Erster Makler verkauft sein Haus – Platzt jetzt die Blase?

xxx
‚Betongold‘ in Ulzburg-Süd

Nachtigall, ick hör dir trapsen! Im Bussardweg hat jetzt der erste Henstedt-Ulzburger Makler sein eigenes Haus verkauft – in das er erst vor wenigen Jahren gezogen war. Riecht der Immobilienexperte jetzt etwa Schwierigkeiten auf dem Häusermarkt?

Die anhaltende Hauspreisexplosion ist mittlerweile Vorgartengespräch, in der Nachbarschaft des Verfassers dieser Zeilen sind zuletzt 50 Jahre alte Bungalows zum doppelten Preis wie vor 10 Jahren über den Ladentisch gegangen, die Bundesbank warnte in ihrem Monatsbericht für Februar vor Preisübertreibungen auf dem deutschen Immobilienmarkt und die Vizepräsidentin des Instituts erklärte jüngst in der F.A.Z, dass Marktteilnehmer durch ausreichend Eigenkapital für den Fall vorsorgen sollten, „dass die Preise unerwartet fallen“.

Grund genug für die HU-Nachrichten, bei dem Hausvermittler durchzuklingeln, der jetzt sein Eigenheim zu Geld gemacht hat: Steht der Immobilienmarkt vor einer heftigen Preiskorrektur Herr Linberger?

Seine Antwort: Nö es geht weiter rauf. Er wörtlich: „Wir werden den Höhepunkt noch nicht erreicht haben, das wird noch weitergehen.“ Und weiter: Der Verkauf seines Hauses sei eine private Entscheidung gewesen.

Dieser Artikel ist aus der Printausgabe, die am vergangenen Donnerstag verteilt worden ist
Dieser Artikel ist aus der Printausgabe April, die am vergangenen Donnerstag verteilt worden ist

Doch was macht Linberger so sicher, dass die Preise weiter steigen werden, nach der Preisrallye in den vergangenen Jahren?

Zwei Dinge nennt der Makler: Der Gesetzgeber sorge durch steuerliche Veränderungen und Auflagen wie die Energieeinsparverordnung dafür, dass der Immobilienerwerb sich verteuere und die Baukosten steigen. Und zum anderen die Lagegunst Henstedt-Ulzburgs im Hamburger Speckgürtel. Der Zuzug in die Gemeinde werde weitergehen, sagt Linberger, eine anhaltend hohe Nachfrage treffe auf ein knappes Angebot.

Und was ist mit den historisch niedrigen Zinsen? Linberger: „Wir sind in Deutschland an letzter Stelle in Europa, was die Eigentumsquote angeht.“ Die Kauflust habe deswegen auch viel mit Nachholbedarf zu tun. Der Makler: „Das immer an den niedrigen Zinsen festzumachen, ist zu kurz gedacht.“

Linberger prognostiziert weiter steigende Preise, doch wie hoch sind die Preise jetzt schon?

Häuser aus dem Bestand kosten in Henstedt-Ulzburg derzeit laut aktuellen Zahlen der Landesbausparkasse im Durchschnitt 2.294 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Für gebrauchte Eigenheime mit 120 m² Wohnfläche müssen Interessenten momentan also im Schnitt 275.280 Euro auf den Tisch legen. In Kaltenkirchen sind es den LBS-Zahlen zufolge 259.800 Euro, in Norderstedt kostet das Durchschnitts-Bestandshaus 333.840 Euro.

Christian Meeder

29. April 2018

2 thoughts on "Erster Makler verkauft sein Haus – Platzt jetzt die Blase?"

  1. Ich bin beeindruckt! Das Haus sieht ziemlich ausbruchssicher aus. Es diente wohl einem gewissen Zweck, und wenn der erfüllt ist, na, dann verkauft man halt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert