Ist Petrus heimlich Mitglied im Förderverein der Götzberger Windmühle? Jedenfalls hat er dessen Vorsitzenden Wolfgang Sievers die beiden dringendsten Wünsche zum zehnten Mühlenfest erfüllt: Nachdem sich die Sonne bis zum Beginn heute vormittag durch den Hochnebel gekämpft hatte, strahlte sie von einem wolkenlosen Himmel, und ein Lüftchen regte sich auch, so dass die Flügel der Mühle sich zur Freude der zahlreichen Besucher drehen konnten.
Erstmals nahm Bürgermeister Stefan Bauer in offizieller Mission an der Jubiläumsveranstaltung teil. Er und seine Frau Marita ließen sich von „Obermüller“ Wolfgang Sievers durch das Bauwerk führen und dessen faszinierende Technik sachkundig erklären. Natürlich kam das Ehepaar Bauer auch an der kulinarischen Attraktion des Mühlentages, der alljährlich am zweiten Pfingstfeiertag bundesweit begangen wird, nicht vorbei: die Götzberger Buchweizentorte.
Hannelore Schlüter, Senior-Mühlenchefin, und ihre unermüdlichen Mitstreiterinnen vom Förderverein hatten wieder 100 Exemplare dieses kalorienreichen Backwerks produziert. „Wir haben die Böden nach und nach gebacken und dann eingefroren. Anders wäre das gar nicht zu schaffen“, erläuterte die gebürtige Ostpreußin im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Und ein wenig schuldbewusst fügt sie hinzu: „Aber am Pfingstsonntag haben wir allein 50 Torten garniert. Da konnten wir natürlich nicht zum Gottesdienst gehen.“
Die Tortenfans dürfte das wenig interessiert haben. Für sie war nur wichtig, etwas von der Leckerei abzubekommen. Denn in den Vorjahren hatten schon etliche Liebhaber der Götzberger Spezialität ohne ein Stück Torte den Mühlentag „überleben“ müssen. Vielleicht auch deswegen ließen sich heute bereits gegen neun Uhr die ersten Besucher an der Mühle blicken – anderthalb Stunden vor Eröffnung der Doppelveranstaltung; denn mit dem Mühlentag beginnt alljährlich auch die Kunst- und Kulturwoche KuKuHU.
Jörg Schlömann
9. Juni 2014