Erster Sozialdemokrat gegen Plattmachen des Beckersbergrings

Reihenhäuser im Beckersbergring
Reihenhäuser im Beckersbergring

Überraschung bei der örtlichen SPD.  Aus der Traditionspartei kommt jetzt die erste Stimme, die sich für einen Erhalt der Reihenhäuser im Beckersbergring stark macht. „Ich halte einen Abriss nicht für richtig“, sagte der langjährige SPD-Gemeindevertreter Klaus Kasch heute den HU-Nachrichten. Kasch saß mit Unterbrechungen von 1990 bis Mai diesen Jahres für die Genossen im Gemeindeparlament, trat im Frühjahr aber nicht noch einmal bei der Kommunalwahl an.

SPD-Mann Klaus Kasch (Atchivbild)
SPD-Mann Klaus Kasch (Archivbild)

In den Augen des SPD-Politikers im Ruhestand ist das Wohnquartier eine Siedlung, die man nicht für Blockbauten opfern sollte. „Der Beckersbergring ist ein Bereich, wo man mitten im Ort, aber zugleich auch im Grünen wohnt“, findet Kasch. Aber nicht nur der grüne Charakter der Siedlung ginge verloren, mit einem Abriss werde auch das SPD-Ziel, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, nicht erreicht. Die Mieten der Reihenhäuser im Beckersbergring seien vergleichsweise moderat, bei Neubauwohnungen würden in der Regel deutlich höhere Mieten fällig, sagte Kasch, der sich vor Ort bestens auskennt. Kasch wohnt selber in der Ringstraße, allerdings in einem der östlichen Reihenhäuser, die nicht vom drohenden Abriss betroffen sind. Werden die Abriss-Pläne Wirklichkeit, werde er wohl nur auf seine angemietete Garage verzichten müssen, sagte Kasch.

Die Soka-Bau will rund 90 Reihenhäuser abreißen, um anschließend 11 Wohnblocks mit 215 Wohnungen zu bauen. Höchstens 13 Prozent, also maximal 28 Wohnungen, sollen zu Mieten unterhalb des marktüblichen Niveaus angeboten werden. In der Gemeindepolitik befürworten bisher CDU, SPD und FDP grundsätzlich den Abriss der Reihenhäuser sowie den Neubau von Wohnblocks, die WHU ist dagegen. Die Soka-Bau ist bei ihren Plänen auf die Zustimmung der gewählten Volksvertreter angewiesen.

cm

28. Oktober 2018

6 thoughts on "Erster Sozialdemokrat gegen Plattmachen des Beckersbergrings"

  1. @ Herr Michelsen, sie schreiben:
    “ Ihr Standpunkt in Sachen BBR ist zwar noch abwägend und abwartend auf die weitere Entwicklung, keinesfalls aber ein NEIN. Diese Meinung dürfen Sie gern haben. Das ist Demokratie.“
    Wenn sie mit dieser Formulierung die Haltung der WHU meinen, irren Sie sich.
    Ich finde es nicht korrekt, wenn immer wieder falsche Informationen in die Öffentlichkeit gestreut werden.
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    Die WHU Haltung ist klar und wurde immer wieder veröffentlicht.
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    Eigentlich können wir uns einen Kauf der Wohnanlage durch die Gemeinde vorstellen. Im Rahmen der Diskussion über geförderten Wohnraum werden wir nach meiner Meinung auch nicht um den Ankauf von Grundstücksflächen im Gemeindegebiet herumkommen, die dann entwickelt und gebaut werden müssten.
    Warum kaufen wir nicht den BBR, und können dann hier sozialverträglich vermieten und in Teilen selbst entwickeln ?
    Diese Position ist zurzeit nicht mehrheitsfähig, aber das Thema behalten wir im Blick.
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    Deswegen haben wir unsere Haltung zur Zukunft des BBR – auf Grund der aktuellen Ablehnung der anderen Fraktionen zum Ankauf – in mehreren Gesprächen mit den Anwohnern (Stammtisch BBR) abgesprochen:
    1. Wir wollen den Ring weitestgehend erhalten. Gründe sind u.a. der Erhalt die grüne Lunge in der Ortsmitte, die Sicherung der Wohnverhältnisse der jetzigen Mieter, gegen die Vernichtung preiswerten Wohnraums für junge Familien , gegen weitere Verkehrsprobleme in der Beckersbergstraße mit zusätzlichen Staupotential vor der Ampel zur Hamburger Straße.

