Erste Hundeköttel mit Fähnchen markiert!

Wer hätte das gedacht: Die FDP-Idee, mit Fähnchen gegen Hundehaufen zu protestieren, trägt schon Früchte: Auf dem Korl-Barmstedt-Weg im Ortsteil Ulzburg sind erste Hundeköttel mit einer Standarte markiert worden. Mit auf den Fahnen aufgedruckten Sätzen wie „Haufen sucht Frauchen“, oder „upps vergessen“, wird einigermaßen humorig an die Hundehalter appelliert, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge zu entfernen.

Ganz offenbar hat da jemand die Nase gestrichen voll vom Hundedreck und will nicht abwarten, bis der Hundehaufen-Kennzeichnungsvorschlag die „parlamentarischen Hürden“ überwunden hat. Denn das könnte sich in der Tat hinziehen: Schließlich hat es der FDP-Antrag mit dem Titel „Hund und Mensch“ nicht mehr auf die Tagesordnung der am kommenden Montag, 15. April, um 18.30 Uhr im Rathaus stattfindenden Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss geschafft – und das ist die letzte Sitzung dieses Gremiums in dieser Wahlperiode: Weiter geht es dann erst wieder nach den Sommerferien.

Unterdessen hat FDP-Ausschussmitglied Stephan Holowaty in einem Leserbeitrag bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten klargestellt, dass der Kern im vorgeschlagenen liberalen Aktionsprogramm der Einsatz eines Hundetrainers ist. Der soll den Hundehaltern Wege zu Verhaltensänderungen aufzeigen.

Vielleicht tun einige Monate der Besinnung dem Problem selbst ja auch ganz gut. Schließlich ist es bekannt, seitdem der Hund ständiger Begleiter und angeblich bester Freund des Menschen wurde. Da spielen die paar Wochen dann auch keine Rolle mehr. Und die können Hundehalter ja vielleicht sinnvoll nutzen. Beispielsweise durch einen Zoobesuch. Dort werden sie feststellen, dass die Tierpfleger einen erheblichen Teil ihres Arbeitstages damit verbringen, die Hinterlassenschaften ihrer Schutzbefohlenen aus Käfigen und Gehegen zu beseitigen.

Kann man das nicht auch von den Hundehaltern erwarten, die ja ansonsten absolut nichts auf ihre Vierbeiner kommen lassen? „Der tut nichts“, ist das erste, was sie versichern, wenn ein frei laufender Hund – aus welchem Grund auch immer – einen Passanten anspringt. Der tut eben doch etwas – und wenn er auch „nur“ einen Haufen auf dem Weg hinterläßt. Wenn also Herrchen oder Frauchen so fest davon überzeugt sind, dass ihr Vierbeiner nichts tut, dann sollten sie auch dafür sorgen, dass das, was er notgedrungen tun muss, sich in nichts auflöst – also in einem Kotbeutel verschwindet und in den nächsten Abfallbehälter wandert.

In Schweden beispielsweise ist das eine Selbstverständlichkeit für die Hundehalter. Warum also nicht auch bei uns? Aber dafür müsste der von den Liberalen ins Gespräch gebrachte Kontrolleur wohl tunlichst nicht Hundetrainer heißen, sondern Hundehalter-Trainer. Denn der Hund tut, was er muss. Dessen Halter aber muss tun, was sein bester Freund nicht tun kann…

Der FDP-Antrag für den Umwelt- und Planungsausschuss: Pilotprojekt Hund und Mensch

H-UN

10. April 2013

9 thoughts on "Erste Hundeköttel mit Fähnchen markiert!"

    1. Selbst wenn Sie mit Ihrer Behauptung Recht hätten, ist es verdammt schwer für Hunde, ihren Stuhlgang auf geschätzte 20 Platzregen im Jahr auszurichten. 😉

      Freundliche Grüsse,
      G. Willsch

        1. Wohlan Herr Dultz,
          nun, da der Taube seine Augen vor der Wahrheit verschliesst, brüstet sich der Blinde des Sehens.

          Freundliche Grüsse,
          G. Willsch

    2. Und wohin spült der Platzregen die dann? Auf die anliegenden Grundstücke, auf die Wegmitte, überallhin wo der Ködel auch nicht dringender gebraucht wird als Fußpilz… Das ist die Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität im wortwörtlichen Sinne. Und die könnte irgendwann doch mal zu expliziten Regelungen mit Kontrollitis führen, da kann man die Raucher, aber auch die Kampfhundfreunde fragen… wo entweder Gier oder eben Bequemlichkeit walten, ist der Appell an die Vernunft anscheinend stets vergeblich, wenn freilich gut gemeint.

  1. Zitat:

    “ Mit auf den Fahnen aufgedruckten Sätzen wie „Haufen sucht Frauchen“, oder „upps vergessen“, wird einigermaßen humorig an die Hundehalter appelliert, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge zu entfernen. “

    Diejenigen Hundehalter, dir trotz der frei verteilten schwarzen Tüten, die Hinterlassenschaften ihres Lieblings nicht entfernen, sind wahrscheinlich so saublöd. dass sie

    a) die Fähnchen gar nicht lesen können, weil sie in der Baumschule groß wurden

    b) beim nächsten Spaziergang aufgrund von eigener Dementia canidis nicht mehr wissen, dass es ihr Liebling war, der sich dort verewigt hatte.

    Vielleicht kann man die Haufenfähnchen ja auch als Singlebörse für Hundebesitzer nutzen. Nach dem Motto:

    Diese schöne Mine,
    legte die Sabine.
    Sucht ` nen Kerl
    mit großen Haufen.
    will nicht mehr
    alleine laufen.

    Ps. Ohne schwarze Tüte geht unseres Jenny nie spazieren !!!

  2. Und würde uns die ganze Kreativität für Gegenmaßnahmen ersparen, dann kann man die Energien weiterhin voll auf weitere Kindergartenplätze richten, um alle Quoten zu erfüllen. Dann können wir uns vor Zuzügen junger Familien gar nicht mehr retten und haben glatt noch die Demographie gerettet. Weil die dann sicher auch meist gut qualifiziert sind, ziehen dann auch hochwillkommene saubere & flächensparende Unternehmen nach H-U, was den Pendelverkehr begrenzen hilft. Schwupp, füllt sich die Gemeindekasse mit Gewerbesteuern und der lokale Konsum ernährt locker den üppigen Einzelhandel vor Ort. Kanns kaum erwarten.

    Alles durch Anständigkeit im gegenseitigen Umgang… 🙂

  3. toller Bericht!!!
    Ich hoffe das die Hundehalter ihren Verstand einsetzen und etwas tun, nämlich die Haufen entsorgen…für diese Aufgabe muß man nur mittelbegabt sein 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert