Kahlschlag im Ulzburg-Center

Gleich mehrere Leser alarmierten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten: Im Innenhof des Ulzburg-Centers werden Bäume gefällt! Der Kahlschlag war allerdings behördlich genehmigt. Die Gemeinde hatte laut Rolf Gramckow, oberster Baumschützer in der Verwaltung, eine Firma mit dem Fällen der Bäume beauftragt, die dem bevorstehenden Bau des CCU weichen mussten. Der Umwelt- und Planungsausschuss hatte die Aktion genehmigt.

Das Abholzen der Bäume musste noch in diesem Monat erfolgen, um nicht das bevorstehende Brutgeschäft der Vögel zu stören. Übrigens: Die alte Rotbuche an der Bahnhofstraße bleibt erhalten. Ihretwegen mussten eigens die Planungen für das neue Einkaufszentrum geändert werden.

Karin Honerlah, Vorsitzende der WHU-Fraktion in der Gemeindevertretung, bewertete die Fällaktion als „vorauseilenden Gehorsam“. Schließlich sei die zweite Änderung des Bebauungsplans noch gar nicht genehmigt und es gebe noch gar keine Baugenehmigung für das CCU. Aber es würden schon einmal Fakten geschaffen.

Jörg Schlömann

21. Februar 2012

20 thoughts on "Kahlschlag im Ulzburg-Center"

  1. Fast untergegangen:

    zwei Bäume an der Hamburger Straße, an der Stelle der angedachten Tiefgaragenzufahrt in das sog. CCU , sind auch abgeholzt worden.

    Auf eine Anfrage einer Bürgerin in der letzten Ausschusssitzung, teilte die Verwaltung mit : “ das ist uns auch aufgefallen „. Auf die Frage , ob diese Bäume nicht durch den B-Plan geschützt sind ,wurde erklärt : “ das stimmt “

    Was denn nun die Gemeinde gedenkt zu tun : „wir prüfen wer verantwortlich für das Fällen ist und prüfen das weitere Vorgehen.“

    Ich habe gestern das Prüfungsergebnis geträumt :

    Leider ist das Abholzen irrtümlich passiert und die Projektentwickler des CCU trifft keine Schuld, von Strafmaßnahmen wird die Gemeinde deswegen absehen.

  2. Mein Freund der Baum ist tot er fiel im frühen Morgenrot
    ( Alexandrea )

    Bald wächst ein Haus aus Glas und Stein dort wo man ihn hat abgeschlagen
    bald werden graue Mauern ragen dort wo er liegt im Sonnenschein
    vielleicht wird es ein Wunder geben ich werde heimlich darauf warten
    vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten und er erwacht zu neuem Leben
    doch ist er dann noch schwach und klein und wenn auch viele Jahren gehen
    er wird nie mehr derselbe sein

    Mein Freund der Baum ist tot er fiel im frühen Morgenrot

    In HU sind schon hundertjährige Eichen in der Oliviastraße für einige zusätzliche Reihenhäuser gefällt worden.

    Auch im Ulzburg Center sind neben kleinen Bäumen min. vier Buchen und ein Eiche , alle, den Ringen nach zu urteilen, über 85 Jahre alt.

    Für Kaufland, für C&A , für eine angeblich lebendige Ortsmitte.

    Und man hat noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen, die Beratungen und Beschlußfassungen der Gremien im laufenden Anhörungsverfahren abzuwarten.

    Und unser Bürgervorsteher kümmert sich nicht darum, warum der Bürgerwille nicht erst einmal diskutiert wird, bevor die Gemeinde Bäume fällt resp. die Genehmigung dazu erteilt.

    Ein Restanstand wäre doch schön gewesen.

    Und ein neues Fraktionsmitglied der BFB schreibt hier :

    “ Die Beauftragung kam wohl nicht von der Gemeinde, sondern vom Eigentümer. Die Gemeide, Hr. Gramkow, ist nur für die vorher zu erteilende Genehmigung zuständig und darf auch nicht so einfach auf Privatgrundstücken rumfällen. Eine kleine redaktionelle Unschärfe.Also liegen auch keine Kosten bei der Gemeinde.“

    Na dann sind wir ja alle sehr zufrieden, das uns das nichts kostet.

