Wohnraum für den kleinen Geldbeutel. Henstedt-Ulzburgs Ortsentscheider sind jetzt ihrem Ziel, Wohnungen für Kleinverdiener und Bedürftige zu schaffen, einen Schritt vorangekommen. Auf insgesamt drei gemeindeeigenen Grundstücken sollen demnächst Sozialwohnungen gebaut werden. Das hat der gemeindliche Sozialausschuss beschlossen. Das Gremium billigte fraktionsübergreifend einen entsprechenden Antrag des Bürgermeisters. Zwei Grundstücke befinden sich im Kirchweg in Ulzburg Mitte, ein weiteres in der Norderstedter Straße in Henstedt-Rhen.
Auf allen drei Grundstücken sind mehrstöckige Gebäude möglich, wie hoch tatsächlich gebaut werden soll, wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Ziel ist, die Flächen an Investoren zu verkaufen, die Erfahrung mit sozialem Wohnungsbau haben. Gleichzeitig will die Gemeinde aber für die Belegung der Wohnungen zuständig sein. Bürgermeister Bauer: „Wir schlagen die Personen vor, die dort einziehen sollen, die dann auch genommen werden müssen.“
Auch wenn noch unklar ist, wie viel Wohneinheiten in den drei geplanten Wohnblocks geschaffen werden – mit dem Projekt kommen die Gemeindevertreter abermals ihrem Ziel näher, in großem Stil Wohnraum für Kleinverdiener und Bedürftige zu schaffen. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr hatten die Ortsentscheider festgestellt, dass mehr als 500 Sozialwohnungen fehlen – nachdem Sozialamtschefin Anett Wiese die Anzahl von in Henstedt-Ulzburg lebenden Hartz4-Bezieher-Haushalten(583), Rentner-Haushalte die Grundsicherung erhalten (138) und Asylbewerber-Haushalten (229) in Relation zu vorhandenen Sozialwohnungen (160) gesetzt hatte.
Und seitdem hat sich in der Tat etwas getan: Bei den jetzt genannten Vorhaben im Kirchweg und in der Norderstedter Straße ist es für die Gemeinde vergleichsweise unkompliziert Günstig-Wohnraum zu schaffen – weil sie es auf Grundstücken tun will, die ihr gehören. Darüber hinaus sind aber eine ganze Reihe von unterschiedlichen Bauvorhaben im Entstehen oder geplant, bei denen renditeorientierte Bauinvestoren Projekte nur durchsetzen konnten, weil sie gleichzeitig auch Günstig-Wohnraum zusagten. So entstehen am alten Burgwall und am Bahnbogen neben teuren Eigentumswohnungen zugleich Wohneinheiten, die Wohngeldempfängern vorbehalten sind. In der Schulstraße werden barrierefreie Seniorenwohnblocks gebaut, in die in Teilen nur Rentner mit Niedrig-Renten einziehen dürfen.
Und auch beim aktuell größten Wohnprojekt wird es eine Sozialkomponente geben. Beim geplantem Wohngebiet auf dem ehemaligen Betonsteinsteinwerk an der Schleswig-Holstein-Straße haben sich die Familie Wagenhuber und die Ortsentscheider auf einen Sozialwohnungsanteil von 20 Prozent in den Geschossbauten verständigt.
Christian Meeder
25.02.2018
Leider ist die erreichte Quote von 20% zu niedrig. Angestrebt wurde ein Anteil von 30% bei Neubauten, warum dann jetzt 1/3 weniger?
Mitbürger mit geringem Einkommen haben nur eine minimale Auswahl im Mietwohnungsmarkt, häufig sind die finanzierbaren Wohnungen veraltet mit der Konsequenz hoher Energiekosten und schneller Schimmelbildung durch unzureichende Dämmung. Die Gemeinde hat nur noch wenig Flächen für Neubauten. Wenn denn neu gebaut wird, warum dann nicht jetzt einen Anteil von 30% festlegen, denn Im Lauf der nächsten Jahre werden Neubauten eher weniger werden.