Eine Halbzeit lang hatten die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg den SV Todesfelde auf dessen Platz dominiert und hätten im prestigeträchtigen Kreisderby höher als nur 1:0 führen müssen. Nach dem Wechsel allerdings offenbarte die Elf von Trainer Jens Martens wie schon so oft in den letzten Partien erschreckende Konzentrations- und Defensivschwächen und musste sich nach 90 Minuten mit 3:5 (1:0) geschlagen geben lassen. „Es war wie in der letzten Woche gegen Strand. In sechs Minuten kassieren wir drei Tore und geraten so völlig unnötig wieder durch individuelle Patzer auf die Verliererstraße“, schimpfte Martens, der seiner Mannschaft Moral und Einsatzfreude nicht absprach. „Spielerisch waren wir das bessere Team“, so Martens, „doch wer vorne seine Chancen nicht konsequent nutzt und sich hinten so viele Fehler erlaubt, kann halt nicht gewinnen“. Nur zu gerne hätte der ehrgeizige Coach mit einem Dreier beim Kreisrivalen einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt weiter distanziert und den Abstand zu den vier Abstiegsplätzen weiter vergrößert. Nun hat der SVHU mit dem zweiten Team des VfB Lübeck und dem ETSV Weiche Flensburg zwei Hochkaräter vor der Brust, bevor es in die Weihnachtspause geht.
Auf dem Todesfelder Sportplatz an der Dorfstraße hatte Pierre Hallé mit dem ersten seiner drei Treffer eigentlich früh für eine gute Ausgangsposition gesorgt. Doch der quirlige Angreifer versäumte es danach gegen unorganisierte Hausherren nachzulegen. Auch Marcel Schöttke und Kolja Tirums trafen trotz guter Möglichkeiten nicht. Stattdessen drehten die Platzherren nach der Pause und der Einwechslung von Patrick Nagel und Sebastian Bossert auf und legten zwischen der 48. Und 54. Minute mit drei Treffern den Grundstein für den Heimsieg. An Marc Lange, der für den beim Aufwärmen verletzten Deniz Türkoglu eingesprungen war, lag es nicht. „Er hat seine Sache gut gemacht“, so Martens, der auch die aus abseitsverdächtiger Position gefallenen Treffer vier und fünf der Hausherren nicht als entscheidend ansehen wollte. Wir haben es selbst vermasselt“, so Martens selbstkritisch. Was den Fußball-Lehrer für die kommenden Partien allerdings optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass sein Team bis zur letzten Minute Moral zeigte und fußballerisch durchaus überzeugen konnte.
Joachim Jakstat
Tore: 0:1 Hallé (9.) , 1:1 Zebold (48.), 2:1 Bossert (52.), 3:1 Zebold (54.), 3:2 Hallé /71.), 4:2 Bossert (78.), 4:3 Hallé (82.), 5:3 Studt (90.).
SV Henstedt-Ulzburg : Zick – Meyer, Geertz, Kaetow, Lange – Schöttke (79. Bessert) , Behrendt, Jürgensen, Jeske (79. Schwarzwald) , – Tirums, Hallé