    Aber warum, Herr Lendt, keine Kritik am Vorpreschen der Gemeinde, keine Kritik, dass Bürgerinteressen so missachtet werden.

    Wohl deswegen, weil es die ungeliebte “ Kontrolle der Verwaltung “ betrifft ?

    Oder deswegen, weil Gefahr im Verzug war.

    Ohne den Abriss der Bäume wäre wohl der Zeitplan der Bebauung durcheinander geraten.

    Möglicherweise haben die Mieter in ihren Verträgen die Zusicherung der Eröffnung des CCU zum Zeitpunkt xx,.

    Ggfs. könnten nach möglichen / üblichen Mietvertragsklauseln bei Nichteinhaltung der Termine Rücktritte der Mieter möglich sein oder Strafzahlungen , die die Projektentwickler bei späterer Eröffnung zu zahlen haben.

    Soll man doch dann ehrlich sagen : Das galt es zu verhindern.
    Danke liebe Gemeinde.

  3. Es heißt ja, der Umwelt- und Planungsausschuss hätte die Fällaktion genehmigt.
    Es wurde dort über einige Baumfällungen, die genemigt werden mussten, gesprochen, aber an die auf dem Grundstück des geplanten CCU kann ich mich im Moment nicht erinnern, obwohl ich als interessierte Bürgerin regelmäßig an den Ausschusssitzungen teilnehme.
    Übrigens wird es am 22.3. um 19.30 Uhr eine Veranstaltung der WHU zum Thema CCU und B-Plan 63 (Ulzburg Mitte) im Bürgerhaus, Raum 11 geben.
    Dort soll über den aktuellen Stand der Dinge informiert und diskutiert werden. Titel: „CCU- und nu‘ ?“
    Näheres dazu unter http://www.w-h-u.de

  4. Hallo Herr Stein ,so schnell kann man sich vertippen unser noch Bürgermeister heißt mir Vornamen Torsten und nicht Torten

  5. Ich möchte nicht direkt auf einzelne Beiträge reagieren, aufgefallen ist mir nur folgender Textteil:
    „die Beauftragung kam wohl nicht von der Gemeinde, sondern vom Eigentümer“

    Was heißt wohl nicht von der Gemeinde? Wer prüft die Vorgänge und gibt der Verwaltung abschliessend das ok. = Entlastung.
    Das passt zu dem Bericht:
    http://ulzburger-nachrichten.de/?p=4826.
    Oder wird hier auch wieder eine Unschärfe prognostisiert?

  6. @Herr Stein und deswegen ist es dennoch mindestens politisch instinktlos, nicht auf den Abschluss des B-Plan Verfahren zu warten.

    Das B-Plan Verfahren läuft noch, die Ergebnisse der Anhörung / Bedenken /Anregungen etc. sind noch nicht veröffentlicht.
    Die Gemeindevertretung hat dazu noch nicht getagt, es gibt noch keinen Satzungsbeschluss, erst Recht keine Baugenehmigung für das sog.City Center.

    Auch wenn sich wohl die Mehrheit der Gemeindevertretung trotz vieler offener Fragen ( z.B. Verkehrsbelastung im Ort ) für das CCU aussprechen werden,
    muss man diese Mehrheit ja nicht auch noch den Bürgern, die das CCU ablehnen, demonstrieren.

    Ich habe das Anhörungsverfahren schon öfter als Farce betrachtet, konnte mir aber nicht vorstellen, dass man jetzt schon Fakten schafft.

    Also warum jetzt dieser Kahlschlag in die Natur ? Wer hat welche Gründe für diese Eile ? Und wer ist dafür verantwortlich ?

    Übrigens ist auch bereits mit der Neuordnung der Stromversorgung begonnen worden.Neuer Trafo und Bauarbeiten in der Bahnhofstraße sind schon zu besichtigen.

    1. Sehr geehrter Herr Göttsch,
      bitte sehen Sie mir nach, wenn ich mich mit Dingen wie B-Plänen, irgendwelchen Anhörungen od. Satzungsbeschlüssen nicht auskenne.
      Ich bin ein einfacher Bürger, der Dinge auch genauso betrachtet.

