entscheidung durch die Stimmabgabe mit übernimmt, nicht gerecht.
Hallo Herr Schindler, haben Sie schon alle Wahlprogramme durch? Na, ist ja ja auch noch etwas hin bis zur Bundestagswahl. Nicht, dsss hier jemand inkompetent die eigene Stimme abgibt oder gar nach Gefühl und Wellenschlag abstimmt. Damit würde man ja sonst seiner Verantwortung… ach egal….
Hallo Herr Schindler,
wenn Sie die Seite http://gewerbe-hu.de/faqs/ aufrufen, finden Sie zu den wichtigsten Fragenstellungen zu dem Bürgerbegehren einige Infos, die wir auch fortlaufend erweitern werden. Einfach bei die kleinen dreieckigen Pfeile anklicken, dann kommen die Details.
Wir arbeiten hart daran, mehr Fleisch an den Knochen zu bekommen, und unterstützen Sie natürlich dabei, sich die Argumente zur eigenen Stzandpunktbildung zu erschließen. Die Infoseite von Rewe zeigt Ihnen dabei, wie schön die Welt MIT der Ansiedlung des Riesenlagers sein kann (wenn alles idela läuft und auf Dauer so bleibt). Das Gutachten, welches die Gemeinde hat anfertigen lassen ( http://gewerbe-hu.de/wp-content/uploads/2017/07/GGRSUAuswirkungsanalyseREWEHenstedt-Ulzburg25072017.pdf oder im Allris-System der Gemeinde) zeigt ein ganzheitlicheres Bild auf, wenn man eine alternative Ansiedlung von den in H-U üblichen Betriebstypen- und größen animmt (mit dem Denkfehler, dass hier 41% Logistik eingerechnet sind, weil das im Bau befindliche Netto-Lager schon berückscihtigt wird, obwohl noch nicht in Betrieb). Und wir sezieren die Rewe-Aussagen in unserem FAQ nochmal hinsichtlich Stimmigkeit der Aussagen. Interessant ist die Anzahl der neuen Jobs für Henstedt-Ulzburger, Rewe verheißt uns hunderte, das Gutachten 15-25, aber selbst wenn man nur die Rewe-Zahlen sauber sortiert, verbleiben nur 96 wirklich neue Jobs. 30 Hektar Logistik-Flächennutzung generieren 96 (oder laut Gutachten eben im Mittel nur 20) neue Jobs. Der Rest existiert schon und zieht nur um oder wird bei Fremdfirmen geschaffen, die jedenfalls nicht ausdrücklich in H-U ansässig sind. Das ist schon ernüchternd.