Das kennt man aus Satiresendungen: Wahlkampf einer Partei bei Kaffee und Kuchen im Altersheim – damit man näher am Bürger ist. Am liebsten würde man ja auch noch den Stimmzettel und einen Stift neben das Gedeck legen. Wäre aber wohl doch zu direkt… Es geht doch auch so. Und zwar nicht nur in einer Satiresendung.
In Henstedt-Ulzburg ist derlei Bürgernähe seit Jahren guter Brauch. Jedenfalls seitens der CDU. Und so laden die christlichen Demokraten auch im Vorfeld der Bürgermeisterwahl alle älteren Bürgerinnen und Bürger zu Kaffee und Kuchen in die Seniorenresidenz Fürstenhof ein. Da muss Kandidatin Susanne Bendfeldt dann doch wohl kaum mit kritischen Fragen rechnen, wenn denn nur die Bewirtung halbwegs hinhaut:
Wer will schon bei leckerem Butterkuchen etwas über die hochnotpeinliche Vergangenheit der CDU-Frau bei der rechtspopulistischen Schill-Partei hören, so er denn noch gut genug zu hören vermag? Und wer wird sich denn in einer gemütlichen Kaffeerunde darüber aufregen, dass die Kandidatin verschwiegen hat, für die Firma Manke gearbeitet zu haben? Interessiert doch keinen Menschen, wenn man so nett eingeladen wird…
Eine so harmonische Veranstaltung schafft dann wohl auch eine win-win-Situation: Die CDU darf auf Stimmen für ihre Kandidatin hoffen, der Fürstenhof erwartet Umsatz. Jedenfalls hat sich die Seniorenresidenz schon mal mit einer ganzseitigen Anzeige in der christdemokratischen Hauspostille cdu-aktuell bedankt. Die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf dürfte es freuen, denn sie zeichnet verantwortlich für die Anzeigen in dem Blättchen. Veranstalter und Ausrichter können im Konsens auseinander gehen, etwas Gutes für sich getan zu haben – bis zum nächsten Wahlkampf.
Und zum Wörtchen Konsens wäre noch anzumerken: Eine Frau, die den Chefsessel im Henstedt-Ulzburger Rathaus einnehmen möchte, sollte Fremdwörter fehlerfrei schreiben können, wenn sie schon meint, welche benutzen zu müssen. Darin stimme ich doch wohl mit den Verantwortlichen bei cdu-aktuell überein? Oder gibt es da etwa einen Dissens? Womöglich könnte noch jemand auf die Idee kommen, Frau Bendfeldt ist gar nicht so toll, wie CDU-Chef Michael Meschede nicht nur alten Menschen einzureden versucht. Versucht! Beweise für seine Lobeshymnen bleibt er nämlich schuldig. Und sie auch: Märchenonkel jubelt Phrasenqueen hoch!
Jörg Schlömann
3. März 2014
Herr Lindhof.
ihr Zitat:
Offensichtlich haben hier einige Leute extrem viel Zeit oder finden sonst keine Plattform für ihre “Meinung”.
Zitatende
Für das, was ich möchte – und was mir wichtig ist – nehme ich mir die Zeit.
( Es ist 19 Uhr 30 – ich habe den ganzen Tag an meiner Badrenovierung heftig mitgewirkt –
ich bin eigentlich ziemlich angemüdet. Trotzdem schaue ich einmal kurz ins Internet, um zu sehen, was aktive Menschen hier von sich geben.
Sie haben völlig recht. Ich habe keine andere Plattform.
Ich habe den Eindruck in HU übernehmen die HU-Nachrichten die Funktion eines Anti-CDU Organs, ähnlich dem ehemaligen „Schwarzen Kanal“.
Und die Fans der Szene haben hier ebenfalls ihr Podium gefunden. Einseitiger und tendenziöser kann Berichterstattung und Kommentierung wohl nicht sein.
Ich bin wahrlich kein „CDU-Jünger“, aber was hier an qualifizierter und unqualifizierter Kritik von immer den selben „Kommentatoren“ abgesetzt wird ist schon bemerkenswert. Offensichtlich haben hier einige Leute extrem viel Zeit oder finden sonst keine Plattform für ihre „Meinung“.
Es ist gut, dass es die HU-Nachrichten gibt.
