FROGS: Schlappe beim Tabellenletzten!

23:28 (12:14)-Pleite – Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg erlebt in der Altlandsberger Erlengrundhalle einen rabenschwarzen Tag und verpasst die Chance, sich von den Verfolgern abzusetzen.

Vorab einen Glückwunsch an die Mannschaft des MTV Altlandsberg, die beim 28:23 (14:12)-Sieg gegen den Spitzenreiter der 3. Liga Nord , den SV Henstedt-Ulzburg, über sich hinaus wuchs und den Sensationserfolg redlich verdiente. Bei aller Wertschätzung für die Leistung des Kontrahenten muss allerdings selbstkritisch vermerkt werden, dass die Frogs in der Erlengrundhalle alle Attribute eines Spitzenteams vermissen ließen und die schlechteste Saisonleistung ablieferten.

„Wenn der Tabellenführer beim Schlusslicht antritt, sind die Rollen klar verteilt“, dachten sich wohl die Gäste aus Norddeutschland beim Besuch im märkischen Oderland. Doch mit der üblichen Rollenverteilung waren die Akteure des Aufsteiger diesmal nicht einverstanden. Angepeitscht von einem frenetischen Publikum gaben sich die MTV-Spieler mit den vermeintlichen Statistenrollen nicht zufrieden. Torhüter Ivan Szabo und Robert Klatt, der vor der Partie vom Vereins-Vorstand verabschiedet wurde, weil er sich künftig mehr um seinen Beruf als Schauspieler kümmern muss, gaben in dem 60-Minuten-Drama für die Gäste Oskar verdächtige Vorstellungen ab. Szabo parierte mehr als zwei Dutzend Würfe, darunter nicht weniger als fünf von sechs ausgesprochenen Strafwürfen der Frogs, die es an Konzentration, Präzision und Entschlossenheit im Abschluss mangeln ließen. Und Klatt führte in seinem letzten Auftritt nicht nur klug Regie, sondern „inszenierte“ sich selbst mit 13 Treffern auch als „Superstar“ eines Abends, den die Gäste so schnell nicht aus ihren Köpfen bekommen werden.

„Wir haben von Beginn an nicht besonders gut gespielt, hatten die Partie beim Stand von 10:6 nach gut einer Viertelstunde aber recht gut im Griff“, analysierte Co-Trainer Amen Gafsi, der sich wie alle anderen Gäste nicht recht erklären konnte, was dann geschah. Vorne traf der SVHU bis zur Pause nur noch zwei Mal, und hinten offenbarte sich die Abwehr zunehmend so löchrig, wie ein Schweizer Käse. Die Negativspirale nahm ihren Lauf und zur Halbzeit witterte der Außenseiter beim Stand von 14:12 an der Sensation.

Nach dem Wechsel war den Frogs der Wille, die Partie zu kippen deutlich anzumerken. Nach fünf Minuten war der Ausgleich geschafft, doch die ersehnte Führung, die Sicherheit gebracht hätte, blieb dem Gast verwehrt. Im Gegenteil, die Hausherren dominierten gegen zunehmend verunsicherte Gästeakteure, die auch durch personelle Veränderungen und verschiedene taktische Varianten nicht mehr in die Spur zurück fanden und eine verdiente Niederlage bezogen.

„Keine Frage, wir müssen diese Niederlage aufarbeiten, aber noch wichtiger ist die Tatsache, dass wir das so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen und positiv nach vorne schauen. Auch wenn wir heute eine große Chance verpasst haben, uns vorentscheidend abzusetzen, führen wir die 3. Liga immer noch mit drei Punkten Vorsprung an.“, meinte SVHU-Trainer Tobias Skerka fast ein wenig trotzig nach der Pleite von Altlandsberg.

SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1.-20. Und 38,-60.) , Aleksandar Djordjic (21.-38.) – Finn Nowacki (n.e.), Florian Bitterlich, Nico Kibat, Lasse Kohnagel (3), Lars-Uwe Lang (4), Matthias Karbowski (2), Tim Völzke (4), Steffen Köhler, Malte Voigt (1), Jens Thöneböhn (2), Christoph Wischniewski (7).

Joachim Jakstat

19.1.2014

 

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