      Wenn ich aber richtig verstanden habe, ist noch überhaupt nichts spruchreif, obwohl nach aussen hin ganz offen über einen Neubau auf dem jetzigen Gelände des Ulzburg-Centers gesprochen wird. Und das schon seit sehr langer Zeit.
      Somit steht doch eigentlich fest, das ein CCU gebaut wird. Es scheint sich wohl nur noch um Detailfragen zu drehen.

      Ganz ehrlich, ist denn überhaupt der Bau des CCU noch verhinderbar?

      1. Hallo Herr Stein,
        für den “ Laien “ ist das Verfahren nicht transparent, da muss ich Ihnen zustimmen.

        Zwar sind im Internet der Gemeinde (fast) alle Vorlagen/Gutachten etc. einsehbar.

        Aber es wird nichts kommentiert, es gibt keinen Erläuterungsteil für den interessierten Bürger, man wird als Bürger durch diese Art der Information nicht mitgenommen. Viele wie Sie rätseln , was nun der Stand ist.

        Zusätzlich sind bestimmte Themen auch nicht in öffentlichen Sitzungen behandelt worden und auch wegen angeblicher Vertraulichkeit auch nirgends dokumentiert.

        Der sog. städtebauliche Vertrag – der zusätzlich zu dem B-Plan u.a. Rechte und Pflichten der Gemeinde / Investoren beschreiben soll – wird wegen angeblich schützenswerter Interessen der Investoren auch nicht öffentlich gemacht.

        Das Anhörungsverfahren wird wohl im März öffentlich behandelt . Sie haben die Möglichkeit an dieser Sitzzung , wie alle Bürger aus HU, teilzunehmen.

        Vor der Sitzung werden alle Bedenken/Anregungen etc.im Internet der Gemeinde dokumentiert ( so war es jedenfalls bei der ersten Anhörung ) und mit einem Kommentar der Verwaltung ( Abnahme/Ablehnung ) versehen.
        Die Gemeindevertreter müssen dann über alle Themen beraten und Beschlüsse fassen.

        Ganz ehrlich, so wie sich die Mehrheiten (mittlerweile ) abzeichnen, gehe ich nicht davon aus, dass diese Form / diese Pläne zur Neugestaltung der „Ortsmitte “ zu verhindern sind.

        SPD / CDU und wohl auch die neuen Fraktion „Bürger für Bürger “ wird schon dafür sorgen , das wir Kaufland mit einer Fläche um die 4500 – 5000 m² und weitere Großmärkte wie C&A, Drogeriemarkt dm und ein großes Schuhfachgeschäft, in die Ortsmitte bekommen.

        Ob der Bürger das nun will oder nicht.

    1. Schönen Dank für Ihre Hilfe Frau Krause. Dort steht „Es ist verboten, Bäume … in der Zeit vom 15. März bis 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen;“ Somit hat Herr Bianga recht. Nur mit den §§ hat es nicht so gestimmt ;-).

      Im Übrigen stehen Kritiker und Gegner des CCU-Projekts diesem anscheinend ziemlich hilflos gegenüber. Die WHU hat auf Ihrer Homepage eine schöne Historie zum Projet veröffentlicht.
      Demnach sind sich SPD, CDU und auch die Verwaltung (angeführt von Herrn Torten Thormählen) wohl ziemlich einig, was eine (aus meiner Sicht) rücksichtslose Durchsetzung des CCUs betrifft.
      Mit Vernunft scheint das alles nicht viel zu tun zu haben. Fragt sich nur, mit was dann?

  7. Die ganze Zeit grübel ich über die Aussage im obigen Text:
    „Die Gemeinde hatte laut Rolf Gramckow, oberster Baumschützer in der Verwaltung, eine Firma mit dem Fällen der Bäume beauftragt“

    Standen die Bäume nicht auf dem Grundstück der Firma Schaum!?

    Warum beauftragt die Verwaltung eine Fällung auf Privatgrundstück und nicht der Eigentümer?