Lesen Sie den anonymen „Leserbrief“ in der CDU-Postille, sehr geehrter Herr Lindhof, und dann denken Sie noch einmal in Ruhe darüber nach, wen und was Sie in die Nähe des „Schwarzen Kanal“ zu rücken gedenken.
Sehr geehrter Herr Schlömann,
Die CDU in Henstedt-Ulzburg hat Ihnen eine Terminankündigung für eine CDU Veranstaltung am 13.3.2014 im Fürstenhof mit unserer Bürgermeisterkandidatin Susanne Bendfeldt sowie für die am gleichen Tag stattfindende Veranstaltung mit Reimer Böge (MdEP) zur Veröffentlichung in Ihrer OnlineZeitung zugesandt.
Mit einer wohlformulierten und lustigen Glosse können wir in der CDU auch im Wahlkampf umgehen und unterstellen nicht sofort, dass uns nach dem Leben getrachtet wird.
Obwohl Sie selbst dieser Altersklasse angehören, verunglimpfen Sie allerdings aus unserer Sicht in Ihrer sogenannten „Glosse“ in geschmackloser Weise die älteren Wähler unter uns in Henstedt-Ulzburg, in einer Form, die menschenunwürdig ist. Von einer solchen Kampagne distanzieren wir uns ausdrücklich.
Deshalb hat der Vorstand der CDU beschlossen, Sie aus unserem Presseverteiler ab sofort zu streichen.
CDU Henstedt- Ulzburg
Der Vorstand
Nun ist die CDU also beleidigt und gibt den HU-Nachrichten keine Presseinformationen mehr. Ach ist das schade 🙁 Da müssen sich die anderen Presseorgane aber sehr vorsehen, damit sie nicht auch mit Infromationsentzug bestraft werden.
Zu dem unwürdigen, schäbigen, verletzenden „angeblich“ anonymen Leserbrief in der CDU-Aktuell äußert sich der CDU-Vorstand nicht, distanziert sich nicht. Also identifiziert sich die CDU mit ihm. Unglaublich, eine Partei mit dem „C“ im Namen. Kein seriöses Medium veröffentlicht anonyme Briefe; das gebietet allein der Anstand.
Sehr geehrter Herr Meschede,
welcher Quelle entnehmen Sie eine “ Verunglimpfung“ älterer Menschen in „geschmackloser Weise“, die „menschenunwürdig “ ist ? In der obengenannten Glosse von Herrn Schlömann kann ich sie jedenfalls nicht finden. Davon ist nirgendwo auch nur mit einem Wort die Rede.
Es ist nicht in Ordnung, etwas derartiges zu unterstellen.
Und es ist außerdem alles andere als ein Ruhmesblatt für die örtliche CDU, wenn Sie es zulassen, dass in der CDU- Wahlkampfbroschüre ein anonymer Leserbrief erscheint, der
verdiente und ehrenwerte Bürger wie Frau Baum und Herr Bauer in einer solchen Weise diffamiert.
Ich kann nur hoffen, dass sich die CDU Henstedt-Ulzburg nachträglich von diesem anonymen und aus meiner Sicht ehrabschneidenden Leserbrief distanziert.
Hermann Schmidt, parteilos.
Sehr geehrter Herr Schmidt,
Sie können in der Glosse von Herrn Schlömann keine Verunglimpfung älterer Menschen entdecken, aber in dem Leserbrief in der CDU-aktuell sehen Sie eindeutig eine Diffamierung zweier Bürger? Sie mögen vielleicht parteilos sein, aber Sie sind eindeutig nicht unparteiisch!
Nein, Herr Kirmse, unparteiisch kann ich da nicht sein, nicht in diesem Ort und nicht angesichts der jüngsten Vorgänge in der Gemeinde, wo einerseits gelegentlich gern mal die Wahrheit verdreht oder verschwiegen wird, und wo andererseits verdiente Mitbürger der Gemeinde (Frau Baum, Herr Bauer) verunglimpft werden, nur weil die CDU es zulässt, dass ihre Kandidatin von einem Anonymen ins rechte Licht gerückt werden soll. Die HU- CDU kennt den Namen des „Leserbrief“schreibers nach eigenem Bekunden,- dann wäre es doch nur gut, wenn sie dessen Namen nennen würde. Oder noch besser: wenn sie sich von dem Anonymus distanziert. Es könnte ja sein, dass die anonyme Ergebenheitsadresse an die CDU- Kandidatin versehentlich in die CDU- Broschüre gelangt ist…:-)
Menschen und Parteien, die nichts zu verbergen haben, können die Wahrheit und sich selbst beim Namen nennen.
