Der SV Henstedt-Ulzburg erwartet am Sonnabend mit GWD Minden eine der traditionsreichsten Mannschaften Deutschlands. Die Niedersachsen stehen als Tabellenzweiter kurz vor der Rückkehr ins Handball-Oberhaus.
Die Halle wird aus allen Nähten platzen, denn das vorletzte Heimspiel der Handballer des SVHU in der zweiten Handball-Bundesliga gegen GWD Minden ist eingebettet in den 40. SELECT Ulzburg-Cup, eines der größten norddeutschen Jugend-Hallen-Turniere.
Restkarten gibt es noch an der Abendkasse. Der Doppel-Event verursacht auch Parkplatzprobleme. Deshalb bitten die Frogs ihre Zuschauer, rechtzeitig zu erscheinen und weiträumig Parkraum zu suchen. Der Parkplatz am Schulzentrum dürfte schon früh am Tag überfüllt sein. Weitere Stellplätze gibt es am Sportland, an der Olzeborchschule oder am Bürgerhaus.
Der Tabellenzweite aus Niedersachsen und designierte Aufsteiger in die DKB-Handball-Bundesliga ist haushoher Favorit, doch die Frogs werden vor vollem Haus alles daran setzen, dem Traditionsverein und dreifachen deutschen Meister einen heißen Tanz zu bereiten. „Das sind ungleiche Voraussetzungen, aber wir wollen Kampf und Leidenschaft in die Waagschale werfen, auch wenn der Akku jetzt zum Ende der Saison leer ist“, sagt Frogs-Trainer Matthias Karbowski. Vor allem körperlich lägen die Vorteile auf Seiten der Gäste, die in ihrem Kader alleine acht Aktive aufbieten, die 1,95 Meter und größer sind.
Um diesen „Riesen“ Paroli zu bieten, müssen die Frogs schnell und Gewand agieren und Lücken finden. Während Daniel Eggert wohl wieder ins Aufgebot zurückkehrt, wird es für Hamza Kablouti mit seiner Muskelverletzung wohl nicht reichen. Jan Peveling, Karl-Saint Prix, Robert Schulze und Stanislav Demovic fehlen.
Noch vier Mal „atmen“ die Handballer des SVHU Zweitliga-Luft. Dann geht es in der kommenden Spielzeit 2016/2017 eine Klasse tiefer in der dritten Liga um Punkte. „Es ist ein Abstieg, und es ist auf den ersten Blick auch ein Rückschritt, aber es ist auch die große Chance für alle Beteiligten, Luft zu holen, Anlauf zu nehmen und nachhaltig Strukturen zu schaffen, die längerfristig zweitligatauglich sind“, sagt Teammanager Joachim Jakstat, der seinen Blick nicht mehr zurück, sondern nach vorne richten will. „Die letzten Wochen haben an der Moral gezehrt. Sechs Niederlagen mit einem Tor Differenz, zwei weitere mit zwei Toren. Das muss man erst einmal verkraften. Wir hatten in den zurückliegenden Monaten unglaubliches Verletzungspech und das mit einem ohnehin zu kleinen Kader. Das waren Umstände, die am Ende dazu geführt haben, dass wir die Klasse nicht gehalten haben“, so der 58-Jährige.
Dies könne man jetzt nicht mehr beeinflussen, wohl aber, wie es weiter geht, so Jakstat. Hinter den Kulissen wurde in den letzten Wochen eifrig diskutiert und verhandelt, auf welcher Grundlage in der kommenden Spielzeit Drittliga-Handball gespielt wird. Der Vertrag über eine Spielgemeinschaft mit dem HSV Norderstedt steht, noch fixiert werden müssen die weiteren Zukunftsperspektiven, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die kommende Saison und die sportlichen Zielsetzungen für die kommenden beiden Jahre.
Zusammen mit Geschäftsführer Olaf Knüppel und Trainer Matthias Karbowski stellt Jakstat personell Weichen für die kommende Serie. Mit dem jungen dänischen Linkshänder Simon Hedehus steht eine erste externe Neuverpflichtung bereits fest. Der 19-Jährige kommt aus der Jugendakademie von Skanderborg Handball, dem Heimatklub des SVHU-Kreisläufers Martin Lauersen.
Mit weiteren Spielern gibt es aussichtsreiche Gespräche. Als Abgänge stehen bislang erst Daniel Eggert (ASV Hamm-Westfalen), Tim Stefan (TV Hüttenberg) und Torhüter Justin Rundt (HSV Handball) fest. Leistungsträger wie Jan Peveling, Tim Völzke, Kapitän Nico Kibat, Martin Laursen, Robert Schulze, Urgestein Jens Thöneböhn, der flinke Außen Julian Lauenroth und der französische Kreisläufer Karl-Saint Prix konnten gehalten werden. Noch nicht geklärt ist die Zukunft von Hamza Kablouti, der einen neunen Verein sucht, und Tim Oliver Brauer.
H-UN
6. Mai 2016