FROGS zähmen Zebras im Landesderby und festigen mit einem 35:30 (16:8)-Erfolg vor über 500 begeisterten Fans die Tabellenspitze in der 3. Liga Nord.
„Wir können auch Zebras“ titelten die FROGs News, die Hallenzeitung des Drittliga-Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg vor dem Landesderby gegen die U 23-Mannschaft des vielfachen Deutschen Meisters THW Kiel und zeigte einen schwarz-weiß pigmentierten Frosch. Die Männer von Trainer Tobias Skerka setzten die Versprechungen auch eindrucksvoll in die Tat um, erkämpften sich zwei weitere Zähler und festigten die Tabellenführung in der 3. Liga Nord.
Auch ohne Kapitän und Einpeitscher Nico Kibat, der mit Fieber das Bett hütete, waren die Gastgeber von Beginn an hellwach. Vize-Kapitän Matthias Karbowski übernahm die Spielmacherrolle, den Rest erledigte der SV Henstedt-Ulzburg als Kollektiv. In der Abwehr ließen die Gastgeber bis zum Pausenpfiff ganze acht Treffer der jungen Kieler Mannschaft zu, die vor der Pause gegen das Abwehr-Bollwerk der Frogs nur selten Lösungen fanden. Eine Viertelstunde lang brauchten die Gastgeber, ehe der überragende Christoph Wischniewski mit drei Treffern in Folge von 7:5 auf 10:5 (20.) vorentscheidend erhöhte. Diesen Vorsprung bauten die Frogs bis zur Halbzeit auf acht Treffer aus.
Dabei unterstrich auch Linksaußen Jens Thöneböhn seine Spielfreude mit drei erfolgreichen Abschlüssen. Das schnelle Duo kam auf insgesamt 19 Treffer.
Die 15minütige Halbzeit-Unterbrechung schien den Frogs den Schwung geraubt zu haben, denn die Landeshauptstädter konnten auf 14:20 verkürzen (36.), ehe der SVHU-Express wieder Fahrt aufnahm und bis zur 47. Minuten einen Zehn-Tore-Vorsprung (30:20) herauswarf. In den letzten Minuten der Partie ließen die Frogs die Zügel schleifen. Der THW durfte erfolgreich Ergebniskosmetik betreiben. SVHU-Coach Skerka gewährte nicht nur Rekonvaleszent Renke Bitter Spielzeit um sich nach mehrwöchiger Verletzungspause langsam ans Wettkampfgeschehen zu gewöhnen, sondern ließ auch die beiden A-Jugendlichen Finn Nowacki und Arnd Sasse Drittliga-Luft schnuppern. Die Halle war aus dem Häuschen, als in der letzten Spielminute Sasse erst gedankenschnell einen Gegenstoßpass der Gäste abfing und wenige Sekunden später artistisch einen langen Abwurf von Max-Henri Herrmann in der Luft annahm und aufs Tor feuerte. THW-Keeper Moritz Krieter war auf dem Posten und dem Youngster blieb der Torjubel verwehrt. „Es macht mich stolz, wenn unsere eigenen Jugendlichen in der 3. Liga ihre ersten Erfahrungen machen können“, kommentierte SVHU-Geschäftsführer Olaf Knüppel die Premiere des Duos und gratulierte den Nachwuchsspielern persönlich. Lob bekam aber in erster Linie die gesamte Mannschaft für einen engagierten und souveränen Auftritt. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben von Beginn an nichts anbrennen lassen und völlig verdient gewonnen“. Das erkannte auch Kiels Trainer Raul Alonso ohne Einschränkungen an. „Am Anfang haben wir gut mithalten können, aber dann haben uns ein paar Fehler auf die Verliererstraße gebracht. Meine Mannschaft hat sich aber nicht aufgegeben. Die Einstellung war gut und wir haben in der 2. Halbzeit das Ergebnis in Grenzen gehalten“, analysierte der THW-Coach.
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1. bis 42. ; 10 Paraden) , Max Herni Herrmann (43. – 60., 6 Paraden) , Aleksandar Djordjic (n.e.) – Arnd Sasse, Florian Bitterlich (2), Lasse Kohnagel (2), Lars Uwe Lang (2), Matthias Karbowski (4), Tim Völzke (5), Finn Nowacki, Steffen Köhler, Jens Thöneböhn (6), Renke Bitter (1), Christoph Wischniewski (13/6).
THW Kiel II: Moritz Krieter, Dominik Plaue, Leon Kirschner – Yannick Stock (2), Lasse Pilz (1), Johannes Clausing (6/2), Jonas Ottsen (2), Ole Diringer (3), Tjark Müller (4), Tobias Flindt (3), Fritjof Koslowski, Tim Kreft (4), Sebastian Firnhaber (4), Maik Pries (1).
Joachim Jakstat
16.2.2013