29:29 in Eisenach-SVHU-FROGS feiern fantastisches Comeback nach einem 7:15-Rückstand in der 25. Minute vor 2500 frenetischen Zuschauern.
Mit einem verspäteten Weihnachtsgeschenk bescherten sich die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg zum Abschluss der Hinrunde beim Thüringer Sportverein in Eisenach. Nach einer katastrophalen Anfangsviertelstunde (3:9) und einem schier aussichtslosen 7:15-Rückstand nach 25 Minuten kämpften sich die Männer von Trainer Tobias Skerka im letzten Spiel des Jahres mit unbändigem Willen in die Partie zurück. Als Rasmus Gersch 12 Sekunden vor dem Ende zur 29:28-Führung traf, lag sogar ein doppelter Punktgewinn im Bereich des Möglichen. Den vereitelte der Eisenacher Alexander Schiffner, der sich das Leibchen als siebter Feldspieler für den ausgewechselten Eisenacher Keeper Radek Musil übergestreift hatte, drei Sekunden vor dem Abpfiff. „Betrachtet man nur die letzten Sekunden des Spiels, war es sicher ein Punktverlust. Wenn man aber den Verlauf der gesamten Partie nimmt, denke ich, dass wir hier einen Punkt gewonnen haben“, zog Skerka am Ende zufrieden Bilanz. Das sah auch seine Mannschaft so, die das Remis unmittelbar nach Abpfiff vor 2500 konsternierten Zuschauern im Jubelkreis feierte. Immerhin ist Eisenach einer der ernsthaften Anwärter auf einen der drei Aufstiegsplätze in die 1. Liga.
Der Punkt in Eisenach ist gleichzeitig eine Kampfansage an die Konkurrenz im Abstiegskampf.
Möglich war das Comeback der Norddeutschen, weil Trainer Skerka ein glückliches Händchen beim Personalmanagement bewies. Nach 14 Minuten kam Markus Noel für den glücklosen Jan Peveling zwischen die Pfosten. Wenig später durfte Maik Makowka für Lasse Kohnagel auf den Platz, kurz danach ersetzte Tim Völzke auf der halblinken Position Rasmus Gersch. Das Trio sorgte für frischen Wind, minderte den Rückstand bis zur Pause auf vier Treffer (12:16) und kam bis zur 35. Minute sogar auf 15;17 heran. Zwei Minuten und drei Eisenacher Tore später schien beim 15:20 allesgelaufen, doch die FROGS meldeten sich noch einmal zurück. Maik Makowka, Rasmus Gersch, Julian Lauenroth und noch einmal Rasmus Gersch ließen die Fans zu Hause mit einem 4:0-Lauf zum 29:28 von einem Sieg träumen, doch am Ende reichte es „nur“ zu einer leistungsgerechten Punkteteilung.
ThSV Eisenach: Radek Musil, Stanislav Gorobtschuk – Benjamin Trautvetter (8), Tomas Sklenak (4), Adrian Wöhler (3), Daniel Luther (1), Duje Miljak (4), Christopher Stötzner, Eryk Kaluzinski (2), Nikolai Hansen (2), Konstantin Singwald, Alexander Schiffner (1), Girts Lilienfelds (4), Branimir Koloper .
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1.-14)., Markus Noel (15.-60.) – Till Krügel (n.e.), Stefan Pries (1), Nico Kibat (2), Maik Makowka (7), Lasse Kohnagel (1), Lars-Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (5/1), Julian Lauenroth (2), Tim Völzke (5), Jan Wrage (2), Tim-Philip Jurgeleit (3), Jens Thöneböhn.
Joachim Jakstat
27.12.2012