Der Fall Thormählen und die Abholzaktion Schulstraße – Zwei Thriller im Rathaus!

Noch wenige Stunden bis zur Abwahlsitzung des beurlaubten Bürgermeisters. Dann entscheidet sich, ob endlich ein Ende der führungslosen Zeit im Rathaus in Sicht ist. 22 Gemeindevertreter müssen den Abwahlantrag der Liberalen unterstützen. Wie gerade berichtet, wird Thormählen in der Sitzung erstmals  zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen schriftlich Stellung nehmen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Thormählen vor, ab 2007 als Mitarbeiter der Stadt Norderstedt und dann als Bürgermeister in Henstedt-Ulzburg seinen Dienstherren die Nebentätigkeit als Vorstand der Kommunalbetriebe Ellerau nicht in vollem Umfang angezeigt zu haben. Er habe damit die Abführungspflicht für die über die Zuverdienstgrenze hinausgegangenen Summen umgehen wollen. So soll der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ein Schaden von 13.800 Euro entstanden sein – Norderstedt sogar ein Schaden in Höhe von 56.000 Euro.

Ein Vergehen, das der suspendierte Verwaltungschef übrigens schon vor über einem Jahr im Hauptausschuss eingeräumt haben soll. „Er habe nicht gewusst, dass er Nebeneinkünfte seinem jeweiligen Arbeitgeber hätte angeben müssen“, zitierte damals ndr-online ungenannte Quellen aus den Reihen der hiesigen Sitzungsteilnehmer.

Die Unkenntnis nimmt die Staatsanwaltschaft Thormählen allerdings nicht ab, fordert deswegen nicht nur eine Geldstrafe, sondern zusätzlich auch noch eine zehnmonatige Haftstrafe auf Bewährung.

Neben dem Fall Thormählen geht es am Abend auch um die Konsequenzen aus dem rechtswidrigen Abholzen von Bäumen und Sträuchern auf dem Gelände zwischen Kreuzkirche und AKN-Gleisen. Den Kahlschlag hatte der Rendsburger Bauunternehmer Michael Demandt veranlasst, weil er dort Senioren-Wohnblocks errichten lassen will. Daraufhin hatte ihn die Nabu-Ortsgruppe Kisdorfer Wohld angezeigt.

Demandt ist nun am Abend zur Sitzung geladen, um eine abgespeckte Version seines Vorhabens vorzustellen. Schon zum zweiten Mal. Demandt war auch Gast im jüngsten Umwelt- und Planungsausschuss, erklärte dort, er sei aus allen Wolken gefallen, als er erfahren hatte, dass die Politiker sein Projekt auf Eis gelegt hätten, sprach von einem Kommunikationsproblem. Die Chancen, dass der Bauunternehmer seine Seniorenblocks heute doch noch durchbekommt, stehen aber gar nicht so schlecht. Denn gleichzeitig will er direkt an der Kreuzkirche auch eine Kinderkrippe errichten, verfügt angesichts der dringend benötigten Krippenplätze somit über ein geeignetes Druckmittel.

Christian Meeder

15. Mai 2013

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