    Und wer bezahlt die Aktion letztendlich? Wir Bürger als Steuerzahler?
    Das muss doch der Eigentümer bezahlen!

    Fragen über Fragen im Zusammenhang mit dem UCC!

    1. Hallo Hr. Möhrcken,
      die Beauftragung kam wohl nicht von der Gemeinde, sondern vom Eigentümer. Die Gemeide, Hr. Gramkow, ist nur für die vorher zu erteilende Genehmigung zuständig und darf auch nicht so einfach auf Privatgrundstücken rumfällen. Eine kleine redaktionelle Unschärfe.
      Also liegen auch keine Kosten bei der Gemeinde.

      1. @Herr Lendt,

        wenn dem so ist, dann soll es auch so gut sein!

        Aus dem Text geht es nur leider anders hervor.

        Aber Sie schreiben “ kam wohl nicht von der Gemeinde“.
        Wer kann uns das denn jetzt genau sagen?

    2. In der Gemeinde gibt nach meinem Wissen Hr. Gramkow gern Auskunft und ggf. Daten betr. der Fällgenehmigung. Übergreifend kann der Büroleitende Chef, Hr. Richter, dann zu (Nicht-) Auftrag der Gemeinde Auskunft geben. Beides sollte unkompliziert per Telefon funktionieren.

      1. Das wird ja immer schlimmer!
        Die Verwaltung bestätigt laut Segeberger Zeitung vom 24.2.2012: „17 Bäume wurden abgesägt, darunter Linden und Buchen. Einige hatten schon einen so großen Stammumfang, dass für sie die ganzjährig geltende Baumschutzsatzung der Gemeinde in Betracht kam. Da diese Bäume aber dem Bauvorhaben eindeutig im Wege standen, erteilte das Bauamt eine Ausnahmegenehmigung.“
        Bevor die Baumschutzsatzung hier greift, wird schnell abgeholzt; bevor vielleicht in einem langwierigen Verfahren festgestellt wird, ob gebaut werden darf, wird schnell eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
        SZ-Artikel: „Damit nicht noch mehr Zeit verstreicht, soll noch im März der Umwelt- und Planungsausschuss zu einer Sondersitzung zusammenkommen und den B-Plan per Satzungsbeschluss absegnen. Dann kann der Kreis die Baugenehmigung erteilen.“
        Sachliche und rechtliche Prüfung findet demnach also nicht mehr statt oder wie lese ich das? Gilt hier das Recht oder nur der politische Wunsch? Dann wäre der Termin der Sondersitzung wirklich zur Farce verkommen, es wird „abgesegnet“.
        Und die sog. Investoren, eingentlich Projektentwickler, sind nebenbei freudig und stolz, dass ins CCU auch eine Ernstings Family Filiale einzieht. Welch‘ Bereicherung für unser Zentrum. Oder ist es nur eine Verlagerung eines bereits ansässigen Ladens um einige Meter nach Süden?

  8. Einmal im Jahr darf man den Ort auch für Einkäufe verlassen 😉
    Aber ein Geschenk von Kaufland oder C&A sorgt bestimmt auch für große Freude…
    Im Ernst, als Privatperson bekomme ich sicher keine Fällerlaubnis für ein noch nicht genehmigtes Bauvorhaben … Das finde ich sehr bedenklich !

  9. Es ist nach § 24 (4) Landesnaturschutzgesetz grundsätzlich verboten,
    Bäume oder sonstige Gehölze in der Zeit vom 15. März
    bis zum 30. September zu fällen, zu roden oder auf sonstige Weise zu beseitigen
    und ich möchte gerne meine Geschenke für Weihnachten 2013 in CCU besorgen

    1. „Grundsätzlich“ heisst ja nicht gleich ausnahmslos, oder?

      Deshalb würde ich gern den genauen Wortlaut des Gesetzestextes nachlesen wollen. Leider bin ich in meiner online-Findigkeit eingeschränkt.
      Da jedoch Sie, Herr Waldemar Bianga, sich anscheinend in der Materie sehr gut auskennen, bitte ich diesbezüglich um Ihre Mithilfe. Meinen besten Dank dafür im Voraus.

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