
Michael Meschede, Henstedt-Ulzburgs oberster Christdemokrat, will von der Schill-Mitgliedschaft der CDU-Bürgermeister-Kandidatin Susanne Bendfeldt erst erfahren haben, nachdem die Findungskommission der Parteien ihre Arbeit beendet hatte. Das jedenfalls geht aus einer E-mail hervor, die der CDU-Ortsvorsitzende am Sonntag, 19. Januar, um 23.06 Uhr an die Henstedt-Ulzburger Nachrichten geschickt hat.
In dem Schreiben heißt es:
„In dem o.g. Artikel (BFB-Chef Iversen: Meine Empfehlung für Bendfeldt bleibt- CDU-Kandidatin äußert sich erstmals zu ihrer Schill-Vergangenheit, die Redaktion) behaupten Sie den nachfolgenden Sachverhalt: ‚Das so gar niemand von der überparteilichen Findungsrunde über das Vorleben Bendfeldts Bescheid wusste, ist übrigens nicht richtig. Henstedt-Ulzburgs CDU-Vorsitzender Michael Meschede war nach eigenem Bekunden gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten über die Vergangenheit der Kandidatin informiert, unterrichtete aber die übrigen Gremiumsmitglieder nicht.’
Wie Sie sehr wohl wissen, habe ich derartiges nicht gesagt. Das damals von mir gesagte entspricht dem, was Sie in Ihrem Artikel am 15.1.2014 geschrieben haben. Nicht mehr und nicht weniger:
Sie habe ihm die Zusammenhänge erklärt und er sei damit zufrieden. Er sehe keinen Handlungsbedarf. Schließlich habe die Schill-Partei in Hamburg einmal 20 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Mehr wolle er dazu nicht sagen.
Ich fordere Sie hiermit auf, bis zum 20.1.2014 den Sachverhalt richtig zu stellen und es zu unterlassen zu behaupten, ‚Henstedt-Ulzburgs CDU-Vorsitzender Michael Meschede war nach eigenem Bekunden gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten über die Vergangenheit der Kandidatin informiert, unterrichtete aber die übrigen Gremiumsmitglieder nicht.’“
Natürlich kommen die Henstedt-Ulzburger Nachrichten dem Wunsch Meschedes nach und bedauern, wenn sie ihn missverstanden haben sollten. Der CDU-Vorsitzende war heute für eine Klärung der Angelegenheit telefonisch nicht erreichbar. So fragten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten also bei Susanne Bendfeldt selbst nach, wann sie denn die örtliche CDU über ihre Schill-Vergangenheit informiert habe. Ihre Antwort war eher unbefriedigend: Sie habe ja nun auch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten gelesen. Und wörtlich: „Ich habe keine Lust, mich mit Ihnen in diesem Stil auseinanderzusetzen.“ Zu gegebener Zeit werde es eine Presseerklärung geben.
Wir gehen jetzt einfach davon aus, dass Meschede erst nach Abschluss des Bürgermeister-Findungsprozesses von Bendfeldts Schill-Vergangenheit erfahren hat und die nicht den übrigen Kommissionsmitgliedern verschwiegen hat. Aber da bleiben Fragen: Fühlt sich die CDU nicht hintergangen, wenn ihre Kandidatin bei der Vorstellung verschweigt, dass sie führende Funktionärin einer rechtspopulistischen Partei war? Zeugt das von gegenseitigem Vertrauen? Hat nicht gerade die CDU eine besondere Verantwortung und Sorgfaltspflicht, wenn es darum geht, den Chefsessel im Rathaus neu zu besetzen? Auf die Antworten sind sicherlich auch die Bürgerinnen und Bürger gespannt, die am 16. März an die Wahlurnen gehen.
Jörg Schlömann
20. Januar 2014
Mitgliedschaft Schillpartei – Ich halte überhaupt nichts davon, aus der früheren Mitgliedschaft auf die heutige politische Position und auf die berufliche Qualifikation zu schliessen.
Die Schillpartei war eine Bürgerbewegung, die sich mit den Ausflippen der Person Schill erledigt hatte. Die Diskussion um die Schillpartei dient lediglich dazu, der Seite der WHU einen Vorteil zu verschaffen.
Ich habe 1970 in den Mensen der Uni Hamburg jede Menge Personen getroffen, die die Morde der RAF als notwendig für den Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse erachtet haben. Ich glaube nicht, dass sie heute noch zu ihren Aussagen stehen. Wahlkampf sollte oberhalb der Gürtellinie mit Sachargumenten stattfinden.
Hallo Herr Hermann, es geht nicht um das Thema Schill-Partei. Das ist völlig egal. Es geht ausschließlich und allein um die unvollständigkeit der Bewerbungsunterlagen.
Wenn jemand sein Bewerbungsunterlagen nicht sorgfältig aufbereitet, läßt das die Vermutung zu, daß eine solche person auch später nicht sorgfältig genug arbeitet.
Man kann auch bewußtes Verschweigen unterstellen, aber das ist zunächst nur eine Unterstellung. Obwohl, bei Frau Bendfeldt ist es eine wiederholte Angelegenheit, nicht genügend Sorgfalt walten zu lassen. Und das wiederum ist ein Indiz für eine nicht so herausragende berufliche Qualifikation.
Wenn Sie, Herr Herrman, das nicht einsehen, dann tun Sie mir leid, bei allem Respekt.