Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ringen den HC Empor Rostock im kleinen NordDerby verdient mit 31:26 (12:12) nieder. Überragender Jan Peveling im Tor der Frogs entnervt die Rostocker Angreifer.
Zwei unabsichtliche Kopftreffer der Rostocker Außenspieler konnten SVHU-Keeper Jan Peveling nicht bremsen. Der Schlussmann des SV Henstedt-Ulzburg war überragender Akteur im „kleinen Nord-Derby“ und großer Rückhalt der Frogs beim verdienten 31:26 812:12)-Heimerfolg der Schleswig-Holsteiner. Die Hansestädter bleiben in fremden Hallen ohne Punkt. Während die Gäste doch auf den an der Wade verletzten Florian Zemlin zurückgreifen konnten, mussten die Hausherren weiter auf die drei Langzeitverletzten Karl Saint Prix, Hamza Kablouti und Jens Thöneböhn verzichten. Zudem war Kapitän Nico Kibat grippegeschwächt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und konnte seinen Kollegen nur sporadisch Verschnaufpause einräumen. Florian Bitterlich fiel mit einem lädierten Ellenbogen in der Offensive komplett aus, sorgte aber in der Abwehr für etwas Entlastung.
Doch die Frogs sind in den letzten Wochen vor allem Defensiv zu einem starken Kollektiv gewachsen, hatten die Partie über weite Strecken im Griff und erarbeiteten sich eine 12:6-Führung (22.). Die allerdings glichen die Hansestädter bis zum Pausenpfiff mit einem 6:0-Lauf aus, weil den Frogs gegen die nun offensiv ausgerichtete Abwehrformation der Mecklenburger zunächst acht Minuten ohne Torerfolg blieben. „Es war gut, dass dann die Pause kam“, kommentierte SVHU-Coach Matthias Karbowski die Schwächephase der Gastgeber. In der Kabine stellte der Coach den SVHU gemeinsam mit seinem Kompagnon Amen Gafsi, der grade noch rechtzeitig vom A-Trainer-Lehrgang gekommen war, neu ein. Der SVHU fand fortan Lösungen gegen die offensive GästeAbwehr, kam immer wieder frei zum Abschluss und baute die Führung auch durch einige leichte Tore nach Ballgewinnen in der Abwehr schnell auf komfortable fünf Tore aus. Robert Schulze mit einigen Gegenstoß-Treffern, vor allem aber der im zweiten Abschnitt überragende Tim Völzke setzten die Akzente im SVHU-Angriff, der sich immer, wenn es einmal nicht so lief wie gewünscht, auf Keeper Jan Peveling verlassen konnte. Klar in Führung durfte sich in der Schlussphase auch Rechtsaußen Thilo Lange (18) weitere Einsatzminuten freuen und markierte per Strafwurf seinen dritten Zweitliga-Treffer.
Zum ausgelassenen Feiern waren die Frogs nach 60 kraftraubenden Derby-Minuten fast schon zu müde. „Die Mannschaft hat mit diesem Kraftakt eine tolle Moral bewiesen“, verteilte Karboski Komplimente. Als Belohnung für den dritten Sieg in Folge gab es vom Trainer-Duo einige Tage individuelles Training quasi als RehaMaßnahme. „Wunden lecken, Verletzungen auskurieren und dann wieder Spannung aufbauen“, umschreibt Trainer Karbowski den Trainingsplan für den ersten Teil der Länderspiel-Pause, ehe mit Vollgas die Vorbereitung auf die nächste Heimpartie gegen TuSEM Essen beginnt.
Joachim Jakstat
1. November 2015