    2. Wir wären bereit im vorderen Teil des BBR (Rückseite Hotel / 2-3 Reihenhauszeilen) kleinere Neubauten speziell für ältere BBR Bewohner und Singles zu schaffen, die sich kleinere Wohneinheiten wünschen, aber im BBR wohnen bleiben möchten.
    Hier denken wir dann auch an die Schaffung von geförderten Wohnraum.
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    Leider ist auch diese Position aktuell nicht mehrheitsfähig.
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    Entscheidend wird sein, ob die Soka-Bau weiterhin nur minimale Angebote zum geförderten Wohnraum anbietet, die nach unserer Überzeugung auch der Verwaltung und den anderen Parteien nicht gefallen.
    Warten wir mal ab, was sich in den nächsten Wochen und Monaten tut.
    Soka-Bau ist gefordert – wenn sie denn eine veränderung im BBR will – endlich umfassende Unterlagen zu ihrem „Konzept“ einschl. Aussagen zu verschiedenen Themen zu einem städtbaulichen Vertrag vorzulegen, wenn sie denn tatsächlich den BBR neu gestalten will.
    Noch ist der Drops nicht gelutscht.
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    Im Übrigen haben die Bewohner/ Mieter auch Rechte.Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am im Septemeber 2017 zu den Voraussetzungen der Kündigung eines Wohnraummietverhältnisses wegen beabsichtigter wirtschaftlicher Verwertung des Grundstücks entschieden. Er mahnt in seiner Entscheidung zur sorgfältigen Prüfung der Verwertungskündigung (§ 573 Abs. 2 Nr. 3 BGB) und zur gründlichen Abwägung zwischen Vermieter- und Mieterinteressen. Kündigungen nur zur Gewinnmaximierung erteilt er eine Absage (BGH, Urt. v. 27.09.2017, Az. VIII ZR 243/16).

  2. Alle Uhren noch einmal auf Start?
    Ich Glaube nicht das Herr Kasch die Zeiger zurückstellen kann.
    Vor der Wahl hätte die SPD damit Stimmen machen können.
    Jetzt müssen Sie ihr Wahlprogramm in die Tat umsetzen.
    Aber 13% sozialer Wohnungsbau ist zuwenig.
    Vielleicht werden ja mehr Stimmen laut wenn wieder mehr Werbung für den Erhalt der Siedlung gemacht wird wie zum Beispiel für die alte Schmiede in Henstedt

  3. Herr Michelsen,

    wenn ein Mitglied der SPD-Fraktion zu einer neuen Einschätzung kommt, dann kann ich es nur begrüßen.
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    Ihm zu unterstellen, er würde um seinen Parkplatz kämpfen, ist niederträchtig.
    Sie sollten sich mit Ihren Kommentaren mal überprüfen!! Eine Entschuldigung wäre angemessen.
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    Ich habe Herrn Kasch als einen sehr sozial eingestellten Menschen kennengelernt.
    Er hat meine Hochachtung für seine Haltung, die aktuell ( noch ) nicht die Meinung der SPD Fraktion ist.
    Lassen Sie es gut sein., warum verurteilen sie Herrn Kasch ??

