Die Debatte um die Neugestaltung des Vorplatzes der Olzeborchschule hat das Zeug dazu, Geschichte zu schreiben. Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und Besucher der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses wurden Zeuge von Magie und Zauberei: Die unsichtbare Hand des Marktes – eine Metapher, die zum Ausdruck bringt, dass ganz ohne Zutun Markt und Wettbewerb zu effizienten Lösungen führen – wurde plötzlich vor aller Augen sichtbar.
Denn bis dato war der Wettbewerb bei der Neuplanung des Schulvorplatzes ausgeschaltet gewesen. Stattdessen gab es ein Monopol: Ohne Auswahlverfahren hatte ein einziger Architekt den Zuschlag zur Neuplanung bekommen. Da keine Kostenobergrenze definiert worden war, kamen zudem die Fehlanreize der Vergütungsverordnung voll zur Geltung. Denn das Honorar des Landschaftsarchitekten bemisst sich nach dem Auftragsvolumen. So brauchte sich eigentlich niemand zu wundern, dass die ersten Vorstellungen des Architekten vorsahen, den Schulvorplatz für mehr als 300.000 Euro umbauen zu wollen.
Immerhin wurde versucht, kräftig abzuspecken. Der Erfolg gleichwohl war spärlich, der Architekt betonte immer wieder, viel günstiger gehe es einfach nicht. So sahen die Planungen dann eine Teilung des Auftrages vor, in einem ersten Bauabschnitt waren 209.000 Euro vorgesehen. Die Verwaltung fand den Preis angemessen und empfahl der Politik, die Summe freizugeben.
Doch dann die Zauberei: Mitten in der Ausschusssitzung wurde das Monopol gebrochen, ein ehrenamtlicher Mitbewerber aus dem Gremium präsentierte einen Konkurrenzvorschlag, der zudem alle von der Politik gestellten Vorgaben einhielt: mehr Sicherheit für die Schüler durch einen vom Autoverkehr klar getrennten Fußweg, neue zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und ebenso eine separate Bring- und Holzone für die Eltern. Das alles zu einem Preisbrecherpreis von 50.000 bis 70.000 Euro.
Die Sitzung wurde unterbrochen, die Ausschussmitglieder beugten sich mit großen Augen über die Planskizzen, verglichen die beiden Angebotsentwürfe miteinander. Das, was dort passierte, war Markt und Wettbewerb, live zu verfolgen auch von zahlreichen Lehrern der Olzeborchschule, die, angeführt von Schulleiterin Hillenbrenner, der Veranstaltung beiwohnten. Nicht auszuschließen, dass die Sitzung Thema im Schulunterricht werden könnte: in der Unterrichtseinheit “unsere Wirtschaftsordnung“ beispielsweise.
Dann die Abstimmung: Keine Überraschung, dass das weitaus günstigere Angebot den Zuschlag erhielt. Einstimmig! Und als Zugabe noch obendrauf: Der Mitbewerber will dafür nicht mal eine Vergütung haben. Denn es war der CDU-Gemeindevertreter Jens Müller, der die Alternativplanung einbrachte. Er hatte sich einfach mal vor Ort umgesehen und seine Gedanken zu Paper gebracht. Die kann man wie folgt umschreiben: maximale Zielerreichung bei minimalem Eingriff in die vorhandene Struktur des Vorplatzes – oder mit einem Wort: kosteneffizient.
Christian Meeder
6. März 2012
Als Zuhörer der Sitzung des UuP A habe ich meine Zweifel, ob diese Maßnahmen- auch die günstigen Vorschläge von Herrrn Müller – überhaupt zu einen Ergebnis führen werden.
Letztlich ist die Anfahrt für Autos / das „Ausladen “ der Kinder und das Befahren der Kinder mit Fahrrädern auf einer engen Seitenstraße und auf einem engem Platz vor der Schule / Eingang weiter vorgesehen..
Angeblich – so habe ich es verstanden – soll wohl durch die Maßnahmen eine entscheidende Verbesserung der Sicherheit für die Kinder erreicht werden.
Ob das gelingt oder nur das eigene Gewissen für jahrelange Fehlplanung beruhigt werden soll?
Der Fehler liegt m.M.n. darin, dass schon vor Jahren keine vernünftige Gesamtplanung für die verschiedenen Neu-und Umbauten / Ergänzungsbauten an der Schule erstellt worden ist.
Warum hat man bei den ganzen Baumaßnahmen in den 90er / 2000 er Jahren nicht z.B. die Verlegung der Eingangssituation der Schule und die Anfahrt für Lehrer und Eltern grundsätzlich neu geregelt ?
So hätte man die bessere An- / und Abfahrten von der Maurepasstraße auf den vorhandenen Parkplatz vor den anderen Schulen / Turnhallen nutzen können .
Für mehr Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und für kürzere Wege zu den Parkplätzen.
Fehler von gestern, kann man sagen. Dumm gelaufen.
Aber auch hier ist aber die Frage , wer wie Ortsplanung in HU macht, zu stellen.
Ähnliche Fehler sind an anderen Stellen zu beobachten ( z.B. Verkehrs- und Parkraumsituation Beckersbergstraße / Schäferberg / Bgm Steenbock Str. ) und / oder zu erwarten.( u.a. Hamburger Straße und CCU )
„Was sagt die Feuerwehr dazu ?“
Wenn die Verantwortlichen bei der Feuerwehr, im Feuerwehrausschuß und im Ordnungsamt bei dieser Zufahrt incl. Parken genauso wegschauen wie beim Bürgerhaus , dann könnte dem neugestalteten Vorplatz der Olzeborchschule ein langes Leben beschert sein.
Glück Auf !
Auch zuvor wurden schon von einer WHU-Gemeindevertreterin Planungen für teure Bauausführungen hinterfragt und erfolgreich eine Änderung herbeigeführt. So nachzulesen im Protokoll des Umwelt- und Planungsausschusses vom 22.3.2011 (unter TOP 5 Schulhoferweiterung Olzeborchschule): „Durch die veränderte Planung können 100.000€ eingespart werden.“
Als bürgerliches Mitglied im Finanzausschuß verstärkt dieser Bericht nur meine grundlegende Forderung gegenüber der Gemeindeverwaltung, den gesamten Vergabevorgang an dieses Planungsbüro sehr genau aufzuarbeiten. Die Verwaltung hat – Sie hatten berichtet – bereits mitgeteilt, daß das Planungsbüro aufgrund von Kontakten des Bürgermeisters Thormählen ausgewählt worden war. Wenn sich jetzt herausstellen sollte, daß das Ergebnis der Arbeit auch noch wirtschaftlich „mangelhaft“ ist und zudem die Bezahlung des Planungsbüros umso höher ausfällt je „schlechter“ deren Arbeit ist, dann stellen sich hier grundsätzliche Fragen. Die Verwaltung sollte sehr bemüht sein, hier tiefer als nur formaljuristisch ihre Vorgehensweise offenzulegen – gerade jetzt stellt sich die Frage, wer eigentlich alles von der wirtschaftlich eventuell „mangelhaften“ Arbeit des Planungsbüros noch profitiert.
Es wurde bei dieser Planung nur ein wichtiger Punkt übersehen.
Der gesamte bring und hol Service der Elter wird über die Feuerwehrzufahrt
abgewickelt.
Mal schauen was denn die Feuerwehr dazu sagt.
Desweiteren wurde entgegen des Vorschlags von Hr. Müller entschieden
die alten Fahrradständer komplett abzureißen.
Dann muss mann mal schauen ob die Kostenschätzung noch Passt.