Gleichstellungs-Entscheidung: Rathaus ersetzt in Dokument ‚Mitarbeitende‘ durch ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘

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Gleichstellungsbeauftragte Gruber am Ratssaal-Mikro

So viel Zeit muss sein. Im neuen Gleichstellungsförderplan wird das Wort ‚Mitarbeitende‘ durch ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘ ersetzt. Das hat am Dienstag das Gemeindeparlament beschlossen. Zuvor hatte es einen Wortwechsel zwischen der Gleichstellungsbeauftragten Svenja Gruber und Bürgermeister Bauer gegeben.

Gruber hatte gefordert, dass es ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘ heißen müsse. In einem Gleichstellungsplan halte sie es für unabdingbar, die Geschlechter zu benennen, sagte sie.

Bauer hielt dagegen, erklärte, dass es sich um keine direkte Ansprache handele, und deswegen ‚Mitarbeitende‘ heißen solle. „Ich halte es für verkehrt, eine Ausnahme zu machen“, so der Verwaltungschef. Offenkundig wird in Gemeindepapieren im Regelfall das Wort Mitarbeitende verwendet.

Im neuen Gleichstellungsförderplan aber nun nicht mehr. Denn Gruber gewann die Abstimmung haushoch. WHU, SPD, BFB und FDP stimmten geschlossen für ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘ statt ‚Mitarbeitende‘. Bei der CDU war man sich uneins, möglicherweise war es den Christdemokraten auch wurst. Bei der Traditionspartei gab es sowohl Gegenstimmen, als auch Enthaltungen und Zustimmung zur Frage, ob die Bgriffe ausgetauscht werden sollen. CDU-Fraktionschef Dietmar Kahle sagte, der Chef in seiner Firma komme aus der Schweiz und begrüße Mitarbeiter bei Ansprachen immer mit den Worten: ‚Liebe Mitarbeitende‘. „Ich kann damit leben“, sagte Kahle.

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22. September 2018

8 thoughts on "Gleichstellungs-Entscheidung: Rathaus ersetzt in Dokument ‚Mitarbeitende‘ durch ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘"

    1. Lieber Herr Dultz,
      natürlich haben wir in der Gemeindevertretung auch andere Dinge zu tun. Aber aller vier Jahre gilt es nun mal den Frauenförderplan fortzuschreiben. Man kann es sich also schon auf Termin legen für 2022.
      Die differenzierende Bezeichnung dient der Verdeutlichung und ist an dieser Stelle keinesfallls diskriminierend.
      Wir haben uns am Dienstag auch mit dem verkaufsoffenen Sonntag und Entsorgung der abflusslosen Abwasserbeseitigungsanlagen beschäftigt. Abwechlsungsreicher Abend und keineswegs trocken:)

        1. Gehaltvolle Getränke werden nie zur GV gereicht. Ist ja auch besser.
          Früher war das anders, als die paar Gemeindevertreterinnen und die vielen Gemeindevertreter sich noch auf dem Saal bei Scheelke trafen. Mein Vater erzählte uns aus diesen Zeiten.

  1. …….äh, was haben wir Bürger von dieser Diskussion und Entscheidung ? Was verbessert oder ändert sich hier für uns im Alltag und unserer Umwelt ? Meine Anrede bei den Nachbarn und Nachbarinnen brauche ich nicht ändern, es bleibt so wie es war…..
    Die Breifanrede „Sehr geerhte Damen und Herren“ wird auch noch immer benutzt, wenn man die Person nicht namentlich kennt.
    Gab es dafür eigentlich auch ein Gutachten vor der GV ?
    Endlich, ein wichtiges Thema für die Gemeinde ist gelöst…..das nächste bitte bald (mal wieder).

  2. In einer Zeit, in der diskutiert wird, was es für Geschlechter gibt (kann man von halten, was man will, aber mindestens eines mehr als zwei gibt es ja unabstreitbar) und erste Unis anfangen, die Toiletten ganz neutral nur in Toiletten mit und ohne Urinale zu unterscheiden, da wird ein neutraler Begriff durch zwei nicht neutrale ersetzt, aus einem neutralen Dokument wird also ein diskriminierendes Dokument gemacht? Und so ein Vorschlag kommt ausgerechnet von der Gleichstellungsbeauftragten und dem stimmen dann auch noch alle zu…

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