Die fünf Gemeindevertreterinnen und -vertreter, die in der vergangenen Woche aus der WHU ausgetreten sind, haben eine neue Fraktion gegründet. Tile Abel, Martin Andernacht, Doris Dosdahl, Bettina Klemm und Bürgervorsteher Carsten Schäfer wollen unter der Bezeichnung BFB politisch weiter für die Ziele und Grundsätze arbeiten, an deren Entstehung sie maßgeblich mitgearbeitet haben und für die sie vor knapp vier Jahren gewählt wurden.
Das ist der Inhalt einer Presseerklärung, die die neue Fraktion herausgegeben hat. Keine Angaben sind darin enthalten, warum sich das Quintett von der WHU getrennt hat, wenn es doch für dieselben „Ziele und Grundsätze“ steht, für die es bei der vorigen Kommunalwahl von den Bürgerinnen und Bürgern in die Gemeindevertretung geschickt wurde. Und die WHU-Fraktion ihrerseits erklärte nach der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung am vergangenen Dienstag in einer Pressemitteilung: „Die Fraktion der WHU wird – wie in der Vergangenheit – für ihre Überzeugungen und Grundsätze eintreten.“
Zum Fraktionsvorsitzenden wurde laut BFB Tile Abel gewählt, seine Stellvertreterin ist Doris Dosdahl. Weiter gehören dazu Bettina Klemm, Martin Andernacht und Bürgervorsteher Carsten Schäfer. Die drei Buchstaben BFB sind die Abkürzung für Bürger Für Bürger. „Und genau das wird auch das Bestreben der neuen Fraktion sein: Die Anregungen und Ideen der Bürger von Henstedt-Ulzburg aufzunehmen und zu vertreten“, heißt es in der Presseerklärung. Die Planung für die Besetzung der Ausschüsse der Gemeinde sei in Arbeit und werde bei der nächsten Gemeindevertretersitzung am Dienstag, 20. März, um 19.30 Uhr im Rathaus bekannt gegeben.
Da ist Frühlingsanfang. Vielleicht erhofft sich ja die neue Fraktion von diesem Datum einen prosperierenden Start in den Rest der Legislaturperiode. An deren Ende aber wird es schwer sein für zwei Wählergemeinschaften, wieder in die Gemeindevertretung einzuziehen. Schließlich müssen 17 Kandidaten gefunden werden, um in allen Wahlkreisen anzutreten. Im schlimmsten Fall schafft es keine, weil der im vorigen Jahr entfachte Kleinkrieg untereinander sich fortsetzen könnte. Einen Vorgeschmack darauf lieferte als ironische Antwort auf das Zerwürfnis postwendend die WHU: „Weil die jetzt zurückgetretenen ehemaligen WHU-Mitglieder vorgeben, auch in der Zukunft Positionen ihrer alten Wählergemeinschaft zu unterstützen, sind wir gespannt, wie das in der Praxis aussieht und freuen uns auf die inhaltliche Zusammenarbeit und Unterstützung.“
Durch den Austritt von fünf Mitgliedern ist die WHU – anfangs mit zwölf Mitgliedern stärkste Fraktion – jetzt nur noch drittstärkste Gruppierung in der Gemeindevertretung. Vor ihr rangieren die CDU mit zehn und die SPD mit acht Sitzen. Es folgen BFB (fünf Sitze) und FDP (zwei).
Jörg Schlömann
23. Februar 2012