Zum Ausschluss der Öffentlichkeit an CDU-Veranstaltungen:
–
„Wer sein Gesicht verliert, der mit Hochmut reagiert.“
Im oben zitierten Jubelblatt der CDU für die ehemalige Mitarbeiterin der Fa. Manke und das ehemalige Mitglied der Schill-Partei ist auf Seite 25 ein „Leserbrief“ enthalten ( Die Redaktion der CDU Werbebroschüre: „Der Autor ist der Redaktion bekannt“), dessen Inhalt eine unverfrorene und herabsetzende Diffamierung der Bürgermeisterkandidaten Baum und Bauer darstellt. In dem „Leserbrief“ werden die beiden Konkurrenten mit „Beförderungs- und Versorgungssicherheit“ gleichgesetzt, während Bendfeldt für „Kompetenz und Eigenverantwortung“ stehen soll. Eine derartige Form der anonymen Meinungsmache sucht ihresgleichen. Ich finde das unverschämt und beleidigend gegenüber den Kandidaten Baum und Bauer. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die örtliche CD, dass sie einen derartig dämlichen „Leserbrief“ anonym veröffentlicht. Solche Formen der „Meinungsbildung“ haben in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen.
Von wem dieser „Leserbrief“ wohl kommt?!
Ich glaube es zu wissen.
Die Glosse von Herrn Schlömann über Frau Bendfeldt ist auch „unverschämt und beleidigend“, aber es ist eine Glosse. Und der von Ihnen zitierte Leserbrief ist eben ein Leserbrief, da braucht man auch kein Niveau erwarten. Ich hätte den aus anderen Gründen nicht abgedruckt (ich finde den Inhalt ein wenig widersprüchlich). Ich kann mich nach wie vor dem Eindruck nicht erwehren, daß alle drei Kandidaten nicht gut genug sind, sonst würde nicht permanent nur darüber diskutiert werden, wer denn nun am schlechtesten ist. Aber wir sind ja alle erwachsene Menschen, da wir das wissen, können wir uns ja ruhig kindisch benehmen…
Demokraten drucken anonyme Leserbriefe nicht ab.
Auf die Frage, die Sie stellen, ob denn alle drei Kandidaten nicht gut genug für die Aufgabe sind, muss man erst einmal kommen. Für mich ganz persönlich sind sowohl Frau Baum als auch Herr Bauer über jeden Zweifel erhaben, und ich kann nur hoffen, dass die jahrzehntelang anhaltende einseitige Dominanz bestimmter Kreise in der örtlichen Kommunalpolitik endlich einmal ein Ende hat, und dass wir eine(n) Bürgermeister/in bekommen, der nicht im Verdacht steht, eine einseitige Klientelpolitik zu betreiben.
“ … ein Leserbrief, da braucht man auch kein Niveau erwarten. … “ Damit attestieren Sie jedem Leserbrief-Schreiber/Kommentator Niveaulosigkeit?? Herzlich willkommen.
Daß man kein Niveau erwarten braucht, heißt nicht, daß nie welches vorhanden ist.
Bei der Lektüre dieser Kommentare erhellten sich, wieder einmal, meine verwitterten Gesichtszüge.
Herr Winckelmann,
isch kandidiere nicht!
Doch ein Stück Kuchen und Kaffee würde ich Ihnen und Ihrer Frau trotzdem spendieren. 🙂
Ich bin wohl schon zu sehr als kritischer Geist in HU aufgefallen.
Deshalb bekam ich wohl auch keine Einladung – obwohl 72,5 Erfahrungsringe
meinem Korpus kennzeichnen.
Mein Frau mit 70 Erfahrungsringen ist wohl auch nicht Seniorin genug.
Obwohl weniger kritisch als ich.
Nun müssen wir uns unseren Kuchen selbst kaufen !
ich sehe es auch so
Obwohl ich die Frau nicht wählen werde,
dieser Artikel ist überflüssig…….
Lieber Herr Schlömann,
was würde hier stehen wenn Frau Bendfeldt nicht zu den Bürgern gehen würde?