    1. Ich sehe das so: erst mitmachen, akzeptieren und nun den ehemaligen Kollegen und Parteimitgliedern in den Rücken fallen – das mag ich nicht.
      Es hat ihm an Mut gefehlt sich früher anders zu äußerm.B. im Wahlkampf. So wie es z.B. Herr Brooks von der CDU gemacht hat, vor der Wahl (Westumgehung).
      Wenn er den Mut gehabt hätte aus seiner Partei auszutreten, der er jahrelang angehört hat wäre die Situation anders.
      Das hat nichts damit zu tun, das man sich „weiterentwickelt“ oder klüger wird. Weiterentwicklung haben wir zur Kenntnis genommen in Sachen REWE bei unserem Bgm. – erst gegen Logistik, aber dann…..eine 180 Gr Wende.
      Seine Weisheit kommt jetzt, wo landauf landab seine Parteil Probleme mit der Wählerschaft bekommt. Zufall ?
      Ihr Standpunkt in Sachen BBR ist zwar noch abwägend und abwartend auf die weitere Entwicklung, keinesfalls aber ein NEIN. Diese Meinung dürfen Sie gern haben. Das ist Demokratie.
      Ich bin gegen die Abrissbirne – wie in den letzten Jahren incl. Innenverdichtung. Hier sind zu viele Grünflächen betoniert. Die Gemeinde im Grünen (Werbeschild 2008 lt. CDU-Broschüre) war für viele Familien hier ein Grund sich hier niederzulassen und ggf. zu bauen und finanziell zu belasten.
      Der massive Ausbau des BBR-Bereichs verschlimmert die Verkehrsituation im Ort. Es werden nicht alle neuen Bürger per Rad fahren. Immerhin,Tiefgaragen sind in den Planungen zu erkennen, unabhänig von der Gebäudehöhe.
      Mitläufer in der deutschen Geschichte gab es genug. Mitgestalten zum Wohle der Bürger ist angesagt, nicht schweigend mitmachen und wegsehen. Und später klug reden…..und sich „rausziehen“.

  4. …..ach nee ! DasThema SOKA und BBR lief schon während der ganzen Zeit von Herrn Kasch im GV, spätestens seit 2015 / Flüchtlingswelle.
    Nie hat er etwas – zumindest in der Öffentlichkeit – gesagt, daß er dagegen ist. Nun sieht er ein, seine Garage könnte ihm abhanden kommen. Da kommen einem doch glatt die Mitleidstränen.
    Fraktkionszwang ? Verantwortung gegen über seinen Wählern oder den Bewohntern im BBR – jetzt auf einmal ? Kursänderung ausgerechnet jetzt – nach den Wahlergebnissen der SPD in Bayern, Hessen und auf Bundesebene anhand des Politbarometers ? Oder nach dem örtlchen Wahlergebnis der SPD hier im Ort ? Oder nur schlichtes Eigeninteresse….?
    Dabei tönte doch ein Nachwuchstalent in der SPD-Fraktion für noch mehr Stockwerke für Sozialwohnungen, gleichzeitig für Mietstopp auf alten Niveau für die Bestandsmieter, sofern diese das denn noch erleben dürfen.
    Auch ansonsten die GV-beschlossene Quote 30 % für ETW-Neubauten wird nicht durchgesetzt, auch von der SPD.
    Für mich bleibt die Frage wie lukrativ das Geschäft für die SOKA war mit Vermietung über die Gemeinde an die Flüchtlinge. Da las der Bürger ja auch – anderenorts – Überraschungen….auf Steuerkosten.
    Zumindest wird das Thema „Pirolweg“ und Sozialwohnungen nicht nur vom Bgm. gebremst, der es in Sachen REWE supereilig hatte.

  5. Na, wenn das mal mit dem Genossen Horst Ostwald abgestimmt ist: Der bekam als Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses bereits Dankesbriefe von der Soka;

    Während der Mieterschutz weiterhin mit Füssen getreten wird und die Entmietung des Beckersbergringes zügig voranschreitet – aus unser aller Steuergeldern bezahlt.

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