Ich denke mal, das Frau B. nicht nur im Altenheim vorstellig geworden ist(weiß ich aber nicht)
und die anderen beiden Kandidaten werden bestimmt auch in irgendeiner Form Bürgernähe gesucht haben.
Doch darüber wird hier nicht berichtet…WARUM?
Genau,
denn schlechte Reklame ist auch Reklame.
Herr Säger,
Sie haben meinen Respekt!
Also verwerflich finde ich das nicht, ich denke das „fast“ alle Parteien viele ihrer Wähler bei den Senioren rekrutieren. Ist schließlich eine der Zuverlässigsten Wählergruppen und die muss man bei der Stange halten. Solange nicht bei einer solchen Veranstaltung die Briefwahlunterlagen gemeinsam ausgefüllt werden ist doch alles in bester Ordnung.
Allerdings ist die Person des Artikels für mich aus verschiedenen Gründen nicht wählbar, und das obwohl ich eigentlich ein überzeugter CDU Wähler bin.
Was soll uns dieser Artikel sagen ? Ist doch alles bekannt und daher nicht erwähnenswert.
Steht ja dran: Glosse. Soll uns gar nichts sagen, reine Unterhaltung.
Es ist wichtig, dass die Vergangenheit von S.B. nicht in Vergessenheit gerät. (Für mich ganz einfach „unwählbar“). Es ist auch richtig, mal auf die „Wahlkampfmethoden“ von etablierten Parteien aufmerksam zu machen und diese zu hinterfragen. Geld macht Meinung.
Nur stände es den HU-Nachrichten noch besser, wenn der Eindruck vermieden werden könnte, die Berichterstattung ware zu extremst einseitig… 😉
…….extremst einseitig……… : Das habe ich – ehrlich gesagt – auch gedacht.
Ja, das lässt leider die Glaubwürdigkeit des Artikels leiden.
Achtung Satire:
Im Fürstenhof sind Frau Bendfeldt doch alle Stimmen sicher.
Trotzdem nimmt sie sich dort die Zeit für Kaffee und Kuchen.
Das ist doch gaaaaaaaaaaaanz lieb.
Oder soll sagen: Da findet man noch Wahlberechtigte, die eigentlich nicht mehr ganz zurechnungsfähig sind… :
„…alle älteren BürgerInnen … zu Kaffee und Kuchen in die Seniorenresidenz …ein. Da muss …Susanne Bendfeldt dann doch wohl kaum mit kritischen Fragen rechnen, wenn denn nur die Bewirtung halbwegs hinhaut: Wer will schon bei leckerem Butterkuchen etwas über … Schill-Partei hören, so er denn noch gut genug zu hören vermag?…“
Also schalten ältere Mitbürger ihr Hirn ab, sobald die Magensäure trieft angesichts lecker, lecker Kuchen auf dem Tisch??? 🙁
Also, wenn ich in dem Heim leben würde, würde ich ihr wohl den Kuchen wegessen und schon prinzipiell trozdem einen der anderen Kandidaten wählen. Da ich hier ja offenbar für A+D gehalten werden (Finanz- und Bankberaterjargon für alt & doof, kann man mit ein bisschen Kuchen bestechen, wie einst die Ureinwohner mit Glasperlen verhoben wurden…), wenn Hr. Schlömann es richtig einschätzt.
Naja, oder Hr. Schlömann ist es, der die alten Herrschaften als A+D einschätzt (s. Zitat) und die Frau Bendfeldt nimmt die alten Leute eben doch durchaus ernst. Die 80 sind ja heute die 60 von früher… on man so neue Leserschichten erreicht?!?
Die Artikel von Herrn Meeder sind schon erkennbar besser als solche Tiraden oder die jüngsten Flohmarktreportagen aus dem Gemeindehaus…
das erinnert mich an meine Oma….
sie hat die CDU gewählt, mit der Aussage:
Das ist die einzig christliche Partei…..
da fehlten mir schlagartig die Worte……
Mein erster Schritt war sodann, aus der Kirche auszutreten (Satire)
Bin aber tatsächlich, Jahre später aus der Kirche ausgetreten, aber aus ganz anderen Gründen.
Ich auch, direkt nach der Lehre. Da schlug die Kirchensteuer plötzlich mit 20 DM zu Buche. So hat sich die Gebühr (!) für den Austritt binnen 1 Monats amortisiert.